Im Test: MOMON sc-8011-1 Bluetooth-Brille für 22,29€
Fitness-Armbänder am Handgelenk haben sich mit großer Zufriedenheit längst bei uns durchgesetzt, jetzt zielen die Elektronik-Hersteller auf einen weiteren Bereich unseres Körpers, den sie vernetzt sehen möchten. Auch ohne Sehschwäche lässt sich die MOMON sc-8011-1 Bluetooth-Brille tragen. Wir haben sie getestet.
- MOMON sc-8011-1 Bluetooth-Brille
- bei Banggood für 37,05€
- Funktionen: Kamera auslösen, Benachrichtigungen (Wecker, Nachrichten, Anrufe), Schrittzähler
- Maße: 17,0 x 16,7 x 5,0 cm
- Gewicht: 25 g
- Ladezeit: 2 Stunden
- Akku: 110 mAh
Inhalt
Lieferumfang
Neben der Brille als solche finden sich in einer recht schicken Verpackung noch eine Bedienungsanleitung auf Chinesisch (die man nicht benötigt), ein Brillenputztuch und ein USB-Ladekabel. Immerhin findet sich in der Bedienungsanleitung der QR-Code, über welchen man die zur Brille gehörige App findet. Dieser findet sich sonst noch auf der Produktseite von Banggood.
Design und Verarbeitung
Bevor man sich überlegt, eine Brille mit Bluetooth zuzulegen, sollte man sich nicht darüber im Klaren sein, ob man ein Eigenleben auf der Nase wirklich benötigt. Damit die Brille zumindest jedem passt, lassen sich die Bügel zu einem beliebigen Winkel verstellen. Da es sich um Einheitsgrößen handelt, spielt die Größe der Nase bei den meisten keine Rolle. Rein optisch ist die Brille nicht unbedingt ein Hingucker, ähnliche Brillen sieht man aber auch oft im Alltag bei anderen Menschen.
Da ich im Normalfall keine Brille trage, war es für mich etwas gewöhnungsbedürftig, die Brille auf der Nase und über den Ohren zu haben. Brillenträger werden da weniger Probleme haben. Generell kann man in Sachen Tragekomfort dem Hersteller MOMON aber keine großen Vorwürfe machen, eher bei Betrachtung der Verarbeitung. Für einen Preis von knapp 25€ kann man nicht viel erwarten, aber das Gewicht von 25 g macht sich bemerkbar, wenn man die Brille in der Hand hält. Auf der Nase ist das zwar angenehm, das Plastik macht sich in der Hand aber bemerkbar. Nicht unbedingt sexy, war aber auch nicht anders zu erwarten.
Die MOMON sc-8011-1 in der Praxis
Über einen kleinen und auch den einzigen Bedienknopf am rechten Bügel der Brille schaltet man die Bluetooth-Brille an. Hierfür muss diese zunächst für zwei Stunden über das mitgelieferte USB-Kabel aufgeladen werden. Dazu steckt man den rechten Bügel in den entsprechenden Adapter. Ein blaues Licht leuchtet während des Ladeprozesses des 110 mAh kleinen Akkus neben dem Bedienknopf. Im Standby-Modus soll der Akku bis zu 168 Stunden halten, was ich nicht bestätigen kann. Bereits nach drei Tagen mittelintensiver Nutzung musste die Brille an die Steckdose. Somit absolut nicht auf Fitness-Tracker-Niveau und nervig.
Nervigerweise leuchtet das Licht auch, wenn man die Brille im normalen Gebrauch trägt, sprich, die Brille angeschaltet ist. Für mich ein absoluter Minuspunkt, da die Brille so unnötig auffällt und von Passanten nicht als normale Brille wahrgenommen werden kann. Ohne die App lässt sich mit der Brille nichts anfangen, das Smartphone muss also immer dabei sein.
Die App „Smartchannel“
Über Bluetooth 4.0 verbindet man die Brille mit seinem iOS 7.0 oder Android 4.0 Smartphone (oder neuere Versionen). Dies funktioniert ohne Probleme. Zum Download benötigt man einen QR-Scanner auf dem Smartphone (s. Bild unten). Alternativ kann man auch diese Links benutzen: iOS oder Android. In der App lassen sich die durch Nutzung der Brille gewonnenen Daten nachvollziehen. Wie bei einem Fitness Tracker lassen sich hier gelaufene Schritte (mit Zielvorgabe), zurückgelegte Distanz in Kilometern und verbrannte Kalorien anzeigen und in einem zeitlichen Verlauf darstellen. Hinzu kommen noch die Funktionen Fotos per Fernauslöser zu machen, Wecker und diverse Push-Benachrichtigungen bei Anrufen, Nachrichten oder erreichtem Ziel an gelaufenen Schritten. Die Funktionen lassen sich einzeln aus- oder abwählen.
Zu Beginn ist die App noch auf Chinesisch, stellt dann aber relativ schnell automatisch auf Englisch um. Auch der Akkustand lässt sich über die App ablesen. Das größte Manko der Bluetooth-Brille wird aber gleich nach wenigen Minuten Nutzung deutlich: Die Bluetooth-Verbindung mit dem Smartphone und somit der App bricht ständig ab. Das bemerkt man aber nicht durch eine Vibration oder Ähnliches. Somit lassen sich die getrackten Werte nicht einmal als Richtlinie ansehen wenn man die Brille den Tag über auf der Nase hatte. Die Brille verbindet sich glücklicherweise nach einigen Minuten wieder selbst mit dem Smartphone, sonst müsste man alle paar Minuten das Smartphone aus der Tasche ziehen und die Verbindung wiederherstellen.
Push-Benachrichtigungen via Anruf, WhatsApp und Co. kommen zuverlässig auf der Brille in Form von Vibrationen an. Vorausgesetzt, die Brille ist gerade mit dem Smartphone verbunden. Das fühlt sich anfangs sehr merkwürdig an, ist aber nur eine Frage der Eingewöhnung. Die Brille sollte vor dem Schlafengehen definitiv ausgezogen werden, ansonsten kann es passieren, dass die Brille kaputt geht oder der Schlaf durch Push-Benachrichtigungen gestört wird.
Fazit
Durch die bereits weiter oben beschriebenen Probleme mit der Bluetooth-Verbindung zwischen Brille und Smartphone ist die App weitestgehend überflüssig. Auch das Teilen seiner getrackten Ergebnisse erscheint nicht besonders sinnvoll, wenn die gemessene Schrittzahl oder die zurückgelegten Kilometer nicht korrekt gemessen wurden. Zusammengefasst: Die als „smarte Bluetooth-Brille“ beworbene Brille hat sicherlich smarte Funktionen, diese funktionieren aufgrund von Verbindungsproblemen aber nicht so richtig. Hinzu kommt, dass die Brille ohne verbaute Kamera auch keinen großen Nutzen aufweist, der Sinn ist wirklich fraglich. Für das Tracking von Daten wie gelaufenen Schritten und Ähnlichem eignet sich ein Fitness Tracker deutlich besser. Die Brille ist eine nette Spielerei für wenig Geld, aber eine Kaufempfehlung kann ich hier nicht aussprechen.
- Preis
- kompatibel mit Android & iOS
- kurze Ladezeit
- Gewicht
- Akku schwach
- Bluetooth-Verbindungsprobleme
- Fitness-Funktionen
- keine Kamera
- Sinn der Brille fraglich
- Verarbeitung
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