MAZE Alpha X: 6 Zoll Smartphone mit 64 GB für 194,56€ im Test
Da das Unternehmen MAZE leider seine Pforten schließt, können wir MAZE Smartphones nur noch bedingt emfpehlen. Im Test hat uns das MAZE Alpha X sehr gut gefallen. Allerdings dürfte die Update-Politik sehr unter der Schließung leiden. In diesem Preissegment empfehlen wir aktuell das Xiaomi Redmi Note 5.
Mit dem MAZE Alpha ist MAZE als Smartphone-Hersteller 2017 auf unserem Radar aufgetaucht und hat sich mal eben die Rolle als Geheimtipp gesichert. Gegen Ende des Jahres haben sie das Gerät neu aufgelegt und es in ein etwas moderneres Gewand gepackt. Dabei bedient sich der Hersteller an Apples Namensgebung und präsentiert das MAZE Alpha X, welches wir in der 128 GB Variante getestet haben.
- MAZE Alpha X (6 & 64 GB)
- MAZE Alpha X (6 & 128 GB)
Inhalt
Technische Daten
Display | 6″ Zoll IPS Full HD Display LG, Gorilla Glas 5 |
Prozessor | Helio P25 Achtkern-Prozessor, 2,39 GHz |
Grafikchip | Mali T880 |
Arbeitsspeicher | 6 GB RAM |
Interner Speicher | 64 / 128 GB |
Hauptkamera | 13 MP, ƒ/2.0, Sony IMX258 Sensor (in 64 GB Version) 16 MP, ƒ/2.0, Omnivision OV16880 Sensor (in 128 GB Version) |
Frontkamera | 8 MP, Sony IMX219 |
Akku | 3.900 mAh |
Konnektivität | LTE Band 1/3/7/8/20, Bluetooth 4.1, WiFi 802.11 a/b/g/n/ac |
Features | Fingerabdrucksensor, GPS, 3,5 mm Klinke, USB Typ C, OTG |
Betriebssystem | Android 7.0 |
Abmessungen | 15,64 x 7,46 x 0,81 cm |
Gewicht | 209 g |
Klassisch aber elegant
Mit dem Alpha X geht der Hersteller wieder einen klassischen Weg in der Gestaltung des Smartphones, nachdem sie dem Comet ein etwas ungewöhnlicheres Design verpasst haben. Wie der Name schon verrät, ist es eine leicht abgewandelte Form des normalen Alphas. Das „X“ steht in diesem Falle für das moderne 2017er Design, sprich 18:9 Seitenverhältnis und möglichst dünne Bildschirmränder. Mit den Abmessungen von 15,6 cm Höhe und 7,48 cm Breite fällt das X etwas größer aus als das Mi Mix 2 von Xiaomi. Auch die Dicke fällt entsprechend größer aus. Mit 0,84 cm ist es allerdings nochmal deutlich eleganter als das Doogee Mix 2.
Auch wenn das Telefon auf den ersten Blick vermutlich etwas kantig wirkt, schafft es MAZE keine unangenehmen Kanten entstehen zu lassen. Der Gehäuserahmen und die Übergänge zur Front- und Rückseite sind abgerundet. Im Querschnitt erkennt man, dass die Fläche der Rückseite minimal schmaler als die der Frontseite ist. Dadurch liegt das Alpha X angenehm in der Hand. Das Gewicht von 212,2 g ist ziemlich gut verteilt und fällt tatsächlich auch bei längerer Benutzung nicht negativ auf.
Was genau sich MAZE bei der Frontseite gedacht hat, bleibt mir etwas schleierhaft. Das 5,99 Zoll Display nimmt natürlich den Großteil der Front ein. Zwar ist oben kaum noch ein Bildschirmrand erkennbar, unten jedoch dafür viel mehr. Denn dort hat man noch Platz für den Home-Button mit Fingerabdrucksensor gelassen und auch zeitgleich die Frontkamera dort positioniert. Das war schon einer der Negativpunkte des Mi Mix 2, den man hier wohl (leider) einfach übernommen hat. Des Weiteren findet man auf der Unterseite den USB Typ-C Anschluss und die Lautsprecher, rechts den Power-Button und die Lautstärkewippe, oben den Kopfhöreranschluss und links den Nano-SIM Slot. Alles soweit bekannt.
