Nothing Phone (1) mit 128 GB für 317,83€ bei Amazon
Das Hype-Smartphone 2022 in Form des Nothing Phone (1) ist gerade für 317,83€ bei Amazon zu haben. Auch die anderen Speichervarianten sind zur Zeit dort im Angebot.
Deswegen gibt es den Hype um das Nothing phone(1):
- Einzigartiges Design
- Kabelloses Laden
- LED-Beleuchtung auf der Rückseite
Man kann dem Smartphone-Markt aktuell durchaus vorwerfen, dass er etwas langweilig ist. Innovation ist wie zum Beispiel bei den rekordverdächtigen Ladetechnologien zwar nach wie vor vorhanden, erfolgt aber in immer kleineren Schritten. Auch Apple steht schon seit einigen Generationen nicht mehr für Innovation.
Aber es gibt den Silberstreif am Horizont. Der hört auf den Namen „Nothing Phone (1)“ von Nothing, dem „neuen“ Unternehmen von Carl Pei, dem OnePlus-Gründer. Ist das wirklich die Smartphone-Revolution, die sich – durch den durchaus auch selbst kreierten Hype – aktuell alle wünschen?
- Nothing Phone (1) (8/128 GB)
- Nothing Phone (1) (8/256 GB)
- Nothing Phone (1) (12/256 GB)
- Zubehör für das Nothing Phone (1)
Inhalt
Technische Details des Nothing Phone (1)
Nothing Phone (1) | |
Display | 6,55″ AMOLED (2400 x 1080p), 120 Hz |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 778+, Octa-Core @ 2,5 GHz |
Grafikchip | Qualcomm Adreno 642L GPU |
Arbeitsspeicher | 8/12 GB LPDDR4X |
Interner Speicher | 128/256 GB UFS 2.2 |
Hauptkamera | 50 MP Sony IMX766 @ ƒ/1.88 50 MP Samsung JN1 Ultraweitwinkelkamera (114°) |
Frontkamera | 16 MP Sony IMX471 mit ƒ/2.45 Blende |
Akku | 4.500 mAh, 45W Laden (Netzteil separat) 15W Kabelloses Laden & 5W Reverse Wireless Charging |
Konnektivität | LTE Band 20, Bluetooth, USB-C, GPS, NFC, 5G, Dual SIM |
Features | Fingerabdrucksensor unter Display, Glyph-Rückseite |
Betriebssystem | Nothing OS auf Basis von Android 12, 3 Jahre Softwareupdates & 4 Jahre Systemupdates |
Abmessungen / Gewicht | 159,2 x 75,8 x 8,3 mm/ 193,5 g |
Technik + Mensch = Nothing
Der Purpose, also der Sinn und Zweck der Firma Nothing, ist, Technik und Mensch vollständig verschmelzen zu lassen. Die eigene Mission ist es, Technik herzustellen, die vollständig vernetzt ist und einfach funktioniert, ohne dass man darüber nachdenken muss. Man möchte das volle Potenzial von Technik ausschöpfen, um „unser Leben zu verbessern“, ganz ohne komplizierte Fachausdrücke oder verwirrende Produktnamen. Gerade davon könnten sich viele Hersteller eine Scheibe abschneiden. Man weiß schon, dass das Smartphone „Nothing Phone (1)“ heißen wird, kein Namenszusatz á la 5G, Pro oder Ultra. Das konnte man bereits an dem ersten Produkt erkennen, den „Nothing ear (1)„.
An denen konnte man auch schon gut die Designsprache des Herstellers erkennen. Um Technik und Mensch besser zu verschmelzen, verzichtet man auf äußerliche Ablenkung und gestaltet das Produkt transparent – Bei den ear 1 zumindest den Kopfhörerstamm. Lange war es die große Frage, ob diese Transparenz auch Teil des Nothing Phone (1) ist. Jetzt ist klar: ja und nein.
