Nothing Phone (2) für 499€ (12/256 GB) | 579€ (12/512 GB)
Das Nothing Phone (2) in seiner mittelgroßen Variante (12/256 GB) bekommt ihr gerade für nur 499€ bei Amazon. Doppelten Speicher gibt es gerade zum bisherigen Bestpreis für 579€ bei Amazon.
- Digital Detox: Alles auf einen Blick = weniger Smartphone-Zombie = mehr Achtsamkeit
- verbesserte Glyph-Rückseite
- nachhaltiges Design
Es ist wohl fair zu sagen, dass das Nothing Phone (1) das meist diskutierte Smartphone 2022 war. Nun wurde der Nachfolger offiziell vorgestellt, mit Hilfe von YouTube-Star Casey Neistat. Das Nothing Phone (2) soll dabei durch Hardware und Software helfen, das Handy so wenig wie möglich zu benutzen. Doch die Glyph-Rückseite ist hier nicht das eigentliche Highlight.
- Nothing Phone (2) (8/128 GB)
- bei Nothing für 509€
- Nothing Phone (2) (12/256 GB)
- Nothing Phone (2) (12/512 GB)
Inhalt
Technische Daten des Nothing Phone (2)
Nothing Phone (2) | |
Display | 6,7″ AMOLED (2412 x 1080p), 120 Hz, LTPO |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1, Octa-Core @ 3,19 GHz |
Grafikchip | Qualcomm Adreno 730 GPU |
Arbeitsspeicher | 8/12 GB |
Interner Speicher | 128/256/512 GB |
Hauptkamera | 50 MP Sony IMX890 @ ƒ/1.88 50 MP Samsung JN1 Ultraweitwinkelkamera (114°) |
Frontkamera | 32 MP Sony IMX615 mit ƒ/2.45 Blende |
Akku | 4.700 mAh, 45W Laden (Netzteil separat) 15W Kabelloses Laden & 5W Reverse Wireless Charging |
Konnektivität | LTE Band 20, Bluetooth 5.3, USB-C, GPS, NFC, 5G, Dual SIM |
Features | Fingerabdrucksensor unter Display, Glyph-Rückseite |
Betriebssystem | Nothing OS 2.0 auf Basis von Android 13, 3 Jahre Softwareupdates & 4 Jahre Systemupdates |
Abmessungen / Gewicht | 162,1 x 76,4 x 8,6 mm/ 201,2 g |
Nothing Phone (2) mit nachhaltigem Design
An dem grundlegenden Design hat Nothing beim zweiten Smartphone nicht viel, aber ein paar Details verändert. Kein Wunder, schließlich wurde das erste Handy des Herstellers vom renommierten Time Magazin in die Liste der besten Erfindungen 2022 aufgenommen. Und gerade, wenn man sich als neues Unternehmen einen Namen machen will, ist es ratsam bei einem Design zu bleiben. So ist auch die Rückseite wieder transparent, die markendefinierende Glyph-Rückseite wurde aber optimiert. Dazu gleich mehr.
Neu ist dafür aber die „dunkle“ Rückseite, die nun nicht mehr schwarz, sondern dunkelgrau ist. Daneben gibt es aber auch wieder eine weiße Farbvariante des 201,2 g schweren und 162,1 mm hohen Smartphones. Die Rückseite ist dabei jetzt etwas abgerundeter und kein komplett flaches Glas-Sandwich mehr. Der Rahmen sowie die Tasten bestehen dabei aus 100% recyceltem Aluminium. Aber auch Kunststoffteile oder die verwendeten Materialien Kupfer, Stahl sowie Zinn sind meist zu 100% aus recyceltem Ursprung. Die Verpackung ist plastikfrei, die Produktionsanlage verwendet zu 100% erneuerbare Energien und kein Abfall aus dem Montageprozess landet auf einer Mülldeponie. So entsteht ein CO2-Fußabdruck von 53,45 kg, der geringer ausfällt als beim Vorgänger. Als Referenz: Der CO2-Fußabdruck vom iPhone 14 Pro liegt bei 65 kg. Das sollten mehr Hersteller so offen angeben, oder?