Verarbeitung der Extraklasse
Bei der Verarbeitung muss man dem Hersteller allerdings ein großes Lob aussprechen. Hier wackelt nichts, das Alpha X fühlt sich sehr hochwertig an, der Gehäuserahmen besteht aus Metall. Die Rückseite ist sogar aus Glas, was den Gesamteindruck natürlich veredelt, aber auch eine hohe Anfälligkeit für Fettfinger mit sich bringt. Der Druckpunkt der Tasten ist gut, wenn auch für meinen Geschmack vielleicht etwas zu weich.
Das beste Display der Mittelklasse?
Hält man das Alpha neben das Alpha X ist deutlich, dass das X einfacher eine ganze Spur schmaler ist als sein Vorgänger. Das liegt daran, dass das Display zwar weiterhin 6 Zoll, genau genommen 5,99 Zoll, in der Diagonale misst, aber jetzt im 18:9 Verhältnis kommt. Dabei benutzt man ein LCD IPS Panel aus dem Hause LG. Dieses ist mit einer Auflösung von 1080 x 2160 Pixeln ausgestattet. Bei der Bildschirmdiagonale von 5,99 Zoll ergibt sich so eine Pixeldichte von 403 ppi, ein Standardwert. Nicht so Standard ist das Gorilla Glass 5, welches das Displaypanel schützt. Schön, dass man hier auf die neuste Generation setzt.
Das hört sich alles gut an und ist in der Realität auch genauso gut! Hier überrascht das Alpha X wirklich, denn die Bildschirmhelligkeit ist wirklich ordentlich und muss sich vor manch einem Flagship nicht verstecken. Da maximale Helligkeit die Akkulaufzeit natürlich drastisch verkürzt, sollte man eher einen durchschnittlichen Wert einstellen. Aber auch dieser reicht mehr als aus, um auch bei Tageslicht alles gut zu erkennen. Manchmal ertappte ich mich dabei, dass ich die Helligkeit anpassen wollte, da ich dachte, sie wäre auf der maximalen Einstellung, obwohl sie nur durchschnittlich hell war.
Auch das Touch-Panel verrichtet gute Arbeit. Die Berührungsempfindlichkeit würde ich als hoch einstufen. Mittlerweile ist dies zwar ziemlich etabliert, bei manchen Budget-Smartphones wie dem Leagoo T5 war diese allerdings etwas reduziert. Durch die gute Helligkeit hält sich auch die Spiegelung in Grenzen. Insgesamt liefert MAZE an dieser Stelle stark ab und kann mit dem Display in der Preisklasse wirklich punkten.
Vertraute Hardware
Ist man bereits mit dem Vorgänger vertraut, überraschen einen die im Alpha X verbauten Hardwarekomponenten nicht. Dort macht sich bemerkbar, dass MAZE diesem Gerät (fast) nur eine optische Veränderung spendiert hat. Im Inneren werkelt der Helio P25 Prozessor, den Smartphones dieser Preisklasse äußerst gerne verwenden. Denn der bietet kraftvolle acht Kerne in einem Cortex A53 Cluster, das im MAZE Alpha X mit bis zu 2,39 GHz taktet. Dank dem 16-nm-Herstellungsverfahren ist dieser etwas betagte SoC zwar relativ sparsam, kommt aber nicht an aktuelle Snapdragon Prozessoren ran. Dazu bekommt der Anwender ganze 6 GB RAM. Beim Vorgänger ist das nur bei der teureren Version der Fall. Der Speicher von 128 GB kann mittels microSD-Karte erweitert werden.
Da diese Kombination der Hardware mir bereits geläufig war, hab ich schon erwartet, dass die Performance insgesamt gut abschneidet. Dank dem nahezu puren Android läuft das Öffnen und Schließen von Anwendungen sowie das Wechseln zwischen diesen problemlos. Auch ein 3D-Snowboard Spiel lief zu 99% flüssig, jeweils am Start eines Durchgangs gab es eine minimal kleine Framerateeinbrüche. Dafür kommt das Alpha X mit Social Media-Apps wie Facebook natürlich locker zurecht!
Benchmarktestergebnisse
Mit der verbauten Hardware, reiht sich das Alpha X in die Riege der starken Mittelklasse-Smartphones á la Vernee Mix 2, Doogee Mix 2 oder dem UMIDIGI S2 Pro. Das beweisen auch die Benchmarktestergebnisse seitens AnTuTu, Geekbench und PCMark.
