N-One NPad X Tablet mit Android 13 für 170€: Ein Geheimtipp?
Der Tablet-Markt schwankt auf und ab, so richtig hat noch kein Android-Hersteller vollends überzeugt, obwohl es mit dem Google Pixel Tablet wieder einen Hoffnungsschimmer gab. Aber auch in China tut sich was: Der noch recht unbekannte Hersteller N-One schiebt nach dem NPad Pro nun das N-One NPad X nach. Sogar mit Android 13! Ein Geheimtipp?
- N-One NPad X Tablet
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Inhalt
Technische Daten des N-One NPad X
N-One NPad X | |
Display | 10,95″ 60 Hz LCD, 2000 x 1200p, |
Prozessor | MediaTek Helio G99 @ 2,2 GHz |
Grafikchip | ARM Mali G57 |
Arbeitsspeicher | 8 GB LPDDR4 |
Interner Speicher | 128 GB |
Hauptkamera | 20 MP + 0,3 MP |
Frontkamera | 8 MP |
Akku | 8600 mAh 18W Laden (CN) |
Konnektivität | Bluetooth, ac-WiFi, USB-C, microSD-Slot, LTE, GPS |
Features | Widevine Level 1 (nicht bestätigt) |
Betriebssystem | Android 13 |
Abmessungen / Gewicht | 258 x 162 x 7,6 mm / 470g |
Verarbeitung ist noch ausbaufähig
10,95″ in der Diagonale misst das Tablet, wobei die Bildschirmränder modern schlank ausfallen. So misst es 258 x 162,7 x 7,6 mm und kommt auf ein Gewicht von 470g, das ist fast identisch mit einem aktuellen iPad der 10. Generation. Optisch ist es in einem Farbton mit zwei Graustufen gehalten. Das Kameramodul auf der Rückseite steht etwas weit heraus und der Kameraring ist unnötig groß, der eigentliche Sensor nimmt nur ca. 20% des Rings ein. Ansonsten finden sich nur das N-One Logo sowie die Seriennummer auf der Rückseite, das „CE-Kennzeichen“ hat sich mit dem aufgeklebten Sticker verabschiedet. Das kann für Probleme beim Import sorgen.
Eigentlich haben wir gedacht, dass die Zeiten vorbei sind, aber die Verarbeitung des NPad X erinnert mich an die Plastikbomber-Verarbeitung früherer China-Gadgets. Das Spaltmaß zwischen Bildschirm und Gehäuserahmen ist teilweise so offen, dass ein Fingernagel dazwischen passt. So sitzt das Display eben nicht ganz drin und man kann es mit wenig Druck „reindrücken“. Aber auch die Gehäusekante ist für meinen Geschmack zu scharfkantig und so ist das Tablet leider unangenehm zu halten. Ein Case würde das Problem lösen, im Gegensatz zu manch anderen China-Herstellern befindet sich hier aber keines im Lieferumfang.
Durchschnittliches Display
Bei dem Bildschirm handelt es sich um ein fast 11″ großes IPS Touchscreen-Display mit einer Auflösung von 2000 x 1200 Pixeln. Das ergibt eine Pixeldichte von 213 ppi, eine höchstens durchschnittliche Schärfe. Auf den ersten Blick stört es nicht, beim zweiten Blick sind App-Icons, z.B. beim App-Start, einfach unscharf. Auch der vorinstallierte – und einzige – Bildschirmhintergrund dürfte schärfer sein. Gleiches gilt für die Helligkeit, die ebenfalls höchstens durchschnittlich ist. Selbst in Innenräumen muss ich 75% der maximalen Einstellung aktivieren, damit der Bildschirm nicht zu sehr spiegelt.
Leider implementiert man weder ein AMOLED Panel noch eine höhere Bildwiederholrate als 60 Hz. Das Android 13 Betriebssystem bleibt fast komplett unberührt, deswegen gibt es kaum Einstellungsmöglichkeiten für den Bildschirm. Immerhin ist ein Dark Mode vorhanden und auch für den Sperrbildschirm gibt es minimale Anpassungen, abgesehen davon kann man nur die Schrift- und Anzeigegröße einstellen. Hätte man hier zumindest ein 90 Hz Panel verbaut, könnte man so mit dem etwa gleich teuren Redmi Pad mithalten können, welches so einen klaren Vorteil hat.
Android 13: der größte Vorteil des N-One NPad X?
Dafür ist Android 13 aber eine erfreuliche Nachricht, gerade für ein China-Tablet dieser Preisklasse. Updates wird es wahrscheinlich keine geben, dafür ist man erstmal halbwegs aktuell ausgestattet. Der Android Sicherheitspatch ist nämlich immer noch von März 2023, also als das Tablet vorgestellt wurde. Das Betriebssystem ist dabei „immerhin“ pures Stock Android, der Hersteller hat hier keinerlei Anpassungen gemacht. Positiv ist daran, dass es keine Bloatware, also unerwünschte Drittanbieter-Software gibt. Alle relevanten Google-Dienste sind vorhanden und der Play Store ist zertifiziert. Die Optik ist somit clean und es gibt keine anderen Icon Packs oder ähnliches.
Dafür ist das Betriebssystem aber auch eben nicht optimiert. Das macht sich in der Performance und Akkulaufzeit bemerkbar. Allerdings fehlt auch Widevine Level 1, so dass man Videostreaminginhalte auf Netflix oder Amazon Prime nicht in FullHD schauen kann. Das ist besonders ärgerlich, wenn man bedenkt, dass das N-One Npad Pro mit Widevine Level 1 ausgestattet ist.
