OnePlus Nord N10 5G mit 90 Hz Display für 231€ aus EU-Lager
Mit dem OnePlus Nord N10 5G hat der Hersteller die Nord-Reihe erweitert. Das 5G-Smartphone mit 90 Hz Display ist etwas im Preis gefallen und ist jetzt für 279€ bei OnePlus aus dem EU-Lager erhältlich.
Nachdem man mit dem OnePlus Nord erstmals seit vier Jahren wieder ein Mittelklasse-Gerät auf den Markt gebracht hat, erweitert man die Nord Reihe nach nur drei Monaten um zwei weitere Geräte. Das Nord N100 tritt für 199€ vor allem gegen das starke Redmi Note 9S bzw. Pro an und ist, zumindest auf dem Papier, deutlich unterlegen. Das Nord N10 5G für 349€ (UVP) muss sich mit der gebotenen Ausstattung vor allem mit dem Mi 10T Lite messen, welches für 330€ zu haben ist. Wie schlägt sich das OnePlus Nord N10 5G in dieser hart umkämpften Preisklasse – unser Kurztest.
- OnePlus Nord N10 5G
Inhalt
OnePlus Nord: Technische Daten
Name | OnePlus Nord N10 5G | OnePlus Nord |
Display | 6,49 Zoll 90Hz IPS LCD, 2400 x 1080 Pixel, Gorilla Glass 3, 405 PPI | 6,44 Zoll 90Hz AMOLED, 2400 x 1080 Pixel, Gorilla Glass 5 |
Prozessor | Snapdragon 690 Octa Core @ 2,0 + 1,7 GHz | Snapdragon 765G Octa Core @ 2,4 + 2,2 + 1,8 Ghz |
Grafikchip | Adreno 619L | Adreno 620 @ 750 MHz |
Arbeitsspeicher | 6 GB LPDDR4X | 8 /12 GB LPDDR4X |
Massenspeicher | 128 GB UFS 2.1 (erweiterbar um bis zu 512GB) | 128 / 256 GB UFS 2.1 (nicht erweiterbar) |
Hauptkamera | 64 MP OmniVision OV64B f/1.79 8 MP 119° Ultraweitwinkel 2 MP Makro 2 MP Monochrom | 48 MP Sony IMX586 f/1.75 OIS 8 MP 119° Ultraweitwinkel 2 MP Makro 5 MP Tiefensensor |
Frontkamera | 16 MP IMX471 f/2.05 | 32MP IMX616 + 8 MP 105° Ultraweitwinkel |
Akku | 4.300 mAh mit 30 Watt Warp Charge 30T | 4.115 mAh mit 30 Watt Warp Charge 30T |
Konnektivität | USB-C, WiFi ac, Bluetooth 5.1 & aptX HD, 5G, GPS (Dual), GLONASS, Galileo, Beidou | USB-C, WiFi ac, Bluetooth 5.1 & aptX HD, 5G, NFC, GPS (Dual), GLONASS, Galileo (Dual), Beidou |
Features | Kopfhöreranschluss, Fingerabdrucksensor hinten, NFC | In-Display-Fingerabdrucksensor, NFC |
Betriebssystem | Android 10 mit OxygenOS 10.5 Oberfläche | Android 10 mit OxygenOS 10.5 Oberfläche |
Abmessungen / Gewicht | 163 x 74,7 x 8,95 mm | 190 g | 158,3 x 73,3 x 8,2 mm | 184 g |
Farben | Midnight Ice | Gray Onyx, Blue Marble |
Preis | 349€ (6/128GB) | 399€ (8/128GB), 499€ (12/256GB) |
Vorstellung / Release | 26. Oktober 2020 / 14. November 2020 | 21. Juli 2020 / 04. August 2020 |
Standard 2020 Design
Wie schon das Nord geht auch das Nord N10 in Sachen Design einen für 2020 bekannten weg und sieht mit dem rechteckigen Kameragehäuse aus wie jedes zweite Smartphone dieses Jahr. Anders als beim normalen Nord gibt es für das N10 5G nur eine einzige Farbvariante „Midnight Ice“. Die dunkelblaue bis schwarze Rückseite des N10 gehört zu den am meisten spiegelnden Rückseiten dieses Jahr und sammelt dementsprechend auch mehr Fingerabdrücke als die besten Ermittler der Polizei. Leider legt OnePlus diesmal kein Case bei, eine Skin würde ich hier aber mindestens empfehlen, damit die Rückseite nicht so schnell verdreckt.
