Onexplayer 2 Gaming-Handheld Test: Aus Skepsis wurde klare Begeisterung
Switch & Steam Deck können einpacken? Der Onexplayer 2 kommt mit starker Prozessor + Grafik Kombi von AMD, jeder Menge Speicher und einem hochauflösenden Bildschirm. In diesem Test wurde aus Skepsis klare Begeisterung.
- Onexplayer 2 Gaming-Handheld
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- 32 GB Arbeitsspeicher | 2 TB SSD-Speicher
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Inhalt
Technische Daten des Onexplayer 2
Modell | Onexplayer 2 |
Display | 8,4 Zoll IPS, 2560 x 1600 Pixel, 16:10, 60 Hz Bildwiederholrate |
Gewicht | Tablet: 718 g Joystick: jeweils 78 g |
Maße | Tablet: 21 x 12,7 x 2,5 cm Mit Joystick: 31,2 x 13 x 4 cm |
Prozessor | AMD Ryzen 6800U 8 Kerne & 16 Threads mit bis zu 4,7 GHz |
Grafikkarte | AMD Radeon 680M |
Arbeitsspeicher | 16 GB 6400 MHz LPDDR5 |
Massenspeicher | bis zu 2 TB M.2 2280 NVMe PCIe 3.0 x4 SSD |
Akkugröße / Laufzeit | 65,5Wh |
Kommunikation | Wi-Fi 6e, Bluetooth 5.2 |
Anschlüsse | USB-C 4.0, USB-A 3.0, 3.5mm Headsetanschluss, USB-C 3.2, micro SD 4.0 |
Lieferumfang & Zubehör
Der Lieferumfang vom Onexplayer 2 umfasst alles, was man zum Loslegen braucht, mehr aber auch nicht. Wir bekommen das Gerät an sich, zwei Ansteckcontroller und ein 100W GaN Netzteil mit USB-C zu USB-C Kabel. Das Netzteil hat leider keinen deutschen Stecker, weswegen man hier einen Adapter oder ein anderes Netzteil verwenden muss.
Natürlich bekommt man bei der Konkurrenz auch nicht mehr, aber eine Tasche oder das Verbindungsstück, um die Controller außerhalb des Onexplayers zu nutzen, wäre nicht schlecht gewesen. Diese muss man sich dann leider nachkaufen.
Nachkaufen muss man auch einen Stift oder die anklippbare Tastatur, wobei ich hier eher den Zubehörgedanken sehen kann. Die Tastatur ist nur im englischen QWERTY-Layout erhältlich und deswegen für den deutschen Markt auch nur begrenzt praktisch. Beide Erweiterungen haben wir bedauerlicherweise auch nicht zum Testen hier.
Design & Handhabung
Zur Auswahl stehen beim Onexplayer 2 eine weiße und eine schwarze Farbvariante. Beide haben orange Akzentelemente. Der Handheld besteht aus zwei Elementen, dem Mini-PC mit Bildschirm und den zwei Controllern, die man an den Seiten einrasten kann. Das ist auch ein wichtiger Hinweis, denn ohne das zusätzliche Controllerverbindungsstück funktionieren die Controller außerhalb des PCs nicht. So kann man nicht wie z.B. bei der Nintendo Switch die Controller ablösen und so mit ihnen spielen.
Das Gewicht befindet sich zum Hauptteil im Gerät selbst, die Controller sind extrem leicht und wirken so abgelöst fast so, als wären sie hohl. Das machte auf mich direkt einen billigen Eindruck; dass man hier das Gewicht reduziert hat, ist aber schlau. Denn angedockt am Controller merkt man das nicht und so spart man sich einfach Gewicht. Ein Quietschen oder einen lockeren Sitz, wie teilweise berichtet wird, kann ich bei unserem Gerät auch nicht feststellen. Dort handelte sich eventuell um frühe oder fehlerhafte Geräte.
Gewicht nicht ganz so optimal
Bleiben wir aber beim Gewicht von 866 g, was schon nicht wenig ist. Bei langer Spieldauer kann das schon störend sein, wenn man nicht die Arme abstützen kann. Eventuell braucht man aber auch durchtrainierte Arme, aber das ist dann auch wieder eine andere Geschichte. 😅 Ungünstig finde ich dann die Lautsprecher gelegen, welche auf der Unterseite des Handhelds liegen. Spielt man ohne Kopfhörer und legt dem Controller leicht am Körper an, dann verdeckt man diese schnell.