Praktisch ist, dass sich ein Dock am unteren Bildschirmrand befindet, in dem ihr Apps – wenn auch etwas kompliziert – platzieren könnt. Dort ist maximal Platz für sechs Apps, da sich daneben noch die drei Android-Navigationstasten finden. Die sind immer da, außer wenn man ein Video im Vollbildmodus abspielt. Durch einen Wisch von unten wird diese Leiste aber wieder eingeblendet.
Sogar mit LTE & Speichererweiterung
Im Gehäuserahmen stecken die Lautstärkewippe, Power-Button, USB-C Port sowie ein Hybrid-SIM-Slot. Einen Klinkenanschluss gibt es nicht, dafür aber vier Lautsprecher. Die Lautsprecher sind dabei nicht besonders gut, aber deutlich besser als im Chuwi HiPad Max. Zum Musikhören sind sie definitiv nicht geeignet, für YouTube-Videos oder Netflix-Serien empfinde ich sie als in Ordnung. Die Lautstärke ist zwar hoch, auf über 80% Lautstärke übersteuern die Lautsprecher allerdings. Das größte Manko ist hier dabei, dass der Sound insgesamt „indirekt“ klingt, als ob man zwar im gleichen Raum aber ein paar Meter von dem Abspielgerät entfernt stehen würde.
Gerade im Gegensatz zu einem Xiaomi Pad oder einem iPad weiß das NPad X mit Anschlüssen nicht zu geizen. Speichererweiterung sowie LTE sind dank dem Hybrid-SIM-Slot möglich, selbst LTE Band 20 ist mit von der Partie. Für lokales Internet gibt es auch Dual Band ac-WiFi, zudem noch Bluetooth 5, GPS und OTG. LTE funktioniert dabei mit einer Testkarte im D-Netz einwandfrei. Wenn man bedenkt, dass der Aufpreis für die Cellular (LTE) Variante eines aktuellen iPads 200€ (!!!) beträgt, ist das ein echter Vorteil.
Die Rückseite beherbergt eine 20 MP Kamera + 0,3 MP Tiefensensor, auf der Vorderseite befindet sich eine 8 MP Selfie-Cam. Die Kameras sind leider mit das schlechteste, was ich dieses Jahr in einem Handy oder Tablet gesehen habe. Die Resultate haben einen starken Blaustich, sind unterbelichtet, haben wenig Schärfe und Details und der Auslöser benötigt so lange, dass ein Schnappschuss oft gar nicht gelingen kann.
Wie gut ist die Performance des N-One NPad X Tablets?
Die Performance ergibt sich durch den Mediatek Helio G99 Octa-Core Prozessor, der zusammen mit der Mali-G57 GPU arbeitet. Der Chip wurde im relativ effizienten 6 nm Verfahren hergestellt und wurde erst im Sommer 2022 vorgestellt. Die Taktfrequenz liegt bei maximal 2,2 GHz und der Chip wird von 8 GB LPDDR4 RAM und 128 GB UFS Speicher begleitet, der per microSD-Karte erweiterbar ist. Ein Dorn im Auge ist mir dabei N-Ones Werbetaktik, die hier bis zu 16 GB RAM verspricht, da man bis zu 8 GB des Massenspeichers als zusätzlichen RAM in Form von einem Zwischenspeicher nutzen kann. UFS Speicher ist aber deutlich langsamer als Flash-Speicher, so dass man hier keinen gleichwertigen Ersatz bekommt.
Die Performance des N-One NPad X ist absolut durchschnittlich. Zum Teil sind 60 Hz mittlerweile fast ungewohnt, obwohl sie noch bis vor kurzem absoluter Standard waren. Die eigentliche Leistung ist ausreichend, was man zum Beispiel bei Games wie Asphalt 9 merkt, welches flüssig läuft. Die Reaktionszeit im Alltag ist okay, Apps zu starten und zu schließen benötigt aber schon etwas länger als bei einem Xiaomi Pad 5 zum Beispiel. KI-Funktionen wie der Hintergrundweichzeichner innerhalb der Fotos-App benötigen knapp 3 Sekunden zum Bearbeiten eines Fotos. Für regelmäßige kreative Aufgaben wie Bild-, Musik- oder Videobearbeitung ist das N-One NPad X nicht geeignet.
Über den USB-C Port an der Unterseite lädt man den 8600 mAh großen Akku mit maximal 18W wieder auf. Das ist leider etwas langsam und nimmt gleich mehrere Stunden Ladezeit in Anspruch. Das mitgelieferte Ladegerät ist dabei immerhin ein USB-C Charger mit passendem Kabel und EU-Stecker.
N-One NPad X: ein Geheimtipp?
Ein großes Display, eine ausreichende Performance, Android 13, LTE und Speichererweiterung sprechen für das N-One NPad X Tablet. Als ziemlich neuer Hersteller auf dem Markt, kann man sich so theoretisch gut positionieren. Allerdings ist die Konkurrenz der China-Tablets auch groß und das N-One NPad erlaubt sich für einen Geheimtipp zu viele Fehler. Mit einem noch stärkeren Prozessor oder einem 90 Hz Display hätte man sich noch besser gegenüber dem Redmi Pad platzieren können. Dazu kommt das fehlende Widevine Level 1, womit es nicht als Medientablet geeignet ist. Die Verarbeitung ist ebenfalls einfach nicht gut genug.
Für unter 200€ ist das Tablet zwar preislich interessant, aus den genannten Gründen würde ich aber eher zu einem realme Pad oder Redmi Pad raten. Da hat man zwar auch mit vielen Nachteilen wie langsamer Performance und wenig Speicher zu kämpfen, bekommt aber immerhin Netflix-Streaming. Ich persönlich würde mir überlegen, wie lange und wofür ich ein Tablet benutze und lieber mehr Geld in die Hand nehmen um in ein Samsung Galaxy Tab S6 Lite oder sogar Xiaomi Pad 5/6 zu investieren.
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