Hands-On: Jumper EZBook S4 Budget Notebook mit 8/256GB
Das Jumper EZBook S4 Budget Notebook kommt mit Intel Celeron N4100, insgesamt 256 GB Speicher und erfreulichen 8 GB Arbeitsspeicher. Es handelt sich also vermutlich um einen soliden Office-Laptop; im Hands-On erzähle ich euch von meinen ersten Eindrücken und Erfahrungen mit dem neuen Budget-Laptop.
- Jumper EZBook S4 Notebook
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Inhalt
Technische Daten
Modell | Jumper EZBook S4 |
Displaygröße | 14 Zoll, 1920 x 1080 Pixel Full HD (16:9) |
Prozessor | Intel Celeron N4100, Quad Core 1,1GHz (2,4 GHz Boost) |
Arbeitsspeicher | 8 GB DDR4L RAM |
Interner Speicher | 128 GB SSD + 128 GB eMMC |
Akku | 4600 mAh |
Ladezeit | 3-4 Stunden |
Abmessungen | 32,00 x 21,00 x 1,50 cm |
Gewicht | 1,25 kg |
WiFi | 802.11 b/g/n/ac |
Anschlüsse1 | 1x USB 3.0; 1x USB 2.0; 1x Mini-HDMI; MicroSD Slot; 3,5mm Klinke |
Betriebssystem | Windows 10 |
Preis | ~350 |
Verpackung & Lieferumfang
Zumindest optisch wird „Budget“ bei Jumper noch groß geschrieben. Das Jumper EZBook S4 kommt wie immer in einem unspektakulären Pappkarton an, viel Wert auf ein schickes Äußeres legt der Hersteller nicht.
Im Inneren geht es nüchtern weiter: Bedienungsanleitung und Netzteil (mit CN-Stecker) sind separat verpackt, ansonsten liegt nur das Notebook selbst im Karton. Immerhin großzügig mit passgenauen Schaumstoff-Teilen geschützt – den Weg aus China nach Deutschland hat es ohne Schäden überstanden.
Gewohntes Budget-Design
Das EZBook S4 hat die Maße von 32,00 x 21,00 x 1,50 cm, bei einem Gewicht von 1,25 kg. Im Vergleich mit anderen 14 Zoll-Budget-Notebooks liegt es so im soliden Mittelfeld. Da es wie die meisten Budget-Notebooks passiv gekühlt ist, gibt es neben den Lautsprecher-Aussparungen auf der Unterseite keinerlei Öffnungen im Gehäuse.
Mit silbernem Gehäuse und silberner Tastatur ähnelt das EZBook S4 optisch dem Jumper EZBook X4, dem Xiaomi Mi Notebook Air (2017) oder dem Teclast F15. Im Gegensatz zu diesen Notebooks ist der Body des Jumper EZBook S4 jedoch aus Kunststoff und nicht aus Aluminium.
Es hat ein bisschen 2016er-Flair, denn mittlerweile wird eigentlich jedes China-Budget-Notebook mit einem halbwegs hochwertigen Aluminium-Unibody ausgestattet. Da ist das Jumper eine Ausnahme im negativen Sinne. Ansonsten ist das Design des Notebooks nichts Besonderes, typisches 0815-Budget aussehen, hier sind andere Hersteller wie Teclast oder CHUWI aktuell experimenteller unterwegs.
Schwächen bei der Verarbeitung
Das Kunststoff-Gehäuse an sich wäre noch verkraftbar gewesen, sofern der Preis stimmt. Leider gibt es obendrein noch ein paar Dinge, die mir am Jumper EZBook S4 nicht so gut gefallen. Das Display, welches anscheinend nur oben und unten am Rahmen befestigt ist, lässt sich Mittig eindrücken, sodass ein Spalt zwischen Rahmen und Bildschirm entsteht
Dann sind die Ausschnitte im Gehäuse für die F-Tasten etwas zu Hoch, sodass die Spaltmaße für meinen Geschmack etwas zu groß ausfallen. Zudem lässt sich das gesamte Gehäuse leicht verbiegen und eindrücken, wodurch auch die Tastatur und das Touchpad mit verformt werden. Das sind alles „Kinderkrankheiten“, von denen ich dachte, dass auch Jumper diese im Laufe der Zeit überwunden hätte. Leider scheint dem, zumindest im Fall des EZBook S4, nicht so zu sein.