So hat man den Hype kreiert
Bereits vor dem Launch haben 100 Leute die Möglichkeit gehabt, über die Plattform DropX auf eines von 100 Nothing Phone (1) zu bieten. DropX, so wie StockX, ist eine Plattform, auf der man sonst auf limitierte Lifestyle-Produkte wie Sneaker bieten kann. Technik als Lifestyle-Produkt, das kennen wir doch irgendwo her. Das letzte Gebot liegt aktuell übrigens bei ~2938€, für ein Smartphone, dessen technische Details zu dem Zeitpunkt nicht einmal bekannt waren. Sind diese also eh zweitranging?
„Ist das ein iPhone?“
Als Nothing Gründer Carl Pei auf dem Event mit der Telekom in Köln im Interview erwähnt hat, dass er selbst großer Fan von Apple ist, waren wir nicht überrascht. Schließlich erinnert das Nothing Phone (1) auf den ersten Blick stark an ein iPhone 12 oder 13. So sehr sogar, dass Bürokollegen aus anderen Teams es erst für ein iPhone mit besonderem Case oder Skin gehalten haben. Das liegt vor allem wohl am kantigen Design, der vertikal angeordneten Dual-Kamera auf der Rückseite und den ähnlich positionierten Antennenstreifen.
Den Blick zu Apple erkennt man auch daran, dass die Lautstärketasten links und nicht rechts über dem Power-Button sitzen. Dafür gibt es aber keinen Benachrichtigungsslider; ein Alleinstellungsmerkmal der Kalifornier und Carl Peis ehemaligem Unternehmen OnePlus. Auch die Symmetrie auf der Front gefällt; die Bildschirmränder sind überall gleich dünn. Das bekommt man so auch fast nur bei Apple oder bei der Samsung S22 Serie. Das war nur möglich, indem man ein flexibles OLED-Display verbaut, welches somit an den Rändern gebogen werden konnte. Beim iPhone X hat das für das Durchbrechen der 1000€-Grenze gesorgt, ein Kostenfaktor, auf den sich sonst fast kein Hersteller eingelassen hat.
Das Nothing Phone (1) ist in zwei Farben erhältlich: Schwarz und Weiß. Dabei ist die Rückseite in beiden Fällen transparent, ein Designansatz, den man auch schon bei den Nothing Ear (1) verfolgt hat. Das ist auf den Ansatz, „Mensch und Technik“ so gut wie möglich zu verschmelzen und keine Barrieren dazwischen aufzubauen, zurückzuführen. Dabei hat man aber natürlich ein absolutes, wahrscheinlich sogar das Highlight des Smartphones auf der Rückseite integriert: die Glyph-Rückseite.
Ist die Glyph-Rückseite nur ein Gimmick?
Der Hype des Nothing-Phone (1) entstand nicht nur durch kluges Marketing, sondern auch durch die Glyph-Rückseite. So bezeichnet die neue Firma selbst die LEDs in der Rückseite, die fast ringsherum um die Qi-Ladespule sowie um die Kamera, oben rechts und unten über dem USB-C Port liegen. Das dient einerseits als wohl hellste LED-Taschenlampe in einem Smartphone auf den Markt, allerdings auch als Benachrichtigungs-LED. Zudem gibt es LED-Animationen fürs Aufladen über den USB-C Port und für das reverse wireless charging von z.B. den Nothing ear (1). Ist es nur ein Gimmick?
Für alle Fans der mittlerweile fast verschollenen RGB-Benachrichtigungs-LED ist das eventuell die Rettung. Schließlich kann man verschiedene Klingeltöne, die eine jeweilige Glyphen-Animation beinhalten, auswählen und die verschiedenen Benachrichtigungen zuordnen. Zudem gibt es die Funktion „Zur Glyphe drehen“. Legt man das Handy mit der Rückseite nach oben auf den Tisch, wird es stummgeschaltet und Benachrichtigungen und Anrufe werden über die Glyph-Animation angezeigt. Außerdem kann man es bei Videoaufnahmen oder Fotos dauerhaft aktiv lassen, wodurch es als Fülllicht fungiert.
Da drängen sich natürlich Fragen auf: Wie viel Akku verbraucht es? Wie sieht es durch das Case aus? Wer benutzt 2022 noch Klingeltöne? Ich persönlich habe auch nach mehreren Wochen Benutzung mein Smartphone-Verhalten nicht geändert. Ich benutz mein Smartphone lautlos, ohne Vibration und lege es auch nicht mit Display nach unten auf einen Tisch. Dementsprechend bekomm ich auch die Glyph-Rückseite nur selten zu sehen. Mal war das Fülllicht ganz praktisch, in den allermeisten Fällen fotografier ich aber ohne Blitz. Ein Hingucker ist es definitiv, für mich ist es aber nur ein Gimmick. Das kann bei euch aber komplett anders aussehen.
