OPPO Find N: Dieses Foldable klappt besser als Samsung! | Videoreview
Wer das OPPO Find N auch mal in Action sehen möchte, kann sich nun unsere Videoreview zum bisher wohl besten Falt-Smartphoen auf unserem YouTube-Kanal anschauen! Könntet ihr euch vorstellen das Foldable im Alltag zu nutzen?
Während Samsung sich mit dem Galaxy Z Fold3 schon in der dritten und bisher besten Generation der faltbaren Smartphones befindet, hat OPPO mit dem Find N ihr erstes Foldable auf dem (chinesischen) Markt. Das OPPO Find N scheint dabei gut gebügelt worden zu sein, denn es kommt es fast ganz ohne unansehnliche Falte aus. Laut Oppos Slogan soll es Foldables von einer „Neuheit zur Notwendigkeit“ machen. Ob das gelungen ist, erfahrt ihr im Kurztest.
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Inhalt
Technische Daten des Oppo Find N
Display | Außen: 5,49″ AMOLED, FullHD (1972 x 988 Pixel), 60 Hz, 240 Hz Touch-Abtastrate, 402 PPI, 1.000 nits, Gorilla Glass Victus Innen: 7,1″ AMOLED, 1792 x 1920 Pixel, 1-120 Hz, 180 Hz Touch-Abtastrate, 370 PPI, 1.000 nits, Schott UTG |
Prozessor (CPU) | Qualcomm Snapdragon 888 @ 2,84 GHz |
Grafikchip (GPU) | Qualcomm Adreno 660 @ 840 MHz |
RAM (Arbeitsspeicher) | 8/12 GB LPDDR5 |
Interner Speicher | 256/512 GB UFS 3.1 (nicht erweiterbar) |
Kamera | 50 MP f/1.8, 4-in-1 Pixel-Binning, OIS, IMX766 16 MP Ultraweit, ƒ/2.2 Blende, 123°, IMX481 13 MP Tele mit 2x Zoom, f/2.4 Blende, S5K3M5 |
Frontkamera | 32 MP, f/2.4 Blende, IMX615, innen & außen |
Akku | 4.500 mAh mit 33W SuperVOOC, 15W kabellos |
Konnektivität | Dual SIM, LTE Band 20, WLAN 6, BT 5.2, Dual GPS/Galileo/BDS/QZSS, GLONASS, USB-C |
Features | Faltbar, NFC, Fingerabdrucksensor seitlich im Power-Button, Face Unlock, aptX HD, Stereo Speaker |
Betriebssystem | Android 11 Q mit ColorOS 12 Oberfläche |
Maße / Gewicht | Gefaltet: 132,6 x 73 x 15,9 mm Entfaltet: 132,6 x 146 x 7,95 mm Gewicht: 275 g |
Ein Kompakt-Foldable
Fast könnte man denken, das Find N wurde nicht Dezember 2021, sondern irgendwann 2018 vorgestellt. Man orientiert sich zwar an dem Design des Galaxy Fold3, das Außendisplay misst dabei aber nur 5,49″ in der Bildschirmdiagonale, womit es so groß wie ein iPhone 8 Plus oder OnePlus 5 ist. Dazu kommt das klassische 18:9 Seitenverhältnis und die Maße von 132,6 x 73 x 15,9 mm (gefaltet), wodurch es grundsätzlich interessant für all diejenigen ist, die sich ein kompakteres Handy wünschen. Das weiß auch OPPO und bewirbt die einfache Handhabung mit einer Hand.
Generell kann ich der Werbung hier auch zustimmen, denn das Find N lässt sich deutlich besser mit einer Hand bedienen als fast jedes andere aktuelle Smartphone. Ich komme mit meinen durchschnittlich großen Händen recht problemlos an den oberen Bildschirmrand, um Benachrichtigungen zu lesen oder Einstellungen zu ändern. Dabei sollte man jedoch bedenken, dass das Foldable mit 275 g keinesfalls leicht ist und mit 15,9 mm auch recht dick. Zum Vergleich: Das Flagship Oppo Find X3 Pro ist 8,26 mm dick und 193 g schwer.