Zumindest an den Ausschnitten für die restlichen Tasten und den Anschlüssen des Notebooks gibt es nichts zu beanstanden. Schade, dass Jumper nach Geräten wie dem Jumper EZBook X4 oder Jumper EZBook X1, die im Bereich der Verarbeitung keine Mängel aufweisen, wieder (oder immer noch) solche vermeidbaren Fehler passieren.
Tastatur und Touchpad
Wie immer handelt es sich auch bei der Tastatur des Jumper EZBook S4 um das QWERTY-Layout. Abgesehen von den Spaltmaßen in der obersten Tastenreihe lässt sich an der Tastatur aber nicht allzu viel kritisieren. Sie hat einen angenehmen Druckpunkt und macht ihren Job zuverlässig.
Leider gibt es bei diesem Modell keine Tasten-Beleuchtung, bei anderen Modellen der gleich Preisklasse, wie dem EZBook X4, CHUWI LapBook SE, Teclast F7 Plus hingegen schon.
Das Touchpad hat die Maße von 96,4 x 63,9 mm und ist mir persönlich etwas zu klein. Auch hier haben Teclast und CHUWI mit ihren neueren Modellen bereits gezeigt, dass auch ein Budget-Notebook mit einem großen TouchPad ausgestattet sein kann. Zudem drückt man bei einem „Mausklick“ direkt das ganze Gehäuse (inklusive Tastatur) mit nach unten – schade. Naja, zumindest funktionieren Multi-Touch Gesten mit bis zu fünf Fingern.
Direkt loslegen mit internationaler Windows Lizenz
Endlich mal etwas Positives! Das Jumper EZBook S4 ist mit einer internationalen Windows Lizenz ausgestattet. Mit dem ersten Einschalten des Laptops muss zunächst Windows eingerichtet werden, beginnend mit der Sprachauswahl – in unserem Fall Deutsch.
Sind Benutzerkonto etc. eingerichtet, kann es im Prinzip direkt losgehen. Windows ist mit einer digitalen Lizenz aktiviert und ist frei von Drittanbieter-Software oder ähnlichem. Alles clean, alles cool; aus diesem Aspekt macht Jumper mit dem EZBook S4 alles richtig. Abgesehen von der Tatsache, dass die Windows-Partition auf dem langsameren eMMC Speicher liegt und nicht auf dem SSD-Speicher.
Die Hardware des Jumper EZBooks S4
Der eigentliche Grund, warum ich das Jumper EZBook S4 überhaupt bestellt habe, ist die Hardware. Im Vergleich zu CHUWI mit dem LapBook SE spendiert Jumper dem EZBook S4 zwar auch den standardmäßigen Intel Celeron N4100 Budget-Prozessor, aber eben 8 GB RAM, sowie 128 GB SSD und 128 GB eMMC Speicher.
Damit kann man tatsächlich ganz gut arbeiten. Surfen, streamen sowie Office-Arbeiten sind Aufgaben, die das Jumper EZBook S4 souverän bewältigt. Der vorhandene M.2 Steckplatz im Inneren des Notebooks ist bereits mit dem 128 GB SSD Riegel belegt. Möchte man den Speicher also erweitern, muss der Riegel durch einen größeren ersetzt werden.
Während der Recherche ist aufgefallen, dass es das Jumper EZBook S4 in verschiedenen Speicher-Ausführungen gibt. Daher solltet ihr im Falle des Falles unbedingt darauf achten, wie viel internen Speicher das Gerät bietet. Im Zweifel könnte es auch eine Version sein, die nur mit 64GB eMMC Speicher ausgestattet ist.
Das Display macht nicht glücklicher, als die Verarbeitung
Bei dem verbauten Display-Panel handelt es sich um ein matt-Beschichtetes IPS-Panel. Dieses wirkt auf den ersten Blick auch bei maximaler Helligkeit leider etwas Dunkel und strahlt nicht so schön wie das laminierte IPS-Panel des Teclast F5 oder Teclast F6 Pro. Bei voller Helligkeit kann man das Display auch noch bei direkter Sonneneinstrahlung ablesen, um ernsthaft zu arbeiten sollte man sich jedoch lieber einen Schattenplatz suchen.