Wie ist das erste Handy des neuen Herstellers verarbeitet?
Abgerundete Smartphones sind theoretisch ergonomischer, schließlich schmiegen sie sich besser in die Handfläche. Trotzdem mag ich das Nothing Phone in der Hand zu halten, dafür sorgt unter anderem das überraschend leichte Gewicht, welches sich irgendwie geringer als 193,5 g anfühlt. Mit 159,2 x 75,8 x 8,3 mm bietet es absolut durchschnittliche Abmessungen für ein Smartphone seiner Klasse. Das Nothing Phone (1) setzt dabei auf vollständig recyceltes Aluminium sowie auf recyceltes Plastik. Ein Pluspunkt für die Umwelt.
Auch ein Pluspunkt fürs Nothing Phone, denn verarbeitungstechnisch kann man dem Smartphone oberflächlich nichts ankreiden. Es fühlt sich hochwertig an, setzt auf beiden Seiten auf Gorilla Glas und ist damit kratzfest. Die Druckpunkte sind angenehm, Ausfräsungen präzise. Dafür hat es nur ein IP53 Rating, das praktisch gesehen gegen nichts schützt, außer ein bisschen Sprühwasser. Versucht man das Smartphone zu brechen, offenbart sich ein Schwachpunkt an den Antennenstreifen, im Inneren gibt es etwas Bewegung. Darauf sollte man es also nicht ankommen lassen.
Überraschend starkes Display
Auf der Vorderseite kommt – wie der Leak bereits vorhersagte – ein 6,55″ großes AMOLED Display mit 120 Hz Bildwiederholrate zum Einsatz. Das 10bit Panel löst mit 2400 x 1080p auf und sorgt für eine Displayschärfe von 402 ppi. Bei HDR10+ Content kann es bis zu 1200 nit hell werden, im regulären Gebrauch sind 500 nits möglich. Laut eigener Aussage drosselt Nothing OS es auf 700 nits. Die Punch-Hole-Kamera befindet sich oben links auf dem flachen Display.
Nicht nur, dass es flexibel ist, es ist auch ein überraschend gutes Display. Die 120 Hz hätten vor zwei Jahren noch für eine Schlagzeile gesorgt, sind nun aber Industriestandard genau wie die knapp 400 ppi Pixeldichte. Das sorgt allerdings trotzdem für eine flüssige Navigation durch das Nothing OS Betriebssystem. Auf LTPO Technik zur automatischen Adaption der refresh rate muss man zwar verzichten, dafür ist die Helligkeitsverteilung sehr gut. Ich nutze es bisher auf mittleren Einstellung und das reicht in den meisten Situationen aus. Dazu empfinde ich die Blickwinkel für sehr stabil und kann keinen Color Shift erkennen, anders als bei dem Samsung Galaxy A53 5G.
Auch der Fingerabdrucksensor unter dem Bildschirm ist überraschend gut. Die Positionierung ist tiefer als bei vielen Konkurrenten, für meine Hände passt das gut. Die Schnelligkeit und Zuverlässigkeit sorgt im Alltag für eine angenehme Erfahrung. Abgesehen davon bietet NothingOS verhältnismäßig wenige Einstellungsmöglichkeiten für das Panel. Es gibt drei unterschiedliche Farbmodi und man kann die Temperatur anpassen, das Always-On-Display kann aber z.B. nicht angepasst werden. Das könnte natürlich noch per Update kommen.
