POCO C71 vorgestellt: Xiaomis Billig-Smartphone soll sich 3 Jahre „wie neu“ anfühlen
POCO, bekannt für Smartphones mit oft gutem Preis-Leistungs-Verhältnis, erweitert sein Portfolio am unteren Ende. Das neu vorgestellte POCO C71 zielt auf das absolute Niedrigpreissegment ab. Während die Hardware-Ausstattung auf dem Papier wenig Begeisterung auslöst und klar auf einen Preis von vermutlich unter 100 Euro hindeutet, gibt es ein interessantes Versprechen bezüglich der Software-Langlebigkeit.
Inhalt
Technische Daten des POCO C71
Display | 6,88″ LCD (1640 x 720p) @ 120 Hz |
Prozessor | Unisoc T7250 Octa-Core Prozessor |
Grafikchip | Mali G57 |
Arbeitsspeicher | 3/4 GB LPDDR4X |
Interner Speicher | 64/128 GB eMMC |
Hauptkamera | 32 MP ƒ/2.0 |
Frontkamera | 8 MP |
Akku | 5.200 mAh, 15W Laden |
Konnektivität | Bluetooth 5.2, IR, USB-C, 3,5 mm Klinke, GPS, Hybrid-SIM mit Speichererweiterung |
Features | Fingerabdrucksensor Seite, |
Betriebssystem | HyperOS auf Basis von Android Go |
Abmessungen / Gewicht | 171,79 x 77,8 x 8,26 mm / 193 g |
Veröffentlichung | 25.04.2025 (Global) |
Preis | Noch nicht bekannt |
Design im Stil der Großen, aber Hardware auf Sparflamme
Optisch orientiert sich das POCO C71 erfreulicherweise an teureren Modellen wie dem POCO X7 Pro. Das Kameramodul auf der Rückseite und die kantigen Seitenrahmen lassen es moderner wirken als viele andere Geräte dieser Preisklasse. Mit dem Kameramodul erinnert es zudem auch an das iPhone 16. Mit den goldenen Akzenten möchte man vom billigen Preis ablenken, das Gehäuse wird allerdings, wie zu erwarten, komplett aus Kunststoff gefertigt sein. Erhältlich ist das POCO C71 in Schwarz, Blau und eben in Gold, wobei es auf ein Gewicht von 193 g kommt.
Beim Display bekommen wir Standardkost für unter 100 Euro: Ein großes LC-Display mit einer Diagonale von 6,88″ und einer HD+ Auflösung von 1600 x 720 Pixel. Ein AMOLED-Panel ist nicht zu erwarten, dementsprechend befindet sich der Fingerabdrucksensor an der Seite. Die Bildwiederholrate liegt dafür bei 120 Hz, die maximale Helligkeit bei 450 nits. Wie für ein LCD typisch leidet das Kontrastverhältnis. Für starke Sonneneinstrahlung ist das C71 also nicht gut geeignet.
3 Jahr „wie neue“ trotz der Hardware?
Unter der Haube wird es dann ernüchternd. POCO verbaut hier einen UNISOC T7250 Prozessor mit maximal 1,8 GHz Taktfrequenz und de Mali G57 Grafikeinheit. Gefertigt wurde er im 12 nm Verfahren und ist dadurch auch nicht sehr effizient. Diese Chips sind bekannt dafür, nur für absolute Basis-Aufgaben wie Messaging, Browsen und sehr einfache Apps ausreichend Leistung zu bieten. Multitasking und anspruchsvollere Anwendungen werden schnell zur Geduldsprobe.
Dazu kommt ein weiterer Schwachpunkt: der Speicher. POCO setzt auf 64 oder 128 GB eMMC-Speicher, statt auf schnelleren UFS-Speicher. Das bremst das Systemgefühl im Alltag zusätzlich aus, Apps starten langsamer und Ladezeiten sind länger. Immerhin gibt es einen microSD-Slot zur Speichererweiterung, der Arbeitsspeicher fällt mit 3 oder 4 GB aber auch klein aus.
Daher überrascht es umso mehr, dass POCO verspricht, dass sich das C71 drei Jahre (36 Monate) „smooth“ anfühlen soll. POCO verspricht also durch Optimierungen und Updates ein Nutzungserlebnis, das sich über 36 Monate „wie neu“ anfühlen soll. Das „*“-Symbol und der dazugehörige Text weisen aber direkt darauf hin, dass dies auf internen Labortests basiert und die tatsächliche Erfahrung stark von der Nutzungsumgebung, dem individuellen Verhalten und anderen Faktoren abhängt. Es ist ein Marketingversprechen, dessen Einlösung in der Realität abzuwarten bleibt – gerade auf so schwacher Hardware.
Immerhin ein großer Akku
Auch bei der Kamera sollte man keine Wunder erwarten. Eine 32-Megapixel-Hauptkamera mit lichtschwacher ƒ/2.0-Blende ist nicht vielversprechend, dazu gibt es nur eine „Hilflinse“, dessen Auflösung sogar verschwiegen wird. Für Schnappschüsse bei gutem Tageslicht mag es reichen, aber sobald die Lichtverhältnisse schwieriger werden, wird die Qualität rapide abnehmen. Die Frontkamera löst mit 8 Megapixel auf.
Immerhin: Ein großer 5200 mAh Akku steckt im Inneren. Wobei – ist das überhaupt noch ein großer Akku? Das POCO X7 Pro bietet 6.000 mAh, in China gibt es nun einige Modelle mit bis zu 8.000 mAh – der Trend ist im C71 leider noch nicht angekommen. Gerade für einen ineffizienten Chip und das LCD-Panel ist das verhältnismäßig wenig Power. Xiaomis HyperOS Betriebssystem auf Basis von Android Go ist aber so optimiert, dass die Laufzeit trotzdem circa anderthalb Tage betragen dürfte. Geladen wird via USB-C, allerdings nur langsam mit 15W.
Positiv hervorzuheben sind die Anschlussmöglichkeiten: Neben den üblichen Standards wie 4G LTE, Wi-Fi und Bluetooth 5.2 hat das POCO C71 einen 3,5-mm-Klinkenanschluss für Kopfhörer – keine Selbstverständlichkeit mehr. Gleiches gilt für den microSD-Slot – nur NFC für mobiles Bezahlen scheint zu fehlen.
Fazit: Viel Kompromiss mit einem interessanten Versprechen
Das POCO C71 reiht sich klar in die Riege der absoluten Low-Budget-Smartphones ein. Positiv fallen das moderne Design im Stil teurerer Modelle und die guten Anschlussmöglichkeiten inklusive Kopfhöreranschluss auf. Auch das Software-Versprechen von 36 Monaten „gefühlter“ Aktualität ist ein interessanter Ansatz, auch wenn es mit Vorsicht zu genießen ist.
Dem gegenüber stehen aber erhebliche Schwächen: Der Unisoc-Prozessor bietet nur minimale Leistung, der langsame eMMC-Speicher bremst das System zusätzlich aus und die Kamera dürfte kaum überzeugen.
Letztendlich wird der Preis entscheidend sein. Landet das POCO C71, wie erwartet, deutlich unter 100 Euro, könnte es für absolute Wenignutzer interessant sein, die primär ein günstiges Gerät für Basiskommunikation suchen und Wert auf ein (zumindest versprochen) länger flüssig laufendes System legen. Alle anderen sollten sich bewusst sein, dass man hier in Sachen Performance und Kamera sehr große Kompromisse eingeht. Für circa 150€ bekommt man schon ein Redmi Note 14 4G, welches in allen Belangen deutlich besser ist.
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