Kospet Prime: Smartwatch mit Face Unlock für 133€ / Kospet Prime SE für 90€ im Pre-Sale
Die Kospet Prime war bei uns im Test durchgefallen – zu klobiges Design, ein nicht optimiertes Betriebssystem und ein insgesamt zu hoher Preis. Mit der Kospet Prime SE bringt man nun eine leicht abgespeckte Version auf den Markt. Man spart am Speicher und reduziert so den Preis noch mal deutlich. Solange an den bestehenden Problemen aber nichts geändert wird, sehen wir auch für die neue Smartwatch schwarz.
Nach unserem Vorstellungsartikel zur Kospet Hope kommt mit der Kospet Prime 4G Smartwatch eine neue China-Smartwatch auf den Markt, die dank zwei integrierten Kameras tatsächlich sogar Face Unlock unterstützt. Wir haben uns diese Smartwatch nun genauer angeschaut.
- Kospet Prime 4G Smartwatch
Inhalt
Technische Daten der Kospet Prime
Display | 1,6″ IPS Touchscreen, 400 x 400 p |
Prozessor | MediaTek MTK6739 Quad Core @1,3 GHz |
RAM | 3 GB |
Interner Speicher | 32 GB |
Akku | 1260 mAh |
Konnektivität | GPS, GLONASS, A-GPS, LTE Band 20, BT 4.0 |
Betriebssystem | Android 7.1 |
Dual-Kamera und Face ID
Die Neuheiten sollten hier als Erstes genannt werden. Natürlich ist die Dual-Kamera und das damit mögliche Face Unlock zu erwähnen. Das war so in einer Smartwatch bisher noch nicht zu sehen. Ganz neu sind Kameras in einer Smartwatch bei Kospet aber nicht: schon die Kospet Hope, der Vorgänger, besaß eine 8 Megapixel Kamera. Hier haben wir nun ebenfalls eine 8 MP Kamera in der Seite und eine 2 MP „Selfie-„Kamera auf der Oberseite.
Im Test hat Face Unlock bei uns grundsätzlich gut funktioniert. Aktivieren kann man es direkt über den entsprechenden Menüpunkt im Hauptmenü. Man drückt die obere Taste und swiped zur Seite. Wenn Face Unlock einmal nicht funktioniert erscheint das Entsperrmuster. Das Feature braucht allerdings ein bis zwei Sekunden für die Entsperrung, das schnellste ist es also nicht.
Akkulaufzeit
Eine weitere Neuerung ist der eingebaute Akku. Wo zuvor eine 620 mAh Batterie eingebaut war, befindet sich nun eine 1260 mAh Batterie. Kospet hat die Akkukapazität also einfach mal verdoppelt!
Wirklich gut ist der Akku allerdings trotzdem nicht und kommt eigentlich auch nicht über die versprochenen 72 Stunden. Genauere Messungen stehen noch an, bereits im Alltagsgebrauch ohne exzessive Nutzung fällt auf, dass der Akkustand schnell sinkt.
Vergleich zur Kospet Hope
Im Großen und Ganzen unterscheiden sich diese beiden Smartwatches nur in den obigen neuen Features. Eine Dual-Kamera, mit Face Unlock und einem mehr als doppelt so großem Akku. So ist auch der interne Speicher bei 32 GB geblieben. Auch die 3 GB RAM sind wie in der Hope verbaut. Der MediaTek MTK6739 Quad Core Prozessor ist auch wieder der gleiche wie in dem Vorgänger Modell von Kospet. Ein großer Sprung ist das nicht.
Smartwatch oder doch Smartphone?
Die Frage tauchte nicht zu Unrecht schon nach der ersten Vorstellung auf. Die Uhr ist nun mal verdammt groß. Das Display der Prime misst 1,6 Zoll in der Diagonale und besteht aus einem Panel mit einer Auflösung von 400 x 400 Pixeln. Auf der Unterseite befindet sich ein Pulsmesser, ein SIM-Slot und zwei Goldkontakte zum Laden der Uhr. Bei dem Armband handelt es sich um ein Silikon-Armband.
Die Smartwatch hat neben LTE Band 20 auch das Betriebssystem Android 7.1. Hierbei handelt es sich also um ein Smartphone-Betriebssystem und nicht um WearOS, welches Googles Betriebssystem für Wearables ist. Als App dient hier WiiWatch 2 (Download: Android | iOS). Diese App wird übergreifend auch bei anderen Smartwatch Herstellern aus China genutzt. Hier ist zum Beispiel LEMFO zu erwähnen. Sie haben die WiiWatch 2 App auch in der LEM10 verbaut. Die App ist eine universelle Möglichkeit, viele Funktionen auf einer Smartwatch zu bedienen, doch mit einem WearOS System sind alle Funktionen auf die Uhr angepasst und sollten besser funktionieren, schade!
