Mini-Gimbal FIMI PALM mit 4K-Videos für 135,96€
Drohnenhersteller FIMI hat Ende 2019 ein kleines Pocket-Gimbal vorgestellt. Hauptzweck sind vor allem Video-Blogs oder schöne Aufnahmen auf Reisen bzw. unterwegs. Die Ähnlichkeit zu einem gewissen DJI Osmo Pocket sind dabei nicht von der Hand zu weisen. Kopiert FIMI hier nur, oder machen sie sogar einiges besser?
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Inhalt
Übersicht technische Daten
Modell | FIMI PALM |
Maße | 30,5 x 22,7 x 127,0 mm |
Gewicht | 120 g |
Akku & Laufzeit | 1.000 mAh; <240 Minuten |
Weitwinkel | 128° |
Videoauflösung | 4K (30 fps) |
Features | Gesichtserkennung, WiFi, Bluetooth, „Story Modus“ für einfach Videoerstellung |
Nur eine Kopie?
Von FIMI kennt man vor allem die Drohnen FIMI A3 und FIMI X8 SE. Zuvor waren sie bereits an der Entwicklung der erste Xiaomi Drohne beteiligt, und stellen nun günstigere Alternativen zu den teuren Kamera-Drohnen von DJI her. Scheinbar ist das nicht die einzige Ähnlichkeit zu DJI, denn man scheint auch auf weiteres Foto- und Videoequipment zu setzen. Der nun vorgestellte Gimbal ähnelt auf erstaunliche Weise dem DJI OSMO Pocket. So sehr, dass man nicht umhin kommt, auf den ersten Blick an eine dreiste Kopie zu denken. Aber was steckt drin in dem kleinen Gimbal?
Ohne Vergleich mit dem OSMO Pocket geht es hier einfach nicht. Wie der DJI-Gimbal auch handelt es sich beim PALM um ein 3-Achsen-Gimbal, das auf einer Halterung sitzt. Auf deren Vorderseite haben wir ebenfalls ein Display, das mit 1,22 Zoll sogar etwas größer ist. Es handelt sich außerdem um ein Touch-Display. Darunter gibt es zwei Knöpfe, wobei es sich beim linken um einen Stick für die Kamerasteuerung handelt. Der rechte Knopf startet die Aufnahme.
Es gibt zwei Mikrofone, eines vorne unter dem Display und eines auf der rechten Seite. Der Slot für die SD-Karte sowie eine Öse für eine Schlaufe zur Befestigung am Handgelenk befinden sich ebenfalls rechts. Auf der Unterseite finden wir einen USB-C-Anschluss, über den der integrierte Akku geladen wird. Der ist mit 1.000 mAh übrigens etwas größer als die 875 mAh des OSMO Pocket. Die maximale Laufzeit wird mit optimistischen 240 Minuten angegeben – ein Wert, den man aber nur mit den niedrigsten Einstellungen erreichen kann. Bei uns waren über zwei Stunden locker drin, was immer noch ausreicht, aber eben nicht ganz der versprochene Wert ist.
Bedienung
Das Gimbal funktioniert erstmal nicht anders, als wir es auch von größeren Modellen gewohnt sind. Der Unterschied: Anstatt eine Actioncam, DSLR oder ein Smartphone anzuschließen, ist die Kamera hier direkt integriert. Dass das FIMI Palm dadurch so klein ist, ist erst mal eine schöne Sache. Es passt sogar in die Hosentasche und man hat es so schnell zur Hand, wenn sich eine Gelegenheit zum Filmen ergibt.
Um die Mechanik nicht zu beschädigen gibt es eine Abdeckung für die beweglichen Teile, die man auch immer aufsetzen sollte, wenn das Gimbal verstaut wird.
Die geringe Größe gefällt aber sicher nicht jedem. Ganz umgreifen kann man es nicht, es wird eher wie eine TV-Fernbedienung gehalten als wie ein Tennisschläger – falls dieser Vergleich irgendwie hilft. 🙂
Die Bedienung gelingt grundsätzlich aber gut. Über den Stick lässt sich die Kamera präzise drehen und neigen, und auch das Display reagiert auf Berührungen genau. Gesteuert wird vor allem über Wischgesten und weniger durch Tippen auf dem kleinen Bildschirm. So navigiert man durch die verschiedenen Modi, wechselt zwischen Foto- und Videoaufnahmen oder kann sich die Galerie ansehen.
