Longer Orange 30 – SLA 3D-Drucker für 110€ bei AliExpress
Den Longer Orange 30 (mit Kunststoff-Resin-Tank) bekommt ihr bei AliExpress für rund 110€ – absoluter Tiefpreis. Ihr findet einen Coupon auf der Produktseite, den ihr aktivieren könnt. Der Versand erfolgt aus einem EU-Lager.
Den Drucker bekommt ihr auch für 139,99€ bei Amazon. Nutzt dort noch den 20€ Gutschein, der auf der Produktseite angegeben ist, um auf den Preis zu kommen.
Der Drucker ist schon etwas älter, war aber bei Erscheinen mein absoluter Favorit, der zuverlässig gute Druckergebnisse geliefert hat. Damals kostete er 250€ und aufwärts, für unter 150€ ist er ein super Angebot.
Der Longer Orange 30 ist ein SLA-LCD-Drucker und, wie der Name vermuten lässt, nicht das erste Modell des Herstellers. Nun haben wir erstmals ein Testgerät der Marke hier und den Drucker auch bereits aufgebaut. Hier gibt es schon mal die Zahlen und Fakten rund um den Orange 30.
- Longer Orange 30
- Version mit Resinwanne aus Kunststoff anstatt Metall
- bei AliExpress für 110€ (Shopcoupon aktivieren | EU-Lager)
Modell: | Longer Orange 30 |
Geschwindigkeit: | 30 mm /Std |
Druckverfahren: | LCD-SLA |
Druckfläche: | 120 x 68 x 170 mm |
Schichthöhe: | 0,01 bis 0,2 mm |
Größe (Drucker) | 200 x 200 x 390 mm |
Gewicht (Drucker) | 5,4 kg |
Rein äußerlich gibt es bei den verschiedenen SLA-Druckern eigentlich kaum Unterschiede. Auch der Orange 30 ist da nicht viel anders, hat aber ein paar Eigenheiten. So besteht hier (für mich erstmals bei einem Drucker) die Abdeckung nicht aus nur einem Teil. Stattdessen muss sie nach dem Auspacken zusammengesetzt und mit Gummibändern fixiert werden. Das dauert zugegeben nicht lange und spart wahrscheinlich Kosten in der Produktion und Platz beim Transport. Ihren Zweck dürfte sie genau so gut erfüllen, weswegen ich hierfür keine Punkte abziehen möchte. Falls die Bänder irgendwann nachgeben sollten kann man sich immer noch eine Eigenbaulösung überlegen. Das sieht dann vermutlich nicht mehr so schön aus, aber die ganze Verkleidung mit ein paar Schichten Tape zu umwickeln erfüllt den Job genauso gut.
Die Resin-Wanne wird direkt auf den Drucker geschraubt und besteht aus Metall. Vorne gibt es ein kleines Touch-Display zur Bedienung, Stromanschluss, Schalter und USB-Steckplatz befinden sich auf der Rückseite. Andere Hersteller platzieren vor allem Schalter und USB-Anschluss auch schon mal an der Seite oder sogar vorne, damit diese besser erreichbar sind.
Resin selbst ist beim Drucker übrigens keines dabei, das kann man aber zusätzlich bestellen. Entweder man benutzt Resin von Longer selbst oder auch das einer anderen Marke (allerdings nur 405nm), sollte man noch etwas zuhause haben. An Zubehör gibt es sonst aber das Übliche. Metallspachtel, Filter für das Umfüllen des Resins und Handschuhe. Auch hier gilt wie bei allen SLA-Druckern: Nur mit Handschuhen bedienen, das Resin (Kunstharz) reizt die Haut und ist nicht ganz ungefährlich.
Ein Feature, das der Hersteller besonders betont, ist die Kühlung sowie ein automatisches Schutzsystem gegen Überhitzung. Sollten die LEDs zu heiß werden, wird der Druck gestoppt und später fortgesetzt. Ich weiß zugegeben nicht, wie verbreitet dieses Problem ist. Ob sich das positiv auf die Druckergebnisse auswirkt, wird ein Test hoffentlich zeigen.
Drucken mit dem Longer Orange 30
Es handelt sich um einen SLA-Drucker mit einem LCD, der im bekannten Verfahren druckt. Das Display hat eine 2K-Auflösung und sorgt für einen entsprechend hohen Detailgrad. Nochmal zur Klarstellung: Das ist das Display unter der Resin-Wanne, das den Druck aushärtet – nicht das Touch-Display. 🙂 Daher ist hier die Displayauflösung durchaus wichtig für den Druck.
Die minimale Layerhöhe ist dementsprechend auch 0,01 mm. Bei diesem Wert sind die einzelnen Schichten mit dem bloßen Auge eigentlich nicht mehr zu erkennen.
Der Druckraum von 120 x 68 x 170 mm entspricht ungefähr dem Durchschnitt bei SLA-Druckern, die Höhe von 17 cm ist aber sogar überdurchschnittlich. Die Druckgeschwindigkeit wird mit 30 mm/h angegeben, wobei dieser Wert am Ende immer auch von den Slicer-Einstellungen abhängt.
