NAW 3D: Pellet 3D-Drucker im Crowdfunding

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Filament, Resin und jetzt Kunststoff-Pellets. Das ist der Stoff, aus dem die Träume des chinesischen Startups NAW 3D bestehen. Denn via Kickstarter finanziert man mit dem NAW 3D Pellet 3D-Drucker einen Desktop-FDM-Drucker, der auf kostengünstige Kunststoff-Pellets setzt.

NAW 3D Drucker Features e1706286381703

Disclaimer: Kickstarter / Indiegogo = Wagnis

Bei Kickstarter oder Indiegogo handelt es sich um keine Online-Marktplätze, sondern Crowdfunding-PlattformenJede Privatperson kann sich nach Registrierung auf der Plattform an der Finanzierung neuer Produkte beteiligen. Damit wird Unternehmen bei der Realisierung neuer Produkte via Kickstarter geholfen. Anspruch darauf, diese Produkte dann auch tatsächlich nach Kampagnenende zu erhaltenbesteht allerdings nicht. Es stellt also grundsätzlich ein Wagnis dar, sich an einer Produktfinanzierung via Kickstarter zu beteiligen.

Design: FDM mit Pellet-Fördersystem

Auf den ersten Blick könnte man meinen, uns begrüßt das Jahr 2018 bei diesem 25 kg schweren 3D-Drucker im i3-Format mit seinem Glas-Heizbett und den darunterliegenden Levelrädern. Überhaupt wirkt das Äußere mit 3,5 Zoll Touchscreen, schwarzen Umhausung und dem davon abgesetzten eckigen Acrylglaskasten eher nach Prototyp.

NAW 3D Drucker Doppelstrukturl

Bekanntlich kommt es ja aber auf die inneren Werte an. Und hier will der NAW 3D Pellet Drucker mit einem großen Bauraum von 300 x 300 x 320 mm und einer extra stabilen Doppelrahmen-Struktur punkten.

NAW 3D Drucker Bauraum

Features: 300°C und 200 g /h

Auffälligster Unterschied zu einem Filament-Drucker ist der externe Feeder inkl. Pellet-Behälter (NAW 3D T100), in welchen man Kunststoffgranulat vieler verschiedener Materialien füllt. NAW 3D wirbt mit einer Kompatibilität zu sehr vielen Materialien, etwa PLA, PETG, ABS, ASA, PE; PP, PC oder TPU, TPE sowie GF und CF.

NAW 3D Drucker Feedersystem

Die Pellets werden dann automatisch über einen Schlauch zum Druckkopf befördert und bei maximal 300°C aufgeschmolzen. Eine Druckgeschwindigkeit von 200 g/h soll so maximal möglich sein. NAW 3D gibt parallel zu dieser Geschwindigkeitsangabe auch einen „klassischen“ Wert an, nämlich 100 mm/s.

NAW 3D Drucker Aufmacher

Falls ihr euch nun fragen solltet: Warum Pellets und kein Filament? Dann sei euch gesagt: Pellets sind in der Regel viel günstiger. 1 kg ist bereits deutlich unter 10€ zu haben. Zudem lassen sich verschiedene Kunststoffgranulate auch nach Belieben zusammenstellen, mit Farbpulvern mischen und so einzigartige Farben zum Drucken herstellen. In diesem Kontext verwendet der Hersteller dann auch den Multicolor-Begriff.

NAW 3D Drucker Granulat

Besonderheit: Druckköpfe für DIY

Die Druckköpfe (NAW 3D W200) sind untereinander austauschbar und verfügen über leicht einschraubbare Düsen mit Durchmessern von 0,2 bis hin zu 2mm. Sowohl Feeder als auch Druckkopf kann man ebenfalls als Kit zur Umrüstung traditioneller Filament-Drucker im i3-Format nutzen.

Die Preise für den Drucker beginnen bei umgerechnet ca. 1677€ (Super Early Bird). Der Feeder T100 schlägt mit ca. 128€ (Super Early Bird) und der Druckkopf (W200) schließlich mit satten ~561€ (Super Early Bird) zu Buche.

NAW 3D Drucker DIY

Einschätzung: Skepsis vs. Neugier

Pellet 3D-Drucker für den Heimanwender gibt es so gut wie nicht und wenn doch, dann sind sie unbezahlbar. Insofern ist der Ansatz von NAW 3D durchaus interessant – auch weil man preislich nicht mehr im vierstelligen Bereich liegt.

