OnePlus 7 Pro: Top-Smartphone mit 8/128 GB für 507€
Das OnePlus 7 Pro mit 8/128 GB bekommt man aktuell bei TradingShenzhen für 507€.
Das OnePlus 7 Pro überzeugt mit tollem Display, klasse Triple-Kamera und leistet sich nur ganz wenige Fehler. Nach dem geschriebenen Test folgt nun noch das passende Video zum OnePlus 7 Pro:
Für welche der beiden Versionen würdet ihr euch entscheiden?
OnePlus ist inzwischen bekannt dafür, pro Jahr zwei Smartphones zu veröffentlichen – die Hauptversion im Mai und die „T“-Variante ein halbes Jahr später. Und auch dieses Jahr wurde das neue Smartphone im Mai vorgestellt, nur das es diesmal gleich zwei 7er gibt. Da das normale OP7 dem Vorgänger optisch sehr stark ähnelt und nur intern etwas verbessert wurde, stellt das OnePlus 7 Pro den echten Nachfolger des 6T dar. Die auffälligsten Änderungen des 7 Pro umfassen die Pop-Up-Kamera à la Vivo NEX, die Triple-Kamera auf der Rückseite und ein neues 90 Hertz Display. Man greift damit Samsung und Co. direkter an als jemals zuvor. Gelingt der Angriff? Unser Test.
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Inhalt
Technische Daten des OnePlus 7 & OnePlus 7 Pro
OnePlus 7 | OnePlus 7 Pro | |
Display | 6,41 Zoll flacher Full HD+ (2340 × 1080p), 402 PPI 60Hz AMOLED mit Gorilla Glass 6 | 6,67 Zoll curved Quad HD+ (3120 x 1440p), 516 PPI, 90Hz AMOLED mit Gorilla Glass 6 |
Prozessor | Snapdragon 855 Octa Core @ 2,84 GHz & 2,42 GHz & 1,80 GHz | Snapdragon 855 Octa Core @ 2,84 GHz & 2,42 GHz & 1,80 GHz |
Grafikchip | Adreno 640 | Adreno 640 |
Arbeitsspeicher | 6GB / 8GB LPDDR4X @ 2133 MHz | 6GB / 8GB / 12GB LPDDR4X @ 2133 MHz |
Interner Speicher | 128GB / 256 GB UFS 3.0 2-Lane | 128GB / 256GB UFS 3.0 2-Lane |
Hauptkamera | 48MP f/1.7 OIS, 5MP (f/2.4) für Tiefeninformation | 48MP f/1.6 OIS, 3x Zoom 8MP f/2.4, 117° Ultraweitwinkel 16MP f/2.2 |
Frontkamera | Sony IMX471, 16 MP f/2.0 Kamera in Waterdrop-Notch | Pop-Up-Kamera Sony IMX471, 16 MP f/2.0 |
Akku | 3.700 mAh mit 20W Fast Charge | 4.000 mAh mit 30W Warp Charge |
Konnektivität | USB-C, WLAN-AC, BT 5.0, LTE Band 20, GPS/GLONASS/BDS, Dual SIM, NFC | USB-C, WLAN-AC, BT 5.0, LTE Band 20, GPS/GLONASS/BDS, Dual SIM, NFC |
Features | Face Unlock, Fingerabdrucksensor im Display, Benachrichtigungs-Slider, Stereo-Speaker | Face Unlock, Fingerabdrucksensor im Display, Benachrichtigungs-Slider, Stereo-Speaker |
Betriebssystem | Android 9.0 Pie mit OxygenOS Oberfläche | Android 9.0 Pie mit OxygenOS Oberfläche |
Abmessungen / Gewicht | 157,7 x 74,8 x 8,2 mm (vs OP6T: 157,5 x 74,8 x 8,2 mm) / 182g (OP6T: 185g) | 162,6 x 75,9 x 8,8 mm (vs OP6T: 157,5 x 74,8 x 8,2 mm) / 206g (OP6T: 185g) |
Farben | Mirror Grey in Europa Red: nur in China/Indien | 6/128 GB: Mirror Grey 8/256 GB: Mirror Grey, Almond, Nebula Blue 12/256 GB: Nebula Blue |
Release | 4. Juni 2019 | 15. Mai 2019 |
Preis | 6/128GB: 559€ 8/256GB: 609€ | 6/128GB: 709€ 8/256GB: 759€ 12/256GB: 829€ |
Das bisher schönste OnePlus
Schon beim ersten Auspacken wird klar, dass sich OnePlus beim 7 Pro extra viel Mühe in Sachen Design gegeben hat. Die Rückseite unserer Mirror Grey Version macht ihrem Namen alle Ehre und kann stellenweise als Spiegel verwendet werden. Außerdem erinnert die Rückseite ein wenig an die Honor Geräte, da sie, je nachdem wie das Licht auf die Rückseite trifft, ihren Farbton verändert. Gerade die Nebula Blue Version scheint hier ein echter Hingucker zu sein und im Juni soll auch die Almond Version erhältlich sein.
