Meizu 16S Flagship für 397€ aus EU: Ganz ohne Notch, Slider oder Pop-Up Kamera
Das Meizu 16S ist fast schon ein ganz besonderes Smartphone, ohne dabei etwas besonderes zu machen. Ganz ohne Notch, Slider oder Pop-Up Kamera leistet das Meizu 16S in fast allen Bereichen gute Arbeit und ist aktuell gut 100€ günstiger als zu Release. Die Global Version gibt es momentan für 397€ bei TradingShenzhen aus dem EU-Lager!
Der Smartphone-Hersteller Meizu fliegt oft unter dem Radar, obwohl uns sowohl das Meizu 15 als auch das Meizu 16th im Test sehr gut gefallen haben und als „Geheimtipp“ fungieren. Jetzt wurde mit dem Meizu 16S ein Upgrade des Vorgängers veröffentlicht. Das neue Flaggschiff kommt mit einer 48 Megapixel Kamera und ganz ohne Notch. Ist das 2019 die richtige Strategie? Wir konnten vor offiziellem Release einen Blick auf das Meizu 16S werfen.
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Inhalt
Technische Daten des Meizu 16S
Display | 6,2 Zoll 18,6:9 HD+ (2232 x 1080 Pixel) AMOLED-Display (403 PPI) |
Prozessor | Snapdragon 855 @ 2,84 GHZ |
Grafikchip | Qualcomm Adreno 640 |
RAM | 6/8 GB |
Interner Speicher | 128 GB (256 GB in China-Version) |
Kamera | IMX 586 48 MP mit ƒ/1.7 Blende; IMX350 20 MP mit 2.6 Blende |
Frontkamera | 20 Megapixel |
Akku | 3.600 mAh |
Konnektivität | b/g/n WLAN, Bluetooth 4.2, USB-C, GPS, Dual-SIM, LTE (auch Band 20) |
Features | In-Screen-Fingerabdrucksensor, Face Unlock |
Betriebssystem | Flyme 7.3 Oberfläche basierend auf Android 9 |
Maße / Gewicht | 151,9 × 73,4 × 7,6 mm / 165g |
Back to basics: Ganz ohne Notch
Meizu versteht den „Kampf gegen die Notch“ etwas anders als die Konkurrenz und setzt auf ein klassisches Smartphone-Design. Man braucht eben keine Notch, Slider, In-Display Kamera oder Pop-Up Kamera, wenn man den Bildschirmrand oben einfach beibehält und minimiert. So sieht das Meizu 16S auf der Vorderseite prinzipiell aus wie das Meizu 16th, allerdings vergrößert sich die Displaydiagonale auf nun 6,2 Zoll anstatt 6 Zoll.
Die genauen Maße des Smartphones betragen 151,9 x 73,4 x 7,6 mm, damit ist es minimal größer als der Vorgänger, im Vergleich zur Konkurrenz aber immer noch eher klein. Es ist somit ca. 4 mm größer als ein Xiaomi Mi 9 SE, aber eben gut 6 mm kürzer als das Xiaomi Mi 9. Meizu schafft es also trotz des nun größeren Displays, ein insgesamt kompaktes Format beizubehalten. Hier hat man den Bildschirmrand sehr gut optimiert, dieser fällt unten und an den Seiten insgesamt wirklich dünn aus. Der obere Bildschirmrand ist aufgrund der Frontkamera und der Ohrmuschel natürlich noch etwas größer, mit 4 mm aber immer noch verhältnismäßig dünn.
Dafür sieht die Rückseite etwas anders aus als bei den Vorgängergenerationen. Schließlich positioniert man die Dual Kamera nun im oberen linken Eck und ordnet sie vertikal an. So kennen wir das beispielsweise von Xiaomi schon seit geraumer Zeit. Unter der Kamera befindet sich ein LED-Blitz. Als Farbe für das Gehäuse mit Aluminium-Rahmen und Glas-Rückseite stehen Schwarz (Carbon Black), weiß (Pearl White) und Blau (Phantom Blue) zur Auswahl. Unser Testgerät ist in Carbon Black gehalten, wobei der Carbon-Look hier unter der Glasschicht bei Sonneneinstrahlung gut zur Geltung kommt.