Die Verarbeitung liegt dabei auf hohem Niveau, die gebogene Rückseite sorgt für einen ergonomischeren Griff. Der Unterschied zum Vorgänger ist subtil, aber er ist da. Es ist allerdings eines der wenigen Android-Smartphone, bei dem die Lautstärketasten auf der linken Seite liegen, das erfordert etwas Gewöhnung. Spaltmaße sind wie zu erwarten klein, alle Aussparungen wurden sauber ausgefräst und hier wackelt nichts. Carl Peis Vergangenheit bei OnePlus macht sich auch bei seinem neuen Unternehmen bemerkbar. Schade ist aber, dass es nur ein IP54-Rating gibt, wodurch das Phone (2) nur durch Spritzwasser geschützt ist.
Das kann die verbesserte Glyph-Rückseite
33 inidividuell ansteuerbare Zonen, die als Countdown, Batterieanzeige, Lautstärkeregler, Videolicht und für die zehn neuen Klingeltöne genutzt werden können. Aber ist das nur ein Gimmick oder nicht? Die Glyph-Rückseite ist nicht nur optisch ein Hingucker, sondern bietet durchaus auch sinnvolle Funktion. Allerdings auch weniger sinnvolle, wie den neuen Glyph Composer. Der erinnert fast an „Klingeltöne schreiben“ auf alten Nokia Handys. Dafür kommen zwar regelmäßig kuratierte Soundpacks von Künstlern wie der Swedish House Mafia oder auch dem deutsche Rapper Montez. Man bekommt aber nur fünf Töne und hat limitierte Funktionen. Ich hab es nicht geschafft einen Sound zu kreieren, den ich selbst nutzen würde.
Die Schnittstelle für die LED-Rückseite soll zu dem auch für mehr Drittanbieter-Apps geöffnet werden. Unter den experimentellen Funktionen in den Einstellungen findet sich dort bisher allerdings nur Uber, über welches man den Fortschritt der Abholung bzw. der Fahrt verfolgen kann – cool! Es ist zudem die wohl umfangreichste Benachrichtigungs-LED, die jemals verbaut wurde. So lässt sich pro Kontakt ein unterschiedlicher Klingelton zuordnen oder eben selbst komponieren – praktisch. Nett sind auch die Glyph-Taschenlampe oder die Batterieanzeige, wenn man das Handy beim Laden wackelt.
Die für mich im Alltag nützlichste Funktion ist dabei aber der Glyph-Timer. Den kann man auf eine feste Zeit einstellen, dann über die Schnelleinstellungen starten und das Handy auf die Displayseite legen, um den Timer-Fortschritt per LED zu verfolgen. Pro Tipp: Den Glyph-Timer als Sperrbildschirm-Widget einrichten. Das ist besonders praktisch bei regelmäßigen Aufgaben wie Aktivitäten oder z.B. Nudeln kochen. Allerdings sollte man in eine Panzerglasfolie investieren, wenn man das Handy so oft auf die Bildschirm-Seite legt.
Display mit Flagship-Feature
Das Display des zweiten Nothing Phones wächst auf 6,7″ an, bietet aber wieder eine FullHD+ Auflösung von 2412 x 1080 Pixel. So rutscht die Pixeldichte knapp unter 400 ppi, dafür gibt es wieder eine 120 Hz Bildwiederholrate wie beim Vorgänger. Entscheidender ist aber die nun vorhandene LTPO-Technologie, die es ermöglicht die Bildwiederholrate auf bis zu 1 Hz anzupassen. LTPO-Displays gibt es in der Preisklasse nur sehr selten! Das trägt zur Energieeffizienz des 10bit-Panels bei, welches eine Helligkeit von maximal 1600 nits bietet. Geschützt wird das Panel durch Gorilla Glas.
