OnePlus Nord 4 im Hands-On: Starke Performance, aber schwächelnde Kamera?

Schlankes Unibody-Design

Das OnePlus Nord 4 kommt in einem Unibody-Design in drei verschiedenen Farben und fällt mit 7,99 mm etwas dünner aus, als viele Modelle der Konkurrenz. Der Unterschied ist aber marginal, meist geht es hier nur um 1-2 mm.

Was mir sehr gut gefällt: Das Smartphone liegt sehr angenehm in der Hand, wirkt hochwertig verarbeitet und ist trotzdem sehr leicht. Das ist natürlich eine subjektive Einschätzung, aber ich mag Smartphones, die etwas weniger Gramm auf die Waage bringen einfach lieber. Und mehr Gewicht heißt nicht immer zwingend bessere Qualität.

Unser Testmodell kommt in der Farbe Obsidian Midnight. Das gebürstete Aluminium ist in Schwarz gehalten, hat in meinen Augen aber auch einen leichten Einstich ins Violette. So oder so: Das sieht auf jeden Fall schick aus. 

Power mit Akku-Garantie

Im Gegensatz zum ebenfalls kürzlich veröffentlichten OnePlus Nord CE 4 Lite bekommt das OnePlus Nord 4 einen weitaus effektiveren Prozessor. Im Inneren des Smartphones arbeitet ein Snapdragon 7+ Gen 3. Der Chip aus dem Hause Qualcomm wurde für Mittelklasse-Smartphones entwickelt. Nicht zu verwechseln mit dem Snapdragon 8s Gen 3, der inzwischen auch in mehreren Smartphones verbaut wird: In Benchmark-Vergleichen bieten beide Prozessoren ähnliche Leistungen, wobei der 8s Gen 3 minimal besser performt.

Auch ich habe direkt auf dem Gerät einen Benchmark durchlaufen lassen. Hier kommt das OnePlus Nord 4 auf 1886 Punkte im Single-Core Score, und performt damit ungefähr auf dem Niveau eines Samsung Galaxy S23. Im Multi-Core Score kommt das OnePlus Nord 4 auf 4307 Punkte und liegt damit etwas überhalb eines POCO F5. Im Single-Core ist die Leistung also besser.

Der Snapdragon-Chip im Inneren leistet aber trotzdem hervorragende Arbeit. Im Alltag hatte ich keinerlei Probleme. Die Software läuft butterweich, Eingaben wurden schnell erkannt, Übergänge im System klappen ohne Verzögerungen. So stelle ich mir die Bedienung eines Smartphones vor. Es gibt in meinen Augen nichts Schlimmeres, als hakelige Software.

Auch beim Speicher kann das neue Smartphone punkten. Ihr könnt es entweder mit 256 GB oder 512 GB konfigurieren. Verbaut ist der schnelle UFS 4.0-Speicherstandard. Auch der Arbeitsspeicher kann sich sehen lassen: Hier bekommt ihr entweder 12 GB oder 16 GB RAM, auch hier mit dem aktuellen LPDDR5X-Standard.

Der verbaute Akku bekommt eine Kapazität von 5500 mAh spendiert.  In unserem Akkutest kommt das Smartphone auf eine starke Laufzeit von 16 Stunden und 24 Minuten. Getestet wurde bei mittlerer Helligkeit des Displays. Für mich einfach ganz fantastisch ist die Möglichkeit das Smartphone mit bis zu 100 Watt zu laden. Selbst wenn man kaum Zeit hat: Das Gerät kommt blitzschnell wieder auf Touren. Was fehlt ist allerdings die Möglichkeit kabellos zu laden. Das mag ich inzwischen gerne – beispielsweise am Schreibtisch.

OnePlus bietet mit seinem neuen Smartphone ein besonderes neues Merkmal an: Der Hersteller garantiert eine Akkukapazität von über 80% und Android-Updates für vier Jahre. Sicherheitspatches sind für sechs Jahre drin.

Damit bewegt man sich zwar nicht ganz auf dem Niveau der Konkurrenz was Software-Updates angeht, aber im oberen Mittelfeld, was völlig ausreichen dürfte. Die Akkugarantie finde ich dagegen super: Damit sind die Zeiten, in denen das Smartphone nach einem Jahr schon über 20% Akkukapazität einbüßen musste, hoffentlich vorbei.

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Die Kamera hat noch Luft nach oben

Schnappschüsse kann das OnePlus Nord 4 auch: Die Hauptkamera des Smartphones verfügt über eine Auflösung von 50 Megapixeln, eine Blende von ƒ/1.8 sowie optische (OIS) und elektronische Bildstabilisierung (EIS). Soweit, so bekannt: Die Daten sind identisch mit dem Vorgängermodell. Neu ist in diesem Jahr der Sony Lytia-Sensor, der für seine verbesserte Bildqualität bekannt ist, besonders in dunklen Umgebungen.

