Motorola Edge 2024 – Großes Upgrade oder reine Produktpflege?

Abgeflachtes Design ohne Veränderungen

Den Überblick über die Neuerscheinungen aus dem Hause Motorola zu behalten ist keine leichte Aufgabe. Ständig schleudert der Hersteller neue Smartphones auf den Markt. Mit dem Motorola Edge 2024 folgt nun die inzwischen 5. Generation der Smartphone-Reihe. Geliefert bekommen wir ein 6,6 Zoll pOLED-FHD+-Display mit einer Auflösung von 2400 x 1080 Pixeln. Markenzeichen der Edge-Reihe: Das Display ist zu beiden Seiten hin abgerundet.

Mit einer Bildwiederholfrequenz von 144 Hz kann das Gerät zackige Bewegungen darstellen. Die Werte sind identisch mit dem Vorgänger, allerdings packt Motorola noch ein paar Nits obendrauf: Bei direkter Sonneneinstrahlung helfen euch jetzt 1300 Nits Helligkeit statt 1200 Nits, die Inhalte auf dem Display trotzdem noch gut erkennen zu können. Macht euch hier aber keine großen Hoffnungen – viel heller wird das Display dadurch beim Spaziergang im Park nicht. Geschützt wird die Vorderseite von Corning Gorilla Glass 3.

Auf der Rückseite des Geräts findet sich an der linken, oberen Ecke das Kameramodul. Die restliche Rückseite bekommt eine schwarze Ledertextur spendiert. Das sorgt für Griffigkeit. Laut Motorola kommt das Smartphone mit einem „Premium look and feel“ – das sollte dann aber jeder für sich selbst entscheiden. Das Smartphone hat sich im Gegensatz zum Vorjahr optisch nicht verändert.

Snapdragon für die Mittelklasse

Mit dem Qualcomm Snapdragon 7s Gen 2 bekommt das Motorola Edge 2024 ein Prozessorupgrade: In der 2023er-Version werkelte noch der Dimensity 7030 von MediaTek, der im 6nm-Verfahren gefertigt wird. Der Snapdragon kommt schon im 4nm-Verfahren und kann deshalb effizienter arbeiten und bietet beispielsweise mehr Geschwindigkeit beim Arbeitsspeicher. Sonst ändert sich nichts: Ihr bekommt weiterhin 8GB RAM und 256 GB Speicher geliefert.

Neuigkeiten gibt es allerdings beim Akku: Statt 4400 mAh könnt ihr euer Smartphone jetzt mit 5000 mAh volltanken. Ein kleines Upgrade, das im Alltag nicht allzu viel Unterschied machen wird. Geladen wird über USB-C mit maximal 68 Watt – eine ordentliche Leistung. Der Hersteller verspricht hier eine Aufladung auf 50% in 15 Minuten. Kabellos kommt ihr noch auf 15 Watt.

Kamera mit Sony-Sensor

Für eure Schnappschüsse steht auf der Rückseite eine 50 Megapixelkamera mit einer Blendenöffnung von ƒ/1.8 bereit. Das Modell aus dem letzten Jahr wurde noch mit ƒ/1.4 ausgestattet. Die alte Blende lässt also mehr Licht ins Objektiv, was bei schwierigen Lichtverhältnissen vorteilhaft sein kann. Haben wir hier also ein kleines Downgrade? Motorola will mit einem neuen Sensor ausgleichen: Der Mitte 2023 erschienene Sony LYTIA 700C hat von Haus aus eine gute Auflösung und dürfte gute Bilder liefern. Eine optische Bildstabilisierung hilft ebenfalls bei wackeligen Fotos. Zusätzlich verbaut Motorola auch noch eine Ultraweitwinkelkamera mit 13 Megapixeln, einer Blende von  ƒ/2.2 und einem Blickwinkel von 120° – identisch zur Version aus dem letzten Jahr.

Auch für die Frontkamera gibt es kein Upgrade: Wir bekommen weiterhin 32 Megapixel mit einer Blendenöffnung von ƒ/2.4 geliefert.

Programmierbarer Button

Neu ist allerdings ein programmierbarer Button an der linken Seite des Motorola Edge 2024. Dieser kann nach Belieben mit Apps oder Einstellungen eurer Wahl belegt werden, und hat sich wohl ganz eindeutig den Action-Button der aktuellen iPhone 15 Pros zum Vorbild genommen.

Schön ist die nach wie vor vorhandene IP68-Zertifizierung: Das Gerät ist staubgeschützt und übersteht einen Tauchgang im Wasser bei bis zu 1,5 Meter Tiefe für bis zu 30 Minuten. Für die Sicherheit sorgt ein Fingerabdrucksensor unter dem Display und das Smartphone wird mit Android 14 ausgeliefert. Wer hier allerdings auf viele Updates hofft dürfte enttäuscht sein: Motorola hält sich mit Angaben zu dem Edge 2024 zwar bisher zurück, aus Erfahrung bekommen die Geräte allerdings nur 2 neue Android-Versionen und 3 Jahre Sicherheitsupdates. Eine Vorgehensweise, die heutzutage einfach nicht mehr zeitgemäß ist. Google und Samsung versprechen insgesamt 7 Jahre Updates.

Eine gute Wahl für die Mittelklasse?

Im Gegensatz zum Vorgänger spendiert Motorola dem Edge 2024 einen neuen Chipsatz, einen Sony-Sensor für Fotos und einen frei konfigurierbaren Action-Button an der Seite. Ansonsten bleibt alles beim Alten. Motorola betreibt hier einfache Produktpflege, mehr nicht. Das neue Modell bietet nicht viel Neues, ist aber von den Spezifikationen aber auch kein schlechtes Smartphone.

Das Gerät erscheint zunächst für 549 Dollar in den USA – eine mögliche Veröffentlichung in Europa steht noch in den Sternen. Seid ihr auf der Suche nach einem vergleichbaren Gerät in Deutschland? Dann schaut euch das Redmi Note 13 Pro+ an. Hier bekommt ihr ähnliche Spezifikationen, das Gerät ist aber im Preis schon deutlich niedriger, als die Neuveröffentlichung von Motorola. Welches Mittelklasse-Smartphone ist euer Favorit?