Huawei Mate X6: Ultradünnes Foldable mit starker Kamera im Test
Letztes Jahr hat Huawei mit dem Mate XT Trifold-Handy ein klares Signal gesendet: Wir sind noch da. Mit dem neuen Huawei Mate X6 möchte man das Standing erneut beweisen. Diesmal mit einem Falt-Smartphone, das einen hauseigenen Chip, ein starkes Kamerasystem und einen großen Akku in einem dünnen Format kombiniert.
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Inhalt
Technische Daten des Huawei Mate X6
Display | Außen: 6,45″ LTPO-OLED, 120 Hz, 2500 Nits, 2440 x 1080 p Innen: 7,93″ LTPO-OLED, 120 Hz, 1 Mrd. Farben, 1800 Nits |
Prozessor | Kirin 9020 Octa-Core mit 2,5 GHz (Vermutung) |
Grafik | – |
RAM | 12 GB |
Interner Speicher | 512 GB (nicht erweiterbar) |
Kamera | Hauptkamera: 50 MP, ƒ/1.4-ƒ/4.0, PDAF, OIS Telekamakromera: 48 MP, ƒ/3, 93mm, PDAF, OIS, 4x optischer Zoom Ultraweitwinkelkamera: 40 MP, ƒ/2.2, 13mm, 120˚, PDAF Ultra-Chroma Kamera mit 1,5 Millionen Spektralkanälen |
Frontkamera | Außendisplay: 8 MP Innendisplay: 8 MP |
Akku | 5110 mAh, Laden mit 66W, kabellos mit 50W |
Konnektivität | DualSIM, WiFi 7, Bluetooth 5.2, GPS, NFC, USB-C 3.1, nur 4G |
Features | IP X8-Zertifizierung (wasserdicht), Stereo-Lautsprecher |
Betriebssystem | EMUI 15 aus Basis von Android |
Maße / Gewicht | Eingeklappt: 156,6 x 73,78 x 9,9 mm / 239 g Ausgeklappt: 156,6 x 144,04 x 4,6 mm / 239 g |
Farben | Schwarz, Rot |
Vorstellung / Testveröffentlichung | 17.01.2025 / 17.01.2025 |
Preis | 1999€ UVP (12/512 GB) |
Video Review zum Huawei Mate X6
Thorben hat zum Mate X6 auch ein Video aufgenommen, dass ihr euch hier anschauen könnt.
Google-Dienste auf Huawei Mate X6 installieren
„So viel Geld für ein Handy ohne Google-Dienste?“ ist sicherlich die erste Reaktion auf das Mate X6. Das Problem ist seit einiger Zeit aber fast vom Tisch. Die Lösung: microG Services. Das microG Projekt wurde dabei sogar von dem Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt. Die kann man entweder manuell oder kinderleicht mit dem Aurora Store installieren. Hier die Anleitung im Schnelldurchlauf.
- Aurora Store über die Huawei App Gallery installieren.
- Wichtig: Die microG Services direkt mit installieren und Berechtigungen erlauben.
- Alle notwendigen Berechtigungen aktivieren.
- App-Links bei nicht bestätigten Links zu Play Store und Market Android hinzufügen.
- Google-Konto anmelden (inkl. 2FA).
- Unter Updates „Google Play Dienste“ auf die Sperrliste setzen.
- In den Einstellungen: Apps → microG-Dienste → alle Berechtigungen aktivieren.
- Android System WebView Beta installieren.
- Im Start-Manager: Android System WebView Beta manuell verwalten.
Alternativ ginge das Ganze auch über GBox. Einschränkungen gibt es trotzdem: Kein Google Pay, kein Pokémon Go. Positiv: Online-Banking, z.B. DKB, funktioniert. Alternativ könnt ihr die microG Services auch manuell installieren oder zusätzlich die GBox installieren, um auch an den Google Play Store zu kommen. Die Schritt-für-Schritt-Anleitungen findet ihr in unserem Ratgeber.
