Im Test: JJRC H47 „ELFIE+“ Selfie Drohne
JJRC produziert die nächste Selfie-Drohne und präsentiert sie als Upgrade der H37, besser bekannt als Elfie. Die H47 heißt jetzt ELFIE Plus, hat eine 2MP-Kamera und eine einhändige Fernsteuerung. Außerdem ist sie auch äußerlich noch mal überarbeitet worden geworden.
- JJRC H47 Elfie+ RTF
- bei TomTop für 40,79€ | RCMaster für 39,99€ (aus DE-Lager) | Cafago für 67,71€
- Combo mit 3 Akkus
Modell | JJRC H47 „ELFIE+“ |
Maße | 17,8 x 17,8 x 3,2cm |
Gewicht | 85g |
Akku | 3,7V 500mAh / 7 Minuten Flugzeit |
Kamera-Auflösung | 2MP/720p |
Inhalt
Verarbeitung
Die Ähnlichkeit zu ELFIE ist nicht von der Hand zu weisen. Die Arme und Rotoren sehen baugleich aus, und auch der Klapp-Mechanismus funktioniert weitestgehend. Böse Zungen behaupten, die obere Abdeckung sei von der DJI Spark abgeschaut, mit der man die Drohne auf den ersten, flüchtigen Blick von oben tatsächlich verwechseln könnte. Eingeklappt ist die Drohne dann nur 6,7cm breit und nicht viel größer als ein Smartphone. Die Kamera ist nicht mehr fest montiert, sondern kann nun auch um 90° nach unten geneigt werden. Der Akku muss nicht mehr per Kabel angesteckt und unter einer Abdeckung verstaut werden, sondern sitzt jetzt in einem Modul, das einfach angesteckt wird. Das macht den Akkuwechsel deutlich leichter und sieht außerdem deutlich wertiger aus.
Ganz darf man sich vom teils edlen Aussehen aber nicht täuschen lassen: Die Drohne fühlt sich schon sehr nach billigem Plastik an, und vermittelt in der Hand nicht das Gefühl einer hochwertigen Verarbeitung. Das spürt man auch an den einklappbaren Armen. Im Gegensatz zum Vorgänger rasten die zwar nach dem Aus- und Einklappen ein, was etwas mehr das Gefühl von Sicherheit vermittelt. Das Klacken dabei ist aber sehr laut und klingt nach beanspruchtem Kunststoff. Alles in allem ist die Drohne aber gut verarbeitet und wirkt stabil. Solange man sie nicht hart crasht wackelt hier nichts.
„Look Ma, only one hand“ – Die Steuerung
Die große Neuerung ist vor allem die Fernbedienung. Während der Vorgänger noch ganz ohne auskam, gibt es hier eine in besonderer Ausführung. Sie wird nur mit einer Hand gehalten und erinnert vom Aussehen her an die Nunchuk-Controller der Nintendo Wii. Und während über den Control-Stick die Höhe reguliert wird, lenkt man die Drohne durch Neigen der Fernsteuerung in die gewünschte Richtung.
Dass das gut funktionieren kann, habe wir bereits bei der Techboy TB-802 feststellen können. Und auch bei JJRC gelingt die Umsetzung. Gerade auf engem Raum ist die Steuerung nach dem Start zwar etwas problematisch, da man sich erst an sie gewöhnen muss. Ich würde nach meiner Erfahrung daher dazu raten, möglichst im Freien und mit ein paar Metern Platz in jede Richtung den ersten Flug zu machen. Eventuell ist es etwas ungewohnt, zeitgleich mit der gleichen Hand per Neigung zu steuern und per Stick die Höhe zu regulieren, ich persönlich empfinde es aber als recht intuitiv.
Alternativ kann auch wie bisher per JJRC App geflogen werden, die für Android und iOS kostenlos erhältlich ist. Darüber sind dann auch einige fortgeschrittene Funktionen möglich, wie die obligatorische FPV-Funktion (Live-Übertragung) oder das vorzeichnen von Flugbahnen. Da die Drohne nicht über GPS verfügt, sollte man von letzterem nicht all zu viel erwarten. Altitude Hold kann die Drohne aber, das heißt, sie hält die Flughöhe selbstständig und beherrscht auch automatischen Start und Landung auf Knopfdruck. Das Flugverhalten stimmte bereits beim Vorgänger, und hier gibt es an dieser Stelle keine Veränderung.
