IMOU Cue 2c: Was bringt eine 1080P WiFi-Überwachungskamera für um die 20€?
Vor einiger Zeit lief uns online immer wieder eine gewisse IMOU Cue 2C 1080P WiFi-Überwachungskamera über den Weg – und zwar so oft, bis wir sie kurzerhand zum Hands-On bestellt haben. Welchen Eindruck hinterlässt die smarte Kamera bei uns?
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Inhalt
Technische Daten: vielversprechend für den Preis
Hersteller | Modell | IMOU | Cue 2C 1080P WiFi-Überwachungskamera |
---|---|
Sensor | CMOS |
Auflösung | 2MP (1920 x 1080) |
Objektiv | 3.6 mm, 1/2.8 Zoll Blende, FOV: 89°H, 46°V, 108°D |
IR Entfernung | Bis zu 10 m |
Kompression | H.265 |
Konnektivität | WiFi (2,4GHz), IMOU App, Amazon Alexa, Google Assistant |
Datenspeicher | SD-Karte (max. 256 GB), IMOU Cloud (optional) |
Features | 2,4GHz, ONVIF-Support, Amazon Alexa, Google Assistant, Mikrofon, Geräusch- /Bewegungserkennung (Zoneneinteilung, Dinge & Menschen), Tag-/Nachtsicht (Infrarot) |
Spannung | DC 5V 1A |
Maße | Gewicht | 6,8 x 3,3 x 10,67 cm | 70 g |
Design: gewöhnungsbedürftig
Die IMOU Cue 2C 1080P WiFi-Überwachungskamera kommt wieder einmal in typischem schlichten Weiß daher. Das Design der 6,8 x 3,3 x 10,7 cm kleinen und 70 g leichten Kamera empfinde ich persönlich aber als gewöhnungsbedürftig. Das beginnt schon mit dem schwarzen Kamerakopf, der als ovales Viereck ausgeführt ist und endet in einem sich verjüngenden Kamerastab, dessen Ende durch ein Kugelgelenk mit der runden Tellerbasis verbunden ist.
Vorteil dieser Konstruktion: Die Kamera ist sehr biegsam, lässt sich also in vielen Szenarien nutzen, weshalb neben Netzteil, Micro-USB-Kabel und Schnellstartanleitung auch ein Klebepad mitgeliefert wird.
Vorne an der IMOU Cue 2C 1080P WiFi-Überwachungskamera ist auf der Tellerbasis nur der Herstellerschriftzug und eine kleine Mikrofonöffnung zu sehen. Auf der linken Seite des Kamerakopfes befindet sich der Micro-SD-Karteneinschub (max. 256 GB) und hinten schließlich sind eine Reset-Taste und darunter ein Micro-USB Stromanschluss (DC 5V, 1A) zu finden.
Features: für den Preis gut
Es handelt sich um eine klassische 1080p-Indoor-Kamera, die über WiFi (2,4 GHz) angebunden wird. Die Kamera löst mit 2MP in Full-HD auf, komprimiert wird das Videomaterial mit H265-Codec. Ein in dieser Preisklasse typisches Objektiv (3,6mm Brennweite, 1/2.8 Zoll Sensor) mit einem Sichtfeld (FOV) von 89°H, 46°V, 108°D kommt zum Einsatz.
IR-Nachtsicht bis 10m ist ebenso vorhanden wie ein Mikrofon. Mit der IMOU LIFE App ist eine Geräusch- und Bewegungserkennung möglich. Dabei kann zwischen Bewegung von Dingen und Menschen unterschieden werden.
3 Dinge gilt es bei diesen Features zu beachten. Zum einen ist nur ein Mikrofon, aber kein Lautsprecher verbaut; 2-Wege-Audio ist also nicht möglich. Zum anderen gibt es hier keine PTZ-Funktion: die Kamera ist also nicht mittels Motoren schwenk- oder neigbar. Dritter Punkt: die Kamera versteht sich nur via 2,4GHz-Verbindung. Dual-WiFi wäre hier schön gewesen.
Laut Tests soll die IMOU 2C Cue tatsächlich auch ONVIF-Support bieten. Damit ist das Open Network Video Format gemeint, welches es ermöglicht, die gespeicherten Aufnahmen auch mit einem Netzwerkrekorder oder einem NAS zu speichern. Ob das wirklich funktioniert, wird u.a. der nun folgenden Praxistest zeigen.
Praxistest: überzeugend?
Einrichtung: sehr einfach
Die Einrichtung funktioniert so einfach wie es auch bei Tuya-Kameras der Fall ist. Wieso „auch bei Tuya-Kameras“? Na weil es sich hier explizit nicht um ein Produkt aus dem Tuya-Kosmos handelt. IMOU bietet für die Kamera die schon erwähnte hauseigene App IMOU LIFE an. Genau diese App installiere ich, nachdem ich die Kamera mit SD-Karte befeuert, an den Strom angeschlossen und den QR-Code im Quick Start Guide gescannt habe.
App: einfach… mit Überraschungen
Die IMOU-App überrascht mich etwas. Sie ist – und das ist absolut keine Selbstverständlichkeit – überwiegend in akzeptablem Deutsch übersetzt. Natürlich muss ich mich (leider) auch hier zuerst registrieren um die Kamera nutzen zu können, aber okay.
