NAW 3D: Pellet 3D-Drucker im Crowdfunding
Filament, Resin und jetzt Kunststoff-Pellets. Das ist der Stoff, aus dem die Träume des chinesischen Startups NAW 3D bestehen. Denn via Kickstarter finanziert man mit dem NAW 3D Pellet 3D-Drucker einen Desktop-FDM-Drucker, der auf kostengünstige Kunststoff-Pellets setzt.
- NAW Pellet 3D-Drucker N300:
- bei Kickstarter ab ca. 1677€ (Super Early Bird)
Inhalt
Disclaimer: Kickstarter / Indiegogo = Wagnis
Bei Kickstarter oder Indiegogo handelt es sich um keine Online-Marktplätze, sondern Crowdfunding-Plattformen: Jede Privatperson kann sich nach Registrierung auf der Plattform an der Finanzierung neuer Produkte beteiligen. Damit wird Unternehmen bei der Realisierung neuer Produkte via Kickstarter geholfen. Anspruch darauf, diese Produkte dann auch tatsächlich nach Kampagnenende zu erhalten, besteht allerdings nicht. Es stellt also grundsätzlich ein Wagnis dar, sich an einer Produktfinanzierung via Kickstarter zu beteiligen.
Design: FDM mit Pellet-Fördersystem
Auf den ersten Blick könnte man meinen, uns begrüßt das Jahr 2018 bei diesem 25 kg schweren 3D-Drucker im i3-Format mit seinem Glas-Heizbett und den darunterliegenden Levelrädern. Überhaupt wirkt das Äußere mit 3,5 Zoll Touchscreen, schwarzen Umhausung und dem davon abgesetzten eckigen Acrylglaskasten eher nach Prototyp.
Bekanntlich kommt es ja aber auf die inneren Werte an. Und hier will der NAW 3D Pellet Drucker mit einem großen Bauraum von 300 x 300 x 320 mm und einer extra stabilen Doppelrahmen-Struktur punkten.
Features: 300°C und 200 g /h
Auffälligster Unterschied zu einem Filament-Drucker ist der externe Feeder inkl. Pellet-Behälter (NAW 3D T100), in welchen man Kunststoffgranulat vieler verschiedener Materialien füllt. NAW 3D wirbt mit einer Kompatibilität zu sehr vielen Materialien, etwa PLA, PETG, ABS, ASA, PE; PP, PC oder TPU, TPE sowie GF und CF.
Die Pellets werden dann automatisch über einen Schlauch zum Druckkopf befördert und bei maximal 300°C aufgeschmolzen. Eine Druckgeschwindigkeit von 200 g/h soll so maximal möglich sein. NAW 3D gibt parallel zu dieser Geschwindigkeitsangabe auch einen „klassischen“ Wert an, nämlich 100 mm/s.
Falls ihr euch nun fragen solltet: Warum Pellets und kein Filament? Dann sei euch gesagt: Pellets sind in der Regel viel günstiger. 1 kg ist bereits deutlich unter 10€ zu haben. Zudem lassen sich verschiedene Kunststoffgranulate auch nach Belieben zusammenstellen, mit Farbpulvern mischen und so einzigartige Farben zum Drucken herstellen. In diesem Kontext verwendet der Hersteller dann auch den Multicolor-Begriff.
Besonderheit: Druckköpfe für DIY
Die Druckköpfe (NAW 3D W200) sind untereinander austauschbar und verfügen über leicht einschraubbare Düsen mit Durchmessern von 0,2 bis hin zu 2mm. Sowohl Feeder als auch Druckkopf kann man ebenfalls als Kit zur Umrüstung traditioneller Filament-Drucker im i3-Format nutzen.
Die Preise für den Drucker beginnen bei umgerechnet ca. 1677€ (Super Early Bird). Der Feeder T100 schlägt mit ca. 128€ (Super Early Bird) und der Druckkopf (W200) schließlich mit satten ~561€ (Super Early Bird) zu Buche.
Einschätzung: Skepsis vs. Neugier
Pellet 3D-Drucker für den Heimanwender gibt es so gut wie nicht und wenn doch, dann sind sie unbezahlbar. Insofern ist der Ansatz von NAW 3D durchaus interessant – auch weil man preislich nicht mehr im vierstelligen Bereich liegt.
Dennoch wirkt ein Preis von über 1600€, aufgerufen von einem Startup via Kickstarter, einfach überzogen, wenn man sich in dieser Preisregion beispielsweise den Bambu Lab X1 Combo inkl. AMS vor Augen hält. Spätestens der Feeder für über 500€ bestätigt diesen Eindruck.
Ist bei diesen Preisen dann von einer tollen Druckqualität auszugehen? Eher nein. Zumindest lässt das Werbevideo auf der Kickstarterseite dies erahnen. Denn darin haben die Bauteile in Sachen Druckqualität öfters noch ordentlich Luft nach oben. Wir bleiben in Bezug auf dieses Projekt natürlich trotzdem weiterhin gespannt – aber mit einer gesunden Portion Skepsis. Was meint ihr zum NAW 3D Pellet Drucker?
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