Mudra Link: Dieses Armband zur neuronalen Gestensteuerung MUSS ich testen!

Egal, ob Tom Cruise in „Minority Report“ oder Robert Downey Jr. in den Iron-Man-Filmen: Nicht nur die berührungsfreie Gesten-Steuerung auf virtuellen Bildschirmen wie im Film ist bald real möglich, sondern auch diejenige eures Smart Homes und vieles mehr: Das jedenfalls verspricht das Mudra Link – ein Armband zur neuronalen Steuerung.

Mudra Link 1

Neuronale Gestensteuerung: kein Science-Fiction mehr

Neuronal initiierte Gestensteuerung – sozusagen Steuerung durch Gedankenkraft? Das hört sich zu sehr nach Science-Fiction an, als dass es funktionieren könnte? Falsch! Bereits 2019 kaufte Facebook ein Start-Up, das sich auf Gestensteuerung mittels externer Sensoren spezialisiert hatte. Die Forschung ist auf diesem Gebiet, bei dem man von sogenannten BCI (Brain-Computer-Interfaces) spricht, bereits seit Jahrzehnten aktiv. Wenn ihr euch einen Überblick über die derzeitige Forschungslage und mögliche (auch zukünftige) Anwendungsszenarien verschaffen wollt, dann schaut euch gerne diese Fachpublikation zum Thema an.

Mudra Link Gesture Druck

Mudra Link: So sieht das High-Tech Gadget aus

Das Mudra-Link wirkt mit seinem schwarz-grauen Materialmix aus Silikon und verstellbarem Armband aus Nylongewebe mit Klettverschluss recht unscheinbar – eben wie ein Armband, nur ohne Uhr. 22mm Breite, 10 mm Dicke und 36 g Gewicht hat es zu bieten, genauso wie eine IP56-Zertifizierung. Schutz vor Staub und Strahlwasser ist damit gegeben. Arm Armband befindet sich ein kleiner Powerbutton. Eine kleine seitliche LED informiert mit mehreren Farben über den Status des Bandes. Aus Edelstahl sind die Elektroden auf der Innenseite des Bandes, die das Gadget spannend machen.

Mudra Link

Mögliche Anwendungsszenarien: Smartphone und vieles mehr!

„Wofür brauche ich das?“ mag der Eine oder Andere fragen. Nun. Technikbegeisterte würden wahrscheinlich antworten: „Um des Gerätes und des technologischen Fortschritts willen“. Aber auch im Alltag lassen sich viele Geräte und Situationen aufführen, bei denen berührungslose Gestensteuerung nützlich sein könnte.

Mudra Link Gestensteuerung Beispiel

Egal, ob in Kombination mit Smartphone, Tablet, TV, AR bzw. VR-Headset oder Drohne: Ihr wollt „mal eben“ ein Foto machen oder die Musik leiser stellen – mit Freunden ohne Controller zocken oder eurem Smart Home signalisieren, das Licht zu dämmen? Das geht sehr schnell mit einer jeweiligen Geste.  Ihr habt eine Powerpoint-Präsentation und wollt ohne Extra-Gerät zum nächsten Slide? Wie wär’s mit einer kurzen Geste? Außerdem kann diese Technologie eben auch eine zusätzliche Steuerungsmöglichkeit insbesondere für körperlich eingeschränkte Menschen sein.

Mudra Link SNC Sensoren

Mudra Link: So funktioniert es

Mudra verspricht ein neuronales Tracking in Echtzeit. Möglich wird das durch die Nutzung von Elektromyographie (EMG) und Elektroenzephalographie (EEG) zur Erkennung der neuronalen Signale. So werden die elektrischen Aktivitäten der Muskeln und des Gehirns gemessen und in (Gesten-) Befehle an Geräte wie Smartphones und Co. umgemünzt.

Mudra neuronale Gestensteuerung

Der Hersteller stattet das Mudra Link mit 3 patentierten neuronalen Sensoren im Zusammenspiel mit einem 6-Achsen-Gyroskop. Das smarte Armband reagiert dabei auch auf Druck. Bis zu sieben Gesten, welche etwa durch das Zusammendrücken von Daumen und Zeigefinger ausgelöst werden können, kann das Mudra Link ausführen.