Glücklicherweise liegt es aber nicht nur am Gewicht, dass sich das Find N sehr hochwertig anfühlt. Der Mix aus glänzendem Metallrahmen, mattiertem Glas auf der Rückseite und dem daran angepassten Scharnier sieht nicht nur gut aus, sondern fühlt sich auch klasse an. Gerade die Rückseite fühlt sich einfach „smooth“ an und gibt noch etwas Halt, den ich bei einem 1.400€ Smartphone sehr gerne hab. Eine Hülle liegt im Lieferumfang nämlich leider nicht bei, nur eine Schutzfolie ist auf dem äußeren Display vormontiert. Das offizielle Case kostet übrigens ca. 42€.
Das Design der Rückseite erinnert mich am stärksten an das Reno6. Rund um die Kamera wird die Glasrückseite allerdings leicht „angehoben“, was ein wenig das Find X3 Pro in Erinnerung ruft. Das Kameramodul besteht dabei sogar aus Keramik. Farblich hat man die Wahl zwischen unserem matten Schwarz, einem Keramik-Weiß und einem Violett, welches in mehreren Farbtönen schimmert.
Ein Foldable ohne Falte
In Sachen Haltbarkeit setzt man auf Vorder- und Rückseite auf Gorilla Glass Victus. Das innere „Serene Display“ besteht dann aus 12 Schichten, von denen eine 0,03 mm „ultradünnes Glas“ von Schott ist. Die oberste Schicht ist jedoch nur Kunststoff und dementsprechend sehr Kratzer-anfällig. Selbst mit dem Fingernagel kann man hier Dellen und Kratzer hinterlassen, wenn man nicht vorsichtig ist. Das ist aber bisher bei allen Foldables der Fall.
Was die Konkurrenz in Form des Galaxy Z Fold 3 allerdings schon besser macht ist der offizielle Schutz vor Wasser. Samsung bietet bei seinem aktuellen Foldable ein IPX8 Rating: Schutz bei dauerhaftem Untertauchen bei 1,5 m Wassertiefe für 30 Minuten. Oppo verzichtet beim Find N auf eine offizielle Zertifizierung, stattet es aber mit vielen Gummidichtungen aus, die zumindest Regen und den gelegentlichen Wasserspritzer abhalten sollten.
Wo man Samsung aber schon hinter sich lassen konnte, ist bei der Sichtbarkeit der Knick-Falte. Diese ist beim Find N nämlich kaum sicht- oder spürbar und soll selbst nach 200.000-mal Falten kleiner als 0,15 mm sein. Das wurde so vom TÜV Rheinland getestet und laut diesem soll auch das Scharnier selber mindestens 360.000 Öffnungen und Schließungen ohne Probleme aushalten. Bei 100 Öffnungen pro Tag wären das ca. 9,9 Jahre!
Dass die Falte gering ausfällt, liegt an der Art, wie das Display beim Zusammenklappen gefaltet wird. Der Faltradius ist bei Oppo nämlich deutlich größer und erinnert ein wenig an einen Wassertropfen.
Trotzdem kann man das Foldable komplett schließen und die beiden Hälften des inneren Displays liegen fast komplett aufeinander, anders als beim Z Fold3. So ist es für Dreck, Sand und sonstige Gegenstände wesentlich schwieriger zwischen die zwei Hälften des inneren Displays zu gelangen und dies zu zerkratzen. Das war und ist einer der größten Kritikpunkte an der Z Fold-Reihe und auch am Mi Mix Fold. Das Scharnier selber fühlt sich gleichzeitig sanft und fest an und macht einen wirklich stabilen Eindruck. Es kann das Find N auch in allen möglichen Positionen zwischen 50 und 120 Grad halten. So ist ein „Laptop-Modus“ mit verschiedenen Winkeln möglich oder man nutzt das Smartphone als Tripod für Fotos und Videos.