Allgemein finde ich die Handhabung des Onexplayer 2 gut. Zum Vergleich hab ich bei der Nintendo Switch Probleme mit meinen Händen, da die meiner Ansicht nach eher für kleinere Hände ausgelegt ist. Dort kann man dann mit einem Erweiterungsgrip nachhelfen. Das geht so beim Onexplayer 2 andersherum halt nicht.
Auf der Rückseite befindet sich ein Kickstand, den man herausklappen kann. So kann man ein Video ansehen oder eben mit einem externen Controller spielen. Unterwegs mit Zugang zu einem Tisch sicherlich praktisch.
Knöpfe & Joysticks
Wir bekommen hier ein übliches Xbox-Controllerlayout. Die Joysticks sind klein, fühlen sich aber ganz gut an. Man verspricht hier keine Dead Zones und Drift, was bei einer neuen Konsole aber auch zu erwarten ist. Jedoch verbaut man hier keine Hall-Sticks, in der Theorie ist also bei Abnutzung Drift möglich. Ob das hier der Fall ist, wird nur die Zeit zeigen können. Auch die ABXY-Tasten und das Steuerkreuz gefallen mir.
Bei den rückseitigen Triggern haben LB und RB nicht auf der gesamten Breite den selben Druckpunkt. An den äußeren Enden haben wir einen sehr lockeren und weichen, während Innen der Druckpunkt sehr hart ist. Die Analogtrigger LT und RT lassen sich gut „dosieren“, praktisch bei Rennspielen, während beim Antippen, wie man es in Shootern regelmäßig macht, ein leichtes Wackeln beim Drücken spürbar ist.
Etwas bessere Trigger auf der Rückseite wären mir lieber gewesen, dennoch ist der Controller mehr als in Ordnung und man gewöhnt sich auch daran.
Mehr Knöpfe als ein herkömmlicher Controller
Am Onexplayer 2 gibt es aber noch mehr Knöpfe als die üblichen Controllerknöpfe. Auf der rechten unteren Seite lässt sich der Controller in den Maus-Modus setzen, wo man mit dem Joystick einen Mauscursor steuern kann. Direkt darunter ist ein Knopf um STR + ALT + ENTF auszuführen, praktisch wenn ein Spiel sich aufhängt. Wiederrum auf der anderen Seite ist eine Taste, welche die Xbox Game Bar startet.
Auf der Oberseite sitzt der Powerknopf und drei weitere Tasten. Zwei davon sind die X1 und X2 Tasten, auf denen sich die Windows-Taste und die Bildschirmtastatur befindet. Bei der Bildschirmtastatur handelt es sich um eine angepasste Version von Onexplayer, welche ich leider schlechter als die Windows integrierte finde. Vorteil an dieser ist aber, dass diese auch problemlos in Spielen aktiviert werden kann, was so mit der Windowsversion nicht möglich ist. Ein Tipp ist daher, die Windows Version in den Einstellungen automatisch bei Textfeldern öffnen zu lassen und die Onexplayer Version bei Bedarf über die Taste aufzurufen.
Direkt daneben sitzt dann der Turbo-Button, welcher ohne die installierte Onexplayer App die TDP rauf oder runter setzt. Mit der App öffnet sich das Onexplayer Gamecenter, wo man eine Vielzahl an Einstellungen anpassen kann.
Bildschirm
Im Onexplayer 2 verbaut man einen 8,4 Zoll großen IPS-Bildschirm mit einer maximalen Auflösung von 2560 x 1600 Pixel. Der Bildschirm unterstützt 10 Finger Multitouch und kann auch mit einem Stift genutzt werden. Der Bildschirm wird 350 nits hell, wodurch in direkter Sonneneinstrahlung die Sicht nicht optimal ist. Auch das glänzende Display ist nicht optimal, sieht aber bei wenig Reflexionen durchaus besser aus, als wäre es matt. Hier geht man also einen Kompromiss ein. Im Schatten oder drinnen sieht das Display aber sehr gut aus.
