POCO X7 Pro: Das stärkste Handy unter 400€?
Hände hoch – wer erinnert sich noch an das erste Pocophone (POCO F1)? Seit dem Handy ist klar, dass POCO für ein starkes Preis-Leistungs-Verhältnis steht und selten war es so stark wie bei dem neuen POCO X7 Pro 5G. Enorm starker Prozessor, ein riesiger Akku und Xiaomis neues Betriebssystem – ist das das stärkste Handy unter 400€?
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Mit dem POCO X7 Pro wurde auch das POCO X7 vorgestellt. Das konnten wir vorab noch nicht testen, haben euch natürlich aber trotzdem unsere Einschätzung aufgeschrieben.
Inhalt
Technische Daten des POCO X7 Pro 5G
Display | 6,67″ AMOLED (2712 x 1220p), 120 Hz, 3200 nits |
Prozessor | MediaTek Dimensity 8400 Ultra @ 3,25 GHz |
Grafikchip | Mali G720 GPU |
RAM | 12/16 GB LPDDR5X |
Interner Speicher | 256/512 GB UFS 4.0 |
Kamera | 50 MP mit ƒ/1.5 Blende 8 MP Ultraweitwinkelkamera |
Frontkamera | 20 MP |
Akku | 6000 mAh, 90W |
Konnektivität | Bluetooth 6, IR, USB-C, GPS, NFC, 5G, WiFi 6 |
Features | Fingerabdrucksensor Seite, Stereo-Speaker |
Betriebssystem | HyperOS 2 |
Maße / Gewicht | 160,95 x 75,24 x 8,06 mm / 203,5g |
Farben | Schwarz, Grün, Titan |
Vorstellungsdatum | 02.01.2025 |
UVP | 8/256 GB: 369,90€ 12/512 GB: 429,90€ |
Das 1. POCO mit Wasserschutz
Die Optik ist nicht POCOs Steckenpferd, immerhin verzichtet die „Billig-Brand“ auf den riesigen POCO-Schriftzug manch älterer Generationen. Stattdessen teilt man die Rückseite optisch in zwei, was den Blick etwas von der iPhone 16-Optik abwendet. Der Rahmen ist kantig und flach, das Curved-Design überlässt man wohl der Redmi Note-Reih Dabei ist das 160,75 x 75,24 x 8,29 mm große Handy in Schwarz, Grün oder Gelb-Schwarz erhältlich. In dieser Farbversion ist das Schwarz aus Kunstleder und der gelbe Teil strukturiert, dadurch ergibt sich eine minimal größere Dicke des Geräts.
Die anderen beiden Rückseiten sind aber aus Kunststoff, was das Wertigkeitsgefühl etwas schmälert. Das weiß POCO aber mit einem Metallrahmen und einer IP68-Zertifizierung auszugleichen. Damit ist die X7-Reihe – ja, das günstigere X7 hat auch ein IP68-Rating – das erste POCO mit einem offiziellen Wasserschutz. Den Schutz komplettiert man mit einem Gorilla Glas 7i Displayglas auf der Vorderseite.
6,67″ in der Diagonale, eine 2712 x 1220p Auflösung, 120 Hz Bildwiederholrate und 3200 nits maximale Helligkeit. Die technischen Daten sprechen für sich, der Bildschirm ist scharf, schnell und hell. Der Hersteller geht sogar noch weiter und reduziert dank 1920 Hz PWM-Dimming das Flickern, für das manche Menschen anfällig sind. Die 12bit Farbtiefe stellt theoretisch sogar 68 Milliarden Farben da, in der Praxis ist davon aber wenig zu sehen.
Die Theorie übersetzt sich auch in die Praxis, das Display gefällt uns wirklich gut. Die Helligkeit ist im Alltag eher bei 700 nits und kann die 3200 nits nur in wenigen Pixeln darstellen, dafür ist die Blickwinkelstabilität sehr ordentlich. Auch der optische Fingerabdrucksensor macht seinen Job gut. Kritisieren muss man aber, dass das „Always-On Display“ nur 10 Sekunden an ist. Das spart natürlich Akku, führt Namen und Zweck eines „Always-On Displays“ aber ad absurdum.
Auch als Iron Man-Edition verfügbar
Endlich schafft es Xiaomi auch eine ihrer vielen Special Editions nach Europa zu bringen. In der Iron Man-Edition wird das POCO X7 Pro 5G zu Tony Starks persönlichem Telefon, zumindest ist es im typischen Rot-Gold gehalten. Auf der Rückseite ist der Helm zu sehen sowie ein Hinweis auf die Avengers. Details gibt es in Form des roten Kamerarands und des Power-Buttons. Auch bei der Box hat man sich Mühe gegeben und greift da zum Beispiel noch mal die Origin-Story des Charakters auf und liefert ein angepasstes Silikon-Case sowie USB-Kabel & SIM-Nadel. Die Iron Man-Edition ist limitiert, kommt nur mit 512 GB und kostet 449,99€ in der UVP!