Dennoch wirkt ein Preis von über 1600€, aufgerufen von einem Startup via Kickstarter, einfach überzogen, wenn man sich in dieser Preisregion beispielsweise den Bambu Lab X1 Combo inkl. AMS vor Augen hält. Spätestens der Feeder für über 500€ bestätigt diesen Eindruck.

NAW 3D Drucker Druckkopf

Ist bei diesen Preisen dann von einer tollen Druckqualität auszugehen? Eher nein. Zumindest lässt das Werbevideo auf der Kickstarterseite dies erahnen. Denn darin haben die Bauteile in Sachen Druckqualität öfters noch ordentlich Luft nach oben. Wir bleiben in Bezug auf dieses Projekt natürlich trotzdem weiterhin gespannt – aber mit einer gesunden Portion Skepsis. Was meint ihr zum NAW 3D Pellet Drucker?

db8b8faad8444045b2160d508c05293b Hier geht's zum Gadget

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Thommy

Wenn ich nicht gerade mit Familie und Freunden unterwegs bin, findet man mich im Bastelkeller. Dort tüftele ich zwischen Multiplex Easystar-Klonen, Impeller-Jets, RC-Crawlern und insbesondere meinem geliebten Anycubic Mega S, dem möglichst bald noch weitere 3D-Drucker folgen sollen.

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Kommentare (4)

  • Profilbild von Kakue
    # 28.01.24 um 22:02

    Kakue

    "Yes!"
    Das ist eigentlich eines der wichtigsten Neuigkeiten der letzten Monate im Bereich 3D-Druck.
    Ich bin gespannt, was daraus wird.

  • Profilbild von PansenKarl
    # 29.01.24 um 12:55

    PansenKarl

    Das ist doch kompletter Unsinn. Ein Extruder sollte möglichst gleichmäßig laufen und eine vernünftige Schnecke ist länger und hat unterschiedliche Schmelzzonen. Man vereint zwei Dinge und hat am Ende die Nachteile von beidem und keine realistischen Vorteile.

    Man möchte kein Filament kaufen? Ja dann baut man eben einen Filamentextruder und erzeugt sein eigenes Filament. Aber das Granulat durch einen Schlauch zu transportieren und dann vor Ort aufzuschmelzen ist kompletter Unsinn. Bei einer Anwendung, bei der es um wenig Gewicht geht und das Material nicht gleichmäßig benötigt wird, ist Kunststoffdraht einfach die bessere Lösung. Wie will man denn sinnvoll Retraction erzeugen? Rückwärtsdrehen der Schnecke?

    • Profilbild von Kakue
      # 30.01.24 um 00:46

      Kakue

      Kompletter Unsinn?
      Nicht wirklich; sondern die gängige Praxis im großformatigen industriellen Druck.
      Hier nur mal ein Link: https://de.3dsystems.com/customer-stories/braskem-breaks-3d-printing-materials-market-help-titan-s-large-format-3d-printer

      • Profilbild von PansenKarl
        # 01.02.24 um 11:46

        PansenKarl

        @Kakue: Kompletter Unsinn?
        Nicht wirklich; sondern die gängige Praxis im großformatigen industriellen Druck.
        Hier nur mal ein Link: https://de.3dsystems.com/customer-stories/braskem-breaks-3d-printing-materials-market-help-titan-s-large-format-3d-printer

        Merkste selber? Großformatiger industrieller Druck vs Desktop 3D-printing zu Hause? Mit genug upscaling und anderem Anspruch an die Optik hat das teilweise Sinn. Schau dir aber mal die Düsendurchmesser, Druckgeschwindigkeiten etc. an. Wenn man richtig große Teile produzieren will, werden Beschleunigung und Geschwindigkeit durch die Größe der Konstruktion limitiert, wodurch das Zusatzgewicht der Pelletextruder nicht mehr so ins Gewicht fällt.

        Ich hab schon 2018 mit selbstkonstruiertem Extruder eigenes Filament hergestellt und vom Großhändler ABS bezogen (über Connections in der Kunststoffindustrie, als Privatperson vermutlich schwer) für unter 1 € pro kg. Damals war der Preisunterschied gigantisch, das Kauffilament schlechter als das selbstproduzierte und Druckgeschwindigkeiten lagen bei 40-80 mm/s, so dass es durchaus den Ärger wert war. Heutzutage macht das preislich aber einen deutlich kleineren Unterschied, das Filament ist besser etc. Das lohnt nur im großen Maßsstab. Zudem wird man PLA Pellets (immerhin noch das beliebteste Material im Desktop FDM Bereich) nicht wirklich gut bekommen, da die in der Industrie kein Schwein benötigt.

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