Auf der Rückseite sitzt auch der Fingerabdrucksensor, welcher zwar sehr zuverlässig und für die Preisklasse ausreichend schnell ist. Auch Face Unlock ist wieder über die Frontkamera möglich und ungefähr gleich schnell aber natürlich nicht so sicher.
Wie die Rückseite besteht auch der Rahmen aus Kunststoff, lässt aber den von OnePlus gewohnten Benachrichtigungs-Slider vermissen. Dafür bekommt man auf der Unterseite tatsächlich einen Kopfhöreranschluss, das erste Mal seit dem OnePlus 6. Daneben befindet sich der USB-C-Anschluss und einer der zwei Lautsprecher. Der zweite ist die Ohrmuschel, welche bei der Medienwiedergabe für Stereo-Sound sorgt.
90 Hz LCD mit großem Kinn
Während das Nord noch mit einem 90Hz AMOLED Display mit relativ kleinen Rändern ausgestattet war, bekommt man beim Nord N10 ein 90Hz IPS LCD und wesentlich größere Bildschirmränder. Gerade das Kinn unterhalb des Displays fällt für 2020 und den für das N10 verlangten Preis sehr groß aus. Das Display selber misst 6,49 Zoll und ist mit einer Auflösung von 2400 x 1080 Pixeln schön scharf. Auch die Blickwinkelstabilität stimmt und es gibt nur einen minimalen Blaustich bei spitzen Betrachtungswinkeln.
Die Farben gehen für ein LC-Display in Ordnung, sind aber natürlich nicht so kräftig wie bei einem AMOLED-Panel. Das liegt vor allem an dem schlechteren Kontrastverhältnis des LCDs. Auch die Helligkeit sinkt im Vergleich zum OnePlus Nord ab, sodass man im direkten Sonnenlicht an die Grenzen des Displays kommt. Leider fällt auch die detaillierte Bildschirmkalibrierung (Farbdarstellung) weg, die einem sonst bei OnePlus Geräten ermöglicht wird. Beim N10 gibt es lediglich einen Slider für den Weißabgleich. Immerhin bleiben einem der Nacht- und Lesemodus und auch die bekannten Anpassungsmöglichkeiten des Launchers inklusive Dark Mode erhalten.
Die Bildwiederholrate lasse ich immer bei 90Hz, man kann aber auch 60Hz einstellen und so etwas Akku einsparen. Allerdings verpasst man dann auch die flüssigere Darstellung, die das N10 schneller wirken lässt als es eigentlich ist. Gerade beim Scrollen im System oder auch auf China-Gadgets.de kann die hohe Bildwiederholrate punkten. Hier muss man allerdings auch erwähnen, dass das Mi 10T Lite in der gleichen Preisklasse schon ein 120Hz LCD bietet.
Neuer Snapdragon 690 & erweiterbarer Speicher
Im Inneren des Nord N10 werkelt der Qualcomm Snapdragon 690 Prozessor. Der Octa Core taktet mit 2,0 GHz + 1,7 GHz und kommt hier zum ersten Mal zum Einsatz. Bei der CPU-Leistung liegt der Chip sogar ungefähr auf dem Level des 765G, welcher im normalen OnePlus Nord steckt. Die GPU (Grafikeinheit) fällt aber wesentlich schwächer aus. In der Praxis zeigt sich das in einer flüssigen und flotten Bedienung bei normalen Aufgaben wie Apps öffnen und Multitasking. Wird allerdings grafische Rechenpower benötigt, wird man schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Grafisch einigermaßen anspruchsvolle Spiele kann man mit dem Nord N10 nämlich maximal auf den mittleren Einstellungen spielen.