Bei den Materialien setzt man auf die vom OP6T bekannte Kombination aus einem Aluminium-Rahmen und Gorilla Glass auf der Vorder- und Rückseite. Neu ist allerdings, dass das Glas nicht nur auf der Rückseite links und rechts abgerundet ist, sondern auch auf der Vorderseite. Somit hat man hier also das vom Galaxy S10 oder P30 Pro bekannte Edge-Display, welches den Eindruck eines komplett randlosen Displays zumindest links und rechts noch einmal verstärkt. Warum das vielleicht nicht die beste Entscheidung war, erkläre ich im Abschnitt Display.
Die Verarbeitung ist spätestens seit dem OnePlus 3 auf Flagship-Niveau und so enttäuscht auch das 7 Pro hier nicht. Die Spaltmaße sind winzig, die Übergänge von Glas zu Aluminium sehr sanft und auch die Ecken sind angenehm abgerundet. So liegt das Smartphone trotz seiner enormen Größe (162,6 x 75,9 x 8,8 mm) und dem überdurchschnittlichen Gewicht von 206 g angenehm in der Hand.
Angenehm ist aber nicht gleich „handlich„, denn das ist das OP 7 Pro definitiv nicht. Es ist noch ein Stück länger, breiter und dicker als das schon sehr große P30 Pro. An einhändige Bedienung sollte man also eher nicht denken, wenn man nicht gerade Basketballer-Hände hat. Je nachdem welche Jeans ich trage, ragt es sogar ein bisschen aus der Hosentasche, in die mein OP 5T noch reinpasst.
Persönlich hätte ich gerne ein etwas kompakteres Smartphone gehabt. Nicht viel kleiner, aber das normale OnePlus 7 bzw. das 6T sagt mir mit seinem 6,41 Zoll Display und den entsprechend kleinerem Profil schon eher zu. Allerdings gehen die Meinungen hier stark auseinander, wer also so viel Display wie möglich möchte, wird die Größe und das extra Gewicht gerne in Kauf nehmen.
Leider fehlt auch dem OnePlus 7 Pro wieder ein offizielles IP-Rating für den Staub- und Wasserschutz. Es gibt schon einige Videos, welche zeigen, dass das OP 7 Pro durchaus einige Minuten in einem Eimer überlebt, die Sicherheit eines offiziellen IP-Ratings wäre aber trotzdem schön gewesen.
Das beste Display in einem Smartphone
Das Display des OnePlus 7 Pro hört sich schon auf dem Papier gut an, beeindruckt in Person aber noch mehr. Ein 6,67 Zoll AMOLED mit einer Quad HD+ Auflösung (3120 x 1440p) und einer Bildwiederholrate von 90 Hertz. Dazu kommt noch, dass der Bildschirm weder durch eine Notch noch ein „loch“ im Display für die Kamera unterbrochen wird. Schon beim ersten einschalten erzeugt das Display dadurch einen gewissen Wow-Effekt, den z.B. auch ein Vivo NEX schon hervorrief.