„Gut“ als Schulnote beschreibt den Bildschirm wohl am besten. Für ein „Sehr gut“ fehlt hier eine noch höhere Helligkeit, denn bei starker Sonneneinstrahlung im Sommer muss man den Regler weit nach oben schieben. Dazu ist die Auflösung mit FullHD+ nicht ganz so hoch wie zum Beispiel bei einem Xiaomi 12T Pro in der gleichen Preisklasse. Zudem lässt Nothing OS hier nicht ganz so viele Einstellungen. Es gibt zwar Farbprofile und die Farbtemperaturanpassung, einen Darkmode und die Anpassung der Bildwiederholrate, dafür ist das Always-On Display sehr dürftig. Dort kann man nur Basisinformationen permanent anzeigen lassen und hat bis auf die Sperrbildschirm Widgets keine Optionen in puncto Design.
Dank AMOLED-Technik ist ein Fingerabdrucksensor unter dem Bildschirm möglich. Der optische Sensor funktioniert schnell und zuverlässig, allerdings ist er sehr weit unten positioniert. Gerade bei der Bildschirmdiagonale von 6,7″ muss man zum Entsperren schon seine Finger verkrümmen. Ein bisschen weiter oben wäre da deutlich organischer.
Ist das eine Flagship-Ausstattung?
Angetrieben wird das Nothing Phone (2) vom Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 mit 3,19 GHz Taktfrequenz, der im 4 nm Verfahren hergestellt wurde. Das war durch Nothing CEO Carl Pei schon im Vorhinein klar, die Prozessorreihe wurde schon auf dem MWC bestätigt. Dazu kommt Speicher, der in den Konfigurationen 8/128 GB, 12/256 GB und 12/512 GB erhältlich ist. Der Prozessor löste auch hier wieder die Grundsatzdebatte aus, ob es denn immer der beste Prozessor sein muss.
Das Nothing Phone (2) beweist dabei: Muss es nicht. Da das Samsung Galaxy S23 so im Preis gefallen ist, bekommt man in dem Preissegment zwar durchaus schon den noch besseren Snapdragon 8 Gen 2, den Unterschied dürfte aber kein Anwender merken. Hard- und Software sind insgesamt gut aufeinander abgestimmt, dass die reine Navigation durchs Betriebssystem flüssig von der Hand geht. Das liegt auch an z.B. einer schönen Entsperranimation. Umfangreiche 3D-Spiele wie Asphalt 9 laufen auf hohen Einstellungen flüssig und sehen hervorragend aus. In der „normalen“ Bedienung agiert das Phone (2) auf Flagship-Niveau.
Trotzdem würde ich es aber nicht als „Creator-Phone“ sehen. Denn für semiprofessionelle Bild- und Videobearbeitung fehlt da noch das letzte Quäntchen Power, sowohl in der CPU/GPU, als auch beim Speicher. Leider verbaut man „nur“ LPDDR5 und UFS 3.1 Speicher und nicht die neueren Standards. Für große Videodateien, Schneiden und 4K Exporte sollte man, wenn es geht, langfristig in Richtung Samsung Galaxy S23 Ultra, Xiaomi 13 Pro oder iPhone 14 Pro denken. Für alle anderen User bietet das Nothing Handy mehr als genug Leistung!
Benchmarkergebnisse
Vergleicht man die Benchmark-Ergebnisse aus den Benchmarks Geekbench 6, AnTuTu Benchmark und dem 3D Mark Widlife Extreme-Test mit Ergebnissen anderer SD 8+ Gen 1 Smartphones, fallen eigentlich kaum Unterschiede auf. Im Geekbench Single-Core Score schneidet das Nothing Phone (2) zwar ungewöhnlich ab, das hat aber keinerlei reale Konsequenzen. Im AnTuTu Benchmark erreicht es einen ähnlichen Score wie das RedMagic 7S Pro Gaming-Handy, Nothing OS scheint das Handy also weder auszubremsen noch besonders zu beschleunigen. Gegenüber aktuellen Flagships wie dem Xiaomi 13 hat das Nothing Phone (2) aber einfach das Nachsehen.
