LOTMAXX SC-10 SHARK für 370€ mit Dual & Laser-Engraver
Aaach das tut gut. Endlich mal neben Creality3D, Anet, Tronxy & Co. ein neuer Name im 3D-Drucker-Wettbewerb aus China! Der LOTMAXX SC-10 SHARK bringt einige interessante Verbesserungen sowie Features mit. Grund genug, den Hersteller anzuhauen und ein Testexemplar abzugreifen – danke! ;-). Schnallt euch an, ladet euer Datenvolumen auf (es gibt ein paar GIFs) und los geht’s!
- LOTMAXX SC-10 SHARK im Test
- ohne Laser-Engraver bei AliExpress für 307,49€ (EU-Lager)
- mit Laser-Engraver bei AliExpress für 370,21€(EU-Lager)
- Modulare Kits: Autoleveling-, Bicolor-Printing- und Laser-Engraving-Modul
- Druckraum: 235 x 235 x 265 mm (Vergleich: Ender-3: 220 x 220 x 250 mm)
- Aufbauzeit: ~10 Minuten. Alles liegt bei.
- Viele Features:
- Magnet-Druckbett, Filamentsensor, Touchscreen, TMC2208-Stepper, „4-Lüfter-Kühlung“, etc.
Falls ihr schon länger CG folgt, könnte euch der LOTMAXX SC-10 SHARK ggf. etwas an den Dobot Mooz für ~500€ (damals!) erinnern. Der Dobot Mooz wurde auch über Crowdfunding-Plattformen angeschoben und versprach den Käufern ebenfalls ein 3-in-1-Konzept: 3D-Druck, Laser-Gravur und CNC-Fräse. Der 3D-Drucker von LOTMAXX verzichtet zwar auf die Fräse, bietet dafür aber einen Zwei-Farben-Extruder.
Der Dobot Mooz war damals „nett“, aber konnte in keiner Disziplin so wirklich überzeugen. Zu klein war die Druckfläche – zu zierlich der Rahmen für CNC-Action. Der „SHARK“ ist jetzt preislich vieeel attraktiver und der Aufbau erinnert mich doch glatt ein bisschen an den sehr erfolgreichen Creality3D Ender-3. Generell wurde sich beim Shark (hoffentlich) aufs Wesentliche konzentriert.
Das sieht doch vielversprechend aus! Ich habe den LOTMAXX SC-10 SHARK jetzt seit etwa drei Wochen im Test und erzähle euch über die Vor- bzw. Nachteile.
Inhalt
Verpackung, Versand & Zubehör
Schaut man sich das LOTMAXX Team auf den Crowdfunding-Seiten an, wird einem schnell klar: Das sind keine Amateure. Viele C-Levels sind seit über 10 Jahre im „Spiel“, sodass das die Verpackung und der Versand kein großes Hindernis, im Gegensatz zu manch anderem Hersteller(!), sein dürfte. Und in der Tat: Das Paket kam nach 19 Tagen unbeschadet an und macht von außen einen guten Eindruck.
Auch ein Blick ins Innere zeigt: Die Einzelteile sind passgenau in Schaumstoff eingelassen. Beschädigungen sollten ausgeschlossen sein.
Wie so oft sind die Komponenten auf zwei Ebenen im Schaumstoff angeordnet. Beschädigungen sollten ausgeschlossen sein
Wir haben uns natürlich direkt das größte Kit mit Autolevel-Sensor, Zwei-Farben-Extruder und Laser-Engraver gegönnt ;-). Diese Addons liegen, wie das Zubehör, schön einzeln gut verpackt in kleineren Kartons.
Das beigelegte Zubehör gefällt mir! Es liegen zwei Filamentrollen mit je 200g bei, was für viele Testdrucke (auch mit dem Dualcolor-Extruder) reichen wird. Auch das Werkzeug für den Aufbau sowie einige Ersatzteile, wie eine Nozzle, ein Temperaturfühler, Bowden-Schlauch oder Schrauben liegen bei. Als Zubehör liegen Kabelbinder, USB-Kabel, Schutzbrille, Schraubendreher etc. dabei. Die Bedienungsanleitung ist in verständlichem Englisch gehalten, liegt aber auch auf der Noname-microSD mit 16 GB.