Der Bildschirm wird mit bis zu 600 nit auch schön hell und liegt damit mit dem Mi 9 gleichauf. Heller wird nur das S10 und das P30 Pro. Auch die Blickwinkelstabilität ist vergleichbar und OLED-typisch hervorragend. Wo das Mi 9 allerdings geschlagen wird, ist bei der Schärfe des Displays und der Flüssigkeit der Darstellung. Durch die Quad HD+ Auflösung kommt das OP 7 Pro auf eine überdurchschnittliche Pixeldichte von 515 PPI, normale wären hier 403 PPI.
Allerdings muss man hier erwähnen, dass das Display in der Standard-Einstellung dynamisch zwischen der vollen Quad HD+ und einer geringeren Full HD+ Auflösung wechselt, um etwas Akku zu sparen. Diesen Trick wendet auch das S10 von Samsung an und stellt in meinen Augen keinen wirklichen Nachteil dar, da ich während der Verwendung von WhatsApp etc. nicht eine Quad HD+ Auflösung benötige, sie aber bei hochauflösenden YouTube Videos und Fotos gerne Nutze.
Auch die Bildwiederholrate kann man nach den persönlichen Bedürfnissen einstellen und zwischen 60Hz und 90Hz wählen, einen dynamischen Modus gibt es hier (noch) nicht. Natürlich würde die Nutzung von 60 Hertz auch wieder etwas Akku einsparen, der Unterschied ist aber doch recht deutlich erkennbar, gerade wenn man sich schon etwas an die 90 HZ gewöhnt hatte. Jegliche Bewegung auf dem Bildschirm wirkt extrem flüssig und jede Eingabe wird sofort umgesetzt.
Die Farbdarstellung ist, zumindest in der Standard-Einstellung, OLED-typisch recht intensiv und die Farbsättigung sehr hoch, sodass die Farben alle kräftig wirken. Wer eher einen realistischeren Look bevorzugt kann das Farbprofil „natürlich “ wählen oder im erweiterten Modus zwischen drei Farbräumen wählen und sogar den Weißabgleich anpassen. In Kombination mit dem perfekten Schwarz eines OLED-Panels, der HDR10+ Unterstützung, dem Nacht- und dem Dark-Modus kommt hier jeder auf seine Kosten.
Um so ein riesiges Display überhaupt ansatzweise „handlich„ zu machen setzt OnePlus auf ein Seitenverhältnis von 19,5:9, sodass man ein sehr langes Display erhält. Dadurch haben 16:9-Videos (viele Serien & YouTube-Videos) leider links und rechts immer sehr große schwarze Ränder, welche dank der OLED-Technik aber nicht ganz so stark auffallen. Was allerdings immer auffällt, sind die abgerundeten Seiten. Diese rufen nämlich so gut wie immer unschöne Spiegelungen hervor und verzerren das Bild am Rand. So schön so ein Curved Display also auch aussehen mag, für den Videokonsum wünsche ich mir dann doch einen „flachen„ Bildschirm zurück.
Der schnellste In-Display Fingerabdrucksensor
Der Fingerabdrucksensor sitzt wie schon beim OP 6T im Display, ist jetzt aber 36% größer und laut OnePlus 38% schneller. In der Praxis kann man diese Zahlen natürlich nicht genau bestätigen, aber man merkt, dass der Sensor wesentlich zuverlässiger und schneller geworden ist. So schnell, dass man den bisherigen Champion dieser Kategorie, das P30 Pro, sogar oftmals schlägt – Chapeau OnePlus!
Top-Leistung dank Snapdragon 855 und UFS 3.0 Speicher
Wie jedes Jahr verbaut OnePlus wieder den aktuell stärksten Snapdragon-Prozessor, welcher 2019 der Octa-Core namens 855 ist. Dieser setzt bei den Kernen auf eine 1+3+4-Architektur mit Taktraten von 2,84 GHz sowie 2,42 GHz und 1,80 GHz. Dazu gesellen sich, mindestens 6 GB Arbeits- und 128 GB Massenspeicher. Dieser Massenspeicher ist übrigens der weltweit erste, welcher auf den neuen Standard UFS 3.0 setzt, welcher doppelt so schnell und wesentlich energieeffizienter als der Vorgänger (UFS 2.1) sein soll.
