Mutalk – schalldichtes Bluetooth-Mikrofon zum Umschnallen
„Moderne Probleme erfordern moderne Lösungen“ lautet ein bekanntes Meme. Was tun, wenn bei wichtigen Telefonaten die Umgebungsgeräusche stören oder nicht jeder im Umkreis mitbekommen soll, worüber geredet wird? Man erfindet einfach ein umschnallbares, geräuschdämpfendes Mikrofon.
Nicht jede innovative Idee ist eine gute Idee
Ah, Japan. Land der aufgehenden Sonne, der Kirschblüten und sprechenden Toiletten … und des Mutalk. Auf diese Idee muss man erst einmal kommen. Dabei kann in Mikrofon mit Stimmunterdrückung durchaus auch sinnvoll sein. Möglichst keine Störgeräusche, sondern nur die Stimme des Sprechers einzufangen, ist bei jedem Mikrofon, das für Telefonate genutzt wird, wünschenswert. Und mit der eigenen Stimme im Telefonat möglichst keine anderen Menschen zu stören, ist ja ebenfalls nicht verkehrt.
Die Lautstärke der Stimme soll im Schnitt um 20dB reduziert werden. Wer schon mal neben dem lange und laut telefonierenden Kollegen im Büro gesessen hat, hätte sich für den wohl liebend gern so einen elektronischen Maulkorb gewünscht. Womit wir aber auch schon beim offensichtlichen Problem des „Mutalk“ sind – sein Aussehen.
Der Name ist ja eigentlich smart gewählt: Mutalk, von mute (stumm) und talk (sprechen), steht für geräuschloses Sprechen, was ja erst mal ein Oxymoron ist, aber trotzdem irgendwie zutrifft. Das Gerät wird vor den Mund „gespannt“ (ein besseres Wort fällt mir wirklich nicht ein), indem man es am Hinterkopf befestigt. Das ist eigentlich das gleiche Prinzip wie bei einem Mundschutz, den wir mittlerweile ja alle nur zu gut kennen, nur ist das Mutalk eben deutlich schwerer und braucht entsprechend mehr Halt. Das ganze sieht ein bisschen aus wie ein Pferdegeschirr.
Besonders schön sieht es aus, wenn man – wie auf einigen der Produktbilder – dazu eine VR-Brille trägt. Wenn es nicht eh schon peinlich genug war, wenn jemand ins Zimmer kam, während man gerade die VR-Brille trug, setzt dieses Outfit nochmal einen drauf. Die Tür abzuschließen, wird da eigentlich zur Pflicht.
Die Vorstellung, jemand könnte dieses Gerät wirklich im Arbeitsumfeld bei Telefonaten tragen, ist noch absurder. Dabei gibt es für Videocalls sogar die „smarte“ Funktion, dass sich das Mikrofon von selbst muted, wenn man es auf den Tisch stellt, und einschaltet, wenn man es sich wieder vor den Mund hält. Ich freue mich schon auf die Videocalls, in denen alle Teilnehmer so ein Gerät haben und es entweder dauerhaft tragen oder beim Sprechen immer wieder vors Gesicht halten.
Ein paar Probleme gibt der Hersteller immerhin selbst zu. So soll das Gerät die Stimme leicht verfälschen, da die Nase nicht mit abgedeckt wird, diese aber beim Sprechen ebenfalls für manche Laute wichtig ist. Aus Hygienegründen gibt es ein wechselbares Mundstück, was wohl auch wichtig ist, weil einem unter dem Mikrofon schnell warm werden dürfte.
Die Zukunft des Telefonierens
Fassen wir zusammen: Man hängt sich ein fast 200 Gramm schweres Gewicht vor den Mund, das zur Geräuschunterdrückung so eng an das Gesicht gedrückt werden muss, dass man darunter schwitzt, während die Stimme verzerrt beim Gesprächspartner ankommt, weil man nasale Laute nicht einfangen kann. Und das alles während man aussieht wie geknebelt. Na da steht dem Siegeszug des Mutalk ja nichts mehr im Wege.
Wer sich eines bestellen möchte, wird allerdings enttäuscht werden. Das Gerät kann nur in Japan für umgerechnet rund 140€ vorbestellt werden und soll erst ab Anfang 2023 ausgeliefert werden. Ob es wirklich erscheint, vermag ich nicht zu sagen.
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