Handling & Verarbeitung
Wenn ihr auch zu der eher kompakten Fraktion gehört, dann ist das Meizu 16S neben dem Xiaomi Mi 9 SE wohl aktuell mit die beste Lösung. Es ist tatsächlich ziemlich handlich, auch wenn die einhändige Benutzung nicht zu 100% gelingt. Dafür komm ich mit meinem Finger nicht in die obere linke Ecke, die Notwendigkeit ist zum Glück aber auch nicht so oft gegeben. Die Größe gefällt mir persönlich echt gut, wobei ich die 6 Zoll Diagonale des Vorgängers vermutlich noch bevorzugen würde.
Die Verarbeitung spielt wieder einmal auf einem sehr hohen Niveau. So soll ein Handy aussehen, sich anfühlen und zusammen gesetzt sein. China-Hersteller haben dort in den letzten zwei Jahren ordentlich aufgeholt, auch wenn Meizu eigentlich schon seit geraumer Zeit bei den ganz Großen mitspielt. Wirklich bemängeln möchte ich nur das leicht herausstehende Kameramodul. Auch Meizu schafft es nicht, die beiden Kameras eben in das Gehäuse zu integrieren. Mit gut 1,5 mm ist das für mich persönlich noch vertretbar, zumal die Konkurrenz da auch nur begrenzt bessere Arbeit abliefert.
Wie gut Meizu hier gearbeitet hat, merkt man an der screen-to-body ratio von 91,53%, die nicht selbstverständlich ist. Und das ganz ohne Kompromisse, Fehler oder sonstige Mängel – Hut ab.
Kleine Größe, großes Display
Das Meizu 16S setzt dabei auf ein AMOLED-Panel, 2232 x 1080 Pixel resultieren in einer sogenannten FullHD+ Auflösung und einem Seitenverhältnis von 18,6:9. Das AMOLED-Panel bringt einige Vorteile mit sich, wie zum Beispiel den Always On-Modus, der sich hier auch ziemlich gut individualisieren lässt. Dafür bietet das Flyme OS Betriebssystem verschiedene Designs. Individualisierung ist ein gutes Stichwort, denn in puncto Anpassung des Displays zeigt sich das 16S überdurchschnittlich. Verschiedene Farbstile, Farbtemperatur, einen augenfreundlichem Modus und das gerade angesprochene Inaktivitätsdisplay sind Pluspunkte.
Auch abgesehen davon sagt uns die Qualität des Bildschirms definitiv zu, die Helligkeit ist auf maximaler Einstellung sehr hell. Man braucht aber mindestens 33% um das Handy benutzen zu können, bei starker Sonneneinstrahlung sollten es aber schon mindestens 50 bis 60% Helligkeit sehen, sonst nehmen die Fingerabdrücke Überhand. Die Funktionalität enttäuscht ebenfalls nicht, Multi-Touch bis zehn Finger wird unterstützt. Input Lags konnte ich keine feststellen. Die Blickwinkelstabilität ist in Ordnung, von oben und unten setzt die Spiegelung aber relativ früh ein. Dafür konnte ich keinen Color Shift feststellen.
Der Fingerabdrucksensor ist wie bei dem Meizu 16th auch wieder im Display, allerdings setzt man nicht auf eine Ultraschalllösung wie bei dem Samsung Galaxy S10. Dieser funktioniert recht gut, in puncto Schnelligkeit ist aber noch ein wenig Luft nach oben.