Die Kamera
Ein großes Fragezeichen bleibt wie immer die Kamera. Sobald die erste „Selfie-Drohne“ mit einer FullHD-Kamera unter 50€ erscheint, mache auch ich Luftsprünge, noch ist davon aber nichts zu sehen. Hier ist eine 720p-Kamera verbaut, und es fehlt natürlich ein Gimbal. Die Qualität der Aufnahmen ist „meh“. Neben der geringen Auflösung wirken die Bilder sehr verwaschen, außerdem treten durch die Vibration deutliche Verzerrungen an den senkrechten Linien auf (unten gut an den Fahnenmasten zu sehen).
Für Selfies, für die die Drohne ja dem Namen nach gedacht ist, gibt es einen sogenannten Beauty-Modus. Der wird in den Shops und in der beiliegenden Anleitung beworben, taugt in der Praxis aber erwartungsgemäß überhaupt nichts. Bei jeder Aufnahme werden zwei Fotos gemacht, wobei eine Version einfach extrem aufgehellt wird (siehe unten). Das mag gelegentlich bei dunklen Aufnahmen wünschenswert sein, ändert sonst aber nichts am Bild und hat auch mit einem Verschönerungs-Effekt nichts zu tun. JJRC, spart euch die Spielereien und baut statt dessen einfach eine vernünftige Kamera in eure Drohne.
Positiv könnte man immerhin anmerken, dass die Kamera der Drohne besser ist, als die in der Vorgängerversion. Blöd nur, dass das immer noch nicht gut genug ist, um Aufnahmen für das Fotoalbum oder den Bilderrahmen auf der Fensterbank zu machen. Ärgerlich ist außerdem, dass es an der Fernsteuerung keine Taste für die Kamera gibt, und in der Drohne keinen SD-Karten-Slot. Aufnahmen können also ausschließlich per App gemacht und auf dem Handy gespeichert werden, selbst dann, wenn man eigentlich mit der Fernsteuerung fliegt.
Zubehör
Erwähnenswert ist vielleicht noch die Transport-Box der Drohne. Die macht einen sehr guten Eindruck und bietet Platz für die ELFIE+ samt Fernsteuerung. Lediglich die Schaumstoffeinlage im Deckel ist nicht ordentlich verklebt und sitzt etwas schief. Das ist von außen aber nicht zu erkennen, und die Box schließt dank Reißverschluss problemlos. Weiteres Zubehör ist eine englischsprachige Bedienungsanleitung sowie vier Ersatzrotoren samt Schraubendreher.
Zwei kleine Details, die nicht wirklich etwas über die Drohne aussagen, die ich aber nicht unerwähnt lassen möchte: Bei der blauen Drohne von Cafago lag ein kleines Duftsäckchen bei, was wohl nett gemeint war, weswegen die ganze Box nun einen künstlichen Lavendel-Geruch verströmt. Noch schlimmer: Die Zusatzakkus waren einzeln in Luftpolsterfolie verpackt, an der allerdings fast alle Blasen schon zerdrückt waren. Und ich hatte mich auf das Zerdrücken der Folie gefreut…
Fazit
Auch die Elfie+ ist noch nicht die Selfie Drohne geworden, die wir uns alle wünschen – vergleichsweise günstig und mit guter Kamera. Hier trifft immerhin der erste Punkt zu, und mein Fazit ist ein ähnliches wie damals bei der ersten ELFIE. Die Steuerung mit der einhändigen Bedienung funktioniert gut und ist definitiv eine angenehme Abwechslung zu den bekannten Varianten. Das Fliegen mit ELFIE+ macht Spaß, und dank der Möglichkeit, mehrere Akkus zu bestellen, kann man eine ganze Weile in der Luft bleiben (Landung zum Akkuwechsel mal ausgenommen). Trotz aller berechtigten Kritik an der Kamera gefallen mir Drohne und Controller daher gut, auch wenn ich weiter hoffe, im nächsten Modell endlich eine bessere Kamera vorzufinden – dann meinetwegen auch für ein paar Euro mehr.
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