Mehr Akku = mehr Laufzeit?
Auf der Unterseite befindet sich ein USB-C Port, über den man den auf 4.700 mAh angewachsenen Akku mit dem neuen USB-C auf USB-C Ladekabel auflädt. Das ist mit 45W maximaler Ladeleistung möglich, das entsprechende Netzteil befindet sich aber nicht im Lieferumfang, sonder muss separat erworben werden. Dann dauert das Laden dank dem PPS-Protokoll ca. eine Stunde. Aber auch kabelloses Laden ist mit 15W möglich, reverse wireless charging muss mit 5W auskommen. Dafür kriegt man dann aber immerhin eine coole Ladeanimation auf der Glyph-Rückseite.
Stromsparmaßnahmen wie der effiziente Chip und das LTPO Display zeigen Wirkung. An der Akkulaufzeit habe ich nichts auszusetzen. Im Benchmark erreicht das Nothing Phone (2) einen sehr hohen Wert, der echte Verbrauch ist aber gerade im Sommer etwas höher. Man kommt aber problemlos durch den Tag, selbst bei intensiver Nutzung. Im Lauf des zweiten Tages muss man an die Steckdose, zwei Tage schafft es höchstens bei sehr geringer Nutzung.
Welche Anschlüsse bietet das Nothing Phone (2)?
5G wird mit allen für Deutschland wichtigen Frequenzbändern unterstützt, dafür ist ein Dual-SIM-Slot verbaut. eSIM kann das Phone (2) leider nicht – warum ist das eigentlich noch so eine Seltenheit? NFC, Bluetooth 5.3 und WiFi 6 sind ebenfalls mit an Bord. Ansonsten ist der einzige physische Anschluss der USB-C 2.0 Port, der so leider keine externe Videoausgabe unterstützt. Nicht ganz Standard und damit nett zu sehen ist das verbaute Dual-GPS mit dem Doppelfrequenzband L1 und L5, welches in unserem Büro einen langsamen Fix (> 10 Sekunden) bei gerade mal 30 m Genauigkeit bietet. Draußen benötigt die Standortbestimmung nur 1 Sekunde bei einer Genauigkeit von 4 m.
Speaker gibt es zwei, der größere sitzt unten im Gehäuserahmen rechts vom USB-C Port, der Sekundärlautsprecher versteckt sich in der Ohrmuschel. Die Verteilung der Lautstärke liegt bei ca. 75% zu 25%. Der Klang gefällt mir gut, auch wenn tiefe Frequenzen nicht so gut zur Geltung kommen wie bei einem Xiaomi 13 Pro. Der Sound übersteuert aber nicht und ist räumlich genug, dass man damit auch guten Gewissens mal ein Lied laut abspielen kann. Für YouTube-Videos oder Serien reicht es so oder so. Aber es gibt keine Dolby-Atmos Zertifizierung. Nicht, dass das wirklich etwas ändern würde.
Dafür verspricht man drei High-Definition-Mikrofone, über die man z.B. in der sehr coolen Rekorder-App aufnehmen kann. Der Klang ist zwar relativ deutlich, ich finde ihn jedoch etwas dumpf. Für Telefonate und Sprachnachrichten ist das sicher ausreichend, es wäre aber meiner Meinung nach nicht für Voiceovers für Social Media-Videos gedacht. Dafür kann man bei der Wiedergabe der Aufnahme auch Hintergrundgeräusche rausfiltern lassen.
Die Kamera kann jetzt 4.000 mal mehr Daten verarbeiten
Eine Triple-Kamera gibt es wie zuerst anders vermutet leider nicht. Man verbaut weiterhin ein Dual-Kamera-Setup und behält dabei den Samsung JN1 Sensor für die sekundäre Ultraweitwinkelkamera. Über diese kann man auch Makroaufnahmen tätigen. Der Sensor wird elektronisch stabilisiert, soll aber schon von dem neuen Bildverarbeitungsprozessor profitieren, der nun 4000-mal so viele Daten verarbeiten soll. Das gilt auch für den neuen Sony IMX890 Hauptkamerasensor, den man aus dem OnePlus 11 kennt. Mit ƒ/1.88 ist die Blende nicht besonders lichtstark, dafür wird er optisch stabilisiert. 4K Videos sind bei 60 fps möglich, Slow-Motion Videos sind mit bis zu 480 fps, also mit 16-facher Verlangsamung, möglich.