Wie zu erwarten liefert der Snapdragon 855 wieder mal eine klasse Performance ab und man liegt in den meisten Benchmarks mit dem Mi 9 auf einem Level. Nur beim internen UFS 3.0 Speicher liegt das OnePlus 7 Pro um Längen vorne. Hier bekommt man eine Lesegeschwindigkeit von ~1,3GB/s und eine Schreibgeschwindigkeit von ~423 MB/s. Damit ist die Lesegeschwindigkeit mehr als doppelt so hoch wie bei aktuellen Geräten mit UFS 2.1 Speicher wie das P30 Pro.
Somit laden Spiele und Apps nochmal schneller als bisher und auch die Performance in aufwändigen Spielen ist dank der Adreno 640 GPU sehr gut. Alles läuft flüssig und ohne Ruckeln, selbst auf den höchsten Grafikeinstellungen.
Oxygen OS überzeugt mit sinnvollen Funktionen
Auf dem OnePlus 7 Pro lauft das aktuelle Android 9 Pie mit einem Sicherheitspatch von April 2019 und der Oxygen OS Oberfläche in der Version 9.5. Wie von OnePlus gewohnt ist das OS sehr sauber gehalten, sodass abgesehen von den Standard Google Apps nur OnePlus Community, OnePlus Switch und Netflix vorinstalliert sind. Netflix lässt sich nur deaktivieren, die beiden anderen Apps kann man aber deinstallieren.
Neue Features der Version 9.5 umfassen den Zen Mode, den verbesserten Spielmodus (FNATIC-Modus), einen integrierten Screen Recorder. Der Zen Modus ist eine Funktion, welche euch beim „Digital Detox„ helfen soll, indem es alle Benachrichtigungen und Apps (außer Kamera und Notrufe) für 20 Minuten sperrt. Eine sinnvolle Ergänzung, für alle, die zu viel vor dem Handy hängen und daran etwas ändern möchten.
Der Fnatic-Modus ist ein erweiterter und verbesserter Spielmodus, welcher Benachrichtigungen blockiert, CPU und GPU-Leistung auf das Spiel fokussiert und die Empfangsleistung der primären SIM-Karte verstärkt. Wie schon in früheren Versionen kann man auch einige nützliche Gesten einstellen, zwischen drei Navigationsstilen wählen, andere Icon-Packs installieren und den Bildschirm durch zweimaliges Tippen aufwecken.
Triple-Kamera: Angriff auf das Mi 9
Gleich vorweg: OnePlus hat mit dem 7 Pro seine bisher beste Kamera abgeliefert, die sich auch vor einem Galaxy S10 und Mi 9 nicht verstecken muss. Die etwas zu weit aus dem schon dicken Gehäuse ragende Kamera besteht aus einem optisch stabilisierten 48 Megapixel Sensor (f/1.6) als Hauptkamera, eine 3x Zoom-Kamera mit 8MP und einer 117° Ultraweitwinkel-Kamera mit 16MP. Als Hauptsensor wird der Sony IMX586 eingesetzt, welcher auch im Honor View 20 und Mi 9 arbeitet.
Obwohl der Hauptsensor mit 48 Megapixeln auflöst, liegen die Standard-Fotos bei 12 Megapixeln, für die 4 Pixel zu einem kombiniert werden. Die 48 Megapixel kann man aber im Pro-Modus komplett ausnutzen. Weitere Modi umfassen einen Portrait-, einen Nacht-, einen Panorama- sowie einen Zeitraffer und Zeitlupen-Modus. Auch Google Lens ist wieder integriert und wird durch langes drücken auf den Sucher aktiviert.
Hauptkamera mit klasse Fotos
Die Fotos aus der Kamera, die man wahrscheinlich trotz der mit drei Kameras großen Auswahl, am meisten nutzen wird überzeugen durch eine gute Schärfe, satte Farben und einen klasse Detailgrad. Die Farben wirken dabei aber noch natürlich und haben für meinen Geschmack die genau richtige Sättigung. Je nach Motiv bekommt man auch ohne den Portrait-Modus schon ein schönes natürliches Bokeh geboten.