Funktionsumfang der Kospet Prime
Durch das Android 7.1 Betriebssystem ist der Funktionsumfang, auf dieser Smartwatch, theoretisch gesehen sehr groß. Wenn man die Kospet Prime zum ersten Mal startet sind Apps wie Kontakte und Telefon, ein Musikplayer und eine Fitness-App vorinstalliert. Die Fitness-App bietet neben den bekannten Modi, wie Indoor-Lauf und Outdoor-Lauf auch Sportarten an, die man sonst noch nie getrackt hat. Hierbei handelt es sich um Fußball, Basketball, Badminton und Tischtennis, worauf die App auf 9 Sport Modi kommt. Da aber nicht wirklich etwas anderes gemessen wird als der Puls, die verbrauchten Kalorien und die zurückgelegte Strecke in Schritten, ergeben die verschiedenen Modi keinen Sinn.
Tatsächlich befindet sich auch eine Kamera-App auf der Uhr, damit man auch die Dual-Cam vernünftig gebrauchen kann. Wie erwartet, sind diese Aufnahmen der 2 MP und 8 MP Kamera kaum zu gebrauchen. Nach so einem Teaser hatte ich ein wenig mehr erwartet.
Womit man einigermaßen arbeiten kann, sind die vorinstallierten Google-Dienste wie Google Maps oder der Google Play Store. Durch das runde Display werden leider Teile der Funktionen, wie das Eingabefeld bei Google Maps etwas abgeschnitten, da sie über den Bildschirmrand hinaus gehen. Daran erkennt man, dass die App nicht auf die Smartwatch zugeschnitten ist, da die App nicht auf den runden Bildschirm sondern für ein Smartphone optimiert wurde.
Sofern die Kospet Prime mit dem Smartphone per Bluetooth verbunden ist, werden jegliche Benachrichtigung auf das Display geschickt. Wie aber auch bei vielen anderen Smartwatches kann man die Nachrichten nicht direkt beantworten, sondern muss dies über sein Handy machen. Im Test haben wir unsere SIM-Karte nicht aktiviert bekommen und mussten leider auf mobilen Daten verzichten.
Ist die Kospet Prime ein Hardware-Monster?
Ein Problem, was auch schon die Kospet Hope hatte, war die Verarbeitung der üppigen Hardware. Die Maße des Vorgängers waren schon sehr groß. Doch jetzt kommt ein größerer Akku und eine zweite Kamera dazu. Zwar versucht der Hersteller das alles, durch ein größeres Display zu überspielen, doch dieser Versuch bleibt leider erfolglos. Die Prime hat ein Maß von 28 x 5,08 x 1,85 cm, inklusive Band versteht sich. Die Länge und Breite sind hierbei nicht die ausschlaggebenden Größen. Die Dicke des Gehäuses, die hier bei 1,85 cm liegt, ist ein großer Negativpunkt.
Während man die Uhr trägt, gibt es keine Gewichtsprobleme, da sie sehr leichte Komponenten verbaut haben. Doch wenn man das Handgelenk falsch bewegt, ist das doch etwas unangenehm, da die Smartwatch sich in den Handrücken eindrücken kann. Um es kurzzufassen: Man trägt eher ein Smartphone, als eine Smartwatch am Arm.
Fazit
Eine (China-)Smartwatch ist immer schwer zu bewerten, gerade auch weil die Erwartungen so stark variieren und der Begriff „Smartwatch“ immer noch nicht klar umrissen ist. Fangen wir an mit Verarbeitung und Design. Ein größerer Akku ist grundsätzlich immer gut, kann aber meist Design-technisch und in diesem Fall auch leistungstechnisch nicht ansprechend umgesetzt werden. So wird aus dieser Uhr ein ziemlicher Klotz.
In Kombination mit dem Betriebssystem ist diese Smartwatch also eher ein Smartphone am Arm. Was heraus sticht, ist natürlich Face Unlock, eine neue Funktion auf dem Smartwatch Markt. Obwohl das in Ansätzen schon gut funktioniert reißt es das aber hier nicht für mich raus.
Die Frage, ob man diese Smartwatch kaufen sollte, kann ich ganz einfach beantworten. Lasst es lieber! Für den Preis bekommt man nicht viel, auch wenn es eine Dual-Kamera und Face Unlock gibt. Es gibt definitiv bessere Produkte, die ihr Geld wirklich wert sind. Zum Beispiel die Amazfit GTS oder auch die Huawei Watch GT2. Wer sich in dieser Preisklasse gar nicht wohlfühlt, kann sich auch mit einem der bekanntesten Fitness Tracker ausstatten. Das Mi Band 4 ist sehr solide und für den aktuellen Preis ein gutes Einsteiger-Modell für die Wearables.
Hier geht's zum GadgetWenn du über einen Link auf dieser Seite ein Produkt kaufst, erhalten wir oftmals eine kleine Provision als Vergütung. Für dich entstehen dabei keinerlei Mehrkosten und dir bleibt frei wo du bestellst. Diese Provisionen haben in keinem Fall Auswirkung auf unsere Beiträge. Zu den Partnerprogrammen und Partnerschaften gehört unter anderem eBay und das Amazon PartnerNet. Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.
Sortierung: Neueste | Älteste
Kommentare (30)