Mudra Link Anwendungsbeispiel

Diese sieben Gesten sind frei anlernbar („Gesture Mapping“). Angebunden ist es via BLE (Bluetooth Low Energy) mit der Mudra App und versteht sich mit Windows, macOS, Android und iOS. Der nicht näher genannte Akku soll für zwei Tage Laufzeit reichen und wird klassisch in 80 Minuten über einen 5-Pin-Stecker voll aufgeladen.

Mudra Link Gesture Mapping

Mudra Band: Auch als Apple Watch – Armband

„Warum gibt’s das nicht gleich als Smart Watch“ habe ich mir beim Anblick des Mudra Link gedacht. Und Mudra scheint sich das auch gefragt zu haben und kurzerhand das Mudra Band für die Apple Watch (ab 4. Generation) herausgebracht.

Mudra Link und Mudra Band

Gerade für den Apple-Kosmos ergeben sich damit ungeahnte Möglichkeiten – man denke nur an Spatial Computing und die Apple Vision Pro. Über die Apple Watch sollt ihr so beispielsweise mühelos zwischen eurem Mac und eurem AppleTV für die Gestensteuerung hin- und herschalten können.

Mudra Link: Es juckt mir in den Fingern

Brauche ich das? Wird das zuverlässig funktionieren? Reichen sieben Gesten aus? Egal! Denn ich gebe es zu: Der Hype hat mich erfasst, ich möchte dieses Gadget gerne zeitnah testen. Ob ich es mir auch kaufen würde, ich weiß es nicht. Das Mudra Link jedenfalls lässt sich für umgerechnet ca. 212€ vorbestellen, das Mudra Band für Apple hingegen für sportliche 348€ vorbestellen. Geliefert wird dann ab der 2. Januarwoche 2025. Der Bestellbutton wirkt damit nicht ganz so attraktiv – zumindest für mich nicht, und für euch?

7d85885e0b554fd1be9ad3df06af4b93 Hier geht's zum Gadget

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Thommy

Wenn ich nicht gerade mit Familie und Freunden unterwegs bin, findet man mich im Bastelkeller. Dort tüftele ich zwischen Multiplex Easystar-Klonen, Impeller-Jets, RC-Crawlern und insbesondere meinem geliebten Anycubic Mega S, dem möglichst bald noch weitere 3D-Drucker folgen sollen.

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Kommentare (9)

  • Profilbild von poppulus
    # 12.09.24 um 17:36

    poppulus

    Also, wenn das in der Praxis wie versprochen funktioniert, finde ich 212€ nicht zu viel.

    • Profilbild von chocigongs
      # 12.09.24 um 17:54

      chocigongs

      das nur der Preis bevor es endgültig in den Markt eingeführt wird und ist nur dazu da um Aufmerksamkeit zu erlangen.

    • Profilbild von cbf
      # 14.09.24 um 09:52

      cbf

      Für ein "Wenn es funktioniert" ist es dann ab doch viel Holz. 🤔

  • Profilbild von Heinz Spack
    # 12.09.24 um 19:50

    Heinz Spack

    Ich würde gerne wissen, wie die sieben Gesten aussehen. "Twist" und "Tap" kann man ja schonmal sehen. Wenn auch noch wenige bis gar keine Fehlinterprerationen vorkommen, könnte es spannend werden.

    Aber 212€ für 3 Sensoren, einen Klettverschluss(!) und einen Akku, der 2 Tage hält? Sollte das Ding ein Erfolg werden, würde ich mit etwas Konkurrenz Preise von run 50€ erwarten. Und warum ist das Teil für die Apple Watch nachmal um 136€ teurer? Hat das noch irgendeinen fancy Anschluss? Vllt. geht es da ohne Akku und mit direkter Verbindung? Das wäre ein Highlight neben der erbärmlichen Akkulaufzeit.

    Schicker fänd ich das in einem smarten Ring integriert.

