(K)eine Smartwatch für unter 30€? Die Kospet Magic 2 „Smartwatch“
Vor etwa einem Monat hat Christian euch die Kospet Magic 2 vorgestellt – auf dem Papier eine Smartwatch für UNTER 30€! Ihr wolltet den Test, ihr bekommt den Test. Ist die Magic 2 ein Preis-Leistungs-Killer oder nur ein weiterer Fitnesstracker im Smartwatch-Gewand?
- Kospet Magic 2 Sport Smartwatch
Inhalt
Kospet Magic Watch 2 – Der Haylou Solar Konkurrent?
Preislich ordnet sich die Magic Watch 2 auf Höhe der Haylou Solar ein. Die lieferte im Test in Ansätzen schon ein ordentliches Paket, hinkte allerdings dem Mi Band 4 in Sachen Software etwas hinterher. Ob die Kospet sich besser schlägt?
Modell | Kospet Magic Watch 2 | Haylou Solar |
Display | 1,3 Zoll Farbdisplay TFT, 360 x 360 Pixel Touchscreen | 1,28 Zoll Farbdisplay TFT, 240 x 240 Pixel Touchscreen |
Verbindung | Bluetooth 4.0 | Bluetooth 4.0 |
Akku | 200 mAh, bis zu 7 Tage Laufzeit | 340 mAh, bis zu 30 Tage Laufzeit |
Schutz | IP67 oder IP68 (da ist sich der Hersteller noch nicht so sicher) | IP68 (Duschen, Baden, Schwimmen) |
Funktionen | Schrittzähler, Schlafüberwachung, Pulsmesser, Nachrichtenerinnerung, Stoppuhr, Blutsauerstoffmesser, 30 Sportmodi | Schrittzähler, Schlafüberwachung, Pulsmesser, Wecker, Nachrichtenerinnerung, 9 Sportmodi, Atmungstraining |
Lieferumfang und Design – Die Verpackung ist magisch!!!
Die Uhr kam in einer schlichten weißen Verpackung ohne Markenaufdruck. Kein Wunder, denn wie sagt man so schön: „Wenn man stolz auf etwas ist, dann schreibt man seinen Namen drauf.“ Beim Auspacken spürt man die Magie: Es steht zwar Smart Watch auf der Verpackung, aber wenn man die öffnet ist die Kospet Magic Watch 2 drin. Tadaa – die Freude ist weggezaubert. Naja … ganz so hart ist es nicht. Das Design der Huawei Smartwatch GT2 gefällt mir nämlich sehr g… hab ich GT2 gesagt? Ich meine natürlich das der Kospet Magic Watch 2!
Inspiration ist eine Sache, Plagiat eine andere. Davon aber mal abgesehen ist der Eindruck tatsächlich nicht schlecht.
Die Uhr besteht aus Metall, das Display aus Glas, und es liegt nicht nur ein schwarzes, sondern zusätzlich ein schlichtes dunkelgrünes Armband bei. Das lässt sich durch einen cleveren Mechanismus auch einfach austauschen, sehr nice!
Mit 360 x 360 Pixeln bekommt ihr ein vergleichsweise gutes Display, gerade für den Preis von unter 30€. Der Displayrand soll hier durch die aufgedruckten Ziffern und Striche etwas kaschiert werden. Verbaut ein 1,3 Zoll großes TFT Display, wie es auch in der Haylou Solar Smartwatch zu finden ist – da allerdings nur mit 240 x 240 Pixeln. Unscharf ist es definitiv nicht, aber an den Rändern kann man mit ein bisschen Mühe trotzdem die Pixel zählen. Mit der Helligkeit kann die Uhr punkten: 5 Stufen stehen zur Verfügung, auf Stufe 4 und 5 kann man sie auch bei starker Sonneneinstrahlung ohne Probleme nutzen. Das verbaute Bluetooth 4.0 ist nicht mehr wirklich zeitgemäß. Eine Garantiekarte, Anleitung und Ladeadapter (ohne Netzteil) komplettieren den Lieferumfang.