Die Frontkamera löst mit 32 Megapixeln auf, hier kommt der Sony IMX615 Sensor mit einer ƒ/2.45 Blende zum Einsatz. Damit sind dann allerdings nur 1080p Videos bei 60 fps möglich.
Hauptkamera
Die Kamera ist zwar nicht die größte Stärke des Phone (2), in dem Preisbereich rangiert sie aber unter den besseren Optionen. Gut gefallen mir die Hauttöne, die im Gegensatz zu Xiaomi ohne Leica natürlich aussehen. Der Detailgrad ist hoch genug, das Fotos scharf aussehen, was auch an dem bisher zuverlässigen Autofokus liegt. Bei guten Lichtbedingungen sind die Resultate sowohl in Portraitsituationen als auch bei Landschaftsmotiven sehr zufriedenstellend, gerade wenn man nicht die höchsten Ansprüche hat. Das Bokeh ist natürlich, die Separierung ist aber natürlich nicht so stark wie bei einem Xiaomi 13 Ultra.
Mir persönlich sind die Aufnahmen oft etwas zu dunkel bzw. zu kontrastreich, gerade bei künstlicher Beleuchtung fällt das auf. Das ist nicht weiter dramatisch, manche mögen diesen Look vielleicht auch. Was Nothing hier schon gut macht, ist die Konsistenz, denn alle Fotos sind mehr oder weniger gleich „gut“, einen richtigen Ausfall habe ich nicht produziert. Nur im Low-Light lässt die Qualität natürlich nach. Die Kamera-App schaltet automatisch in den Nachtmodus, welcher die Verschlusszeit erhöht, wodurch Fotos leichter verwackeln. Auch den Ghosting-Effekt, den andere Reviewer bemängelt haben, konnte ich reproduzieren.
Ultraweitwinkelkamera
Apropos Konsistenz: Das Color Matching zwischen den beiden Rückkameras weiß im Test ebenfalls zu überzeugen. Es ist auf den ersten Blick nur durch die unterschiedliche Brennweite erkennbar, dass es sich nicht um die gleiche Kamera handelt. Denn Fotos beider Kameras arbeiten mit dem gleichen Farbprofil. Bei zweiterem Blick fällt dann das höhere Rauschverhalten und die fehlende Schärfe in den Bildrändern auf. Die Vergrößerung liegt bei 0,6-fach, wodurch man einen schönen Fish-Eye Effekt bekommt.
Die UWW-Kamera kann auch als Makrokamera genutzt werden. Die Naheinstellgrenze liegt bei 4 cm, die Resultate sind vollkommen in Ordnung. Ich bin froh, dass Nothing hier nicht extra einen dritten Sensor für verbaut hat.
Frontkamera
Die 32 Megapixel Selfie-Cam liefert ebenfalls zufriedenstellende Resultate für Selbstportraits. Apropos Portraits: Ein Portrait-Modus mit künstlichen Bokeh gibt es ebenfalls. Die Randerkennung ist relativ präzise, das Bokeh kann man im Nachhinein aber nur mit Google One-Abo anpassen, Xiaomi bietet das z.B. in MIUI intern an. Nur bei Gegenlicht überbelichtet das Phone (2) bei Selfies relativ schnell.
Nothing OS 2.0 legt Wert auf Achtsamkeit
Trotz der Glyph-Rückseite ist das eigentliche Herzstück des Nothing Phone (2) das überarbeitete Nothing OS 2.0 Betriebssystem auf Basis von Android 13. Dafür verspricht der Hersteller 3 Jahre Systemupdates und 4 Jahre Sicherheitspatches alle 2 Monate, was fast auf Samsung Niveau ist. Widevine Level 1 sowie SafetyNet-Test sind natürlich vorhanden, der Sicherheitspatch ist von Juli 2023.