Über das Plus-Symbol auf dem Home-Screen („Mein Zuhause“) füge ich die neue Kamera mittels QR-Code (auf der Rückseite) in der App hinzu, füge sie meinem 2,4GHz-Netzwerk hinzu und…bin etwas irritiert, dass sofort eine Verbindung zur IMOU-Cloud hergestellt wird. Danach kann ich Grundeinstellungen (Datumsanzeige etc.) vornehmen. Das Angebot, „IMOU Protect Basic“ für 7 Tage kostenlos und damit dann Cloudzugriff zu bekommen, lehne ich aber dankend ab.
Ansonsten gefällt mir die App sehr gut. Über den Home-Screen kann ich den Live-Videofeed einsehen und darüber via Shortcuts alle relevanten Einstellungen vornehmen. Gut umgesetzt finde ich auch die Möglichkeit, einzelne Zonen innerhalb des überwachten Sichtfelds auswählen zu können, die z.B. in Sachen Bewegungserkennung erfasst oder nicht erfasst werden sollen. Das geht auch über den letzten von insgesamt 4 Tabs (Einstellungen). Dort gibt es übrigens auch Assistenten zur WiFi oder Ethernet-Einrichtung oder die Option, bei Cloud-Nutzung zusätzlich eine TLS-Verschlüsselung zu nutzen. Außerdem kann man neue Funktionen ausprobieren (Multi-View, etc.). Sprachsteuerung via Amazon Alexa und Google Assistant ist hier auch möglich.
Interessant für Automationen ist der als „Intelligente Szenen“ betitelte Tab. Hier kann ich nach dem üblichen „Wenn-Dann-Prinzip“ manuelle Auslöser festlegen, auswählen, was passieren soll, wenn jemand entdeckt wird oder Geofencing nutzen. Auch die Aufnahmesteuerung je nach Wettersituation oder Zeitpläne sind hier konfigurierbar.
Automationen: angetestet
Kurz angetestet habe ich hier die Automation: Wenn die Kamera mich erkennt, soll eine Push-Benachrichtigung erfolgen, ein Videoclip aufgezeichnet und die Bewegungserkennung danach aktiviert bleiben. Das funktioniert soweit tadellos.
Fortan ist der entsprechende Videoclip unter dem „Nachrichten“-Tab einsehbar. Ich kann mir sämtliche Aufnahmen aber auch aus der App exportieren lassen, muss also nicht die Micro-SD-Karte herausnehmen. Gerade bei der Verwaltung der Aufnahmen fällt mir auf, dass die App zwar einfach gestaltet, aber nicht unbedingt sehr übersichtlich ist. Viele Funktionen verstecken sich hinter 3, manchmal 4 Ebenen, durch die man sich klicken muss. Hier besteht also noch Optimierungsbedarf.
Bildqualität: gut
Die Bildqualität gefällt mir soweit gut sowohl bei Tag, als auch bei Nacht. Dank H265-Kompression sind gerade Videos deutlich kleiner. Habt ihr eher dunklere Umgebungen, solltet ihr den HDR-Modus aktivieren. Dank Lichtsensor wird automatisch auf IR-Sicht umgeschaltet.
Die Nachtsicht könnte dabei jedoch besser sein. In Videos (auf der Micro-SD als .dav-Dateien einsehbar) und Fotos lässt sich sehr weit hereinzoomen, dann aber natürlich mit entsprechendem Qualitätsverlust.
ONVIF-Support: stimmt das?
Was? Das Ding kann ONVIF? Laut Herstellerwebseite irgendwo weit unten im Kleingedruckten: Ja! Warum IMOU nicht offensiver damit wirbt, ist mir schleierhaft. Das ist für eine Kamera um die 20€ nämlich wirklich gut. Also schnell mal auf mein Synology NAS zugreifen, das Surveillance-Center öffnen und über „IP Camera“ automatisch nach Kameras suchen lassen. Siehe da: Bei mir wird die IMOU Cue 2C 1080P WiFi-Überwachungskamera direkt erkannt.
Im Folgenden solltet ihr zwei Dinge beachten: Erstens solltet ihr in eurer Surveillance Station (9.1 und höher) einen Speicherort (unter Aufnahme -> Archiveinstellungen) ausgewählt haben, zweitens benötigt ihr Benutzername und Kennwort für den Zugriff via Synology. Klickt auf „Authentifizieren“, dann gebt ihr „admin“ bei Benutzername ein und das Kennwort findet ihr entweder auf der Rückseite der Kamera oder in der App unter den Geräteeinstellungen der Kamera („Geräteaufkleber“, dann „Sicherheitscode“). Belasst den Port bei 80 (leider wird kein HTTPS unterstützt). So bekommt ihr Zugriff auf Bild und Mikrofon.
Fazit: empfehlenswert
Die IMOU Cue 2C 1080P WiFi-Überwachungskamera hat mich positiv überrascht. Erfreulich ist die Möglichkeit, statt der Cloud mit Micro-SD und ONVIF-Support gleich zwei Alternativspeichermöglichkeiten zu haben. Die IMOU LIFE App könnte zwar etwas übersichtlicher sein, bietet aber erstaunlich viele Einstellmöglichkeiten. Machen wir es daher kurz: Diese Kamera für um die 20€ bekommt von uns eine Kaufempfehlung. Wer also für eine Indoor-Überwachungskamera nicht viel Geld ausgeben oder aber ein „smartes“ Babyphone“ sucht, kann hier getrost zuschlagen. Hat jemand von euch diese Kamera? Gibt’s Erfahrungsberichte in Sachen Home Assistant? Gerne posten.
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