JMGO N1 Ultra – Sehr heller 4K-Heimkino-Beamer für 1799€
Der JMGO N1 Ultra ist ein Heimkino-Beamer, der schon eher in das Premium-Segment fällt. Mit 4K-Auflösung, einem sehr hellem Bild und smarten Funktionen bietet er eine ganze Menge, kommt aber auch zu einem entsprechenden Preis. Wir konnten den Projektor jetzt ausprobieren.
- JMGO N1 Ultra
Modell | JMGO N1 Ultra |
Typ | DLP / Triple-Color Laser |
Auflösung | 4K / |
Bildformat | 16:9 |
max. Bilddiagonale | 150“ |
Helligkeit | 2200 CVIA Lumen |
Kontrast | 1600:1 |
Stromverbrauch | k.A. |
Anschlüsse | 2x HDMI 2.1, USB 2.0, 3,5 mm Audio |
Maße | 241 x 236 x 203 mm |
Gewicht | 4,5 kg |
Lautsprecher | 2x 10 Watt |
Inhalt
Praktische Transportbox
Der Beamer kommt nicht in einem einfachen Karton, sondern in einer eigenen Transportbox. Gut, die wiederum ist in einem Karton verpackt, aber die Box selbst ist die eigentliche Verpackung und hat fast die Maße eines kleines Koffers. Eine Papp-Verkleidung weist auf den Inhalt hin. Clever: Auf der Innenseite der Verkleidung befindet sich eine Kurzanleitung zum Aufbau.
Hier sollte man die Verpackung jedenfalls nicht entsorgen, die Box aus festem Schaumstoff ist für den Transport des Beamers ideal geeignet. Hier lässt sich alles wieder leicht verstauen und dank eines Tragegriffs lässt sie sich auch leicht tragen. Einzig der Verschluss wirkt ein bisschen billig. Bisher hält er sicher, so ganz vertraue ich ihm aber noch nicht und während ich den 2000€-Beamer in der Box trage, habe ich lieber ein Auge darauf. Zum Glück trägt man den Beamer in der Regel nie weit, das realistischste Szenario ist wohl der Weg von der Wohnungstür zum Kofferraum des Autos.
Zubehör: Nur das Nötigste
Neben dem Beamer selbst befindet sich das nötigste Zubehör mit in der Box. Und mit dem „nötigsten“ meine ich wirklich nur das, was man zwingend braucht, nämlich Stromkabel und Fernbedienung. Gut, eine Anleitung gibt’s auch noch, sowie als einziges Extra einen kleinen Inbusschlüssel, den ich aber bisher nicht benutzt habe.
Das Kabel besteht aus zwei Teilen, einmal dem Netzteil, an das das zweite Kabel mit Dreier-Kleeblattstecker gesteckt wird. Der Netzstecker ist – so wie es sein soll – ein europäischer Typ-C-Stecker, hier braucht es also keinen Adapter. Das erwähne ich nur, weil es den Fall bei einigen chinesischen Herstellern durchaus noch gibt.
Hochwertige Verarbeitung
Aber kommen wir mal zum Beamer selbst. Der hat, soviel sollte jedem auch an dieser Stelle schon aufgefallen sein, eine Besonderheit, nämlich eine dreh- und schwenkbare Aufhängung. Normalerweise ist ein Projektor eine mehr oder weniger quaderförmige Box (die Ecken sind oft abgerundet), die flach auf dem Tisch bzw. Boden, Regal oder was auch immer steht. Das ist hier anders.
Da sich die zwei Teile, der eigentliche Beamer und die Halterung, natürlich bewegen, und das ganze Gerät mit fast 5 kg nicht unbedingt leicht ist, muss man schon beim Auspacken sehr vorsichtig sein, damit einem das Ganze nicht auf einmal aus den Händen gleitet, weil sich etwas verdreht. Nehmt den N1 Ultra behutsam aus der Box, wenn ihr euch unsicher seid vielleicht sogar zu zweit, weil er wirklich nicht so leicht zu greifen ist. Steht er aber einmal, wackelt und bewegt sich hier nichts und man kann den Projektor in seiner ganzen Pracht bestaunen.
Der Beamer ist in einem Anthrazitton gehalten, wobei die vordere Hälfte einen leichten Metalic-Effekt aufweist. Die Front rund um die Linse ist schwarz und glänzend/spiegelnd anstatt matt. Die Ecken und Kanten sind stark abgerundet. Insgesamt muss ich gestehen, dass mit der Beamer sehr gut gefällt und äußerlich einen sehr hochwertigen Eindruck macht. Das erwarte ich ehrlich gesagt aber auch für 2000€.
Auf der Rückseite gibt es zwei HDMI-Anschlüsse und einen USB-Anschluss. Die Kabel bewegen sich beim Neigend es Beamers dann mit, achtet also hier auf etwas Spielraum. Nur das Netzkabel wird unten in die Halterung gesteckt.
Flexibel dank schwenkbarer Aufhängung
Markenzeichen des N1 Ultra ist, dass er geneigt werden kann. Nach vorne kann er nur wenige Grad „nach unten“ gekippt werden, er lässt sich aber schräg oder sogar komplett senkrecht nach oben ausrichten, um dann ein Bild an die Decke zu projizieren.