So leicht installierst du Google-Dienste »
Betriebssystem: EMUI 15 – Bloatware ahoi
Huawei bleibt seiner Linie treu: Das Mate X6 setzt auf EMUI 15, Huaweis Android-basiertes Betriebssystem. In China läuft bereits HarmonyOS, und die nächste Version davon wirft mit „HarmonyOS NEXT“ ihren Schatten voraus – ganz ohne Android. Im Falle des Mate X6 bekommen wir aber einen Sicherheitspatch von November 2024 und Android.
Die Optik ist unverkennbar Huawei: aufgeräumt, aber mit Rekordpotenzial für vorinstallierte Bloatware. Von Revolut bis Social Media-Apps, von denen selbst wir noch nie gehört haben. Dafür punktet Huawei mit seinen eigenen Diensten, wie der App Gallery oder Petal Maps, die aus dem Handelsembargo mit der USA resultierten. Wer weitere Geräte von Huawei nutzt, kann übrigens von der Super-Device-Funktion profitieren, die smarte Verknüpfung à la Apple. Dazu gibt es auch Smart Sensing-Funktionen wie bei Honor, so dass sich das Display z.B. nicht ausschaltet solange Augenkontakt besteht.
Kleiner Tipp: Drittanbieter-Apps werden bei Widgets nicht unter den Service-Widgets geführt, das sind nur Huaweis eigene Apps. Scrollt dafür bis nach ganz unten und klickt dort auf Widgets, um die Android typischen Widgets für Google, Maps oder Spotify zu bekommen.
Multitasking: Warum ein Foldable?
Der große Bildschirm ist das Alleinstellungsmerkmal eines Foldables, so auch bei dem Mate X6. Egal ob Serien schauen, Zocken oder echtes Multitasking im Business-Kontext. Bis zu drei Apps können gleichzeitig genutzt werden – zwei im Split-Screen und eine dritte im Fullscreen-Modus. Eine Einkaufsliste erstellen, während ein YouTube-Video läuft, und parallel ein PDF durchsehen? Kein Problem. Der Workflow erinnert ein wenig an macOS – nur eben auf einem Smartphone.
Display: Doppelt hält besser
Das Huawei Mate X6 bietet gleich zwei Displays: Ein 6,45 Zoll LTPO-OLED Panel mit 120 Hz Bildwiederholrate, 2500 Nits und 2440 x 1080 Pixeln außen. Und ein 7,93 Zoll großer LTPO-OLED Bildschirm mit ebenfalls 120 Hz, 1440 Hz PWM-Dimming, 1 Milliarde Farben und 1800 Nits. Betonen muss man, dass beide Bildschirme mit der OLED-Technik arbeiten, was für eine adaptive Anpassung der Bildwiederholrate auf 1 Hz sorgt. Das spart Akku.
Beide Displays punkten mit guten Blickwinkeln, eine ausreichenden Helligkeit und Farbgenauigkeit. Das Rennen um die hellsten Displays auf dem Markt verliert Huawei zwar, in der Praxis reicht die Ablesbarkeit aber aus.
Verarbeitung: Höchstes Niveau
Man darf nicht vergessen, dass Huawei mit Samsung zu den Pionieren im Bereich der Foldable gehört und hier schließlich die 6. Generation präsentieren. Mit dem Mate Xs 2 ist man sogar einen ganz eigenen Weg gegangen, entschied sich danach aber für den Falt-Stil, den auch Samsung eingeschlagen hat.
Der Rahmen besteht aus Aluminium, welches in der Luftfahrt benutzt wird, während die Displays von einer inneren Carbonstruktur gestützt werden. Der Klappmechanismus ist sehr gut umgesetzt, das Scharnier wurde im Vergleich zum Vorgänger wieder überarbeitet. Natürlich schließt das Handy flach, auch wenn die Falte im aufgeklappten Zustand nicht zu übersehen ist. Gerade wenn man beim Wischen mal mit dem Finger darüber fährt, merkt man die Einkerbung. Trotzdem gelingt es, dass man das nach einiger Zeit der Benutzung einfach ausblendet.