Wer schon einmal einen 3D-Drucker aufgebaut hat und/oder handwerklich nicht ganz ungeschickt ist, wird diese allerdings nicht einmal brauchen. Dennoch: Auch im späteren Verlauf, beim Anbau der Addons, konnte ich sehr gut mit der Anleitung arbeiten.
Aufbau & Qualität
Was mir gefällt – nennt mich Spießer – ist die Farbe der Aluminium-Profile. Das eloxierte grau („space grey“ – es gibt den Shark wohl auch in blau „deep purple“) ist einfach mal etwas anderes als das 0815-Schwarz. Aber auch hier gilt: Einmal mit dem Aufbau zu stark an der „Base“ entlang geschrammt und schon habt ihr einen Kratzer drin. Mich stört es nicht: Es ist halt ein Arbeitsgerät bzw. Werkzeug.
Die Verarbeitungsqualität gefällt mir! Keine zerkratzten Teile (damit wurden in China schon für uns Testdrucke gemacht, d.h. er war schon aufgebaut) und der Großteil ist aus Metall gefertigt. Hier und da (Filamenthalterung, Filament-Sensor- oder Mainboard-Gehäuse) ist aus grauem Plastik gefertigt, was nicht 100%ig schön aussieht, mich allerdings auch nicht wirklich stört.
Zurück zum Aufbau: Dieser ist in 10-15 Minuten erledigt. Letztlich muss man nur die Z-Achse auf die Basis mit 4 Schrauben setzen, die Bildschirm- und Filamenthalterung mit je zwei Schrauben anbringen. Abschließend werden noch die Kabel eingesteckt. Fertig.
Ich habe mich während des Aufbaus direkt für das Anbringen des 3D-Touch Autolevel-Sensors entschieden (jedoch erst später in der Firmware aktiviert, um vorher das händische Leveln zu testen!). Dieser liegt wohlbehütet in einem Extra-Karton und wird rechts neben dem Druckkopf mit zwei Schrauben angebracht. Easy.
Allerdings empfinde ich das Kabelmanagement als etwas unglücklich gelöst: Ohne Addons siehts schön aus (Kabel werden rechts ins Gehäuse geführt), aber die weiteren Addons werden vorne ins Gehäuse gesteckt. Das hätte man ohne Aufwand „schöner“ hinbekommen können.
Dennoch bin ich insgesamt mehr als zufrieden. Die Qualität ist gut bis sehr gut, der Aufbau machte Spaß – ich freue mich auf den ersten Druck
3D-Drucke mit dem LOTMAXX SC-10 SHARK
Der Aufbau war schnell gemacht, also schnell am Netzteil geschaut ob der Schalter auf 220V (für den europäischen Raum) steht und den 3D-Drucker angemacht. Ein Leiser Lüfter geht an und das Display erweckt zum Leben. Da dies nur in die Halterung gelegt wird, kann es frei bewegt werden, was gerade für anfängliche Spielereien ganz nett ist. Beim ersten Drücken fiel mir allerdings direkt das langsame „Laden“ der Bildschirminhalte auf. 1-2 Sekunden braucht jede „Seite“ die von oben nach unten geladen wird. Das ist nicht wirklich tragisch (Bedienung macht 0,x% der Druckzeit aus), allerdings ein unschöner Ersteindruck und in der heutigen Zeit hab ich das schon lange nicht mehr erlebt.
Dafür reagiert der Bildschirm sehr genau auf meine Eingaben mit den Fingern, das Englisch ist auch hier gut verständlich (es kann auch deutsch und 6 weitere Sprachen eingestellt werden) – die UI (Userinterface) könnte hier und dort etwas liebevoller designed werden. Ich hoffe also auf ein paar kommende Software-Updates – Bis Ende Oktober ist ja noch Zeit.