Kameras: die größte Schwäche des MAZE Alpha X
Kameras können unter Umständen ein großer Schwachpunkt bei China-Smartphones sein. Bei dem MAZE Alpha X geht der Hersteller einen etwas anderen Weg als beim Vorgänger. Hier kommt nämlich der Omnivision OV16880 Sensor zum Einsatz und keine Dual Kamera. Der Sensor ist bekannt aus dem Xiaomi Mi Mix 1 und dem Doogee Mix 2. Dieser bietet eine Auflösung von 16 Megapixeln und kommt nur in der 128 GB Variante vor. Die 64 GB Variante ist allerdings mit dem Sony IMX258 Sensor ausgestattet, den man auch bereits aus einigen Smartphones kennt.
Erstmal zu den positiven Aspekten der Kamera: die Fotos können sich sehen lassen und sind brauchbar. Der Autofokus arbeitet etwas langsam, funktioniert aber in der Regel, wenn auch stellenweise nicht so scharf wie man das möchte. Die Schärfe kann mitunter gut ausfallen, dann müssen aber schon alle Bedingungen stimmen. Das bringt mich auch schon zu den negativen Aspekten. Gerade bei künstlicher Belichtung hat man einen leichten Graufilter auf den Fotos, der die ganze Szenerie etwas trist wirken lässt. Dadurch fehlt es den Farben auch etwas an Intensität. Kriegt der Sensor nicht die Belichtung, die er braucht, verlängert sich die Verschlusszeit und sorgt für ein „Nachziehen“ des Bildes.
Dieses Problem liegt anscheinend an dem automatischen Weißabgleich. Wechselt man in den Pro-Modus der Kamera-App, kann man den Abgleich manuell einstellen und wesentlich bessere Resultate erzielen. Das sollte allerdings automatisch besser passieren. Möchte man also ein schönes Landschaftsfoto aufnehmen und hat die entsprechende Zeit, sollte man sich die Zeit nehmen.
Frontkamera
Bei der Selfie-Kamera setzt MAZE auf einen Sensor von Sony, genau genommen auf den IMX219. Dieser bietet eine Auflösung von 8 Megapixeln. Hier gilt der Leitsatz: Die Frontkamera kann, wenn sie möchte! Teilweise waren die Selfies ähnlich „flach“ wie die Bilder der Hauptkamera. Allerdings zeigt dieses Testbild auch wie gut die Kamera fotografieren kann. Die Hauttöne wirken kräftig und lebhaft, auch wenn der Fokus leicht daneben liegt.
Das größte Problem an der Frontkamera liegt aber in ihrer Positionierung. Die befindet sich wie bei dem Xiaomi Mi Mix 2 auf der rechten Unterseite. Das sorgt dafür, dass man für ein Selfie das Smartphone um 180° drehen muss. Dafür erscheint auch ein Hinweis in der Kamera-App.
Pures Android – keine Bloatware
Im Vergleich zu dem eben angesprochenen UMIDIGI fiel mir bei Erstbenutzung des MAZE Alpha X ein kleiner Stein vom Herzen. Keine Bloatware, also keine ungewünschten Apps, die der Hersteller vorinstalliert. Hier kommt ein Stock Android zum Einsatz in der Version 7.0. Das ist nicht die aktuellste Version, jedoch immer noch recht aktuell. Das komplette Google Framework inklusive der populären Google-Dienst und Google Play Store sind von Beginn an installiert. Ebenso ist es kein Problem, das X auf Deutsch zu betreiben, das lässt sich in der Einrichtung einfach auswählen. Lediglich drei Menüpunkte in den Einstellungen sind noch auf Englisch.
Akku
Ein großes, helles Display und eine starke CPU schreien förmlich nach einem hohen Energieverbrauch. Um dem Alpha X die nötige Ausdauer zu gewährleisten, verarbeitet der Hersteller einen Akku mit 3900 mAh Kapazität. Erfahrungsgemäß sollte damit ein durchschnittlicher Wert erzielt werden. MAZE selbst scheint am Betriebssystem keine Optimierungen vorgenommen zu haben, um mehr Laufzeit zu erwirken. Im Akku-Benchmark hat es überraschenderweise nicht gut abgeschnitten und hat nur einen Wert von ca. 6 Stunden erreicht. In meiner Nutzung konnte ich aber nicht feststellen, dass der Akku sich besonders schnell entleeren würde. Für 80 % Wiederaufladung benötigt das X gut 2 Stunden.