Ironischerweise möchte Nothing, dass ihr euer Handy so wenig nutzt wie möglich und achtsamer mit eurer Handyzeit umgeht. So wurde der Start- und Sperrbildschirm so überarbeitet, dass ihr mehr Informationen auf einen Blick bekommt und Apps direkter starten könnt, ohne abgelenkt zu werden. Man hat vom Sperrbildschirm direkten Zugriff auf einige Funktionen und Apps, wie z.B. WLAN oder die Taschenlampe. Tipp: Ich habe hier den Glyph-Timer hinterlegt, so dass ich vom Sperrbildschirm meinen voreingestellten Timer starten kann und dann nur das Handy umdrehen muss. Vor allem das Monochrome-Design trägt dazu bei, welches größtenteils ohne farbliche Akzente auskommt. Das sorgt bei erster Benutzung tatsächlich etwas für Verwirrung, man muss sich dran gewöhnen, durch die „fehlenden“ bunten Icons wird man nicht so schnell abgelenkt. Carl Pei hat wohl the social dilemma auf Netflix geschaut. Das Problem ist aber, dass Drittanbieter-Apps dem Stil nicht folgen!
Dazu kann man Nothing OS (2) fast nach Belieben anpassen, von der App Beschriftung bis zur Größe der Widgets, von denen Nothing ein paar eigene vorinstalliert hat. Das Ordner-Design wurde leicht überarbeitet, so dass man die Ordner z.B. auch mit einem Deckblatt versehen kann. Ebenfalls cool sind einige der eigenen Apps wie die Wetter-App inklusive diverser Widgets, aber auch die Rekorder-App.
Nothing Phone (2) kaufen?
Es ist schon fast ironisch, dass das Nothing Phone (2) natürlich den Weg in möglichst viele Hände finden soll, gleichzeitig möchte Nothing aber auch, dass man es so wenig wie möglich benutzt. Aber findet es für einen Preis von 649€ den Weg in eure Hände?
Dafür sprechen das einzigartige Design, kabelloses Laden, das LTPO Display sowie auch der Update-Support. Die generelle Performance ist sehr gut, auch wenn man selbige auch günstiger in einem POCO F5 Pro bekommt. Die DNA des Nothing Phone (2) liegt aber nicht in der Glyph-Rückseite, sondern in der Software. Denn Nothing OS (2) ist verspielt, bietet viel Raum zum Individiualisieren, hat einige eigene coole Apps und experimentelle Funktionen. Es macht vor allem Spaß, es gibt wieder etwas zu entdecken und es ist kein Einheitsbrei. Hier muss man der noch jungen Firma lassen, dass sie den gleichen Weg wie Samsung, Google und Apple einschlagen. Es muss nicht in jedem Punkt der krasseste Chip oder der größte Sensor sein. Das bieten die drei großen Firmen eben auch nicht. Nein, die Leute interagieren mit der Oberfläche und da bietet Nothing OS viel Potenzial.
Dadurch muss man eben auch Kompromisse eingehen, der meiner Meinung nach vor allem die Kamera betrifft. Die ist gut genug, mit einer Telekamera hätte man sich einen leichten Bonus erkaufen können. Die Qualität kann aber nicht mit einem Google Pixel 7 mithalten. Und das ist noch mal gut 100€ günstiger und bietet ansonsten ein ähnliches Gesamtpaket. Es lädt nicht ganz so schnell, der G2 kann nicht immer mit dem SD 8+ Gen 1 mithalten und hat auch keine Glyph-Rückseite. Dafür hat es die noch prägnantere Kamera, die pure Pixel-Experience und den Preisvorteil. Das Pixel 7 ist in dem Preisbereich also die vorsichtigere und im Preis-Leistungs-Verhältnis bessere Option, das Nothing Phone (2) macht aber viel mehr Spaß!
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