Bedienung
Diesbezüglich wollen wir das Thema Software etwas vorziehen, konzentrieren uns aber auf die Bedienung des Meizu 16S. Die hauseigene Benutzeroberfläche Flyme OS bietet direkt vier verschiedene Navigationsmöglichkeiten. Neben den drei klassischen Android-Navigationstasten gibt es noch die Gestennavigation. Die gibt es einmal in vereinfachter Form und in einer Meizu-Version der Gestennavigation.
Wer schon einmal ein Meizu Smartphone benutzt hat, kennt vielleicht den mBack-Button. Dieser einzelne Strich an der Unterseite bietet noch einmal eine ganz eigene Art der Bedienung, die grundsätzlich ähnlich zu dem Home-Button eines iPhones ist, aber noch zusätzliche Gesten ermöglicht. Ein Swipe nach rechts wechselt zum Beispiel zur vorherigen App.
Jetzt auch mit 48 Megapixeln
In der Hauptkamera auf der Rückseite kommt der Sony IMX586 Sensor zum Einsatz, der eine Auflösung von 48 Megapixeln bietet. Diesen kennen wir schon aus dem Xiaomi Mi 9 oder Honor View 20. Dazu verfügt die Kamera auch über eine optische Bildstabilisierung. Als Sekundärsensor wird der Sony IMX350 verbaut, der immer noch 20 MP bietet und über eine f/2.6 Blende verfügt. Dabei handelt es sich um eine Telekamera, die einen 3-fachen optischen Zoom bietet. Auf die aktuell angesagte Triple-Kamera verzichtet man bei Meizu also.
Schon das Meizu 16th konnte uns durch die Kameraqualitäten überzeugen und der Nachfolger steht dem in nichts nach. Die hohe Auflösung kann man den Fotos durchaus ansehen, die Detailreiche ist gegeben und die Farben gefallen mir besonders gut. Kräftig, aber nicht so übersättigt, wie es oft bei China-Smartphones der Fall ist. Die Klarheit ist bei Weitwinkel-Aufnahmen nicht ganz auf dem Level des Xiaomi Mi 9, schielt aber genau in diese Richtung. Richtig punkten kann das Meizu 16S, wenn man Objekte nah an den Sensor holt. Da funktioniert der Autofokus insgesamt gut, für mich dürfte das aber noch etwas schneller umgesetzt werden.
Mein Kamera-Highlight ist hier die Sekundärkamera, also die Telekamera. Die holt mich wirklich ab, aber leicht entfernte Objekte wirklich nah dran, ohne großartigen Qualitätsverlust. Klar, das P30 Pro mit bis zu 10x Hybrid-Zoom spielt in einer anderen Liga, der Zoom gefällt mir hier aber noch mal besser als bei dem Xiaomi Mi 9. Die Schärfe stimmt, sogar im Nachtmodus kann man den Sensor beanspruchen und wenn man so einen krassen Zoom nicht braucht, kombiniert Meizu beide Sensoren, um einen 2-fachen optischen Zoom zu kreieren – richtig cool!
Verschiedene Modi
Fast genau diese Brennweite bekommt man auch im Portrait-Modus. Die Objekte sind etwas näher als im Weitwinkel-Modus, der Bokeh-Effekt ist durchaus natürlich umgesetzt, die Randerkennung benötigt aber noch etwas Verbesserung. Bei Menschen gibt es bei den Haaren stellenweise Probleme, so dass der Weichzeichner sogar auch an dem Kopf angewendet wird. Hier ist man für ein 500€ Smartphone in meinen Augen nicht gut genug, das ging sogar bei dem Vorgänger etwas besser. Kritisieren muss ich hier auch, dass Meizu keinen Hinweis auf die Distanz („Zu nah dran“) gibt, um das optimale Ergebnis zu erzielen. Außerdem scheint hier immer ein leichter Beauty-Filter angewendet zu werden, auch wenn das durch ein Update bereits verbessert wurde.
