Migo Ascender: Der treppensteigende Saugroboter im Crowdfunding
Die Nemesis jedes Saugroboters ist die Treppe. Ein Sturz könnte fatale Folgen haben und der Weg die Treppe hinauf war bisher auch nur mit Unterstützung vom Menschen möglich. Der Migo Ascender ist jetzt das erste Modell, welches dieses Problem löst, indem er einfach Treppensteigen kann. Kann das wirklich funktionieren und stimmt auch das Gesamtbild?
Inhalt
Technische Daten des Migo Ascender
Migo Ascender | |
Saugkraft | 9700 pa |
Navigation | Laser-Raumvermessung + Objekterkennung |
App | Smartphone-App |
Akku | 12000 mAh |
Staubkammer/Wassertank | Staubkammer: keine Angabe | Wassertank: 180 ml Staubbeutel: keine Angabe | Wasserbehälter: 3,5 l | Abwasserbehälter: 3,5 l |
Arbeitszeit | keine Angabe / bis zu 500 m² |
Maße | 42 x 28,5 x 9,5 cm |
Gewicht | 5,7 kg |
Steigungen | bis zu 22 cm |
Migo Ascender: Der 2. Anlauf
Wir haben bereits im Juni 2023 über den Migo Ascender berichtet. Damals gab es eigentlich nur 3D-animierte Videos und wenn man sich den Migo Ascender in 2023 und jetzt im Februar 2024 anschaut, ist die Entwicklung deutlich fortgeschritten.
Das Versprechen damals war, dass die Käufer für $999 bereits im August 2023 einen Migo Ascender bekommen hätten. Bisher findet man aber keine Bilder oder Videos in freier Wildbahn, vermutlich ist also aus der Veröffentlichung im August 23 nichts geworden. Jetzt meldet man sich zurück mit einer kommenden Crowdfunding-Kampagne, die deutlich mehr Informationen und wohl auch ein echtes Produkt zeigt.
Treppen sind jetzt kein Hindernis mehr?
Das Highlight des Saugroboters ist natürlich die Möglichkeit, Treppen zu steigen. Dafür besteht der Saugroboter im Grunde aus drei Teilen. In der Mitte haben wir den eigentlichen Saugroboter und an den Seiten sitzen bewegliche Elemente, die nach oben geklappt werden können. So soll der Migo Ascender Treppenstufen mit bis zu 22 cm Höhe steigen können und das innerhalb von 8 bis 12 Sekunden.
Ebenfalls gibt man diesmal eine Angabe für Wendeltreppe, hier muss die Stufe an der tiefsten Stelle mindestens 15 cm breit sein. Eine Skepsis bisher war, ob er auch wirklich die Treppen steigen kann, oder man hier nur 3D-Videos hat. Im Video zur Crowdfunding-Kampagne sieht ihn diesmal aber in Action und ein weiteres Video auf YouTube zeigt die Funktion nochmal genauer.
Bei den ersten Videos haben wir noch angenommen, dass er Mecanum-Räder nutzt, um sich auch auf der Treppe seitlich zu bewegen. Es scheint jetzt jedoch einfach um bewegliche Räder zu handeln, die der Saugroboter automatisch drehen kann. Auch der Saugschacht soll sich mitdrehen und so eine Stufenreinigung auf der Treppe ermöglichen.
Reinigung auch auf Top-Level?
Mittlerweile verspricht man auch nicht mehr 6000 pa Saugkraft, sondern ist bei 9700 pa angekommen. Letztendlich ist es hier wichtig, wie es in der Praxis aussieht.
Das Unternehmen hat auf YouTube ein Video veröffentlicht, wo sie den Ascender mit dem Roborock G20 (China-Modell, ähnlich zu S8 Pro Ultra) und einem iRobot-Modell vergleichen. Dort liefert er bessere Ergebnisse als das Roborock-Modell – in einem Video vom Hersteller selbst aber auch nicht verwunderlich. Interessant ist auf jeden Fall, wie er sich um runde Objekte bewegt; mit seinen großen Armen an der Seite bleibt die Eckenreinigung auch noch ein Rätsel.