Das Nothing Phone (1) ist stark genug
Ursprünglich haben viele wohl ein Flagship-Smartphone erwartet, dort platziert sich das erste Nothing Phone aber nicht. Schließlich verbaut man den Qualcomm Snapdragon 778+ Prozessor , der z.B. auch in einem Motorola Edge 30 steckt. Der 6 nm Prozessor bietet 2,5 GHz Taktfrequenz und die Adreno 642L GPU. Die Performance ist damit bestenfalls als Oberklasse, nicht aber als Flagship-Niveau zu kategorisieren. Die normale Variante davon findet man beispielsweise im realme GT Master Edition oder dem Xiaomi Mi 11 Lite 5G NE. Wahlweise sind entweder 8 oder 12 GB LPDDR5 Arbeitsspeicher sowie 128 oder 256 GB UFS 3.1 Massenspeicher vorhanden.
Das ist nicht die beste Option in der Preisklasse, den 778er kriegt man bei Xiaomi auch schon für unter 300€, für unter 500€ bietet POCO im F4 GT sogar einen Snapdragon 8 Gen 1. Trotzdem kann ich an der Performance nichts bemängeln. Der Chip ist nämlich stark genug für den Alltag, für Games und auch für leichte Bild- oder Videobearbeitung. Klar gibt es teils längere Ladescreens als bei Flagships, aber wie sehr fällt der Unterschied ohne Direktvergleich im Alltag auf? Zumal Nothing hier klug optimiert hat. Gerade der Fingerabdrucksensor und der Kameraauslöser reagieren flott. Das liegt nicht zuletzt auch an der 120 Hz Bildwiederholrate und der 240 Hz Touch-Abtastrate.
Wer wirklich Power-User ist und z.B. für Social Media regelmäßig Fotos- und Videos bearbeitet oder sehr viel anspruchsvolle Spiele wie CoD zockt, wird mit einem stärkeren Smartphone happy sein. Beschränkt man sich auf Alltagsanwendungen wie Messenger-, Streaming- und Social Media-Apps ist das Nothing Phone (1) schnell genug.
Wie Apple: Kein Ladegerät im Lieferumfang
Der Akku fällt mit 4.500 mAh durchschnittlich groß aus. Prozessor und AMOLED signalisieren zwar ein relativ effizientes Verhalten, allerdings gibt es da ja auch noch LEDs auf der Rückseite. Auch wenn es Smartphones mit deutlich größerem Akku gibt, überzeugt das erste Handy des Herstellers mit einer sehr soliden Akkulaufzeit. Prinzipiell sind bis zu 1,5 Tage möglich, je nach Benutzung. Durch den Tag sollte aber jeder problemlos kommen, selbst bei intensiver Nutzung. Dabei zieht die Glyph-Rückseite mit 2 bis 3 Prozent nur einen kleinen Teil der Laufzeit.
Aufgeladen wird das Nothing Phone (1) mit dem mitgelieferten 33W USB-C Kabel in ca. 70 Minuten, ein Netzteil ist aber nicht im Lieferumfang enthalten. Der 45W Charger kostet 35€, hier könnte man aber auch ein anderen USB-C Charger mit PD und QC 4.0 Unterstützung wie den TOPK Charger nehmen. Leider lädt es aber nur mit 33W und nicht mit den vollen 45W, das reicht aber trotzdem für eine Ladung von 15% auf 45% in 15 Minuten. Ein Redmi Note 11 Pro+ wischt dank 120W Laden mit dem Nothing Phone trotzdem den Boden.
Was Nothing wohl verstanden hat, ist, dass man mit kabellosem Laden eine Nische in dem Preissegment bedient. Für unter 500€ gibt es sonst fast nur das Samsung Galaxy S21 FE, welches Qi-Charging unterstützt. Auch das Nothing Phone (1) kann mit 15W kabellos geladen werden und es unterstützt sogar 5W Reverse Wireless-Charging, zum Beispiel um die Nothing ear (1) zu laden. Das nimmt dann aber natürlich deutlich mehr Zeit in Anspruch.
„Nur“ eine Dual-Kamera
Es scheint als ob Carl Pei unsere YouTube-Videos verfolgt, wie wir kritisiert auch er die Kameraquantität der meisten Handys. Mehr Sensoren sorgen nicht für eine bessere Kamera. Nothing sieht den sweet spot in zwei Kameras: dem 50 MP Sony IMX766 Sensor mit ƒ/1.88 Blende und 24 mm Brennweitenäquivalent und dem 50 MP Samsung JN1 Sensor für die Ultraweitwinkelkamera. Mit ƒ/2.2 Blende und 114° Sichtfeld erlaubt dieser auch Makroaufnahmen mit einer 4 cm Naheinstellgrenze. Mit der Hauptkamera sind 4K Aufnahmen bei 30 fps möglich, Slo-Mo Videos gelingen mit 120 fps. Zudem ist der Sensor optisch und elektrisch stabilisiert.