Die Kamera-App ist grundsätzlich ziemlich reduziert. Neben dem Foto- und Videomodus gibt es noch den Reiter „Mehr“. Dort verstecken sich Pro-, Panorama-, Quadrat-, Zeitlupe-, und Zeitraffermodus. Diese sind ziemlich Standard. Besonders ist hier nur der SuperNight-Modus, der durchaus zu gefallen weiß. Die Belichtungszeit wird nach oben geregelt, die ƒ/1.7 Blende ist von Vorteil und leicht zittrige Hände werden durch die optische Bildstabilisierung ausgeglichen. Die Resultate können sich sehen lassen, um mit dem Huawei P30 Pro zu konkurrieren reicht es aber nicht.
Der Videomodus ist in meinen Augen überdurchschnittlich. Die 4K Aufnahmen mit 30 fps sehen nicht nur gut aus, auch die Tonaufnahme ist zum Beispiel besser als teilweise bei Xiaomi. Sowohl die Personen vor als auch hinter der Kamera sind gut zu verstehen. Lediglich der Autofokus könnte durchaus etwas schneller sein, wenn man da aber ein Auge drauf hat, geht das in Ordnung. Etwas schade ist nur, dass Zeitlupen-Aufnahmen nur mit 60 fps aufgenommen werden können. Hier wären 120 fps deutlich angemessener.
Nichts für Selfie-Fans
Trotz 20 Megapixel Sensor schafft es das Meizu 16S nicht, überdurchschnittlich gute Selfies zu produzieren. Ich find das Farbprofil etwas zu flach, auch die Schärfe gefällt mir nicht so recht. Das ähnelt alles sehr stark dem Huawei Nova 4. Alles sieht aus, als wäre es mit einem Grauschleier überzogen, die Sättigung hat man wohl vergessen. Schade – hier finde ich ein Xiaomi Mi Mix 3 mit dem Sony IMX576 Sensor deutlich stärker. Auch der Portraitmodus kann daran nicht viel ändern. Die gerade angesprochene Randerkennung funktioniert auch hier nicht so gut wie es sich für ein 500€ Smartphone gehören müsste.
Top-Hardware
Wie für ein Flagship aus dem Jahre 2019 üblich, verbaut man auch hier den Snapdragon 855 Prozessor mit acht Kernen. Die Top-CPU aus dem Hause Qualcomm kommt bei fast allen Android-Flagships zum Einsatz und bietet in dem Bereich aktuell das Nonplusultra an Leistung. Dazu kommen 6 GB Arbeitsspeicher und 128 GB interner Speicher in der Standardversion. Eine größere Version mit 8 GB RAM und satten 256 GB Speicher ist nur auf dem chinesischen Markt verfügbar.
Was soll man sagen, natürlich ist das Meizu 16S schnell. Mit so viel Power unter der Haube, hat man einfach einen gewissen Standard an Schnelligkeit, selbst ohne großartige Optimierung des Betriebssystems. Es ist genug Leistung vorhanden, um auch anspruchsvolle Games wie PUBG auf höchsten Einstellungen zu zocken und das ganz ohne Probleme. Das haben wir auch so erwartet. Trotzdem lässt mich das Gefühl nicht locker, dass hier mehr drin wäre. Dazu aber gleich mehr.
Die Benchmarkergebnisse fallen aber insgesamt sehr stark aus. Man liegt hier auf einem Niveau mit dem Xiaomi Mi 9, was angesichts der gleichen CPU kein Wunder ist. Gerade der Multi-Score im Geekbench Benchmark fällt extrem hoch aus, das Meizu 16S ist hardwaretechnisch einfach gut ausgestattet.
Endlich bessere Akkulaufzeit
Für die Stromversorgung sorgt ein 3.600 mAh Akku, der mit 24W wieder schnell aufgeladen werden kann. Dieser fällt gut 600 mAh größer aus als bei dem Meizu 16th, dafür hat man natürlich auch die Displayfläche etwas vergrößert. Die Akkulaufzeit war schon bei dem Vorgänger nur durchschnittlich, das 16S wurde dahingehend auch nur leicht verbessert. Man kommt zwar locker durch den Tag, viel mehr ist aber nicht drin. Das hängt natürlich von der Benutzung ab, trotzdem ist ein Xiaomi Mi 9 oder ein Huawei P30 Pro aber einfach etwas stärker.