Vor dem eigentlichen Start also noch schnell das händische Leveln – trotz verbautem Sensor – angestoßen. Das Userinterface gibt einem dafür 5 Positionen vor, die schrittweise, nach händischen Einstellen der Heizbetthöhe, abgefahren werden. Das klappt sehr gut und somit war die Haftung des ersten Layers direkt perfekt. So kann der Druck starten.
Natürlich habe ich auch den Autolevel-Sensor getestet. Die (sehr guten) Resultate findest du beim Abschnitt: Zwei-Farben-Druck mit Dual-Extruder-Kit.
Die Drucklautstärke ist sehr gut. Dank der TMC2208-Treiber kann ich auch den SHARK bei meinen Testdrucken neben mir im Zimmer laufen lassen und mich z. B. noch nebenbei einfach konzentrieren oder unterhalten. Ich würde die Verwendung von Treibern (geringere Lautstärke + etwas besseres Druckbild für ein paar Euro mehr Produktionskosten) allerdings 2020 auch als „Standard“ betiteln.
Etwas lauter (1-2 dB) wird es bei ganz schnellen Positionswechseln (neuer Layer) oder vielen Z-Hops (d. h. dem Anheben und Absenken des Druckkopfs).
Zahnriemenspanner bzw. „Belt Tensioner“ vermisse ich ein bisschen beim LOTMAXX SC-10 SHARK. Möchte man also am Druckbild tweaken und die Zahnriemen etwas straffen, muss man die entsprechenden Umlenkrollen etwas von den Aluminiumprofilen lösen. Ich persönlich finde das völlig akzeptabel und im Zweifel wesentlich besser, als klapprige Plastiklösungen, wie z.B. beim CR-6 SE (Testbericht folgt).
Zum Druck- bzw. Heizbett habe ich dann einiges zu schreiben: Was mir gefällt sind die großen Levelräder (inzwischen bei fast allen 3D-Druckern aus China der Standard), die gute, stabile Führung mit 4 Laufrollen auf dem massiven 4040-Aluminiumprofil und die abnehmbare, magnetische, flexible Druckfläche. Ist der 3D-Druck fertig, kannst du dieses einfach von der darunterliegenden Aluminiumplatte entfernen, leicht(!) knicken und dein Druckobjekt springt ab. Das ist super angenehm!
Leider ist die Unterseite des Druckbetts nicht wärmeisoliert: So „verbraten“ wir unnötig Energie und die Temperatur kann nicht so konstant gehalten werden. Das ist nicht wirklich schlimm, kann aber von den fortgeschrittenen Nutzern mit einem Druckserver wie z. B. Octoprint beobachtet werden. Das Heizbett kühlt schneller ab, die Firmware muss gegensteuern bzw. heizen und so pendelt die Temperatur um den angegebenen Wert (PLA bei mir z.B. meist ~50°C).
Der Aufbau des Druckkopfes gefällt mir! Durch seine insgesamt vier Lüfter sieht er zwar etwas gewöhnungsbedürftig aus, so kühlt er aber das Objekt von drei Seiten (der vierte Lüfter kühlt das Hotend). Dadurch können auch extremere Überhänge gedruckt werden. Häufig gibt es bei 3D-Druckern eine „schlechte Seite“ für die fortgeschrittenen Druckjunkies: Das ist dann die Seite die durch den Druckkopf nicht gekühlt wird – das Druckobjekt wird im Slicer entsprechend gedreht.
Der Filament-Sensor macht seinen Job gut. In insgesamt drei Tests (zwei davon gewollt ;-)) meldet der Sensor der Firmware: „Ey es gibt kein Filament mehr – druck mal nicht weiter!“. 3D-Drucker ohne diesen Sensor würden die Koordinaten/G-Code weiter abfahren und ihr müsstet, wenn ihr weiterdrucken wolltet exakt zu dem Punkt zurückspringen, als das Filament leer war. Das funktioniert, ist aber bei 0,1 mm Layerhöhe relativ anstrengend.
