Immer mehr Automobilhersteller bringen eigene E-Scooter auf den Markt
BMW hatte schon vor der Zulassung der ersten Scooter eigene E-Scooter in Planung, Roller mit dem Mercedes-Stern sind auch schon auf der Straße unterwegs. Obwohl (oder weil) sie eigentlich Konkurrenz zum eigenen Produkt, dem Auto sind, investieren immer mehr Hersteller in die elektrischen Roller.
Kein guter Start für E-Scooter
Die große Revolution der Fortbewegung blieb durch die E-Scooter ja irgendwie aus. Während es vor dem Start der Roller in Deutschland teilweise hieß, sie seien die Vorboten der Verkehrswende und das Auto bald komplett überflüssig, hat sich in viele Städten eigentlich nur eines verändert: Es stehen halt einfach verdammt viele Scooter überall rum. Manch einer findet das praktisch, weil immer ein Fortbewegungsmittel in der Nähe ist, wenn man mal schnell eines braucht. Viele andere aber – Radfahrer wie Fußgänger – sind durch die Roller einfach nur genervt, weil sie auf Geh- und Radwegen im Weg stehen. Vermutet wird außerdem schon lange, dass vor allem Touristen die Roller nutzen, während Berufspendler nur einen geringen Teil der Fahrer ausmachen.
Und dann gibt es ja noch die Spaßvögel, die meinen es sei entweder lustig oder ein Zeichen des Protests, die Roller in Flüssen und Seen zu versenken. Köln plant aktuell, hunderte E-Scooter aus dem Rhein zu fischen, und fragt sich noch, wie man das am besten anstellt. Bisher fehlt ein Konzept und klar ist nur, dass es teuer wird.
Gute Zeiten eigentlich für Autobauer, die entspannt auf die Situation blicken könnten. Es sieht nicht danach aus, dass der E-Scooter dem Auto als bevorzugtem Mittel für den Arbeitsweg gefährlich werden könnte. Nicht mal annähernd. Man könnte sich also über das Chaos freuen und das Auto als das bevorzugte Transportmittel auch im 21. Jahrhundert anpreisen. Trotzdem will man anscheinend auch nicht nur einfach zusehen, wie hier trotz allem einen neue Technologie weiterentwickelt wird, die irgendwann sicher ihren Kinderschuhen entwachsen wird. Deshalb gibt es immer wieder Meldungen, dass bekannte Automarkten eigene E-Scooter auf den Markt bringen.
Eine kleine Auswahl – Autobauer im E-Scooter-Markt
Vor einer Weile hatten wir über den Mercedes Benz E-Scooter berichtet. Der wird trotz des Namens nicht von Mercedes selbst produziert (sondern vom Schweizer Unternehmen Micro Mobility), darf sich aber mit dem ikonischen Stern schmücken. Ford besitzt mit Spin einen eigenen Scooter-Sharing-Anbieter. Dieser ist vor allem in den USA aktiv, mittlerweile aber auch in einigen Deutschen Städten vertreten. Anlass für diesen Text war unter anderem, dass Spin vor kurzem den ersten selbst entwickelten Scooter der Flotte in den USA hinzufügt. Bisher waren die Scooter der Marke in Zusammenarbeit etwa mit Segway-Ninebot entwickelt worden.
Ebenfalls nicht aus kompletter Eigenproduktion scheint der neue Scooter von Motorradhersteller Ducati zu stammen. Der Ducati PRO-I EVO sieht verdächtig nach dem Xiaomi Mi Scooter aus, der schon für viele Modelle Pate stand.
Vielleicht ist es aber auch besser, die Expertise der E-Scooter-Hersteller Ninebot und Xiaomi mitzunehmen, anstatt ganz auf eigene Ideen zu setzen – und damit eventuell zu scheitern. Volkswagen entwickelte schon 2019 eigene E-Scooter-Konzepte, von denen man seitdem aber so gut wie nichts mehr gehört hat. Während der VW Cityskater einfach ein zu abgefahrenes Klappdesign mit drei Rädern hatte, war der Streetmate wohl deutlich zu groß und entsprach auch nicht mehr den Anforderungen der Elektrokleinstfahrzeugeverordnung.
VW-Tochter Audi immerhin verkauft unter dem Markennamen einen E-Scooter, den Audi Electric Kick Scooter, der – wie sollte es anders sein – aber natürlich ebenfalls aussieht wie der Xiaomi-Scooter.
BMW waren einige der ersten, die einen fertigen Roller zum Start der Scooter in Deutschland präsentieren konnten. Der BMW X2City, ein 1,50 langes und damals 2.000€ teures Schlachtschiff, ist aber kein Alternative zu den sonst kompakten und günstigen E-Scootern.
Wie sieht die Zukunft aus?
Schwer zu sagen, was hinter den Kulissen passiert. Wie viele Marken darauf setzen, Rollern anderer Hersteller ihr Logo aufzudrücken, so beteiligen sich manche auch indirekt an den vielen Startups im Bereich Elektromobilität, die überall aus dem Boden sprießen. Insgesamt kann man aber festhalten, dass die (deutschen) Autobauer auf dem E-Scooter-Markt noch nicht wirklich angekommen sind.
Zu attraktiv sind für viele die E-Scooter, die Discounter immer wieder im Angebot haben, oder die der bereits etablierten chinesischen Marken Ninebot und Xiaomi. Dass besonders der Mi Scooter (bzw. noch der alte M365) für so viele Roller als Vorbild dient, spricht Bände (oder bedeutet es gar, dass auch Xiaomi selbst nur extern einkauft?).
Wie sind eure Erfahrungen mit Scootern großer Marken? Habt ihr vielleicht selbst einen, der hier vielleicht auch noch nicht aufgelistet ist? Seid ihr klar „Team Xiaomi-Scooter“? Oder ist euch die Marke komplett egal und ihr achtet vor allem auf den Preis? Teilt uns eure Meinung gerne mit.
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