Das eben angesprochene 24W Ladegerät ist ebenfalls leider nicht ganz so stark, wie ich mir das erhofft habe. Eine komplette Ladung nimmt gut eine Stunde und 20 Minuten in Anspruch. Wenn man überlegt, wie schnell ein OnePlus 7 Pro inzwischen lädt, ist das leider nur durchschnittlich.
Meizu goes global!
Worauf auch Meizu (anders als noch beim Vorgänger) jetzt verzichtet, ist der 3,5 mm Kopfhöreranschluss. Von dem müssen sich nun auch Meizu-Fans verabschieden. Leider kompensiert man das nicht mit einem 3,5 mm-auf-USB-Typ-C Adapter im Lieferumfang. Man muss also mit dem USB Typ-C Port auf der Unterseite auskommen. Neben diesem befindet sich ein Dual SIM-Slot, der keine Möglichkeit zur Speicherweiterung bietet. Bei 128 GB internem Speicher finde ich das jedoch vertretbar.
Für lokales Internet nutzt das Meizu 16S 802.11a/b/g/n/ac Band WiFi, für mobiles Internet sind natürlich einige LTE Bänder vertreten. Aber Achtung: in der China-Version fehlt das in Deutschland wichtige, aber nicht essentielle, LTE Band 20. Die CN-Version verfügt also nur über LTE B1/B3/B4/B5/B8. Die von uns getestete Global Version ist aber mit dem LTE Band 20 ausgestattet, wir würden also diese Version klar empfehlen. Darüber hinaus gibt es noch GPS und GLONASS, sowie NFC für mobiles Zahlen via Google Pay.
Die Sprachqualität bei Telefonanrufen ist bei dem Meizu 16S wirklich gut, die Gegenseite hat uns stets gut verstanden. Auch der GPS Fix erfolgt schnell und genau, selbst im Büro war der Fix binnen 3 Sekunden da, mit einer Genauigkeit von 4 Metern. Da kann man nicht meckern, es geht aber noch etwas besser.
Face Unlock & bombastischer Sound
Neben dem bereits erwähnten Fingerabdrucksensor im Display, kann man das Meizu 16S auch per Face Unlock entsperren. Das ist natürlich generell etwas unsicherer als der Fingerabdrucksensor, da auch das Meizu „nur“ ein Foto macht und keinen richtigen 3D-Scan. Trotzdem ist das in meinen Augen – pun intended – die etwas bessere Wahl, denn die Gesichtsentsperrung ist schneller als der Fingersensor.
Im Vergleich der China-Smartphones war schon der Vorgänger im Bereich der Lautsprecherqualität sehr gut, das Meizu 16S dürfte aber wohl einen der besten Lautsprecher haben, die wir bisher getestet haben. Das liegt zum einen an der Tatsache, dass es sich um einen Stereo-Lautsprecher handelt, andererseits ist das Klangbild wirklich ausgewogen und kann selbst in den tiefen Frequenzen überzeugen. Hier ist man also nicht mal unbedingt auf einen Bluetooth-Lautsprecher angewiesen, zumindest nicht in kleinen Räumen mit wenig Leuten.
Apropos Sound: Das Meizu 16S ist mit Qualcomms True Wireless Stereo Plus ausgestattet, welches das Hörverhalten mit kabellosen Kopfhörern wie den Redmi AirDots verbessern soll. Erstens wird der Akkuverbrauch reduziert, zweitens die Latenz verbessert und drittens soll der Pairing-Vorgang schneller und einfacher sein.