Das Ausrichten geschieht per Hand, nicht automatisch (hier ist kein Motor verbaut), und erfordert keinen wirklichen Kraftaufwand. Dennoch behält der N1 Ultra die Ausrichtung stabil bei. Natürlich ist es möglich, dass sich das nach einigen Monaten, im Idealfall frühestens nach Jahren abnutzt. Bisher sehe ich davon aber nichts.
Auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist, dass der Beamer auch gedreht werden kann. Und ja, man kann jeden Beamer einfach drehen, hier ist aber eine Drehscheibe unter dem Standfuß verbaut. So muss man den Projektor nicht anheben. Hat man einmal eine Position gefunden, an der er stehen soll, kann man durch Drehen und Neigen das Bild genau so einstellen, wie man möchte. Das geht deswegen, da hier eine automatische Trapezkorrektur integriert ist, die das Bild der Leinwand anpasst.
Die automatische Bildanpassung
Eine solche Auto-Korrektur ist erst mal nichts Besonderes und heutzutage in vielen Projektoren integriert. Projiziert man ein Bild schräg gegen eine Wand, wird es logischerweise verzerrt dargestellt. Die Auto-Korrektur passt das Bild an, damit es wieder eine rechteckige Form hat. Auf dem folgenden Bild kann man das einigermaßen erkennen.
Das passiert digital, die eigentliche Projektion wird also nicht wirklich kleiner, sondern nur das Bild auf einem kleineren Bereich angezeigt. Das wiederum führt dazu, dass nicht die volle Auflösung genutzt wird und das Bild weniger detaillreich dargestellt wird. Je „schräger“ die Projektion ist, desto kleiner wird das effektive Bild relativ zur Projektionsgröße. Besonderes bei Beamern mit geringer Auflösung von 720p oder weniger empfielt es sich daher nicht, davon Gebrauch zu machen.
Nur bietet der JMGO N1 Ultra eben 4K, und da kann man den Verlust schon eher verschmerzen und erhält selbst bei reduzierter Größe noch ein gutes Bild. Ein Beispiel:
Wenn man im Schlafzimmer eine Leinwand vor dem Bett haben möchte, kennen manche vielleicht das Problem, dass man für den Beamer dann in der Regel keinen Platz hat – denn direkt vor der Leinwand steht ja das Bett. Wer also nicht am Kopfende eine höher gelegene Stellfläche hat, dem bleibt dann nur die Deckenmontage.
Ich habe den N1 Ultra jetzt einfach mal neben dem Bett auf den Nachttisch gestellt (und Fernseher und Wanddeko von der gegenüberliegenden Wand abgebaut). Das Bild wird nun sowohl schräg nach oben als auch leicht seitlich an die Wand geworfen. Während ich den Projektor bewege, passt sich das Bild automatisch an. Die Projektion erstreckt sich zwar quer von der Kommode bis oben an die Zimmerdecke (siehe Bild weiter oben), was man bei Dunkelheit auch noch deutlich erkennen kann. Das eigentliche Videobild aber wird angepasst und sieht auch in dieser Größe immer noch verdammt gut aus. Und das trotz der rau verputzen Wand, die wahrlich nicht die beste Leinwand hergibt.
Einrichtung & Betriebssystem
Auf dem N1 Ultra läuft Android TV 11, die Einrichtung ist entsprechend einfach. Zum gefühlt hundertsten Mal durchlaufe ich die Google-Anmeldung, in der ich Sprache und Region wähle, mein WLAN (WiFi 6) verbinde und auch meinen bestehend Google-Account über mein Smartphone direkt auf dem Beamer aktivieren kann. Zu allererste muss noch die Fernbedienung verbunden werden (Bluetooth 5.0), was aber nur wenige Sekunden dauert.
Anschließend wird man von einer ebenso gewohnten Oberfläche begrüßt. Als erstes sollte man checken, ob es ein System-Update gibt. Das habe auch ich als erstes installiert, laut Update-Log sah das aber nur vor, dass Prime Video standardmäßig installiert sein sollte.
Was auffällt, ist, dass der Beamer beim Start nur langsam auf Eingaben reagiert. Das legt sich nach spätestens einer Minute, ändert sich aber auch später nicht. Nach dem Booten braucht der Beamer immer eine Weile, ehe er quasi auf Betriebstemperatur kommt und alles rund läuft. Ein einziges Mal ist es mir auch passiert, dass sich eine App (in dem Fall YouTube) selbst beendet hat.
Insgesamt funktioniert die Bedienung aber gut. Das Menü ist übersichtlich, vor allem aber eben typisches TV-Android. Hat man alles schon oft gesehen, hier ist es auch nicht anders als auf jedem anderen Smart-TV mit entsprechendem Betriebssystem. Über den Playstore findet man die meisten Streaming-Apps, ob Prime Video, Disney+, DAZN oder RTL+.