Bei der maximalen Auflösung bekommt man eine hohe Pixeldichte von 359 ppi und auch bei reduzierter Auflösung mit 1920 x 1200 liegen wir noch bei 269 ppi. Man merkt beim Senken definitiv einen Verlust der Schärfe, jedoch sind 269 ppi immer noch ansehnlich. Gehen wir weiter runter auf 1280 x 800 Pixel ist der Schärfeverlust definitiv ersichtlich und Text wirkt leicht verschwommen. Hier bekommen wir auch nur noch 179 ppi. Mit einem geeigneten Abstand kein Problem, da man den Handheld aber weitaus näher als einen Monitor hält, würde ich die niedrigste Auflösungsstufe meiden, was auch gar nicht so schwer ist, wenn wir uns die Performance des Onexplayer 2 anschauen.
Bei einem Gaming-Handheld könnte man auch von einem Bildschirm mit höherer Bildwiederholrate ausgehen. Hier bekommen wir aber nur 60 Hz, was natürlich weiterhin ausreichend ist, aber zum Beispiel nicht an den bald erscheinenden ROG Ally von ASUS mit 120 Hz herankommt. Standardmäßig kann man die Bildwiederholfrequenz auch nicht weiter absenken, um bessere Akkulaufzeit zu erreichen. Mit dem Tool Custom Resolution Utility kann man zwischen 25 und 60 Hz frei eine benutzerdefinierte Frequenz festlegen. Diese empfiehlt der Hersteller auch auf seiner FAQ-Seite.
Hardware & Leistung
Nur weil hier alles sehr kompakt in einen Mini PC verbaut werden muss, heißt das nicht, dass wir hier mit schwacher Hardware rechnen müssen. Als Prozessor kommt der AMD Ryzen 6800U zum Einsatz, welcher 8 Kerne mit 16 Threads bietet und auf bis 4,7 GHz takten kann. Dazu kommt die integrierte AMD Radeon 680M auf Basis der RDNA2 Architektur, weswegen hier einiges an Grafikleistung vorhanden ist.
An Speicher gibt es viele verschiedene Konfigurationen. In der Basisversion gibt es 16 GB LPDDR5 Speicher und 1 TB PCIe 3.0 Speicher. Es gibt aber auch Upgrademöglichkeiten auf 32 GB Arbeitsspeicher und 2 TB SSD-Speicher.
Die TDP lässt sich hier frei einstellen. Von 3W bis hin zu den maximalen 28W ist alles möglich. Mit maximaler 28W Performance erreicht der Onexplayer 2 gute Werte in den Benchmarks,
Spiele
Die gute Nachricht ist, man kann eigentlich alles mit dem Onexplayer 2 spielen, was es auf dem PC Markt gibt. Nicht immer alles in voller Auflösung und allen Details, aber eine spielbare Framerate zwischen 30 und 60 FPS lässt sich auch in aufwendigen Spielen erreichen.
Auf dem PC gibt es so gut wie jedes Genre, bei einigen Spielen ist aber die Maus-Tastatur-Steuerung eigentlich nicht wegzudenken. Hier kann man zwar mit dem Touchscreen oder dem Mausmodus des Onexplayer einen Weg zur Spielbarkeit schaffen, so ganz optimal ist das aber natürlich nicht.
So kann man durchaus Strategiespiele anwerfen, bei Echtzeitstrategie sehe ich hier aber nicht wirklich eine sinnvolle Steuerungsart. Bei Rundenstrategie wie Civilization ist das aber kein Problem. Genauso sind kompetitive Onlinespiele, die primär mit Maus und Tastatur gespielt werden, hier Fehl am Platz. Es hält einen aber auch keiner davon ab, einfach eine Bluetooth oder USB Maus-Tastatur-Kombi an den Onexplayer anzuschließen. Dadurch verliert man dann aber den Handheld-Faktor.
Bei Spielen, die sowieso Controllerunterstützung haben, spricht nichts dagegen und man kann hier einfach loslegen. Ich würde zwar sagen, dass die AAA-Titel der letzten Jahre vielleicht auf so einem Handheld zu kurz kommen und dass sich manche Spiele eher dafür eignen, aber das ist eigene Präferenz und man kann hier auch Elden Ring oder Cyberpunk 2077 spielen.
Jetzt haben wir auch noch nicht das Thema Emulatoren angesprochen. Von alten Retro-Klassikern bis hin zur Nintendo Switch gibt es mittlerweile einige Emulatoren, die einem das Spielen dieser Konsolen ermöglichen.