Insgesamt gefällt mir die Verarbeitungsqualität des Smartphones an sich als auch die des Scharniers sehr gut. Oppo hat hier wirklich gute Arbeit geleistet und zeigt, dass nicht nur Samsung gute Foldables bauen kann.
Zwei gut nutzbare Displays
Wie bereits erwähnt hat man außen ein 5,49 Zoll kleines FullHD AMOLED Display mit einem 18:9 Seitenverhältnis. Hier erinnert leider nicht nur die Größe an früher, sondern auch die Bildwiederholrate. Diese liegt nämlich nur bei 60 Hz, zumindest 90 Hz wären bei einem so teuren und sonst futuristischem Gerät angemessen. Immerhin wird es mit 1.000 nits schön hell und die Touch-Abtastrate ist mit 240 Hz auch ziemlich hoch.
Aufgrund der Größe und des Seitenverhältnisses (eher breit statt hoch) ist das äußere Display gut als „normales“ Smartphonedisplay nutzbar, was man von dem äußeren Display des Fold 3 oder Mi Mix Fold nicht zu diesem Grad sagen kann. Beim Antworten auf Nachrichten ist die Tastatur nicht gequetscht und alle Apps verhalten sich normal und sind in einem normalen Seitenverhältnis. Somit sah zumindest ich mich seltener dazu gezwungen das Find N aufklappen zu müssen. Für WhatsApp, Instagram, Bahnverspätungen checken und andere alltägliche Dinge reicht der „kleine“ Bildschirm allemal.
Klappt man das Handy dann aber doch mal auf, um sich ein CG-YouTube-Video anzugucken oder zu zocken, wird man von einem 7,1 Zoll großen AMOLED begrüßt. Durch die schiere Größe macht Medienkonsum (Videos, Fotos, Lesen) und auch das Spielen hier deutlich mehr Spaß. Durch das fast quadratische Seitenverhältnis (1:1,07) hat man bei Filmen, Serien und Videos im 16:19 oder 18:19 Format leider recht große schwarze Balken.
Gerade beim Zocken bietet das innere Display den zusätzlichen Vorteil der Bildwiederholrate, welche dynamisch zwischen 1 und 120 Hz angepasst werden kann (LTPO-Technik). Hinzu kommt, dass der Touchscreen eine Abtastrate von bis zu 1.000 Hz unterstützt. Ob diese extrem hohe Zahl stimmt, kann ich nicht sicher sagen. Eingaben werden aber quasi sofort umgesetzt, egal ob in Spielen oder in der normalen Bedienung.
Praktisch ist das große Display auch für Multitasking. Dafür kann man mit einer einfachen Geste einen vertikalen Splitscreen-Modus aktivieren. Gerade zum Kopieren von Texten oder Notizen machen während eines Zoom-Calls ist das sinnvoll. Die Tastatur kann dann über beiden Fenstern „schweben“. Öffnet man nur eine App, kann man in den Einstellungen übrigens für jede App einzeln festlegen ob sie im 4:3 oder 16:9 Format oder im Vollbild gestartet werden soll.
Für mich hat Oppo mit der Wahl der Displays einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Weg von Samsungs und Xiaomis schmalen langen Displays und hin zu einem breiteren und kürzeren Außen-Bildschirm. Das innere Display ist mit seinem Format gut für Produktivität und Multitasking geeignet, und auch Videos machen Spaß, solange man über die Ränder hinwegsehen kann.