Ultraweitwinkel & Zoom für viel Flexibilität
Auch wenn die Hauptkamera schon alles bisherige aus dem Hause OnePlus in den Schatten stellt, sind es doch die Zoom und die Ultraweitwinkel-Kamera, welche für mich die größte Verbesserung darstellen. OnePlus hat nämlich bei seinen letzten zwei Smartphones die jeweils zweite Kamera lediglich für den Portrait-Modus genutzt und sie damit meiner Meinung nach verschwendet.
Beim OnePlus 7 Pro kann man also endlich heraus- und hineinzoomen. Dabei fängt die Ultraweitwinkelkamera bis zu 117° ein und die Zoom-Kamera erlaubt einen dreifachen optischen Zoom. Die Fotos der Ultraweitwinkel-Kamera gefallen mir noch etwas besser als die der Zoom-Kamera, aber auch diese können locker mit einem Mi 9 (2x Zoom) mithalten. Ein digitaler Zoom ist noch bis zu einer zehnfachen Vergrößerung möglich. Auch diese Fotos sind noch brauchbar, aber natürlich nicht mehr so scharf.
Gerade bei solch großen Gebäuden wie dem Kölner Dom spielt die Ultraweitwinkel-Kamera ihre Stärken aus. Und dafür, dass die Kamera mit einer Blende von f/2.2 absolut nicht für Low-Light Bilder ausgelegt ist, kann sich diese Mitternachts-Aufnahmen durchaus noch sehen lassen.
Guter Nachtmodus dank Update
Der Nachtmodus funktioniert aktuell leider nur bei der Hauptkamera, obwohl die beiden anderen Kameras ihn bei den kleinen Blendenöffnungen sicherlich gut gebrauchen könnten. Vielleicht wird die Funktion noch genauso per Update nachgereicht wie schon der Nachtmodus selbst. Dieser war vor dem Update am 27. Mai nämlich nicht wirklich zu gebrauchen. Aber OnePlus hat auf das Feedback gehört und den OP 7 Pro Nutzern einen Nachtmodus beschert, welcher mit einem S10 oder Mi 9 vergleichbar ist.
Makro-Aufnahmen ohne Makro-Modus
Ja, OnePlus hat leider keinen eigenständigen Makro-Modus integriert. Wie so oft kann man aber einfach die normale Zoom-Kamera verwenden, um sehr gute Makro-Fotos zu erhalten – ein Hinweis darauf wäre trotzdem nicht verkehrt. Natürlich kommt man noch nicht ganz so nah an das Objekt, wie es mit einer echten Makro Kamera möglich wäre, die Ergebnisse können sich aber trotzdem sehen lassen.
Portrait-Modus überzeugt mit natürlichem Bokeh
Auch die Portrait-Fotos werden mit der Zoom-Kamera geschossen. Hier hat OnePlus nochmal einen Sprung nach oben gemacht und kann mit guter Randerkennung (wenn auch noch nicht perfekt) und einem natürlichen Bokeh überzeugen. Personen oder auch Gegenstände wirken nicht so, als hätte man sie mit Photoshop ins Bild gesetzt. Das liegt daran, dass der Bokeh-Effekt immer stärker wird, je weiter das Objekt im Hintergrund ist.
Pop-Up Frontkamera
Auch OnePlus will natürlich immer randloser werden, man musste sich also zwischen dem Slider (Mi Mix 3), dem Dual Display (Vivo NEX DD), dem Punch Hole (Honor View 20) und der Pop-Up-Lösung (Vivo NEX) für die Frontkamera entscheiden. Der 16 Megapixel Sony IMX471 Sensor sitzt also nicht in einer Notch, sondern in einem motorisierten Slider, wie man es schon vom Vivo NEX kennt. Wie zuverlässig und langlebig dieser motorisierte Mechanismus dann ist, muss ein Langzeittest zeigen. OnePlus selber gibt an, dass der kleine Motor 300.000 „Pop-Ups“ schafft, was 150 Lifts pro Tag über 5,5 Jahre bedeuten würde.
