Ideaformer IR3 V2: Der schnelle Fließband-3D-Drucker für endloses 3D-Drucken!
3D-Drucken wie am Fließband – also quasi unendlich. Das war bisher mit nur wenigen 3D-Druckern für den Heimgebrauch möglich – und dann auch nur ziemlich langsam. Das ändert sich nun mit dem Ideaformer IR3 V2, der via Kickstarter finanziert wird und sehr vielversprechend aussieht.
- Ideaformer IR3 V2:
- bei Kickstarter ab 521€ (Super Early Bird)
Inhalt
Technisches: unendlicher Bauraum
Hersteller | Modell | Ideaformer | IR3 V2 |
Aufbau | CoreXY |
Drucktechnologie | FDM (Direct Drive) |
Druckgeschwindigkeit | 400 mm/s |
Beschleunigungswerte | 200000 mm/s² |
Bauraum | 250 x 250 x ∞ mm |
Druckbett | beheizbar (bis 90 Grad) |
max. Düsentemperatur | 290 Grad (All-Metal) |
Düsendurchmesser | 0,4 mm (optional 0,2, 0,6, 0,8) |
Flussrate | 26 mm³/s |
Konnektivität | Ethernet, USB-A, Dual-Wi-Fi, PC-Software (proprietär), OrcaSlicer |
Features |
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Abmessungen | Gewicht | 676 x 436 x 510 mm (ohne AMS lite), | 16,5 kg |
Design: Schief!?
Ein CoreXY 3D-Drucker, der eher den Anschein macht, er sei ein klassischer Bettschubser (i3-Format), der nicht richtig aufgebaut oder vom Laster gefallen ist. Das kommt mir zuerst in den Sinn, als ich den Ideaformer IR3 V2 auf Kickstarter entdeckte. Denn dieser 3D-Drucker, der ein Fließband statt ein sich in y-Richtung bewegendes Druckbett vorweist, sieht irgendwie – schief aus.
Genauer gesagt ist der stabile Aluminium-Rahmenaufsatz nicht etwa im typischen 90° Winkel auf der Basis vorzufinden, sondern im 45° Winkel – und das ist tatsächlich so gewollt. Folgerichtig ist auch der Druckkopf samt Direct-Drive-Extruder (vermutlich ein Orbiter Extruder Klon) im 45°-Winkel vorzufinden. 2 Halterungen links und rechts am Rahmen sorgen für die nötige Stabilität.
Stabil sind auch die Metall-Umlenkrollen vorne und hinten für das mit PEI beschichtete Fließband. Das nämlich ermöglicht einen Bauraum in y-Richtung (rein theoretisch) bis zur Unendlichkeit – in X- und Z-Richtung sind aber mit 250 x 250 mm Grenzen gesetzt.
Insgesamt handelt es sich um einen 676 x 436 x 510 mm großen und 16,5 kg schweren 3D-Drucker, der auf natives Klipper setzt und klassisch mit 4,3 Zoll Touchscreen an der Seite kommt. Verbaut ist seitlich eine LED-Leiste. Auch eine USB-Webcam ist im Lieferumfang dabei. Positiv hervorzuheben ist neben USB-A-Slot und Dual-Wi-Fi auch ein Ethernet-Port.
Ideaformer IR3 V2: Für laaange Drucke konzipiert
Ihr wollt nicht ständig die Druckplatte wechseln oder kleinteilige Projekte mühsam zusammenstecken bzw. kleben? Massenproduktion klingt gut? Oder ihr wollt einfach nur ein großes Drachenmodell, Langschwert oder eine schmale Trittbank in einem Stück drucken? Dann ist der Ideamaker IR3 V2 euer Freund. Denn dieser 3D-Drucker ist für lange Drucke gemacht – sowohl in Bezug auf die Druckdauer als auch die Dimensionen in Y-Richtung.
Dabei druckt er deutlich schneller als die üblichen seltenen Vertreter seiner Art. Dank nativem Klipper kommt er auf maximal 400 mm/s bei 20000 mm/s Beschleunigung. Die Werte sind wie immer mit Vorsicht zu genießen. Die Druckgeschwindigkeit solltet ihr erfahrungsgemäß durch 2 teilen, um auf eine alltagstaugliche Druckgeschwindigkeit zu kommen. Auch die Beschleunigung – das zeigt ein Blick auf den Slicer – ist standardmäßig mit 8000 mm/s angegeben. Vibrationskompensation sowie vollautomatisches Auto-Leveling sind natürlich an Bord.
Drucken könnt ihr mithilfe des bis zu 290 °C hoch heizenden Highflow-Hotends (modifizierte, für 45° Schrägdruck angepasste MK8-Düse) und dem bis 90°C ausgewiesenen Heizbettes – pardon Fließbandes. Dabei ist nur der Bereich, in dem tatsächlich gedruckt wird, beheizt. Nähert sich der bereits gedruckte Teil des Modells dem vorderen kalten Fließbandende, löst es sich sukzessive ab und rollt dann im besten Fall auf das optionale Erweiterungsrollen-Kit.
Neben PLA, PETG oder TPU kann der Ideaformer IR3 V2 auch u.a. ABS, ASA und sämtliche PA-Varianten drucken. Für letztere Filamente bietet Ideaformer optional auch eine Einhausung an; allerdings in Form einer Art Taschen-Isolierbox, wie sie auch mein Lieblings-Pizzalieferant am Start hat.
ideaMaker (Raise3D) statt OrcaSlicer
Ein Fließband-3D-Drucker erfordert wegen seines 45°-Druckes ein wenig Übung, bis gute bis sehr gute 3D-Drucke entstehen. Besonders Überhänge können schwieriger zu drucken sein. Hier kann es sich lohnen, das Druckobjekt z.B. mittels Stützstruktur ebenfalls auf 45° zu bringen, um in einer Linie mit der Düse zu liegen. Vorausgesetzt, das Druckobjekt liegt richtig, könnt ihr sogar in der Luft drucken – und zwar komplett horizontal ohne Stützstruktur. Ihr seht schon: Fließband-Drucker sind etwas speziell. Vielleicht auch deshalb unterstützt der populäre OrcaSlicer bisher keinen Drucker dieser Bauart.
Stattdessen setzt man auf den ideaMaker als Slicer, der aus dem Hause Raise3D kommt. Hier finden sich Druckprofile für den Ideamaker IR3 V2, aber leider kein Support für eine direkte Druckauftragsübermittlung. Hier muss man zur fluidd-Oberfläche im Browser gehen und die jeweils geslicte Datei dann dort hochladen. Es bleibt zu hoffen, dass diese 3D-Druckerbauart populärer wird oder anders gesagt: Bitte liebe Leute von OrcaSlicer, die ihr diesen Blog bestimmt eifrig lest: Fügt den Ideaformer IR3 V2 zu den unterstützen Druckern hinzu, danke!
Einschätzung: „Haben will“
Ich wollte nie am Fließband arbeiten. Aber für den Ideaformer IR3 V2 würde ich glatt eine Ausnahme machen. Mich reizt diese Art des 3D-Druckes auf jeden Fall. Und in unserem Makerspace würde er sicherlich auch Verwendung finden. Deshalb schreibe ich den Hersteller einfach einmal via Kickstarter an und schaue, ob wir ein Testgerät ergattern können. Hat, wer von euch mit dieser Art 3D-Drucker bereits Erfahrungen sammeln können? Schreibt es uns gern in die Kommentare.
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Kommentare (3)