Alternativ lässt sich das FIMI Palm auch komplett über die App FIMI PLAY steuern (hier für Android und iOS). Dafür muss das WLAN-Signal des Palm eingeschaltet werden, dann können Gimbal und Smartphone verbunden werden. Die Einstellungen sind die gleichen wie am Gerät selbst, nur ist hier wegen des größeren Bildschirms alles etwas übersichtlicher. Über einen virtuellen Joystick kann die Kamera auch vom Handy aus bewegt werden.
Den größten Vorteil des Gimbals, dass es klein und mit einer Hand zu bedienen ist, verliert man so natürlich.
Aufnahmen mit dem Fimi PALM
Das Fimi PALM kann tatächlich Videos in nativem 4K aufnehmen, wenn auch „nur“ mit 30 Bildern pro Sekunde. Die Auflösung sieht hier auch ziemlich gut aus, wer sie aber nicht braucht erzielt auch mit 1080p schöne Aufnahmen und mit höherer Framerate. Allerdings braucht es für alle Aufnahmen ein schnelle SD-Karte mindestens der Klasse U3. Mit einer langsamere Karte weist einen das Gerät selbst bei 1080p-Aufnahmen darauf hin, dass die Geschwindigkeit der Karte nicht ausreicht.
Insgesamt macht das Fimi Palm wirklich gute Aufnahmen. In dunklen Umgebungen und bei starkem Gegenlicht sinkt die Videoqualität zwar schon leicht ab, allerdings in einem vertretbaren Umfang. Bei der Größe (und dem Preis) der Kamera will ich hier wirklich nicht meckern.
Auch die Bildstabilisierung – sicherlich der Hauptgrund für den Kauf eines Gimbals – ist sehr ordentlich. Eine wackelige Kameraführung wird durch das Gimbal sehr schön ausgeglichen.
Features
Wie bei den meisten Gimbals üblich gibt es hier mehrere Modi, in denen man einzelne oder mehrere Achsen sperren kann. Ob man alle Achsen sperrt, damit die Kamera immer in die gleiche Richtung zeigt, oder möchte, dass sie Drehungen mitgeht, aber keine Neigung in irgendeine Richtung – beides geht.
In allen Einstellungen kann man die Kamera über den Stick auch manuell kontrollieren. Ein Doppelklick auf den Stick dreht übrigens die Kamera um 180° – so wechselt ihr direkt in die Selfie-Perspektive oder zurück.
Man kann auch mit der Kamera einem beweglichen Objekt oder einem Gesicht folgen. Letzteres findet unter anderem im Selfi-Modus Verwendung. Während man sich selbst filmt trackt die Kamera so automatisch das Gesicht.
Die Videos werden, wie beim OSMO Pocket, mit bis zu 4K aufgenommen, dann allerdings nur mit 30 fps. Dafür gibt es einen Superweitwinkel von bis zu 128°, während das DJI-Modell auf 80° beschränkt ist.
Preis und Fazit
Während der DJI OSMO Pocket der zweiten Generation aktuell für 309€ zu haben ist, kostet der FIMI PALM gerade 135,96€. Das allein ist mal eine Ansage. Da stört es auch nicht, dass das Fimi Palm zwar gut, aber eben nicht ganz perfekt ist. Die Aufnahmen entsprechen in ihrer Qualität nicht denen der aktuell besten Acioncam-Generation (und nachdem, was ich bisher vom OSMO Pocket gesehen habe, auch nicht dessen Aufnahmen). Die Bedienung durch Wischen auf dem Display ist etwas frimelig, und die Akkulaufzeit nicht ganz so hoch wie versprochen.
Das sind für mich aber alles keine Dealbreaker. Für den Verwendungszweck ist das FIMI PALM sehr gut geeignet. Es ist klein, praktisch und einfach zu bedienen, und wer kleine Videoblogs aufnehmen möchte, aber nicht das Budget für das DJI-Modell hat, der wird auch mit dem FIMI glücklich werden.
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