Der Sensor ist gerade die Wahl für viele, z.B. steckt er auch im Xiaomi Mix Fold 2, aber auch im günstigeren NORD 2. Das ist verständlich, denn grundsätzlich macht das Nothing Phone (1) gute Aufnahmen. Es gibt ausgeprägte Schärfe, die uns besser gefällt als z.B. im Samsung Galaxy A53 5G. Schriften sind deutlich besser lesbar und auch das Bokeh ist weich, setzt aber nicht so direkt ein wie bei größeren Sensoren. Nothings Farbprofil ist dabei etwas kühler und zurückhaltender als z.B. bei Samsung, wo Farben kräftiger sind. Das geht bei den Hauttönen gut aus, da diese etwas farbgetreuer wirken ohne komisch übersättigt zu sein, bei Aufnahmen im Büro sorgte das auch teils für ein langweiliges Foto.
Diese Vor- und Nachteile fallen bei der Ultraweitwinkelkamera noch stärker auf. Die Schärfe ist zwar durchaus besser als bei anderen Ultraweitwinkelkameras in der Preisklasse, kann aber nicht mit dem Hauptsensor mithalten. In den Bildrändern wird es da auch schnell körnig. Dem Farbprofil fehlt hier aber einiges an Sättigung, so dass die Nutzung der unterschiedlichen Kameras im Direktvergleich sofort auffällt. Es ist zwar praktisch, dass man den Sensor auch für Makrokameras nutzen kann, die Bildqualität ist aber nicht gut.
Die Kamera-App ist noch ziemlich übersichtlich und die Auslösezeit spürbar schneller als bei der Konkurrenz. Dafür ist der Autofokus etwas sprunghaft und im Viewfinder ist schnell eine langsame Verschlusszeit erkennbar.
Frontkamera
Die Frontkamera kommt auch aus dem Hause Sony. Der IMX471 Sensor bietet eine 16 Megapixel Auflösung und eine ƒ/2.45 Blende und unterstützt ebenfalls 1080p Aufnahmen mit 30 fps. Bei den Selfies hat Nothing noch Nachholbedarf. Zwar sind 16 Megapixel mehr als genügend Pixel für scharfe Selfies, die gibt es hier aber nicht. Haare werden zu einem Pixelmatsch zusammengerechnet, das Farbprofil ist sehr flach und es gibt wenig Details. Das kriegt das Samsung Galaxy A53 5G im Vergleich deutlich besser hin.
Nothing OS: Ganz ohne Bloatware & 3 Jahre Updates!
Dass Hardware aber nur die halbe Miete ist, dürfte Carl Pei – wann kommt der eigene Bezahlservice mit DEM Namen? – aus der OnePlus Vergangenheit gelernt haben. Ein großer Teil der Fan-Community lässt sich wohl auf das OxygenOS Betriebssystem zurückführen. Mir gefällt das cleane Betriebssystem somit sehr gut und es komplettiert das Gesamtpaket.
Mit dem Nothing Phone (1) wurde nicht nur die eigene Hardware, sondern auch eigene Software vorgestellt. Das Betriebssystem basiert auf Android 12 und ist so nah an purem Android 12 wie sonst fast nur die Pixel-Geräte. Es gibt keine Bloatware! Das heißt es sind keine Drittanbieter-Apps vorinstalliert. Dazu hat man nur die Kamera-App und die Audio-Rekorder angepasst. Dazu gibt es: eigene Widgets, die Anpassung der Glyph-Rückseite und eine nahtlose Integration mit den eigenen Kopfhörern und Drittanbietern. So hat man z.B. auch eine Tesla-Integration versprochen, mit der man z.B. die Lichter des Autos aus dem OS heraus einschalten kann. Auch visuell bleibt man on brand und zieht die eigene Dot-Matrix-Font durch das OS.