Gute Performance mit „altem“ Chip
Anstatt dem OPPO Find N den neuen Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1 zu verpassen, setzt man auf den 2021-Flagship-Prozessor, den Snapdragon 888. Auch wenn er vom letzten Jahr ist, hat der Octa-Core mehr als genug Power. Das Foldable ist flott unterwegs und der Wechsel zwischen den zwei Displays klappt ohne Verzögerung. Dazu gibt es schnellen Speicher: 8 oder 12 GB LPDDR5 RAM und 256 oder 512 GB UFS 3.1 Speicher.
Dass alles an dem Find N schnell ist, zeigt sich in den Benchmarks wie im Alltag. Apps öffnen schnell, Multitasking läuft und auch PUBG läuft auf den hohen Einstellungen flüssig. Performanceeinbrüche, lange Wartezeiten oder Stotterer konnte ich während des Tests nicht feststellen.
Chinesische Software: ColorOS 12
Auf dem Find N läuft Oppos Color OS 12 basierend auf Android 11 mit einem Sicherheitspatch von Januar 2022. Dass es sich bei dem Gerät um eine China-Version handelt, merkt man sofort. Erstens gibt es neben Chinesisch zwar noch Englisch und 18 weitere Systemsprachen zur Auswahl, Deutsch ist jedoch nicht dabei. Dann gibt es einen Haufen Bloatware: 33 Oppo-Apps und 13 Apps von Drittherstellern sind vorinstalliert. Immerhin lassen sich alle Dritthersteller-Apps und viele der Oppo-Apps komplett deinstallieren.
Hat man das gemacht und die aggressive Akku-Optimierung angepasst, lässt sich das Find N gut benutzen. Nachdem ich meinen Google-Account in den Einstellungen hinzugefügt habe und den Play Store von APKMirror geladen hatte, rückte die chinesische Software immer mehr in den Hintergrund. Klar muss man immer die Benachrichtigungen für jede App manuell aktivieren und ab und zu sieht man noch chinesische Schriftzeichen, aber die meiste Zeit kann ich das Find N normal nutzen. Widevine Level 1 ist vorhanden und auch der Safety Net Test wird bestanden. Somit kann man auch Apps wie Netflix oder Google Pay direkt aus dem Play Store laden.
Wie bei Oppo und ColorOS üblich kann man sehr viel personalisieren und auch Gesten gibt es wieder zu Genüge. Dass manche Apps auf dem großen Bildschirm quasi auf der Seite liegend starten, kann man durch die App Rotation einfach beheben. Auch die Sprachbarriere kann man mit MoreLocale 2 und einem adb-Befehl verkleinern. Einmal aktiviert stellen sich alle heruntergeladenen Apps automatisch auf die von euch voreingestellte Sprache, also vermutlich Deutsch. Hier findet ihr eine Anleitung.
Fast eine Flagship Kamera
Die Triple-Kamera besteht aus einer 50 MP Hauptkamera, basierend auf dem Sony IMX766 Sensor, der auch im OPPO Find X3 Pro als Haupt- und im OnePlus 9 Pro als Ultraweitwinkelkamera sitzt, einer 16 MP 123° Ultraweitwinkelkamera und einer 13 Megapixel 2x-Telekamera. Dazu kommen jeweils noch eine 32 MP Selfie-Kamera auf dem inneren und äußeren Display. Man bekommt hier, bis auf eine Ausnahme, die exakt gleichen Kameras wie das Oppo Find X3 Pro. Die Ausnahme bezieht sich auch die UWW-Kamera, welche vom Find X3 Neo übernommen wurde.
Wie schon erwähnt kann man das OPPO Find N dank des Scharniers quasi selbst als Stativ benutzen, was gerade für Timelapse-Aufnahmen, Nachtaufnahmen oder Gruppenfotos praktisch sein kann. Außerdem kann man über das äußere Display auch dem Gegenüber eine Vorschau des Fotos geben oder bessere Selfies mit den drei Hauptkameras machen.
