Test: Kingjoy PPL-06S Kamera-Slider – Motorisierter Mini-Dolly für 47,78€
Kamera-Aufnahmen, die aus der Hand geschossen werden, verwackeln leider oft. Für stationäre Aufnahmen gibt es Stative, wer aber bei Nahaufnahmen coole Kamerafahrten umsetzen möchte, sollte über einen Slider nachdenken. Die gibt es in verschiedenen Versionen. Wir haben mit dem PPL-06S von Kingjoy einen motorisierten Slider für Actioncams getestet. Ob der auch für eure Aufnahmen das richtige ist, sagen wir euch im Test.
- Kingjoy PPL-06S Kamera-Dolly
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Inhalt
Was sind ein „Slider“ und „Dolly“?
Wenn man von Slidern spricht, meint man oft eine Art Gerüst, eine fixierte Schiene, auf der die Kamera hin und her bewegt werden kann. Die Schiene muss nicht wirklich fest installiert werden, durch das hohe Gewicht und rutschfeste Füße ist sie in der Regel dennoch gegen leichte Erschütterungen geschützt. Es gibt auch hier motorisierte Slider und solche, die per Hand bewegt werden.
Klarer Vorteil: Die Kamera kann während der Aufnahme bewegt werden, ohne dass das Bild verwackelt.
Auch wenn der Begriff „Slider“ in der Beschreibung dieses Gadgets immer wieder auftaucht, nennt man dieses Equipment Mini-Dolly, angelehnt an die größeren Kamerawagen, die in Filmproduktionen verwendet werden. Ich benutze im Artikel beide Begriffe.
Vor- und Nachteile motorisierter Dollys und Slidern
Bei diesem kleinen Dolly ist zunächst einmal die Größe praktisch. Die 18 x 15 x 6 cm große Box lässt sich einfacher verstauen als eine 100 cm lange Schiene. Ohne Box misst der Slider sogar nur 14,5 cm in der Länge und 11,7 cm in der Breite.
Außerdem sind Kurven möglich. Das Vorderrad kann um bis zu 90° gedreht werden, und je nach Winkel sind so unterschiedlich weite Kreisradien möglich. Wenn man ein Objekt von allen Seiten zeigen möchte ist ziemlich praktisch.
Ein Nachteil ist, dass der Mini-Dolly sehr vom Untergrund abgängig ist. Auf einem Tisch oder jeder Art von glattem Fußboden (auch kurzem Teppichboden) gibt es kein Problem. Wo ihr einen Schienen-Slider aber etwa auch zwischen zwei Tischen oder über Hindernisse hinweg aufstellen könnt, braucht der Rad-Slider freien Platz. Theoretisch könnt ihr den Dolly mit Kamera auch einmal um euer Haus fahren lassen, nur braucht er dafür eine freie, kreisrunde und ebene Bahn. Das gleiche gilt auch auf dem Esszimmertisch. Aus diesem Grund ist der Dolly im Freien (oder besser gesagt: in der Wildnis) quasi nicht einsetzbar, anders als eine Schiene, die eventuell auch auf einem Stativ montiert werden kann.
Der PPL-06S Dolly
Aufbau
Der Dolly von Kingjoy besteht größtenteils aus einer Aluminiumlegierung und wiegt 235 g. Die Unterseite, in der auch der Akku sitzt, besteht aus Kunststoff; an einer Seite befinden sich vier Tasten sowie der Micro-USB-Anschluss. Auf der Oberseite befinden sich zwei 1/4 Gewinde und zwei 3/8 Gewinde.
Das vordere der drei Räder kann per Hand verstellt und bei Bedarf per Schraubendreher festgestellt werden. Markierungen auf dem Slider zeigen dabei jeweils den Winkel an. Von den beiden hinteren Rädern ist nur das rechte motorisiert. Alle Räder sind mit einem Gummiring überzogen, der auf den meisten Oberflächen für guten Halt sorgt.
Mit in der Verpackung befindet sich ein Aufsatz mit 1/4-Standard-Gewinde, auf dem ihr eine Kamera oder Actioncam befestigen könnt. Ein Kugelgelenk ermöglicht dabei eine freie Einstellung des Aufnahmewinkels. Außerdem liegen drei kleine Inbusschlüssel und Ersatz für die Gummiüberzüge der Räder dem Gadget bei.
Bedienung
Einfacher geht es nicht. Der Rote Power-Knopf startet den Slider, der darauf hin langsam vorwärts fährt. Der zweite Knopf lässt ihn die Richtung wechseln (zwischen „vor“ und „zurück“). Plus- und Minus-Taste regeln die Geschwindigkeit, die in fünf Stufen zwischen 4 mm/s und 24 mm/s einstellbar ist.
Was ich mir allerdings gewünscht hätte, ist eine Fernbedienung. Mit der könnte man die Geschwindigkeit während der Fahrt ändern oder einen Richtungswechsel in der laufenden Aufnahme haben. So muss man dafür jedes mal den Knopf am Gerät selbst drücken, was kaum ohne ein Verwackeln des Bildes funktioniert.
Akkulaufzeit
Der Akku wird mit einem (nicht beiliegenden) Micro-USB-Kabel aufgeladen und soll je nach Gewicht der Kamera eine bis zehn Stunden durchhalten. Ich habe den Akku ein mal aufgeladen und seit dem nicht mehr laden müssen. Man muss den Dolly schon wirklich im Dauerbetrieb mit mehreren Stunden täglich haben, damit das negativ auffällt. Ich bin mit dem Akku mehr als zufrieden.
Wofür eignet sich der Mini-Dolly, und wofür nicht?
Was sehr gut funktioniert, sind langsame Kamerafahrten über kleine bis mittelgroße Objekte. Wenn genug Platz ist, um den Slider auf einer Tischplatte an dem Objekt vorbeifahren zu lassen, klappt das wie hier sehr gut. Bei kreisförmigen Pfaden besteht die Herausforderung dann höchstens darin, das Objekt genau in der Mitte zu positionieren.
Montiert man die Kamera nicht seitlich, sondern in Fahrrichtung, kann man den Dolly auf ein Objekt zufahren lassen – oder davon weg.
Da ihr bis zu 4 kg Gewicht auf den Dolly packen könnt, kann auch eine größere DSLR/DSLM darauf montieren – oder auch nur eine leichte Actioncam.
Eingeschränkt seid ihr wie gesagt bei Aufnahmen im Freien. Eine entsprechende Unterlage vorausgesetzt, könnt ihr den Dolly zwar fahren lassen, da die Rollen aber nicht gefedert sind, werden Unebenheiten im Untergrund als Ruckler in den Aufnahmen sichtbar. Bei maximaler Geschwindigkeit fallen selbst bei wirklich glatten Oberflächen (siehe Tischtennisplatte oben) bereits leichte Ruckler auf.
Fazit – Ideal für den richtigen Zweck
Ob der PPL-06S Dolly von Kingjoy etwas für euch ist, hängt vor allem auch davon ab, was ihr für Videos machen wollt. Für unsere Zwecke, eben Produktaufnahmen aus nächster Nähe, ist er ideal. Auch der Preis ist für die gebotene Leistung fair, auch wenn es ähnliche Modelle vereinzelt auch für etwas weniger gibt. Einzig eine Fernbedienung hätte den motorisierten Dolly für mich noch deutlich aufgewertet.
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