Geschützt wird das Display durch Kunlun Glass 2, das für zusätzliche Robustheit sorgt. Dass man hier auf ein Eigengewächs und nicht auf den Industriestandard Gorilla Glas setzt, ist vertretbar. Es soll Stürze aus 1,2 m auf den Boden (ohne Steine oder Kies) probemlos überleben.
Mit einem IPX8 Rating ist das Gerät gegen Wasser (bis zu 2 Meter) geschützt, jedoch nicht gegen Staub. Die Dimensionen beeindrucken: Eingeklappt misst das Gerät gerade einmal 9,9 mm, aufgeklappt nur 4,6 mm – damit ist es kaum dicker als der USB-C-Port. Das Gewicht von 239 g ist für ein Foldable in dieser Klasse üblich, das Z Fold 6 von Samsung wiegt genauso viel. Einzig die Kamera steht auffällig hervor. Dabei ist die Rückseite aus Kunstleder und in Schwarz oder Rot erhältlich.
Performance: Huawei bleibt bodenständig
Im Inneren arbeitet ein hauseigener Kirin-Chip, vermutlich der Kirin 9020. Warum vermutlich? Huawei selbst verschweigt den Chip (mal wieder). Sie sehen sich seit dem Handelsemargo gezwungen auf Chips von Qualcomm zu verzichten, haben allerdings schon seit Jahren auch ihre hauseigenen Kirin Chips. Die arbeiteten jahrelang auf einem ähnlichen Niveau wie Qualcomm, Mediatek oder Exynos, konnten in den letzten Jahren aber nicht mehr mit der rasanten Entwicklung mithalten.
Ganz ehrlich: Im Alltag reicht die Performance für alles, von Social Media bis hin zu anspruchsvolleren Anwendungen wie 3D spielen. Ohne die Info, dass es kein Flagship-Prozessor ist, würde es den allermeisten Anwendern sich nicht auffallen. Lässt man dann Benchmarks laufen, trennt sich da schon die Spreu vom Weizen. Wer auch auf dem Papier eine High-End-Performance wie bei einem Snapdragon 8 Elite sucht, die man bei dem Preis sicher erwarten kann, wird enttäuscht.
Das größere Manko durch den Chip ist aber das fehlende 5G. Auch hier kann Huawei das schlichtweg nicht anbieten, 4G/LTE ist aber nach wie vor an Bord. Das kompensiert der Hersteller immerhin mit 12 GB RAM und 512 GB Speicher, jedoch fehlt die Möglichkeit zur Speichererweiterung.
Akku: Läuft und lädt schnell
Mit 5110 mAh bietet das Mate X6 eine größere Akkukapazität als viele Konkurrenten – etwa Samsungs Fold-Serie (4400 mAh). Es ist nach wie vor beeindruckend so eine große Kapazität in so ein dünnes Gerät zu bekommen. Die Akkulaufzeit profitiert auch von den OLED Displays, leider ist der Chip nicht so effizient wie bei der Konkurrenz. Vier bis fünf Stunden Screen-On Time sollten bei etwas höherer Helligkeit und intensiver Nutzung kein Problem sein, so dass man problemlos durch den Tag kommt.
Hinzu kommen schnelles Laden über Kabel mit 66 W und kabelloses Laden mit 50 W. Gerade das schnelle Qi-Laden ist hier ein Vorteil gegenüber dem Konkurrenten von Samsung und lädt das Handy in etwas mehr als einer Stunde wieder auf.
Kamera: Fotografie auf hohem Niveau
Huawei stand einst für die mobile Smartphone-Fotografie wie kaum ein anderer Hersteller. Das ergab sich auch durch die Kooperation mit Leica, die vor einigen Jahren beendet wurde. Seitdem setzt man auf das eigene Xmage System, welches auch im Mate X6 zum Einsatz kommt.
Dafür verbaut man eine 50 MP Hauptkamera mit optischer Bildstabilisierung. Die Besonderheit: Wie auch schon in anderen Mate-Geräten implementiert man eine mechanische Blende, die sich zwischen ƒ/1.4 und ƒ/4 in zehn Stufen einstellen lässt. Gerade im Pro-Modus ermöglicht das die Blende zu öffnen, wenn mehr Licht benötigt wird oder man einen stärken Bokeh-Effekt erreichen möchte. Dazu gibt es eine 40 MP Ultraweitwinkelkamera, die auch Makrofotos mit 2,5 cm Naheinstellgrenze ermöglicht.