Durch das in den Prozessor integrierte X51 Modem wird auch 5G-Konnektivität ermöglicht. Dazu kommen immer 6 GB Arbeits- und 128GB Massenspeicher (UFS 2.1), welcher diesmal tatsächlich erweitert werden kann. Damit ist das Nord N10 erst das zweite OnePlus Smartphone mit erweiterbarem Speicher – das erste war das OnePlus X aus dem Jahr 2015. Man muss sich aber wie so oft zwischen einer zweiten SIM-Karte oder der Speichererweiterung per microSD entscheiden.
OxygenOS 10.5 überzeugt wie immer
Das sich seit dem Release des OnePlus Nord vor drei Monaten nichts an der OxygenOS-Oberfläche getan hat, folgt hier die gleiche Beschreibung wie beim Nord: Die hauseigene OxygenOS-Oberfläche (hier in der Version 10.5), welche über Android 10 liegt, ist ein wenig wie das 90 Hz Display: Man weiß nicht wie gut es ist, bis man es genutzt hat, und danach möchte man es nicht mehr missen. Für mich persönlich ist OxygenOS schon seit Jahren die beste Android-Oberfläche und einer der Hauptgründe für den wiederholten Kauf von OnePlus-Geräten. Das liegt vor allem daran, dass es extrem flüssig läuft und sehr gut auf die jeweilige Hardware optimiert ist. Fehler oder Stottern des Betriebssystems konnte ich dementsprechend keine beobachten.
Des Weiteren bietet OxygenOS viele Möglichkeiten für die Personalisierung, ohne einen dabei mit unsinnigen Optionen zu erschlagen. So gibt es schnelle Gesten für die Kamera, Taschenlampe usw., Doppeltippen zum Aufwecken und den Google Feed links vom Homescreen. Natürlich kann man auch bei der Systemnavigation zwischen den klassischen drei Tasten oder Gesten wählen. Auch Parallele und versteckte Apps bietet der Launcher von Haus aus an. Einzig der Zen-Mode fehlt im Vergleich zum OP Nord und glücklicherweise auch die dort noch vorinstallierte Facebook-Bloatware – das war hoffentlich ein einmaliger Ausrutscher.
OnePlus Nord N10 mit „Quad“ Camera
Wie inzwischen quasi Standard bekommt man auch beim Nord N10 eine „Quad“ Kamera bestehend aus einer 64 Megapixel Hautkamera, einer 8 MP Ultraweitwinkelkamera, einer 2 MP Makrokamera und einem 2MP monochromen Sensor. Als Hauptkamera setzt man auf den Omnivision OV64B mit einer f/1.79 großen Blende.
Die Kamera des OnePlus Nord N10 ist eine klassische Schönwetter-Kamera. Bei viel Licht stimmen Details, Schärfe und Farben und auch der Dynamikumfang ist tagsüber ganz gut.
Sobald man allerdings in Situationen mit wenig Licht kommt, kann auch der Nachtmodus nicht mehr viel retten.
Die Ultraweitwinkelkamera mit 119° Aufnahmewinkel ist wie immer ganz nett zu haben, der Hauptkamera aber deutlich unterlegen. Schärfe, Details und Dynamikumfang sind wesentlich schlechter. Bei gutem Wetter reicht es für passable Aufnahmen, bei wenig Licht sollte man aber wirklich die Hauptkamera nutzen.
Die 2 MP Makrokamera hätte man sich meiner Meinung nach wieder sparen können, da die Auflösung einfach nicht für auch auf dem PC-Bildschirm ansehnliche Aufnahmen ausreicht. So wird man es zu Beginn ein paar mal Testen und dann vermutlich nur noch Haupt- und Ultraweitwinkelkamera nutzen. Denn der vierte Sensor sammelt wieder nur Daten für einen Schwarz-Weiß-Filter, welcher tief in den Kamera-Optionen vergraben ist.
Die Frontkamera arbeitet mit 16 Megapixeln, scheint aber aktuell noch Probleme mit recht starkem Bildrauschen zu haben und auch der Fokus will bei normalen Selfies noch nicht so richtig stimmen. Bei Selbstportraits (rechts) ist das Bildrauschen aber schon deutlich reduziert und das Gesicht scharf. Daher denke ich, dass es sich um einen Softwarefehler handelt, denn aktuell läuft auf dem N10 noch keine ganz finale Software, da es erst am 27. November erscheint. Genug Zeit also, hier nachzubessern.