Der Nörgel-Kristian könnte an dieser Stelle jetzt noch bemängeln, dass kein optischer Sensor verbaut wurde (wie z. B. beim CR-6 – Test folgt) und somit der Reibungswiderstand etwas hoch, das Einführen des Filaments etwas fummeliger ist, aber das ist, insbesondere bei dem Preis, wirklich zu vernachlässigen.
Ebenfalls zuverlässig klappt das „Power-Cut-Recover“, d. h. das Weiterdrucken nach z. B. einem Stromausfall. Bei 3D-Druckern ohne dieses Feature kann sonst gerne mal eine zweistellige Druckzeit für den Allerwertesten sein.
Hier muss ich jedoch auch fairerweise sagen: Je nach Position der 200-250°C heißen Nozzle und dem Wegfall der Spannung, kann es sein, dass die sehr heiße Spitze vorne, mittig an der Außenwand eures 3D-Druckes steht und das gedruckte Plastik schön wegschmilzt ;-). Das kann natürlich bei jedem 3D-Drucker passieren – ich will es euch an dieser Stelle nur einmal mitgeben.
Die Druckergebnisse sind richtig gut! Die drei Druckteillüfter machen einen sehr guten Job, sodass bei den Außenwänden kaum einzelne Layer (selbst bei 0,16 mm Layerhöhe) erkennbar sind. Erst bei oberen Schichten erkennt man dann die einzelnen Layer. Ab und zu wurde ohne Stützstrukturen in der Luft gedruckt, sodass es zu mini-unschönen Stellen kam, was aber nicht am Drucker, sondern ehrlich gesagt an dem Slicer-Menschen in China lag ;-).
Die Druckergebnisse kommen, auch schon ohne Tweaking, in meine TOP10, in der auch z. B. der Creality3D CR-10 V2 oder der Creality CR-10S Pro V2 (beide mit größeren Druckraum) angesiedelt sind. Das macht doch direkt Lust auf den Test mit dem Dual-Extruder-Addon!
Zwei-Farben-Druck mit Dual-Extruder-Kit
Das Anbringen des zweiten Extruder-Kits ist mit der Anleitung (4 Seiten) relativ schnell gemacht (~15 Minuten). Dafür muss einmal das Gehäuse des Druckkopfes geöffnet und das komplette Hot-End ausgestaucht werden.
Am Rahmen wird oben zusätzlich natürlich noch der zweite Extrudermotor angeschraubt. In der Firmware bzw. der „Configuration.txt.“ auf der microSD-Karte muss einmalig der Wert EXTRUDER_NUM auf 2 für den „double extruder“ Mode gesetzt werden.
Wenn ihr euch den Screenshot genauer betrachtet, seht ihr nicht nur das man dort auch relativ bequem die PIDs, sondern auch Beschleunigungswerte anpassen kann. Ich habe den LevelMode zudem auf 1 gesetzt um das Autoleveln zu nutzen.
Nun ging es an die Beschaffung von Druckdateien mit zwei Farben. Leider liegt kein passender GCODE auf der Speicherkarte, sodass ich selbst bei Thingiverse auf die Suche gegangen bin. Da man den Code noch slicen muss, habe ich mir die Beigelegte Slicing-Software installiert. Diese basiert auf Cura 4.21 und ist recht aktuell, auch wenn ich inzwischen Cura 4.6 nutze. Warum hab ich die Software dennoch installiert? Weil beim „normalen“ Cura nur die LOTMAXX-Drucker-Profile für den SC-10 und den SC-20 eingepflegt sind. Bei der LOTMAXX Software ist auch der Shark, samt (hoffentlich) ordentlicher Parameter hinterlegt.
Ich spare mir also bisschen Einrichtungsaufwand und reduziere eine Fehlerquelle. Die Profile kann ich später noch immer zu dem normalen Cura rüberkopieren. Generell scheint LOTMAXX das Cura nur gelabelt zu haben, sodass außer ein paar andere Logos/Schriftzüge und die hinterlegten Profile der Rest gleich ist.