Zudem ist auch die Blickwinkelstabilität nicht so gut, wie wir es von anderen Modellen gewohnt sind. Dies betrifft vor allem den vertikalen Blickwinkel, aber auch horizontal betrachtet könnte es besser sein. Zudem gibt es leichte Backlight-Bleeding Effekte. Diese treten jedoch bei allen Budget-Paneln auf, daher ist das hier nicht schlechter als bei anderen China-Laptops.
Konnektivität
Auf der linken Seite des Jumper EZBook S4 befindet sich der Ladeanschluss, ein USB-A 3.0 Port, sowie ein Mini-HDMI Slot.
Dazu kommt ein USB-A 2.0 Port, ein Micro-SD Slot und ein 3,5mm Klinkenanschluss auf der rechten Seite.
Während Xiaomi-Notebooks schon immer per USB Typ-C Schnittstelle geladen werden können (abgesehen vom Gaming-Notebook), gibt es bei Teclast-Notebooks zumindest die Möglichkeit es per USB-C zu laden. Sowohl CHUWI als auch Jumper setzen währenddessen immer noch auf Netzteile mit Hohlstecker – nicht mehr zeitgemäß meiner Meinung nach. Zudem ist die Beschaffung eines Ersatzes mit EU-Stecker bei USB-C Netzteilen deutlich einfacher.
Lautsprecher
Die Lautsprecher des Budget-Laptops befinden sich auf der Unterseite des Gehäuses. Budget ist in Bezug auf die Lautsprecher auch das richtige Stichwort. Um mal ein Youtube-Video zu schauen sind sie durchaus in Ordnung, Musik hören oder einen Film schauen würde ich damit jedoch nicht.
Der Klang beschränkt sich stark auf den Mittelton, Höhen klingen blechern und Tiefton ist im Prinzip überhaupt nicht vorhanden. Für den „Notfall“ reicht es jedoch aus.
Fazit
Das Jumper EZBook S4 hat mir leider nicht so gut gefallen und in einigen Punkten bin ich sogar enttäuscht. Manchmal frage ich mich, wie es sein kann, dass chinesische Hersteller zunächst einen Fortschritt machen, um mit einem anderen Modell im ähnlichen Preissegment wieder Rückschritte zu gehen. Auch wenn 8 GB RAM und 256 GB ROM ab Werk eine sehr vernünftige Konfiguration sind, überwiegen die negativen Aspekte im Bereich Verarbeitung, Display und Konnektivität.
Vergleicht man das Jumper EZBook S4 mit dem was die Konkurrenz in der letzten Zeit präsentiert hat, ist dieses Notebook einfach nicht mehr zeitgemäß. Bei CHUWI hapert es meiner Meinung nach aktuell im Bereich der Speichergröße, sowohl bei RAM, als auch ROM, jedoch hat CHUWI mit dem LapBook SE, LapBook Pro und Herobook zumindest eine solide und hochwertige Produktlinie entwickelt.
Mein persönlicher Favorit ist aktuell Teclast, der Hersteller hat aufgrund der eigenen Expertise im Berich der Speicher- Entwicklung und Produktion einen ausschlaggebenden Wettbewerbsvorteil. Auch im Bereich von Design, Verarbeitung, Display und Konnektivität konnte Teclast mit dem Teclast F5 und F6 Pro überzeugen. Das Teclast F7 Plus ist bereits im China-Gadgets Büro angekommen und gefällt mir (Spoiler) auf den ersten Blick ziemlich gut (trotz Hohlstecker-Netzteil – man kann nicht alles haben). Das Teclast F15 klingt ebenfalls sehr vielversprechend!
Xiaomi macht – auch im China-Notebook Bereich – eigentlich keiner etwas vor. Jedoch sind die Geräte im Gegensatz zu Xiaomi Smartphones leider keine wirklichen Schnäppchen und der Import lohnt nur bei sehr guten Angebotspreisen.
Gerade Jumper (aber auch CHUWI) müssen mit den nächsten Laptop-Generationen unbedingt nachlegen, um nicht den Anschluss an Teclast zu verlieren. Warum nicht mal ein Notebook mit einem aktuellen Mittelklasse-Prozessor? Celeron-Budget-Geräte gibt es mittlerweile wirklich genug. Wir sind gespannt, was die Zukunft noch parat hält!
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Kommentare (7)