Updatepolitik von NothingOS
Ich empfand NothingOS als relativ stabil, hier und da gab es mal einen kleinen Schluckauf. Bisher versorgt Nothing uns auch relativ regelmäßig mit Updates, zu Beginn waren auch viele Bugfixes dabei, aber auch die Kamera und das Ladeverhalten wurden verbessert. Darüber hinaus verspricht Nothing drei Jahre Software-Updates und vier Jahre Sicherheits-Updates. So geht das und nicht anders.
Sowie Vorbesteller 20€ investieren mussten, muss man auch ein bisschen Vertrauen in NothingOS investieren. Versprochen werden schließlich die Systemintegration einiger Drittanbieter-Apps bzw. Produkte wie Tesla, aber auch weitere, bisher unbekannte Partner. Zudem gibt es ein Versprechen von drei Jahren Android- und vier Jahren Sicherheitsupdates. Von einem zwei Jahre alten Unternehmen.
Aktuell soll es noch einen Bug bei Google Pay geben, der durch ein Update behoben werden soll. Bei unserem Testgerät ist das allerdings wohl nicht der Fall, da dieses einer anderen Charge entspricht.
Was empfängt das Nothing Phone (1)
Dank dem Snapdragon 778+ ist der Support für 5G natürlich gegeben, dabei werden alle für Deutschland wichtigen Frequenzbänder unterstützt. Genau wie 5G auf beiden SIM Slots. Aber auch LTE ist inklusive LTE Band 20 mit von der Partie. Die Mikrofon- und Lautsprecher-Qualität der Stereo-Speaker ist insgesamt zufriedenstellend. Mir wäre kein wesentlicher Unterschied zu anderen Geräten der Preisklasse aufgefallen. Für lokales Internet gibt es WiFi 6, ansonsten kommt noch Bluetooth 5.2, GPS und NFC zum kontaktlosen Bezahlen per Google Pay hinzu. Auf der Unterseite sitzt ein USB-C 2.0 Port.
Nothing widerspricht sich
Ich bin froh, dass der Hype-Train endlich in der Endstation angekommen ist. Nicht, dass ich eine gute Marketing-Kampagne nicht zu schätzen weiß, trotzdem wollte ich das Gerät endlich sehen. Ich finde es ehrlich gesagt gut, dass man kein Smartphone auf „Flagship“-Level veröffentlicht. Hardware ist mittlerweile so gut, dass selbst Mittelklasse-Geräte für alle Aufgaben gewappnet sind. „Jeder“ kann von dieser „günstigen“ Technik profitieren und so kann Nothing sein Ziel verfolgen, dass Mensch und Technik einfacher miteinander interagieren und man Barrieren einreißt.
So inklusiv dieser Purpose auch ist, die ganze Verkaufsstrategie mit DropX und einem Einladungssystem ist es dagegen nicht. Das fühlt sich eher nach cool kids club als nach inklusiver Technologie an, einem Ansatz, den z.B. Apple jahrelang mit der Preispolitik verfolgte. Widerspricht sich Nothing hier also nicht? Nur diesbezüglich, denn mit einem UVP von 469€ das Nothing Phone (1) weit entfernt von einem iPhone. Und trotzdem bietet es einiges: Die Performance ist gut genug, das Display ist sehr gut, die Glyph-Rückseite ein Hingucker und funktional, die Kameraresultate können sich sehen lassen und NothingOS macht nicht viel und somit auch nicht viel falsch.
Es ist nicht das stärkste Smartphone für das Geld, bietet aber ein wirklich gutes Allround-Paket und lässt eigentlich in kaum einer Rubrik wirklich Kritikpunkte zu. Durch die Rückseite hat es einen einzigartigen Vorteil, der den Preis schwer vergleichbar macht. Es gibt kein anderes Handy, was so was hat, wie viel ist es also wert? Wer auf so ein Design auch verzichten kann, bekommt für unter 500€ durchaus schon ein Samsung Galaxy S21 FE, POCO F4 GT oder Pixel 6 im guten Angebot, die insgesamt alle das bessere Gesamtpaket sind. Das Nothing Phone (1) ist nicht das beste Smartphone für sein Geld, aber immerhin einzigartig.
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