Meizu Flyme OS – noch nicht fertig
Flyme. So heißt die Benutzeroberfläche, die auf allen aktuellen Meizu Smartphones vorinstalliert ist. Diese basiert bei dem Meizu 16S auf Android 9 und befindet sich in der Version 7.2.3. Die Oberfläche kommt zum Beispiel ganz ohne App-Drawer aus, ähnlich wie MIUI, und ist designtechnisch eher reduziert und nicht allzu auffällig. Das Betriebssystem ist bei der Global Version komplett in Deutsch, eine CE-Kennzeichnung ist in den Einstellungen hinterlegt und alle relevanten Google-Dienste inklusive Google Play Store sind vorinstalliert.
Dass es ziemlich weit weg von Stock Android ist, kann man mögen, muss man aber nicht. Vorinstallierte Spiele sind in meinen Augen irgendwie ein No-Go, auch wenn man sie leicht deinstallieren kann. Dass man die typische Google Assistant-Übersicht links von dem Homescreen nicht hat, ist ebenfalls etwas ungewöhnlich. Leider hat das aktuellste Update auch die Übersetzungen in den Einstellungen komplett über den Haufen geworfen, vor dem Update war das deutlich besser. Das ließe sich natürlich leicht fixen.
Wie oben bei dem Punkt „Display“ angesprochen, hat Flyme aber auch ein paar nützliche Individualisierungseinstellungen. Die verschiedenen Modi bei dem Always-On Display sind nicht selbstverständlich, Quick-Funktionen wie SmartTouch oder die Doppelbelegung der Power-Taste sind ebenfalls nützlich. Insgesamt ist da definitiv noch Optimierungsbedarf, MIUI und EMUI von der Konkurrenz sind da in meinen Augen insgesamt etwas stabiler.
An dieser Stelle müssen wir anmerken, dass das Meizu 16S in der Global Version bisher noch nicht offiziell erschienen ist. Dementsprechend sind leichte Bugs in der Software noch zu entschuldigen, sobald das Meizu 16S offiziell erscheint, werden wir diesen Punkt noch einmal überarbeiten. Der Hersteller hat uns aber versichert, dass man die Software bei Release noch updaten wird.
Fazit unter Vorbehalt: fast auf Augenhöhe
Ich mag Meizu als Hersteller, auch wenn wir bisher nur die jeweiligen Flagships testen konnten. Daraus möchte ich keinen Hehl machen. Und auch das Meizu 16S gefällt mir insgesamt wirklich gut, ich möchte dem Smartphone aber den „Geheimtipp“-Stempel dieses mal nicht so wirklich aufsetzen. Das liegt aber hauptsächlich an der Konkurrenz, genauer gesagt an dem Xiaomi Mi 9. Dieses bekommt man aus Deutschland für 450€, aus China teilweise sogar unter 400€. Das Meizu 16S ist mit rund 500€ für die Global Version teurer, aber in kaum einem Punkt besser.
Hauptargument für das Meizu 16S ist für mich das Design sowie das Handling, da es ganz ohne Notch auskommt und trotzdem ein großes und vor allen Dingen gutes Display bietet. Das schafft aktuell nur das Xiaomi Mi 9 SE. Die Kamera ist ebenfalls wirklich gut und kann zumindest im Telebereich besser performen als das Mi 9. In Sachen Konnektivität und Verarbeitung ist es insgesamt gleichwertig.
Dafür gibt es kein kabelloses Laden, die Akkulaufzeit ist nicht annähernd so gut und auch die Software muss sich geschlagen geben. Und dafür dann noch mehr ausgeben, widerstrebt dem inneren Schnäppchenjäger. Wenn man aber möglichst handlich unterwegs sein möchte und nicht auf Top-Hardware verzichten kann, dann kann ich das Meizu 16S trotz leichter Schwächen empfehlen, wenn der Preis noch etwas fällt. Erst einmal wollen wir den offiziellen Global Release des Meizu 16S abwarten und werden unsere Einschätzung noch einmal etwas anpassen.
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