Also fix diesen Dual Color Piranha in den Slicer geworfen, den GCODE um das Autoleveling ergänzt (steht gut erklärt in der Anleitung), einen zweiten Extruder hinzugefügt, die zwei Modelle gemerged und den GCODE auf die microSD-Karte kopiert.
Vor jedem Druck fährt das Hotend ein 3×3-Raster (d. h. 9 Punkte ;-)) an und speichert sich eventuelle Unebenheiten, die dann während des Drucks ausgeglichen werden. Wie auch beim manuellen Leveln klappt das automatische Leveln sehr gut.
Was soll ich schreiben? Normalerweise ist das Dual-Color-Printing immer etwas zickig. Das „Retracten“ beim Filamentwechsel muss fummelig eingestellt werden, der Primetower ist zu klein/groß … doch hier hat alles auf Anhieb geklappt – d. h. das hinterlegte Profil ist mehr als solide! Einzig die Geschwindigkeit erscheint mir, insbesondere bei dem ersten Layer zu hoch. Die Fischgräten sind sehr fein, sehr detailliert. Aber auch das hat der LOTMAXX SC-10 SHARK mit Bravour gemeistert. D. h. das Autoleveling passt 1A – die Haftung stimmt, das Filament wird aber auch nicht gepresst. Dennoch: Ich würde den ersten Layer im Tempo etwas reduzieren. Die 5 Minuten mehr hat man immer ;-).
Generell verliefen die Drucke ohne Probleme. Ich hätte maximal den Primetower, insbesondere bei diesen knalligen Farben, etwas dicker drucken können, damit auch wirklich die letzten Farbpigmente beim Filamentwechsel nicht im Druckobjekt landen.
Auch wenn die UI nicht die hübscheste ist: In der Vorschau werden sogar die Farben akkurat angezeigt.
Auch schwierige Drucke wie der unten gezeigte Frosch klappen direkt auf Anhieb. So soll das sein. An der Oberfläche gab es mini-kleine Blobs die ich direkt mit der Zahnbürste runterschrubben konnte.
Hmmm … immer noch kein Fail. Keine verbuggte Software, keine schlechte Bauteilqualität, schnelle Anbringung der Kits und die Druckqualität ist auch top – kommt da jetzt noch der Haken?
Lasergravuren mit dem LOTMAXX SC-10 SHARK
Um das Lasermodul anzubringen muss der Autolevel-Sensor entfernt werden. Das ist ja dank der zwei Schrauben schnell gemacht und der 3D-Drucker freut sich über jedes Gramm was nicht auf der X-Achse bewegt bzw. abgebremst werden muss. Zudem spielt die Höhe bzw. die Z-Achse beim Gravieren (abgesehen vom einmaligen Fokus) ja eh keine Rolle. Außerdem empfinde ich die Autolevel-Sensoren auch ein bisschen als zu „hyped“. Bei vernünftiger Bauteilqualität verzieht sich auch beim manuellen Leveln nichts, es ist in 3-5 Minuten gemacht, man eliminiert ein paar Fehlerquellen (z. B. der richtige Z-Offset) und es geistern auch viele 3D-Touch-Fakes durchs Netz.
Dennoch wäre es ggf. für langsamere Drucke ja eigentlich auch OK, einfach alle Addons fest montiert zu lassen, dann aber nicht alles zu nutzen ;-). Nun denn: Auto-Level-Sensor abmontiert und das Lasermodul angeschraubt. Auch das ist in (maximal) 5 Minuten erledigt. Dafür wird eine kleine Elektronikbox vorne aufgesteckt und angeschraubt. Das Kabel führt dann auch, mehr oder weniger schön, zum Druckkopf. Easy.
Die Software sieht so ziemlich nach Windows 98 aus, kann einfach Schriftzüge gravieren oder z. B. JPGs bzw. PNGs in schwarz/weiß bzw. grau gravieren. Auch die Umwandlung in „Vektoren“, d.h. hier nur die Umrisse, ist möglich. Man kann das Objekt ein bisschen vergrößern/verkleinern und die Geschwindigkeit einstellen – das war’s. Aber hey: Mehr braucht man auch nicht.