Nur für Bastler & Tüftler?
Ich würde zwar jedem widersprechen, der sagt, dass PC-Gaming schwierig sei und nicht jeder einfach drauf loszocken könne. Beim Onexplayer 2, aber auch anderen Handhelds, ist das aber teils durchaus ein legitimer Punkt. Wenn man hier die bestmöglichste Grafik mit der langlebigsten Akkulaufzeit verbinden möchte, muss man hier einfach ein wenig feintunen. Das fängt mit den TDP-Einstellungen des Handhelds an, aber auch Spieleinstellungen laden zum Basteln ein. Hohe Grafik, dafür weniger Auflösung, bei reduzierter TDP oder doch direkt alles, aber Hochskalierung durch AMD FSR? Der Handheld lädt zum Rumtüfteln ein, um das bestmöglichste Ergebnis aus dem Gerät herauszuholen.
Für Enthusiasten natürlich eine spannende Aufgabe, für den Hobbyzocker aber einfach nur lästig. Natürlich kann man aber auch einfach die TDP auf der mittleren Standardeinstellung lassen und einfach nur schnell die Grafikeinstellungen auf eine spielbare Framerate anpassen. Erledigt in wenigen Sekunden, auch wenn man hier nicht die beste Akkulaufzeit und Grafikqualität erreicht. Mit etwas Eingewöhnung und Routine findet man aber relativ leicht heraus, wie man schnell die bestmögliche Leistung aus dem Akku herausholt.
Akku
Für die Stromversorgung ist ein 65,5 Wh großer Akku verantwortlich. Dieser kann mit bis zu 100W Power Delivery aufgeladen werden. Wie lange der Akku hält, ist letztendlich sehr davon abhängig, welche Spiele man spielt und wie viel Leistung man dem Prozessor zuweist. Auch die Helligkeit ist wie üblich ein springender Faktor.
Folgend zwei Beispiele, wie sich die Laufzeit bei verschiedenen Einstellungen & Titeln verhält:
Forza Horizon 5, ein modernes Rennspiel, habe ich mit maximalen Einstellungen, der vollen Auflösung und Nutzung von AMD FSR mit der maximalen TDP von 28W rund anderthalb Stunden spielen können. Jetzt sind 1:30 nicht wirklich viel, jedoch ist das auch die schlechteste Laufzeit, die man erwarten kann.
Das Roguelike Hades ist nicht so grafikintensiv und lässt sich auch mit 60 FPS bei voller Auflösung und halbierter TDP spielen. So bekommt man 2-3 Stunden an Laufzeit aus dem Onexplayer heraus. Verringern wir die Auflösung auf lediglich 1280 x 800 Pixel, senken die TDP auf 6W, bekommen wir ein geringeres, aber weiterhin recht ansehnliches Spielerlebnis, aber eine deutliche längere Laufzeit von 4-5 Stunden. Kommt man auch mit nur 30 fps aus, sind es dann sogar 6+ Stunden.
Zum Laden liegt ein Netzteil mit einem USB-C zu USB-C Kabel bei. Dabei handelt es sich um einen chinesischen Stecker. Zwar liefern die Importshops wie Geekbuying in der Regel einen Adapter mit, wer auf Nummer sicher gehen möchte, holt sich ein 100W Netzteil mit deutschen Stecker und muss sich keine Sorgen machen. Zu Beginn kommt der Onexplayer an die 100W maximale Ladeleistung heran, jedoch wird die meiste Zeit mit 65W geladen. Insgesamt dauert ein kompletter Ladevorgang anderthalb Stunden.
Temperatur & Lautstärke
Bei den Geräuschen, die der Lüfter des Onexplayer 2 von sich gibt und bei der Wärmeabgabe des Gehäuses, war ich in beiden Fällen sehr überrascht. Ich hab hier mit sehr lauten Lüftergeräuschen und leicht angebrannten Fingern beim Spielen mit maximaler Leistung gerechnet.