Auch wenn die grundlegende Technik sehr wahrscheinlich von der Schwesterfirma Vivo übernommen wurde, kann man feststellen, dass der Motor schneller arbeitet. Dies ist einmal nützlich um sich vor Sturzschäden zu schützen (Stürze werden automatisch erkannt) und um die Face Unlock Funktion nicht komplett unbrauchbar zu machen. OnePlus hatte bisher das wohl schnellste Face Unlock. Beim OnePlus 7 Pro ist es zwar immer noch sehr schnell, man muss aber kurz auf die Kamera warten. So wird das neue OP 7 Pro oft von meinem OnePlus 5T geschlagen. Nützlich bleibt es aber weiterhin.
Die Fotos der Frontkamera sind schön scharf, detailreich und farbenfroh. In dunkleren Umgebungen fängt es allerdings recht schnell an zu rauschen und der Fokus sind manchmal nicht ganz perfekt. Alles in allem sind die normalen und auch die Portrait-Selfies sehr gut, es ist nur nicht so ein großer Sprung wie auf der Rückseite.
Gute Akkulaufzeit trotz des Displays
Ich hatte ehrlich gesagt etwas Angst, dass das OnePlus 7 Pro hier trotz einem 4.000 mAh starken Akkus ein sehr schlechtes Ergebnis abliefern würde. Man scheint die Software aber gut genug optimiert zu haben und auch die dynamische Auflösung funktioniert. So kommt das OnePlus 7 Pro trotz diesem Energie-fressenden 6,67 Zoll 90 Hz Display auf 10 Stunden und 50 Minuten im Akku Benchmark. Klar ein Pocophone oder ein P30 Pro holen vergleichsweise nochmal mehr aus ihren Akkus, arbeiten aber auch mit geringerer Auflösung und Bildwiederholrate.
Je nach Nutzung sind also auch 1,5 Tage Laufzeit mit dem OnePlus 7 Pro möglich. Aufgeladen wird es dann mit dem sehr großen 30 Watt Warp Charger. Dieser ist so groß, da die ganze Technik im Adapter steckt, sodass dort auch die meiste Hitze entsteht, der Ladevorgang lässt das OnePlus 7 Pro daher größtenteils kalt. Für eine volle Ladung des 4.000 mAh Akkus benötigt man ca. 70 Minuten, nach nur 20 Minuten waren wir allerdings schon bei 42%, nach 30 Minuten schon bei 59%. Kabelloses Laden ist leider wieder einmal nicht möglich – schade!
Konnektivität: Alles außer die Klinke
Wie in der Vergangenheit integriert OnePlus hier wieder so gut wie alles, was der Markt aktuell hergibt: Bluetooth 5 mit aptX HD und LDAC-Unterstützung, Dual GPS & Dual Galileo, LTE Cat. 18 mit 4×4 MIMO, 24 LTE Bänder, WLAN ac mit 2×2 MIMO, USB 3.0 und natürlich NFC. Hier fehlen wirklich nur die zwei Bleeding-Edge-Technologien 5G und WiFi 6 sowie der alte Kopfhöreranschluss. Es liegt auch diesmal kein USB-C-auf-Klinke-Adapter bei, was bei dem Preis wirklich nicht zu viel verlangt wäre und wo OnePlus doch noch beim OnePlus 6 letztes Jahr so von eben diesem Anschluss geschwärmt hat.
Erhalten bleibt uns aber das Silikon-Case und der vorinstallierte Displayfolie. Des Weiteren hat man dem OnePlus 7 Pro auch noch Stereo-Lautsprecher spendiert, welche einen sehr vollen und lauten Sound erzeugen. Die Ohrmuschel fungiert hier als zweiter Lautsprecher, sodass der Sound direkt auf einen zukommt. Sogar Dolby Atmos sollen die Lautsprecher unterstützen, dies kann jedoch als einfaches Marketing abgetan werden – Atmos ist dann doch etwas zu viel des guten.