Auch eine Wischfunktion ist im Migo Ascender integriert. Hierbei handelt es sich um eine Vibrationswischfunktion, die mit 17N auf den Boden drückt und diesen in vier Zonen mit 3000 mal in der Minute abschrubbt. Der Mopp soll um 20 mm angehoben werden können, um auch Teppiche reinigen zu können. Auch hier hat man ein Praxisvideo parat, wo ein Tineco-Wischakkusauger, der Roborock G20 und der Ascender gegeneinander getestet werden. Die Leistung hier sieht sehr gut aus, wobei ich mir recht unsicher bin, ob er die Sojasauce im Video nicht einfach nur dünner verschmiert hat.
Eine Reinigungsstation mit Absaugstation und Moppreinigung gibt es auch. Nach der Reinigung des Mopps wird dieser auch mit Heißluft getrocknet und es entstehen dort keine unangenehmen Gerüche und Bakterien.
Gewaltiger Akku
Da der Migo Ascender recht groß ist, befindet sich im Roboter ein großer 12.000 mAh Akku. Normal für einen Saugroboter sind 5.200 mAh, wobei hier die Kapazität auch langsam steigert. Sie versprechen damit eine 500 m² Fläche an einem Stück reinigen zu können.
Bei der Navigation setzt man auf einen LiDAR-Turm, eine Kamera und insgesamt 6 ToF-Sensoren, wodurch eine zuverlässige Navigation mit Objekt- und Schmutzerkennung möglich sein sollen. Eine App mit den üblichen Funktionen der Kartenanpassung und Änderung der Reinigungseinstellungen wird es auch geben.
Smart-Home: Google, Apple & Valetudo?
Wirklich vorbildlich ist man anscheinend bei der Integration in andere Smart Home Systeme. Man möchte Alexa, Google Assistant, aber auch HomeKit über Matter 1.2 unterstützen. Vor einigen Wochen war noch von einer Valetudo Unterstützung vom Hersteller die Rede, wodurch man den Saugroboter von der Herstellercloud trennen kann, mittlerweile findet man dazu nichts mehr auf den Produktseiten.
Wer ist eigentlich Migo Robotics?
Halten wir fest, man hat hier die fast einzigartige Treppensteigungsmöglichkeit und einen doch recht gut ausgestatteten Saugroboter. Kleine Hersteller sind öfter mal früher mit Innovationen als die etablierten Marken am Start, aber eigentlich würde man hier ja eher Roborock, Dreame und Co. erwarten. Wer ist also Migo Robotics?
Viel gibt es nicht zu ihnen; die Firmenwebsite ist ein Shopify-Onlineshop, wo auch nur der Ascender gelistet ist. In China gibt es aber noch einen Bericht von einem Event des Qiji Chuangtan Investmentfonds. Demnach hat dieser Fond wohl in Migo Robotics investiert und das Ziel der Firma ist es, ein Smart Home Service Ökosystem aufzubauen, beginnend mit einem Saugroboter der Treppen steigen kann. Gegründet wurde das Unternehmen von früheren Mitarbeitern von Google und ECOVACS. Wir haben hier also noch ein sehr junges Unternehmen, welches direkt ambitioniert startet.
Einschätzung: Eventuell ein Meilenstein?
Eine gewisse Skepsis schwingt bei diesem Produkt noch mit, da dies das Erstlingswerk des Herstellers ist und wir noch keine Erfahrungen machen konnten. Ich muss aber sagen, die neuen Bilder, Infos und Videos geben jetzt deutlich mehr Grundlage für ein funktionierendes Produkt. Wir werden sehen, ob das hier ein Kompromiss wird oder in Zukunft unsere Saugroboter alle Treppensteigen.
Man startet wohl bald eine Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter und ihr könnt euch vorab hier anmelden, um ein Launch-Day-Only-Angebot zu bekommen. Beachtet aber, dass eine Crowdfunding-Kampagne kein Produkt garantiert und es durch Probleme auch zu Verzögerungen kommen kann.
Ich bin gespannt auf die weitere Entwicklung und wir schauen mal, ob sich eine Möglichkeit zum Testen ergibt.
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