Kein Netflix
Eine Einschränkung gibt es aber, und die mag einigen klein erscheinen, für andere ist sie ein K.O.-Kriterium: Auf dem Beamer gibt es keine Netflix-App. Es ist ein altbekanntes Problem; Beamer müssen für Netflix eine Zertifizierung erhalten. Die hat JMGO nicht und die App findet man nicht im Playstore. Es gibt manchmal die Möglichkeit, die App über andere Wege zu installieren. Meiner Erfahrung nach ist die Oberfläche (und die Bedienung) dann aber selten für das Gerät optimiert. Ich habe es hier gar nicht erst ausprobiert und würde einfach dazu raten, ein anderes Gerät anzuschließen, wenn man unbedingt Netflix schauen möchte. Ein TV-Stick in den Beamer gesteckt oder ein Laptop per HDMI-Kabel angeschlossen, und man kann auch Netflix auf dem N1 Ultra schauen.
Wer kein Netflix-Abo hat, den stört das natürlich überhaupt nicht. Aber Netflix ist nun mal auf Platz 1 oder 2 (Netflix und Prime liegen nah beieinander) der Streaming-Apps in Deutschland und für viele eben schon wichtig. Aber für nur eine App dann einen TV-Stick zu nutzen ist irgendwie auch blöd, zumal man dann auch gleich direkt alles darüber schauen kann und das auf dem Projektor selbst installierte Betriebssystem eigentlich gar nicht mehr braucht.
Einstellungen
Die Helligkeit wird wird mit 2200 CVIA Lumen angegeben. Dieser Wert findet sich öfter bei chinesischen Beamern, in ANSI Lumen wäre der Wert wohl ca. doppelt so hoch, eine exakte Umrechnungsformel existiert meines Wissens nach nicht. Man kann also ungefähr von 4000 ANSI Lumen ausgehen, was vielleicht der hellste Wert in dieser Preisklasse wäre.
Das merkt man auch im Einsatz, denn der N1 Ultra bietet wirklich ein helles Bild. Man kann damit grundsätzlich auch tagsüber wunderbar auskommen, mit zwei Einschränkungen. Direktes Sonnenlicht ist nach wie vor zu vermeiden und der Raum sollte trotzdem bestmöglich verdunkelt werden. Der zweite Punkt ist die Größe der Leinwand. Je breiter das Licht streut, desto weniger hell ist das Bild insgesamt. An einem bewölkten Tag auf einer 60-Zoll-Projektion schauen ist kein Problem, bei Sonnenschein ein 140 Zoll großes Bild aber nicht drin.
Ansonsten lässt sich das Bild noch wie gewohnt anpassen. Einstellungen an Farbe, Kontrast und mehr können hier einzeln vorgenommen werden oder verschiede Profile ausgewählt werden. Der Beamer unterstützt HDR10 und MEMC.
Lautsprecher und Lüfter
Im N1 Ultra sind zwei 10W-Dynaudio-Lautsprecher verbaut. Dolby Audio und dts-HD werden unterstützt. Der Klang spielt definitiv im oberen Bereich, was Projektoren angeht, ist aber für einen 2000€-Beamer auch nicht überragend gut. Man kann aus verschiedenen Audio-Profilen wählen, wodurch man etwa die Dialoge besser versteht oder die Musik nochmal wuchtiger wird. Einen umfangreicheren Equalizer gibt es aber nicht.
Insgesamt würde ich dem Ton hier die Note „gut“ geben. Man sollte allerdings beachten, dass bei diagonaler Projektion auch der Sound eben von der Seite kommt. Das stört den einen mehr, den anderen weniger. Ich fand es nicht „schlimm“, konnte es aber auch nie ganz ausblenden bzw. vergessen.
Positiv zu erwähnen ist aber der verbaute Lüfter. Der Hersteller spricht hier von unter 26 dB Lautstärke, was schon ein Spitzenwert ist. Tatsächlich nehme ich den Lüfter im Betrieb kaum wahr, sobald ein Film läuft überhaupt nicht mehr.
Teurer Beamer, der seinen Preis aber wert ist
Der Test brachte wenige Überraschungen zutage. Der JMGO N1 Ultra ist ziemlich das, was er auch verspricht, nämlich ein sehr heller Projektor mit hoher Auflösung und flexiblen Anwendungsmöglichkeiten durch die Neig- und Schwenkbare Projektion. Für Filme und Serien ist es ein sehr guter Beamer, der mit seiner Bild- und Audio-Qualität sehr viel Spaß macht. Ein mehr oder weniger großes Manko ist die fehlende Netflix-Unterstützung, die für Punktabzüge für das ansonsten gute Android-Betriebssystem sorgt.
Der Preis von aktuell 1649€ ist bereits reduziert aber natürlich immer noch eine ordentliche Investition. Alleine deswegen wird der N1 Ultra nicht für jeden eine Option sein, da man für diesen Preis auch einen sehr guten Fernseher bekommt. Wer stattdessen aber die Vorzüge eines Beamers genießen möchte, vor allem das potentiell viel größere Bild und die höhere Flexibilität, der macht mit dem N1 Ultra meiner Meinung nach nichts falsch.
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