Die Fotos der Hauptkamera wissen sehr zu überzeugen. Viele Details, scharf, meist sehr akkurate Farben, ein guter Dynamikumfang und Kontrast zeichnen die Fotos aus. Ab und zu sind sie etwas zu warm, das ist aber selten der Fall und der Weißabgleich kann durch kleine Fokusänderungen wieder korrigiert werden. Fotos werden dank 4×4 Pixelbinnig im Standardmodus mit 12,5 MP geschossen.
Die Ultraweitwinkelkamera mit einem 123 Grad Aufnahmewinkel ist im direkten Vergleich natürlich schwächer, aber immer noch gut. Insgesamt bekommt man, für eine Ultraweitwinkelkamera, genug Details und auch Dynamik und Kontrast stimmen. In den Ecken sieht man die Verzerrung stellenweise etwas zu deutlich und die Farben sind oftmals ein wenig kräftiger als in echt. Bei genug Licht bin ich mit den Ergebnissen aber insgesamt zufrieden.
Die Telekamera mit zweifachem optischen Zoom bietet sehr detailreiche Fotos. Dafür benötigt sie allerdings genug Licht, bei zu wenig macht sich schnell ein leichtes Bildrauschen breit. Auch in Sachen Dynamikumfang kann die Zoom-Kamera nicht ganz mit der Hauptkamera mithalten, das ist aber zu erwarten.
Nachtmodus
Den Nachtmodus gibt es für alle drei Kameras auf der Rückseite und sogar für die beiden Frontkameras. Die Hauptkamera braucht diesen wie immer am wenigsten, denn schon die normalen Nachtaufnahmen fangen viele Details ein, sind scharf und haben eine gute Belichtung. Schaltet man dann noch den Nachtmodus dazu wird das Bild insgesamt noch heller, es kommen noch mehr Details dazu, gut beleuchtete Segmente werden schärfer und der Dynamikumfang nimmt zu. Wenn man die zwei bis drei Sekunden für den Nachtmodus hat, ist der Einsatz also auch bei der Hauptkamera sinnvoll – zumindest wenn es wirklich Nacht ist.
Bei den anderen Kameras ist der Nachtmodus wiederum Pflicht, auch schon in der Dämmerung. Ohne Nachtmodus sind die Aufnahmen mit der Ultraweitwinkelkamera bereits bei schwachem Licht recht unscharf und bieten wenig Details, dafür aber viel Bildrauschen. Der Nachtmodus verbessert die Aufnahme in allen Belangen und macht die Fotos nutzbar.
Gleiches gilt auch für Aufnahmen mit zweifachem Zoom. Allerdings nutzt die Kamera für gezoomte Nachtaufnahmen meistens nicht die Telekamera, sondern einen zweifachen digitalen Zoom der Hauptkamera. Das macht sich vor allem in der Schärfe bemerkbar. Wenn es sich vermeiden lässt, würde ich nachts von Zoom-Fotos absehen.
Selfies sind leider nicht so scharf, wie man es bei einer 32 MP Kamera vielleicht erwartet. Dafür stimmen Farben und Kontrast, gerade Hauttöne werden gut getroffen. Auch der Dynamikumfang ist überraschend gut. Der Portrait-Modus hat stellenweise Probleme mit zu viel Gegenlicht und abstehenden Haaren, solche Fehler sind aber zum Glück die Seltenheit.
Alternativ kann man Selfies auch mit allen drei Kameras auf der Rückseite machen und den äußeren Bildschirm als Sucher nutzen. Diese sind dann in allen Kategorien besser, die Aufnahme mit dem ausgeklappten und umgedrehten Foldable ist aber natürlich etwas komplizierter.