Auch hier klappt alles auf Anhieb und direkt die erste Gravur sieht gut aus – auch wenn die „Auflösung“ nicht die beste ist. Für die Geschenkideen (Brotbrett für Mutti, Smartphone-Cover, etc) reicht es locker.
Achtung: Der Laser arbeitet laut offiziellen Angaben mit 1,6 Watt! Dieser Wert weicht jedoch oft dramatisch nach oben ab. So hat damals der 5mW Laserpointer aus China unter Laborbedingungen 42,76mW erreicht. Nur weil „man keinen Strahl sieht“, heißt es nicht, dass es keinen gibt. Insbesondere im nicht sichtbaren Infrarotbereich steckt viel Energie. Uns fehlt an dieser Stelle schlicht das Test-Equipment um die angegebenen 1,6 Watt zu verifizieren. So oder so: 1,6 Watt sind für die Augen der Tod! Die Netzhaut wird in Bruchteilen von Millisekunden verbrannt – noch bevor der Schließreflex des Auges einsetzt. Bevor du also etwas mitbekommst, ist es schon zu spät. Laserstrahlen können auch (unsichtbar) gestreut oder gebrochen werden! Technik-Gadgets sind oft definitiv keine Spielerei, können auch gefährlich werden – hier gibt es u. U. keine „zweite Chance“! Das möchte in an dieser Stelle äußerst deutlich hervorheben. Wenn ihr mit diesem China-Gadget liebäugelt, holt euch eine vernünftige Brille und Abdeckbox in der ihr diesen Laser betreiben könnt. Informiert euch ausgiebig! Betreibt es geschützt vor spontanen Gästen, wie z. B. Kindern!
Insgesamt muss ich allerdings (persönlich!) sagen: Ich bin nicht der größte Laser-Engraver-Fan. Man muss extrem vorsichtig sein und kann eben nur bestehende Oberflächen gravieren – nichts neues erschaffen. Ich würde somit auf dieses Addon verzichten, kann aber jeden verstehen, der dies unbedingt möchte. Vielleicht ist man dann aber mit einem Laser-Engraver „only“ ebenfalls glücklich.
Fazit: LOTMAXX SC-10 SHARK kaufen?
Nach über 70 3D-Drucker-Tests ziehen mich inbesondere nervige Kleinigkeiten oder nur halbdurchdachte Umsetzungen (ey das Thema 3D-Druck ist echt nicht mehr so neu!) häufig runter. Beim LOTMAXX SC-10 SHARK läuft es einfach. Man hat viel Zubehör, die Anleitung ist selbsterklärend, der Umbau ist schnell gemacht und die Ergebnisse sind top. Bei mir kam insbesondere beim Dual-Color-Druck wieder richtig Freude auf!
Dennoch muss man natürlich den Preis im Blick behalten: Mit z. Z. 240€ (einfarbig aber Autolevel-Sensor) liegen wir etwa 80€ über den Creality3D Ender-3. Dafür gibt’s aber auch ein paar deutliche Verbesserungen (alleine die Lautstärke ist mir immer ein paar Euro wert) und natürlich die bequeme Möglichkeit, einfach die Erweiterungen anzubringen.
Für aktuell 330€ gibt es das komplette Kit (Autolevel-Sensor, zweiter Extruder und Laserengraver) und damit liegen wir 20€ unter dem Creality3D CR-10 V2, der größer ist, eine große Community besitzt und minimal besser druckt. Aber dieser kann natürlich out-of-the-box nur einfarbig drucken – Lasergravurkits müsste man sich auch nachrüsten.
Der Vergleich ist also etwas schwieriger. Wer nur einfarbig drucken möchte, bezahlt (aktuell) ein biiischen zu viel, wer Spaß am „Basteln“ (okay, es ist ja wirklich einfach zu erweitern) hat, ggf. auch mal das Gravieren ausprobieren will (denkt an die Augen!), für den kann der LOTMAXX SC-10 wirklich etwas sein – mir hat er, obwohl ich echt schon „bisschen abgestumpft“ bin, viel Spaß gemacht!
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