Okay, den Lüfter hört man definitiv, wenn der Handheld gefordert ist, aber auch ohne Kopfhörer kann man hier durchaus noch angenehm spielen. Bei der Temperatur habe ich gar nichts auszusetzen; das äußere Gehäuse wird im schlimmsten Fall lauwarm. Reduziert man die Leistung oder spielt nicht so fordernde Spiele, dann bemerkt man den Lüfter und die Abwärme noch weniger. Damit hab ich nicht gerechnet und somit hab ich hier auch nichts auszusetzen.
Software & Zugänglichkeit
Auf dem Gerät läuft Windows 11 ohne große Anpassungen am Betriebssystem. Es gibt zwar eine Begleitsoftware, welche man auch per Knopfdruck am Gerät starten kann, jedoch war es das auch schon fast. Eine weitere Taste öffnet noch eine von Onexplayer gestaltete Bildschirmtastatur. Über die Begleitsoftware kann man die Auflösung, TDP und Lüftergeschwindigkeit anpassen. Ebenso sind Lautstärke- und Helligkeitseinstellungen vorhanden.
Mit dem Touchbildschirm kann man hier durchaus gut Windows 11 steuern, mit den angedockten Controllern kann man aber gar nicht so leicht auf den Touchscreen tippen. So wünscht man sich immer mal wieder eine angepasste Oberfläche. Klar gibt es den Steam Big Picture Modus, aber eine richtige Controlleroberfläche, woran Microsoft gerade herumexperimentiert, wäre noch eine sinnvolle Funktion. Bastelfreudige Nutzer können mithilfe von HoloISO sicherlich das Steamdeck Betriebssystem zum Laufen bekommen, eine einfache Lösung ist es aber nicht. Wir konnten noch kein AYA-Gerät testen, deren vorinstallierter Hub sieht aber nach genau so einer Lösung aus.
Der Onexplayer Handheld ist jedem, der schon einmal ein Windows-Gerät bedient hat, jetzt keine Neuerung. Deswegen würde ich hier nicht sagen, dass es Probleme bei der Zugänglichkeit gibt. Jedoch ist eine Nintendo Switch einfach komfortabler in der Handhabung mit dem Betriebssystem und physischen Spielekarten. Da es sich hier aber nicht um ein geschlossenes System handelt, kann in Zukunft ein Hersteller oder Community-Projekt, hier vielleicht Abhilfe schaffen. Bei der steigenden Zahl der Windows-Handhelds, wäre das zumindest nicht allzu überraschend. Vielleicht bringt Microsoft auch einfach direkt einen Gaming-Handheld-Modus, einzelne interne Entwickler dort haben auf jeden Fall Interesse.
Anschlüsse & Verbindungsmöglichkeiten
Insgesamt fünf Anschlüsse gibt es am Onexplayer 2, wenn man die Tastaturverbindung mitzählt sogar sechs. An der Oberseite sitzen ein 3,5 mm Headsetanschluss, ein USB-C 4.0, ein USB-A 3.0 und ein microSD-Kartenslot. Auf der Unterseite finden wir dann noch einen weiteren USB-C 3.2 Anschluss. Besonders gut finde ich, dass man hier noch einen regulären USB-A verbaut, so kann man Peripherie mit entsprechendem Dongle oder einen regulären USB-Stick anschließen.
Der USB-C 4 Anschluss ermöglicht es zudem eine eGPU anzuschließen, so kann man stationär das Gerät nochmal mit deutlich mehr Grafikleistung versorgen. Außerdem kann man so auch eine Dockingstation anschließen und den Onexplayer 2 zur Heimkonsole umwandeln. Eine offizielle Variante gibt es nicht, in der Theorie müssten aber reguläre Hubs und Dockingstations mit Thunderbolt 3 oder USB 4 Unterstützung ohne Probleme funktionieren.
Kabellos ist man mit dem Onexplayer 2 natürlich auch angebunden. Dabei steht einem Wi-Fi 6e und Bluetooth 5.2 zur Verfügung. Ist man in guter Reichweite von seinem Router, kann man hier auch ohne Probleme eine 1 Gigabit Leitung beim Download nutzen. Über Bluetooth lassen sich Maus, Tastatur, Controller oder kabellose Kopfhörer verbinden.
Fazit
Die Idee von Windows-Handhelds fand ich von Anfang an klasse, eine gewisse Skepsis blieb aber weiterhin im Hinterkopf. Wie sieht das mit dem Gewicht aus, kann ich wirklich alles Spielen und wie lange hält dann der Akku durch? Jetzt nach dem Test stehe ich dieser ganzen Produktsparte aber nochmal positiver entgegen.