Sogar mit kabellosem Laden
Der Akku fällt mit 4.500 mAh für ein Falt-Handy relativ normal aus, im Fold3 stecken sogar noch 100 mAh weniger. Unseren üblichen PCMark 3.0 Battery Test habe ich auf dem großen Display laufen lassen und das Find N hielt gute 10 Stunden und 42 Minuten durch, bis der Akku von 95% auf 20% gefallen war. Das ist vergleichbar mit den Ergebnissen eines OnePlus 9 Pro und sogar eine Stunde länger als das neue Xiaomi 12. In der Praxis hat das Find N selbst die härtesten Testtage mit Zocken, Fotografieren, Navigation und generellem Testen und Rumspielen noch mit 15% Akku beendet. An „schwächeren“ Tagen waren es auch gerne mal 25%-30%, vor allem, wenn man nicht die ganze Zeit das große Display genutzt hat. Ein voller und langer Tag ist mit dem Oppo Find N also immer drin.
Laden kann man das Foldable mit 33W SuperVOOC per Kabel und sogar mit 15W AIRVOOC kabellos. Dabei wird auch 10W kabelloses Reverse Charging unterstützt. Der 33 Watt Ladeadapter ist natürlich in der Box und macht einen soliden Job. Oppo verspricht hier 55% nach einer halben Stunde und eine volle Ladung in 70 Minuten. In unserem Test war das Find N nach 30 Minuten bei 54% und nach 71 Minuten waren die 100% erreicht. Hier kann man Samsung mit seinen 25 Watt also klar hinter sich lassen. Zum Mi Mix Fold und seinen 67 Watt muss man aber noch aufschließen.
Konnektivität
Tatsächlich unterstützt das Oppo Find N alle in Deutschland relevanten LTE und 5G Bänder. Auch Dual SIM wird unterstützt, jedoch keine Speichererweiterung. In Sachen Bluetooth ist man mit Bluetooth 5.2 und Unterstützung für aptX HD und LDAC genauso gut ausgestattet wie beim WLAN mit WiFi 6 (ax). Auch NFC ist vorhanden und Google Pay lässt sich einfach über den Play Store installieren und nutzen.
Für die Navigation stehen einem Dual GPS/Galileo/BDS/QZSS und GLONASS zur Verfügung. Die Stereo-Lautsprecher sitzen jeweils am unteren Rand jeweils links und rechts außen und geben auch dank der physischen Entfernung voneinander ein gutes Stereo-Klangbild aus.
Ein starkes erstes Foldable
- Sehr gute Verarbeitung & gutes Scharnier
- Schließt ohne Lücke & hat keine Knickfalte
- Schickes & kompaktes Design
- äußeres Display komplett nutzbar
- gute Performance
- ColorOS inkl. Google nach dem Aufräumen gut nutzbar
- Kamera-System auf sehr hohem Niveau
- gute Akkulaufzeit & passable Ladezeit
- äußeres Display nur mit 60Hz
- kein offizielles IPX8 Rating (Wasserschutz)
- Deutsch nicht als Systemsprache möglich
- nur per Import verfügbar (kein lokaler Support)
In China kostet das Oppo Find N gerade einmal 7699 Yuan, was ca. 1.070€ entspricht. Mit diesem Preis würde man das Samsung Galaxy Z Fold 3 (~1.550€) noch deutlicher unterbieten. Leider ist das Find N nur in China erhältlich und der Importpreis fällt mit ca. 1.370€ deutlich höher aus, liegt aber immer noch unter Samsungs. Daher werden sich wohl nur sehr wenige für einen Import entscheiden, was schade ist. Denn mit dem Find N hat Oppo mal eben zwei der größten Kritikpunkte an Foldables beseitigt: das bündige Schließen zum Schutz vor Dreck und das Entfernen der Knickfalte.
Auch sonst gibt es beim Find N keinen wirklich Dealbreaker oder etwas, was viel schlechter als bei der Konkurrenz wäre. Samsung hat noch den SPen-Support, 120Hz beim äußeren Display und das offizielle IPX8-Rating, was Oppo mit einem möglichen Nachfolger aber alles noch ergänzen könnte. Sollte also ein Find N 2 kommen (was ich hoffe), kann sich Samsung definitiv warm anziehen.
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