5G, kein WiFi 6, aber ein Kopfhöreranschluss
Wie schon bei der Software ist das N10 dem normalen Nord auch in Sachen Konnektivität sehr ähnlich. Der größte Unterschied ist, dass das N10 5G einen Kopfhöreranschluss bietet, das OP Nord leider nicht. Dank des integrierten X51-Modems kann das OnePlus Nord N10 5G völlig überraschend schon 5G nutzen, was in Deutschland aber immer noch eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Immerhin sind alle in Deutschland wichtigen Frequenzen abgedeckt (N1, N3, N7, N28, N78). Lieber wäre mir trotzdem die volle Unterstützung des neuen WLAN-Standards WiFi 6 (ax) gewesen, welcher schon deutlich mehr im Kommen ist. Aber auch mit Wifi 5 (2×2 MIMO) und LTE (4×4 MIMO) ist man schnell unterwegs, sodass ich hier nicht zu sehr meckern will.
Auch bei den Bluetooth- und GPS-Standards hat man nicht gespart. So bekommt man Bluetooth 5.1 mit Unterstützung für aptX, aptX HD, aptX Adaptive, aptX TWS+, SBC, AAC, LDAC und AAC. Bei der Positionierung wird GPS (L1+L5 Dual Band), GLONASS, Galileo und Beidou unterstützt. Der GPS-Fix war in ersten Tests immer schnell und genau und kurzes Navigieren zu Fuß hat schon gut geklappt. NFC für mobiles Bezahlen mit Google Pay und anderen Diensten ist natürlich auch vorhanden.
4.300 mAh Akku & schnelles Laden
Der Akku ist mit 4.300 mAh sogar größer als beim Nord und dementsprechend fällt auch die Akkulaufzeit ca. 12% besser aus. Mit 11,5 Stunden im PCMark Akku Benchmark kommt man im Alltag ca. 1,5 Tage ohne Laden aus. Stellt man die Bildwiederholrate auf 60Hz sind vermutlich auch zwei Tage Laufzeit drin. Die Ladezeit fällt, wie zu erwarten, angenehm kurz aus. Dank dem mitgeliefertem Warp Charge 30T Ladegerät ist der Akku nach 15 Minuten bei 31%, nach 30 Minuten bei 60% und nach nur einer Stunde komplett voll. Auch das optimierte und akkuschonende Laden vom OP8 Pro schafft es auf das Nord N10.
OnePlus Nord N10 5G: Nord Lite?
Das OnePlus Nord N10 5G wirkt ein wenig wie ein OnePlus Nord Lite, da es dem großen Bruder in Sachen CPU-Performance, Ladegeschwindigkeit und Konnektivität recht ähnlich ist. Es gibt aber auch deutlich Abstriche. So bekommt man statt AMOLED ein LCD mit ziemlich großem Kinn, schwächere GPU-Performance, eine schlechtere Hauptkamera und spart nur 50€. Immerhin kann man dafür den Speicher erweitern und hat einen Kopfhöreranschluss, aber wenn einem das wichtig ist, schaut man sich vermutlich auch das Xiaomi Mi 10T Lite an. Und da fällt im direkten Vergleich auf, dass das Mi 10T Lite den stärkeren Snapdragon 750G, ein schnelleres 120Hz LCD, eine bessere Sony Hauptkamera sowie den größeren Akku hat und bei gleicher Speicherausstattung auch noch 20€ weniger kostet.
Dementsprechend ist mein Eindruck von OnePlus Nord N10 5G zwar nicht negativ, das Mi 10T Lite bietet aber einfach mehr für weniger Geld. Und wer gerne OnePlus‘ Software hätte, bekommt mit dem nur 50€ teureren OnePlus Nord meiner Meinung nach das bessere Gesamtpaket. Sollte das Nord N10 mal für 250€ zu haben sein, kann man zuschlagen, für 349€ ist es bei der aktuellen Konkurrenz aber einfach zu teuer und auch intern zu nah am OP Nord.
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