Natürlich bietet das OP7 Pro auch wieder einen Dual-SIM-Slot, welcher allerdings keine Speichererweiterung zulässt. Außerdem noch zu erwähnen: der neuen Vibrationsmotor. Dieser arbeitet sehr präzise und bietet ein sehr gutes haptisches Feedback beim Tippen oder zocken.
Das normale OnePlus 7: Ein OnePlus 6T mit internen Veränderungen
Das OnePlus 7 sieht äußerlich dem Vorgänger 6T zum Verwechseln ähnlich. Ich vermute, dass man hier auch die exakt gleiche „Hülle“ des 6T nimmt und einfach nur die interne Hardware auf einen neueren Stand bringt. Dieses Upgrade umfasst eine neue 48 Megapixel Hauptkamera, welche die gleiche wie im Pro Modell ist und eine zweite 5 MP Kamera. Hier wird die zweite Kamera entgegen anfänglicher Gerüchte wieder nur für Tiefeninformationen genutzt und nicht für einen Zoom oder Ultraweitwinkel-Fotos – schade! Damit hätte die sekundäre Kamera endlich einen wirklichen Sinn, so wird sie wie beim Vorgänger nur für bessere Portraits eingesetzt.
Die Frontkamera ist gleiche 16 Megapixel Frontkamera wie im Pro, befindet sich aber wieder in der bekannten Waterdrop Notch. Auch das Display bleibt gleich und misst wieder 6,41 Zoll bei einer FullHD+ Auflösung und ohne links und rechts stark abgerundet zu sein. Auch die 90 Hertz bleiben dem Pro Modell vorbehalten. Der Akku liegt wie beim OP 6T bei 3.700 mAh.
Fazit: Das erste OnePlus Flagship
Wollte man bei OnePlus einst noch „Flaships killen„ bringt man mit dem OnePlus 7 Pro sein ganz eigenes auf den Markt – und was für eins. Das notchlose Display ist zudem mit dem des Galaxy s10 das aktuell beste auf dem Markt und hat dank der 90 Hertz ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Die Triple-Kamera bewegt sich ebenfalls auf dem Level eines Mi 9 und S10 und bietet viel Flexibilität. Der Akku hält überraschend lange und ist extrem schnell wieder voll und auch die neuen Stereo-Lautsprecher wissen zu begeistern. Dabei vergisst man noch den schnellen In-Display-Fingerabdrucksensor, den neuen UFS 3.0 Speicher und die außergewöhnliche Pop-Up-Kamera.
Trotzdem kann man natürlich auch etwas kritisieren. Das Handy selber ist sehr groß und schwer und der abgerundete Bildschirm stört mehr, als das er gut aussieht. Auch das Fehlen einer offizielle IP-Zertifizierung und des kabellosen Ladens sind Kritikpunkte, welche gerade im Vergleich zu anderen Flagships offensichtlich werden. Und zumindest einen 5€ Adapter für den Kopfhöreranschluss hätte man noch beilegen können.
Das sind aber auch schon alle Kritikpunkte, die bei jedem mal mehr mal weniger ins Gewicht fallen dürften und mit fallendem Preis immer kleiner werden. Denn so ungewohnt hoch der anfängliche Preis von 709€ für ein OnePlus Smartphone noch war, er war und ist bei diesem Flagship gerechtfertigt – das musste ich mir auch selber eingestehen. Sieht man dann noch, das der Preis teilweise schon bei ~640€ liegt (im Angebot ~610€) sollte sich die Konkurrenz Sorgen machen.
Wer das klasse Display nicht braucht und auf den besseren Fingerabdrucksensor sowie den UFS 3.0 Speicher und Stereo-Sound verzichten kann, dürfte auch mit dem Xiaomi Mi 9 für 200€ weniger glücklich werden.
Was haltet ihr vom OnePlus 7 Pro? Endlich ein OnePlus ohne Restriktionen oder braucht ihr die ganzen Verbesserungen nicht?
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