Apropos Makro: Mit der 48 MP Telemakrokamera kann man ebenfalls Nahaufnahmen knipsen, allerdings mit 5 cm Naheinstellgrenze. Das erinnert an die aktuellen Xiaomi Flagships, die das auch ermöglichen. Die Blende liegt hier bei ƒ/3.0, das Periskopsystem ermöglicht aber auch einen vierfachen optischen Zoom. Darüber hinaus gibt es noch einen Ultra Chroma Sensor, der über 1.5 Millionen Spektralkanäle messen kann. Das erlaubt laut Huawei eine bessere Farbreproduktion. Außedem ist das Mate X6 noch mit zwei 8 MP Frontkameras im Außen- und Innendisplay ausgestattet. Videos schaffen 4K bei 60 fps, jedoch nicht 120 fps wie bei manchen Konkurrenten.
Bewertung der Kamera
Während andere Hersteller mit etablierten Kameraherstellern zusammen arbeiten und einen eigenen Look kreieren, bleibt das bei Huawei etwas aus. Der eigene Look ergibt sich allerdings selbst, da die Fotos insgesamt eher neutral, aber sehr naturgetreu wirken. Während die Fotos von Huawei früher bekanntermaßen übersättigt waren, ist weniger jetzt mehr. Mir gefallen die Fotos dadurch sehr gut. Sie überzeugen durch scharfe Details und realistische Farben – nicht übermäßig gesättigt, sondern natürlich.
Besonders die Telemakrokamera ist beeindruckend und ermöglicht faszinierende Nahaufnahmen. Allein das Foto von dem Tau auf dem Moos auf unserer Dachterasse hat es mir total angetan, weil man super schnell in eine eigene Welt eintauchen kann. Auch der Zoom überzeugt, auch wenn man hier die KI-Überarbeitung deutlich merkt. Den „Bäckerei-Test“ (Von unserem Büro bis zur gegenüberliegenden Bäckerei zoomen und schauen ob man das Schild mit dem Zoom lesen kann) besteht das Mate X6 – aber erst mit KI-Nachbearbeitung. Für hochqualitative Selfies kann man auch leicht ein Foto mit der Hauptkamera schießen, wo man ein großen Qualitätsunterschied merkt.
Fazit: Lohnt sich das Huawei Mate X6?
Persönlich bin ich kein großer Fan von Foldables, aber das Huawei Mate X6 zeigt, wie weit diese Technologie gekommen ist. Zwei hochwertige OLED-Displays, ein großer Akku, schnelles Laden und eine starke Kamera machen es zu einem wirklich starken Gesamtpaket. Besonders die Kamera gefällt mir im Test sehr gut, aber auch EMUIs Multitasking kann ich mir im Alltag als nützlich vorstellen. Und dass sich das Handy dabei noch futuristisch und gut verarbeitet anfühlt, ist ein weiteres Plus.
Kritisieren muss man ganz klar den Chip, der einfach nicht auf dem Preisniveau agiert und kein 5G unterstützt. Auch wenn das einigen Menschen sicher nicht auffallen würde, darf man da theoretisch mehr erwarten. Auf der anderen Seite ist Huawei durch das Handelsemabrgo extrem eingeschränkt. Ein kleiner Kritikpunkt ist auch, dass Google-Dienste selbst installiert werden müssen und das veraltete Betriebssystem mit den genannten Einschränkungen auskommen muss. Die Installation ist inzwischen zum Glück aber echt easy. Ein längerer Update-Support wäre trotzdem ein absolutes Muss.
Wer diese Einschränkungen akzeptieren kann, bekommt ein Gerät, das Samsungs Foldables in einigen Punkten übertrifft. Zum Start gibt es eine Huawei-Smartwatch gratis dazu. Was haltet ihr von dem Huawei Mate X6?
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