Die Aufnahmen bieten eine gute Qualität. Der triste Novembertag, an dem ich mit dem Smartphone unterwegs war, konnte gut auf den Bildern eingefangen werden. Hier macht sich der Sony Lytia-Sensor bemerkbar. Der 2-fache Zoom funktioniert ebenfalls gut und büßt überraschend wenig Details ein, obwohl das OnePlus Nord 4 keine Telekamera spendiert bekommen hat. Mit Nachbearbeitung kann man aber auf jeden Fall noch mehr aus den Fotos herausholen.

Die Ultraweitwinkelkamera bietet 8 Megapixel, eine Blende von ƒ/2.2 und ein Sichtfeld von 112 Grad. Die Megapixel-Dichte wirkt hier auf dem Datenblatt etwas gering. Die Bilder können sich aber trotzdem sehen lassen. Mir gefällt, dass die Fotos seitlich nicht zu verzerrt dargestellt werden, und auch die Details sind trotz geringerer Auflösung nach wie vor gut erkennbar.

Lediglich an der Helligkeit müsste man im Nachgang noch schrauben. Die Fotos snd etwas dunkel geraten und könnten ebenfalls mehr Farbsättigung vertragen. Das ist aber wie so oft Geschmacksache. Das HMD Skyline macht hier einen besseren Job, kann aber auch mit 13 Megapixeln für die Ultraweitwinkelkamera punkten.

Insgesamt gefallen mir im direkten Vergleich die Fotos des Google Pixel 9 besser. Auch dort bekommen wir einen Sensor mit 50 Megapixeln, aber die Blende zeigt sich bei Google etwas lichtstärker. Außerdem bereitet die Software im Pixel die Fotos direkt besser auf. Wer aber kein Problem damit hat, selber etwas Hand bei den eigenen Fotos anzulegen, wird auch mit diesen Bildern zufrieden sein. Immerhin kostet ein Pixel-Modell auch fast das Doppelte.

Die Frontkamera hat eine Auflösung von 16 Megapixeln und eine Blende von ƒ/2.4. Hier konnte mich die Qualität nicht ganz überzeugen. Trotz guter Lichtverhältnisse wirken die Selfies etwas blass. Und nein, das liegt nicht am Model! 😆 Die Farben könnten mehr Kraft vertragen. In den Einstellungen habt ihr aber natürlich auch hier noch die Möglichkeit die Fotos nachzubearbeiten.

Mit dem Frontsensor könnt ihr auch Portraits mit Bokeh-Effekt knipsen, die an sich schon direkt hochwertiger aussehen. Besser ausgestattete Kameras vom gleichen Hersteller bekommt ihr beim OnePlus 13. Hier bewegen wir uns dann aber auch schon auf Flaggschiff-Niveau.

Der neue Mittelklasse-Stürmer?

Im Gegensatz zum Vorgänger bietet das OnePlus Nord 4 ein dünneres Design, einen schnelleren Snapdragon-Chip und höhere Speicheroptionen als der Vorgänger. Das Kamera-Setup bleibt hingegen nahezu unverändert: Der Hersteller entschließt sich hier lediglich dazu, den sowieso relativ nutzlosen 2 Megapixel-Sensor zu streichen.

Was aber gefällt ist die Qualität: Das Smartphone wirkt robust und ist gleichzeitig handlich und leicht. Das Display ist knackig scharf und die Leistung mehr als ausreichend. Lediglich bei der Kamera gibt es meiner Meinung nach noch Luft nach oben.

@chinagadgets

Wirklich niemand BRAUCHT ein iPhone, aber man kann es dennoch haben wollen. #chinagadgets #iphone16 #oneplus #oneplusnord4 #smartphone #techtok #gadgets #fürdich

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Gefühlt kann man mit dem OnePlus Nord 4 nicht viel falsch machen. Wir haben es hier mit einem soliden Mittelklasse-Smartphone zu tun, dass dank seiner guten Hardware auch noch für mehrere Jahre Freude bereiten wird.

Richtig gut finde ich die vierjährige Akkugarantie. Ein tolles Merkmal, um sich etwas von der Konkurrenz abzusetzen. Wie oft hatte ich schon das Problem, dass ich nach spätestens zwei Jahren den Akku in meinem Smartphone tauschen musste, weil die Kapazität einfach viel zu schnell runtergegangen ist. Und ständiges Nachladen ist einfach nervig. Ob der Akku beim OnePlus Nord 4 eine längere Lebensdauer hat, können wir natürlich nur schwer testen. Aber zumindest seid ihr dank der Akkugarantie auf der sicheren Seite und könnt den Energiespender eures Smartphones bei Bedarf kostenlos tauschen lassen.

In der Preisklasse des OnePlus Nord 4 liegt auch das Pixel 8a von Konkurrent Google. Die Amerikaner bieten kleinere Speicheroptionen, einen etwas schwächeren Prozessor und eine ähnliche Kameraausstattung. Außerdem kann nur mit 18 Watt geladen werden. Dafür gibt es längere Updates für das Betriebssystem. Hier muss man abwägen, was einem wichtiger ist. Das Pixel 8a ist aber aktuell auch schon unter 400€ zu haben.

Welches Mittelklasse-Smartphone ist euer Favorit?