Lumos Firefly Fahrradlicht mit Magnethalterung – Blinker, Bremslicht und mehr ab 30€
Fahrradbeleuchtung ist immer ein interessantes Thema bei uns. Einerseits gibt es wirklich viele kreative und oft auch sinnvolle Konzepte. Auf der anderen Seite sind – zumindest in Deutschland – die meisten zusätzlichen Leuchtelemente am Fahrrad im Straßenverkehr nicht erlaubt. Das Lumos Firefly fällt ein bisschen in die Kategorie Grauzone: Als einfaches Rücklicht bietet es ein paar interessante Ansätze, alle Funktionen kann man aber nicht nutzen.
- Lumos Firefly Fahrradlicht
Inhalt
Lumos Firefly als praktisches Allround-Licht fürs Fahrrad
Das Lumos Firefly ist erstmal einfach ein Rücklicht für das Fahrrad. Da es in verschiedenen Farben leuchten und auch blinken kann, kann es aber auch als Blinker benutzt werden. Dazu lassen sich auch zwei oder mehr der Leuchten anbringen und per App synchronisieren. Besonders praktisch bei der Anbringung ist, dass die Halterung und die Lampe magnetisch sind und man das Firefly so sehr leicht anbringen und abnehmen kann.
Soweit zur Theorie. Aber wie sieht der Einsatz in der Praxis aus? Denkbar wäre zunächst der Einsatz als Rücklicht. Dafür kann man die Halterung einfach an der Sattelstange oder am Gepäckträger befestigen. Allein dafür ist es vermutlich aber zu teuer, 30€ muss man für ein batteriebetriebenes Rücklicht nicht bezahlen. Erst in Verbindung mit mehreren Lampen kann das Lumos Firefly seine Stärken voll ausspielen.
So kann man alle Lampen etwa synchronisieren und im gleichen Rhythmus blinken lassen. Das geht in Rot oder auch in Weiß, was den Einsatz auch vorne ermöglicht (warum das problematisch ist, dazu gleich mehr). Laut Kampagnenseite kann man so auch die Lampen mehrerer Fahrer synchronisieren. Am sinnvollsten ist sicherlich der Einsatz als Blinker. Zwei der Leuchten hinten am Fahrrad befestigt, können als Richtungsanzeige wirklich praktisch sein. Der Blinker wird dabei entweder per App aktiviert oder über eine separat erhältliche Fernsteuerung, genannt Lumos Remote. Dank Bewegungssensoren dienen die Lampen dabei gleichzeitig als Bremslicht.
Fahrradbeleuchtung in Deutschland
Nun klingt das alles erst mal recht praktisch und kann in vielen Ländern sicherlich problemlos genutzt werden. Wir betrachten natürlich primär die Situation in Deutschland, und da stoßen wir auf ein paar Probleme. Grundsätzlich ist am Fahrrad nur die vorgegebene Beleuchtung erlaubt. Blinker fallen nicht darunter und dürfen nicht am Lenker oder sonst wo am Fahrrad angebracht werden. Das Gleiche gilt für alle anderen blinkenden Lichter. Die auf der Kampagnenseite gezeigte Szene mit drei Personen, die mit blinkenden Frontleuchten nebeneinander fahren, wäre so in Deutschland nicht erlaubt. Da das Licht kein Scheinwerfer zu sein scheint, ist es womöglich ohnehin als Frontleuchte komplett ungeeignet.
Anders sieht es aus, wenn die Beleuchtung nicht am Rad, sondern am Fahrer selbst – etwa am Helm oder Rucksack – angebracht ist. Dann dürfen auch Blinker benutzt werden. Ob das Sinn macht, darüber kann man sicher diskutieren. Da das Lumos Firefly aber für die Anbringung am Körper nicht gedacht zu sein scheint, fällt das hier ebenfalls raus. Lediglich eine Halterung am Helm wird gezeigt.
Man weist auf der Kampagnenseite sogar ausdrücklich auf die deutsche StVZO hin, und dass die Lampen in Deutschland nur um statischen Modus (ohne Blinklicht) erlaubt sind. Dass es hier zwei Abschnitte mit den Überschriften „Compliance in Germany“ und danach sinngemäß „Rest der Welt“ gibt, zeigt schon deutlich, welche Sonderrolle Deutschland hier einnimmt.
Preis und Verfügbarkeit
Ein einzelnes Lumos Firefly kostet in der Kickstarter-Kampagne rund 30€. Man bietet mehrere Pakete an, die bis zu 10 Leuchten enthalten und dann geringe Rabatte ermöglichen. 10 Lichter mit 10 magnetischen Universalhalterungen und einer Ladestation kosten etwa „nur“ 266€.
Je nachdem, wie man die Lichter nutzen möchte, kommen aber weitere Kosten hinzu. Eine Halterung für zwei Lampen als Blinker kostet 15-20€, je nachdem, ob man die Blinker hinten am Fahrrad oder am Lenker anbringen möchte. Eine Universal-Halterung kostet etwa 10€, wobei diese immerhin bei jedem Licht dabei ist. Auch die Fernbedienung für den Blinker muss zusätzlich erworben werden und kostet im Lumos-Shop 50€. Wer also beispielsweise zwei Lumos Firefly + Blinker-Halterung + Fernbedienung haben möchte, landet schon bei 130€. Das wirkt ehrlich gesagt schon nicht mehr so interessant.
Da die Kampagne noch ziemlich am Anfang steht, ist mit dem Versand der Lampen erst zwischen Februar und Juni 2023 zu rechnen. An eine kurzfristige Anschaffung ist hier also nicht zu denken.
Zusammenfassung
Ich versuche mal, das Positive zu sehen. Blinker am Fahrrad halte ich grundsätzlich für eine gute Sache, und ein einzelnes Licht, das multifunktional einsetzbar ist, gefällt mir ebenfalls. Dass die Kampagne schon über 5.000 Unterstützer hat und das ursprüngliche Finanzierungsziel bereits weit übertroffen wurde, macht optimistisch. Und Lumos stellt bereits Fahrradhelme mit Beleuchtung her, die teilweise wohl ebenfalls mit den neuen Lampen kompatibel sind.
Allerdings haben wir hier wieder mal ein Produkt, was für den deutschen Markt einfach nicht optimal ist. So sinnvoll ich Blinker finde, in Deutschland sind sie nun mal nicht erlaubt, dessen müssen sich potenzielle Käufer bewusst sein. Die Blinker per App zu bedienen halte ich für absolut umständlich, das erfordert zwingend eine Smartphone-Halterung am Lenker und eine durchgehend geöffnete App. Die Fernbedienung, die die sinnvollere Alternative ist, schlägt dafür mit 50€ zu Buche.
Wenn ich das Lumos Firefly überhaupt für jemanden als sinnvoll erachte, dann für Radfahrer, die bereits Lumos-Produkte besitzen, also einen Helm und vielleicht auch die Fernbedienung, und sich die Leuchten jetzt als Ergänzung dazu zulegen möchten. Und selbst die müssen sich gedulden, da man im besten Fall noch über ein halbes Jahr auf die Produkte warten muss.
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