  • Profilbild von Kernkompetenznutzer
    # 12.09.24 um 20:09

    Kernkompetenznutzer

    Ich gehe, Zweifel zuerst, davon aus, dass der verbaute Gyro die eigentliche Arbeit übernimmt und man versucht diese mikrobewegungen der Sehnen am Handgelenk zu erfassen. Das BCI wäre dann hauptsächlich Marketing.
    vor allem weil es kein BCI ist. bei diesen Geräten geht es darum die entstehenden Signale im Hirn zu erfassen bevor sie gesendet werden.
    Eine Geste würde man dann also gar nicht erst brauchen.
    vielleicht können die Sensoren noch ein bisschen ein elektrisches Signal erfassen um das Auswertefenster des Gyros festzulegen um dessen erfassungsgenauigkeit zu verbessern.
    Sorry, anders kann ich mir es keinesfalls mit dem heutigen Stand der Technik vorstellen.

    • Profilbild von Heinz Spack
      # 13.09.24 um 06:44

      Heinz Spack

      @Kernkompetenznutzer: Ich gehe, Zweifel zuerst, davon aus, dass der verbaute Gyro die eigentliche Arbeit übernimmt und man versucht diese mikrobewegungen der Sehnen am Handgelenk zu erfassen. Das BCI wäre dann hauptsächlich Marketing.
      vor allem weil es kein BCI ist. bei diesen Geräten geht es darum die entstehenden Signale im Hirn zu erfassen bevor sie gesendet werden.
      Eine Geste würde man dann also gar nicht erst brauchen.
      vielleicht können die Sensoren noch ein bisschen ein elektrisches Signal erfassen um das Auswertefenster des Gyros festzulegen um dessen erfassungsgenauigkeit zu verbessern.
      Sorry, anders kann ich mir es keinesfalls mit dem heutigen Stand der Technik vorstellen.

      Ja, das ist ganz sicher riesen großes Marketing-Blabla, mit BCI im allgemeinen Verständnis hat das nicht viel zu tun. Dennoch kann man mit einer Art Elektromyographie Muskelaktivitäten mittels Elektroden messen. Ob das hier der Fall ist, weiß ich nicht, aber sich bei solchen Bewegungen auf das Gyroskop zu verlassen, halte ich für sehr schwer. Man muss ja dabei hoffentlich nicht seinen Arm *komplett* still halten.

      Aber ich gebe dir völlig Recht, dass das Marketing über's Ziel hinausgeschossen ist.

  • Profilbild von hippicritical1
    # 13.09.24 um 06:24

    hippicritical1

    nie preordern dann wird man auch nicht ins ungewisse gestürzt… ein paar Monate nach Release warten und schon sieht man, dass das Ding nix kann was es verspricht

  • Profilbild von mw
    # 13.09.24 um 08:48

    mw

    Ohne Sensoren für 'B' ('Brain') hat das Ding absolut nichts mit BCI (Brain-Computer-Interface) zu tun.
    Für mich sieht es nach einer glorifizierten 'air mouse on steorids' aus. So BT Dinger habe ich hier seit Jahren für die 'Gesten'-Steuerung von Mauszeigern durch Bewegung der Hand und Finger. Bei AliX für 3-5Dollar, frei Haus (Mx3, GS10,..).
    Das einzige Extra dieses Mudra scheint zu sein, dass man auf Interaktion der Finger selbst reagieren will oder kann, ggf. durch resistive (Hautwiderstands-?)Messung oder Muskelbewegungen. Ich traue denen genauso (wenig) wie den 'Blutdruck'-Sensoren per LED-Blitzlicht an einfachen 'Schlaumeier-Uhren' – m.E. alles nur modernes 'Schlangenöl' ..
    Wer's braucht.. ich nicht, bleibe bei meiner Air Mouse mit beidseitiger, beleuchteter Tastatur Mx3 zur Steuerung von allen möglichen Apparaten, Wetten, dass die mehr kann als dieses Spielzeug, auch bei live Präsentationen? Testet DIE mal!

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