Der Drucker wird von der Slicing-Software ChiTuBox unterstützt, Longer bietet aber auch eine eigene Slicing-Software (LongerWare). Bei Programme werde ich mir noch genauer ansehen, für den Anfang drucke ich erst mal die verschiedenen Testdateien.
Das allererste Modell war diese Büste mit dem Titel Zombie-Hunter-Head. Die Miniatur wird komplett ohne Stützstrukturen gedruckt, ist innen hohl und besitzt drei kleine Löcher auf der Unterseite. Die Qualität ist den Erwartungen entsprechend gut, die einzelnen Layer erkennt man im Gesicht überhaupt nicht. Dafür sind selbst kleine Details wie die Falten unter den Augen oder der Bart sehr gut erkennbar. Einziger kleiner Kritikpunkt ist der sehr dünne Boden, durch den sich das Modell nur schwer von der Druckplatte lösen ließ, ohne es zu beschädigen. Auch das war aber noch im Rahmen des Vertretbaren. Insgesamt ein sehr zufriedenstellender erster Druck.
Druck Nummer zwei ist ebenfalls eine Testdatei, hier ein Triceratops, der schräg und mit komplexen Stützstrukturen gedruckt wird. Für 1320 Layer braucht der Druck etwa 5 1/2 Stunden. Die zunächst angezeigte Zeit auf dem Display ist leider nicht ganz korrekt, während des Drucks wird sie nochmal angepasst, sodass es am Ende etwas schneller geht.
Die zahlreichen und engen Stützstrukturen sind beim Entfernen etwas nervig, lassen sich aber grundsätzlich gut entfernen. Nach dem Abknipsen kann es sich lohnen, die Reste noch zusätzlich abzuschleifen (dabei aber aufpassen, da sehr feiner Staub aus dem Kunstharz entsteht). Kleine runde Vertiefungen am Bauch des Sauriers, dort, wo die einzelnen Stützen verbunden waren, bleiben trotzdem sichtbar. Am besten ist es, das Modell zum Schluss zusätzlich mit einer Farbschicht zu versehen, um die Spuren der Bearbeitung zu überdecken.
Nach den Testdateien habe ich mittlerweile auch ein paar eigene Dateien gesliced und gedruckt. Auch das klappte bisher sehr gut. Die Belichtungszeit ist in OrangeWare standardmäßig recht hoch eingestellt und kann sogar etwas reduziert werden. Bisher ist noch kein Druck fehlgeschlagen – das ist bisher keinem Drucker gelungen. Irgendwann wird sich auch hier mal ein Model von der Platte lösen, bisher bin ich aber mehr als zufrieden.
Zubehör und Extras
Handschuhe und Werkzeug habe ich oben schon erwähnt, was ich hier aber nochmal hervorheben will, sind die digitalen Extras. Die fallen hier so umfangreich aus wie bei keinem anderen Drucker, den ich bisher getestet habe. Zunächst finden wir hier die eigene Slicing-Software LongerWare und eine handvoll Testdateien, hauptsächlich Miniaturen und Büsten. Dazu gibt es aber auch insgesamt 14 Tutorial-Videos, die vom Aufbau über das Slicen bis zum Druck alles erklären. Die Videos sind mit englischsprachigen Untertiteln versehen und sind vor allem für Neulinge im Thema SLA-3D-Druck eine angenehme Hilfestellung.
So wird zum Beispiel auch das extrem wichtige Leveling Schritt für Schritt erklärt. Ich habe mir nicht alle Videos in voller Länge angeschaut (beim mittlerweile achten SLA-Drucker kriege ich es auch so hin), wer aber neu im Hobby ist bekommt hier Antworten auf fast alle Fragen. Eine komplett englischsprachige Anleitung in pdf-Form gibt es aber auch noch.
Einschätzung nach den ersten Drucken
Die Marke Longer ist uns schon länger bekannt, nun testen wir erstmals einen ihrer Drucker. Ich bin gespannt, wie er sich gegenüber Anycubic und Elegoo schlagen wird. Preislich sieht er mit unter 300€ schon mal interessant aus. Die genannten Specs lesen sich ebenfalls alle gut. Es könnte uns hier eine weitere gute Option für einen ersten SLA-Drucker erwarten.
Nachdem die ersten Drucke meine Erwartungen auch voll erfüllt haben, bin ich hier äußerst optimistisch. Aktuell tendiere ich sogar dazu, den Longer Orange 30 alleine aufgrund des (digitalen) Zubehörs als besten Einsteiger-SLA-Drucker zu bezeichnen. Vom Zusammenbau der Abdeckung mal angesehen finde ich bisher keine Kritikpunkte. Sollte jetzt auch noch Longers Slicing Software überzeugen, dann kann ich den Drucker absolut empfehlen.
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