Mit der „Ladezange“ kann man die Uhr umschließen, wenn die Kontakte sitzen lädt die Uhr auch direkt. Leider negativ aufgefallen: Der aktuelle Ladestand wird nicht angezeigt, beim Laden gibt es lediglich einen Animationsloop. Man darf also selber schätzen wie voll die Uhr schon geladen ist.
Funktionsumfang – Richtig geile Software
…bekommt man bei der Vorlage, der Huawei Smartwatch GT2. Hier bekommt man sie nicht! Die 12 geklauten Watchfaces sind aber erstmal ein schöner Einstieg, wenn man die Uhr mit seinem Smartphone gepaart hat. Das lief überraschend problemlos, in der Nutzung kommt es aber immer wieder zu Verbindungsabbrüchen und die Verbindung muss manuell wiederhergestellt werden. Das macht einige Funktionen hinfällig.
In 4 Himmelsrichtungen kann man sich vom Startbildschirm aus bewegen. Wischt man nach unten, kommt man zur „Abkürzungsliste“ (eine der akkuratesten Übersetzungen die in der Uhr zu finden sind), wo sich die Helligkeitseinstellungen, eine „Taschenlampe“ und der „Störungsverbot-Modus“ befinden.
Nach rechts Wischen bringt euch in die Nachrichtenzentrale. Alle gängigen Benachrichtigungen können auf die Uhr geschickt werden: Whatsapp, Instagram, KakaoTalk etc. Ob man die aber lesen kann, ist eine andere Frage. Oft sind es nicht mal die ersten 2 Zeilen, die die Uhr darstellt, obwohl auf dem Display noch massig Platz ist. Von Emojis kann man ebenfalls nur träumen.
Wischt man nach links, wird der Pulsmesser aktiviert. Der dauert zwar etwas länger, als man es beispielsweise beim Mi Band 4 gewohnt ist, aber liefert akkurate Ergebnisse.
Ihr habt es Kommen sehen: beim nach oben Wischen kommt ihr in eine lineare Menüansicht mit den Unterpunkten Status (Schrittzähler), Nachricht, Schlaf, Herzfrequenz, QR-Code (für die Verbindung mit der App), Blutsauerstoffmesser (haha lol), Sportmodi (30 an der Zahl, komm ich noch zu), einen Kameramodus (ihr könnt durch Schütteln der Uhr den Auslöser betätigen – vorbeugend vom Hersteller eingebaut, damit niemand die Uhr scharf auf den Bildern erkennen kann), Musiksteuerung, „Geste heben“, Countdown, Hinterleuchtete Zeit, Stoppuhr, Telefon suchen, Installieren. Ich könnte jetzt zu jedem dieser Punkte umfassend negative Kritik liefern, aber machen wir es kurz: sinnvoll nutzbar sind die Musiksteuerung (⏮️⏯️⏭️), der Countdown, der Pulsmesser und der Werksreset unter Installieren. Vergesst bitte einfach die restlichen Funktionen. Symptomatisch zählt der Schrittzähler etwa 20% mehr Schritte als mein Mi Band 3, das ich zur Kontrolle genutzt habe.
Laut Bedienungsanleitung ist die Uhr wasserdicht. IP67, IP68 werden an verschiedenen Stellen angeführt, wahrscheinlich auch IP69, 70, 71 und noch weiter. Auf der Uhr selbst ist neben dem CE-Zeichen aber IP67 abgedruckt, also Staub- und immerhin Untertauchgeschützt. Vom Schwimmen wird allerdings abgeraten. Bei mir hat die Uhr den Sprung in den Wassergraben jedenfalls überlebt.