- So gut wie jedes PC-Spiel spielbar
- Hochauflösender Bildschirm
- Einfache Anpassung über Bildschirmmenü von Auflösung, TDP & Co.
- Verschiedene Anschlüsse & zusätzliche Tasten
- Groß und nicht gerade leicht
- Analogtrigger könnten besser sein
- Bildschirm glänzt stark
- Navigation über Touchscreen & Controller nicht optimal
- Kurze Akkulaufzeit bei hoher Auflösung
Mit dem Onexplayer 2 ist Leistung kein Problem bei allen Spielen, die wir ausprobiert haben. Ob es jetzt das grafikintensive Cyberpunk 2077, das performance-freundliche Hades oder ein modernes Rennspiel wie Forza Horizon 5 oder NFS Unbound ist. Sicher spielt man nicht immer in der höchsten Auflösung mit den besten Details, aber durch den relativ kleinen Bildschirm, fällt das gar nicht so stark auf wie bei einem Fernseher oder Monitor. Der Akku ist auch das, was man daraus macht. Mit etwas Feintuning kann man hier auch bei aufwendigen Spielen mehrere Stunden spielen und wenn man dann eine Steckdose findet, mit bis zu 100W wieder schnell aufladen.
Ein Blick auf die Konkurrenz
Ich könnte das Ganze jetzt mit einem Desktop-PC oder Notebook vergleichen, ob das sinnvoll ist, ist dann wieder eine andere Frage. Bei beiden wird man mehr Leistung bekommen, hat dann aber eben auch einen komplett anderen Formfaktor. Bevor ich also Äpfel und Birnen vergleiche, belasse ich es hier mal lieber bei dieser Geräteart.
Als ultimative Preis-Leistungs-Maschine gibt es eben das Steam Deck, welches aufgrund seines Preis halt einfach ein sehr attraktives Gerät ist. Den Custom AMD SoC vom Steam Deck kann der 6800U mit seiner höheren TDP schlagen, saugt dann aber eben mehr Akku. Auch der Bildschirm beim Onexplayer ist auf dem Papier besser und bietet eine höhere Auflösung. Alle Vorteile kommen beim Onexplayer aber eben auch mit einem deutlich höheren Preis, ob euch das Steam Deck letztendlich ausreicht, müsst ihr selber wissen.
Ein Konkurrent im selben Preissegment ist der GPD Win 4, der in Kürze auch bei uns eintrifft. Klarer Vorteil dort ist eine kompaktere Bauweise und die integrierte Tastatur. Der Vergleich mit einer PSP ist hier nicht unbegründet. Einen direkten Vergleich könnt ihr im Test des GPD Win 4 erwarten.
In Zukunft tritt auch ein Veteran im Hardwarebereich in den Markt ein mit dem ASUS ROG Ally. Ebenso der ebenfalls chinesische Hersteller AYA hat schon zig NEO Versionen auf den Markt geworfen.
Klare Empfehlung für den Onexplayer 2
Abschließend kann ich sagen, dass der Onexplayer 2 ein sehr gutes Gerät ist, das abliefert, was es verspricht. Man bekommt hier etwas für sein Geld und meine Bedenken gegenüber diesem Formfaktor an PC sind definitiv verschwunden. Der Onexplayer 2 ist kein Desktop-PC, dort kann man mit mehr Größe und unbegrenzter Stromzufuhr einfach Hardware mit mehr Leistung verbauen. Ein Gaming-Notebook ist auch nochmal etwas anderes, dort ist man nochmal eine Nummer größer, als ein Handheld und direkt integrierte Controller findet man dort auch nicht.
Das hier ist eben ein Handheld und wer viel unterwegs ist und einfach bequem PC-Spiele zocken möchte, der bekommt hier ein richtig praktisches Gerät. Online liest man auch immer wieder von Leuten, denen Handhelds wie die Nintendo Switch Gaming erst näher oder wieder an einen gebracht haben, weil die Spiele so zugänglicher sind. So eignet er sich auch durchaus für den Einsatz zu Hause. Für mich ist er eine klare Empfehlung, auch wenn man auf die Konkurrenz einen Blick werfen sollte.
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