Konnektivität
Die Verbindungsmöglichkeiten kabelloser und physischer Natur lassen eigentlich keine Wünsche offen. Am unteren Bildschirmrand befindet sich ein USB Typ-C Anschluss, mit dem sich das MAZE Alpha X einfach aufladen oder mit dem PC verbinden lässt. Genau gegenüberliegend, am oberen Gehäuserand befindet sich ein 3,5 mm Klinkenanschluss. Da sich im Lieferumfang keine Kopfhörer befinden, könnten wir die 1more Crystal Piston In-Ears empfehlen.
MAZE weiß um die Notwendigkeit von LTE Band 20 auf dem deutschen Markt Bescheid und implementiert dieses Frequenzband. Zusätzlich statten sie ihr aktuelles Flagship mit Bluetooth 4.1 und 5 GHz Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac aus – (fast) alle aktuellen Standards sind also an Board. Darüber hinaus gibt es GPS und GLONASS sowie die Möglichkeit zwei SIM-Karten gleichzeitig zu nutzen. Das geht allerdings auf Kosten der microSD-Karte.
Extras & Zubehör
Trotz sehr dünnem, oberen Bildschirmrand integriert MAZE noch eine Benachrichtigungs-LED, die sich links von der Ohrmuschel befindet. Diese gibt zum Beispiel beim Ladevorgang ein rotes Blinken von sich und bei Benachrichtigungen ein blaues Leuchten. Da der Bildschirmrand an der Unterseite etwas dicker ausfällt, bleibt Platz für den Fingerabdrucksensor. Dieser funktioniert zuverlässig und ausreichend schnell. Allerdings würde ich die Reaktionsgeschwindigkeit als eher durchschnittlich einordnen. Auf Gesichtserkennung wie beim OnePlus 5T muss man natürlich leider verzichten, das würde durch die Positionierung der Frontkamera aber auch schlecht funktionieren.
MAZE liefert das Alpha X in einem schicken, schwarzen Pappschuber. Darauf befindet sich ein großes X in glänzendem Schwarz. Der Lieferumfang fällt eher durchschnittlich groß aus. Man bekommt selbstverständlich das Smartphone selbst, ein USB Typ-C Kabel, ein USB-Ladegerät, die SIM-Nadel, Garantiekarte, eine mehr schlecht als recht ins Deutsche übersetzte Bedienungsanleitung und eine Displayschutzfolie. Mehr braucht man zwar nicht, ein Case oder ähnliches wären aber schön gewesen.
Fazit
Ich hab mich lange auf das MAZE Alpha X gefreut, gerade da viele von euch so viel Positives über den Vorgänger berichtet haben. Und was soll ich sagen? Das MAZE Alpha gefällt mir sehr gut. Das liegt besonders an der exzellenten Verarbeitung, die MAZE an den Tag legt. Außerdem ist das Display wirklich ein großer Pluspunkt und mich auch nach mehrtägiger Benutzung immer noch überrascht. Auch die inneren Werte überzeugen. Die Performance ist gerade im Alltag sehr flüssig, Spiele funktionieren und Multi-Tasking läuft ebenfalls super. Außerdem muss man MAZE zu Gute halten, dass sie sich in Sachen Konnektivität keine Fehler erlauben. Band 20, ac-WLAN sowie 3,5 mm Klinkenstecker und USB Typ-C sprechen die richtige Sprache.
Klar ist auch das MAZE nicht perfekt. In Sachen Kamera erlaubt man sich meiner Meinung nach zu viele Fehler. Besonders der Weißabgleich und die Positionierung der Frontkamera stören Foto-Enthusiasten. Der Akku schnitt zwar im Benchmark schlecht ab, lässt allerdings trotzdem eine Benutzung von einem Tag zu.
Insgesamt ist das MAZE Alpha X also ein wirklich gelungenes Smartphone und muss sich in dieser Preisklasse mit dem Xiaomi Mi A1 messen. Während das Xiaomi-Gerät zwar die bessere Kamera bietet, punktet das X durch das größere und bessere Display. Außerdem kommt es mit mehr internem Speicher. Ansonsten sind beide Geräte Kopf an Kopf.
- sehr helles Display mit guter Auflösung
- starke Performance
- tadellose Verarbeitung
- Stock Android
- Verbindungsmöglichkeiten
- Positionierung der Frontkamera
- Hauptkamera durchschnittlich
- Fingerabdrucksensor eher langsam
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