30 Sportmodi – mehr als doppelt so viele wie die Vorlage
…werden versprochen. 0 sind es tatsächlich. Klar man kann den jeweiligen Modus auswählen, falls man ihn identifizieren kann (ein Drittel der Bezeichnungen ist bei der Hälfte abgeschnitten – man kann zumindest am Symbol erraten, um was es sich handelt). Da hört es aber auf. Einzig die Zeit und die verbrannten Kilokalorien werden angezeigt. Eine Zusammenfassung oder Dokumentation des Trainings gibt es nicht. Auch nicht in der WearFit 2.0 App. Die ist mit 2,6 Sternen im Playstore immer noch massiv überbewertet und sie als billigen Klon der Mi Fit App zu bezeichnen wäre ein Kompliment.
Akkulaufzeit: Versprechen werden eingelöst
Zumindest dann, wenn man vorher die Bedienungsanleitung gelesen hat. 7 Tage werden angegeben, 7 Tage werden erreicht. Man legt sich die Latte selbst nicht sonderlich hoch, aber das ändert ja nichts daran, dass die Kospet Magic Watch 2 dann auch darüber springt.
So viel für so wenig
Ja – so viel Stress für so wenig Funktionen. Ich liste jetzt mal auf, was mich in der letzten Woche so gestört hat. Wer einen Kauf noch in Betracht zieht, sollte das lesen. Alle anderen können zum Fazit runterscrollen.
- Ich habe meinen Wecker jeden Abend gestellt, die Uhr hat kein einziges mal morgens reagiert, da die Verbindung zum Smartphone abgebrochen war.
- Der Blutsauerstoffmesser ist ein Witz. Mir hat die App zwischenzeitlich sogar bei eine Sauerstoffsättigung von 91% bescheinigt und mich zum Arzt geschickt.
- Der Schrittzähler macht euch ein gutes Gewissen, Schritte zählt er aber nicht.
- Tote Enden in der App und der Uhr sind frustrierend.
- Schlaf kann ja nicht getrackt werden, da Nachts nie eine Verbindung besteht und ohne werden keine Daten aufgezeichnet
- Ein Video bei Whatsapp zu verschicken und gleichzeitig mit der Uhr verbunden zu sein ist stressig. Die Uhr erkennt den Unterschied zwischen eingehender Nachricht und der Bauchbinde, dass ein Video versendet wird nicht. Die Folge ist Dauervibration.
- Schließt ihr den Timer oder die Stoppuhr, um eingehende Nachrichten zu checken, bricht das Timen einfach ab.
- Zu wenig (geklaute) Watchfaces.
- Keine Personalisierung der Anordnung der Menüpunkte möglich.
Aber ich will mal nicht so sein, es gab tatsächlich auch Dinge die mir gut gefielen:
- Der Timer funktioniert, falls man ihn nicht aus Versehen schließt.
- Das Display ist sehr hell und auch bei starker Sonneneinstrahlung zu erkennen.
- Über die Musiksteuerung kann man tatsächlich auch sinnvolle Bilder mit Fernauslöser machen. Dazu einfach die Kamera am Smartphone öffnen und den Play-Button drücken.
- Der Look der Uhr mach schon was her. Als funktionsloses Armband punktet die Magic Watch 2. Von Freunden hört man auch mal ein „Alter- nice Uhr“.
Die Magic Watch 2 ist keine Smartwatch. Sie sieht aus wie eine Smartwatch, leistet aber nicht einmal die Grundfunktionen eines Fitnesstrackers.
Fazit: Kospet Magic Watch 2 kaufen?
Nein.
Alternativen – echte Smartwatches und Fitnessarmbänder
Womit ist man denn besser bedient als mit der Kospet Magic Watch 2? Wenn man sich nach günstigen Wearables umsieht landet man schnell bei den Mi Bändern. Da schon das Mi Band 2 die Kospet in die Tasche steckt, brauche ich den Vergleich zu den neueren Modellen gar nicht erst ziehen. Allen voran natürlich dem neuen Xiaomi Mi Band 5. Wer ein Einsteigermodell in Richtung Smartwatch sucht, für den ist die Haylou Solar gar keine schlechte Option. Auch Honor, Amazfit und Huawei liefern sinnvolle Technik. Alex hat für jede Preisklasse ein Ranking der besten Wearables erstellt.
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