Performance auf Ex-Flagship-Niveau
Dreh- und Angelpunkt eines leistungsstarken Smartphones ist der Prozessor. Wie im Redmi Turbo 4 schuftet der MediaTek Dimensity 8400 Ultra Prozessor auch im POCO X7 Pro. Die Besonderheit an dem Chip ist sein All-Big-Core-Design, welches auf Effizienzkerne, die sonst üblich sind, verzichtet. Mehr Platz für Power also! Mit 3,25 GHz Taktfrequenz und der Mali G720 Grafikeinheit lässt man in manchen Benchmarks sogar den Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 (ehemaliger Top Chip aus 2023) hinter sich – für ein Mittelklasse-Modell eine echte Ansage!
Auf POCOS Kühlungsversprechen á la „LiquidCool Technology“ und dem „IceLoop System“ möchten wir an der Stelle nicht weiter eingehen. Bei höherer Belastung wird das X7 Pro zwar spürbar wärmer, erreicht aber keinen kritischen Wert. Xiaomi stattet das Gerät zudem mit den aktuellen Speicherstandards LPDDR5X RAM und UFS 4.0 Massenspeicher aus. Die Konfigurationen sind dabei: 8/256 GB, 12/256 GB und 12/512 GB.
In dem beliebten AnTuTu Benchmark erreicht unser Testgerät mit knapp 1,58 Millionen Punkte. Damit überholt es ein Redmi K70 mit Snapdragon 8 Gen 2 oder auch ein Samsung Galaxy S24 mit eigenem Exynos-Prozessor. Die Performance reicht also auch für sehr anspruchsvolle Games wie Genshin Impact aus, das Gerät ist aber auch für KI-Funktionen wie dem Magic Eraser oder natürlich Foto- und Videobearbeitung gewappnet.
Riesiger 6.000 mAh Akku
Wenn Xiaomi mit dem Chip nun auf Effizienz-Kerne verzichtet, bedeutet das im Umkehrschluss, dass die Akkulaufzeit schlechter ist? Würde es, wenn man bei der üblichen Akkugröße bleibt. Man steuert allerdings mit einem 20% Kapazitätszuwachs gegen und spendiert dem POCO X7 Pro einen 6.000 mAh Akku. Das hat der Hersteller schon mal in der günstigeren C-Reihe gemacht, bisher aber nicht in der X- oder F-Reihe. Auch für Xiaomi ist das sonst eher untypisch, die größeren Akkus sind aber der Smartphone-Trend 2025, den wir bisher aber fast nur in Flagships sehen.
Auch der Benchmark-Wert von etwa 15 Stunden kann sich sehen lassen. Je nach Benutzung sollten zwei Tage kein Problem sein, sehr moderate Nutzer kommen damit vielleicht sogar noch länger aus! POCO verspricht sogar einen überdurchschnittlichen Lebenszyklus: Selbst nach 1.000 Ladezyklen sollen noch 90% Restkapazität vorhanden sein. Der Standard liegt hier bei 80% nach 800 Ladezyklen.
Aufgeladen wird der Akku per Kabel und passendem Ladegerät mit 90W maximaler Ladeleistung. Der Vorgänger unterstützte nur 67W – kabelloses Laden ist aber weiterhin nicht Teil des POCO-Repertoires. Das gilt ab diesem Jahr nun leider auch für das Ladegerät: Es liegt kein Charger mehr im Lieferumfang! POCO springt auf den Greenwashing-Zug Richtung „E-Waste“ auf, für den Samsung, Google und Apple das Ticket schon in den letzten Jahren gebucht haben.
Das 1. Xiaomi-Smartphone mit HyperOS 2
Das POCO X7 Pro ist ironischerweise das erste global verfügbare Smartphone mit dem neuen Betriebssystem „HyperOS 2“, welches auch schon auf dem Android 15 basiert. Ironisch ist es deshalb, weil POCO nur eine Sub-Brand ist und das eigentliche Xiaomi Flagship auf sich warten lässt. Das war aber auch schon im letzten Jahr so, vielleicht ist es also so gewollt. Das Android 15 Betriebssystem ist dabei komplett auf Deutsch, die Google-Dienste sind vorinstalliert, der Play Store zertifiziert und der Sicherheitspatch ist von November 2024. Leider trübt das Sammelsurium an vorinstallierten Drittanbieter-Apps das Gesamtbild, diese lassen sich aber ja deinstallieren.
HyperOS 2 unterscheidet sich auf den ersten Blick kaum von HyperOS 1, welches wiederum stark an MIUI erinnert. Interkonnektivität mit geteilter Zwischenablage oder den geteilten Benachrichtigungen gehört zu den größeren Features. Und natürlich darf KI nicht fehlen. Auch dem POCO X7 Pro steckt Xiaomi einen KI-Dolmetscher, KI-Notizen, die KI-Bildbearbeitung und Gemini in den Werkzeugkasten. Circle to search unterstützt man allerdings nicht. Die Dienste funktionieren insgesamt ziemlich gut, erleben natürlich immer mal wieder kleine Aussetzer. Gerade das Transkribieren ist in meinen Augen aber sehr genau, die Bildbearbeitung dagegen immer noch nicht fehlerfrei.
Kamera: Die größte Schwäche von POCO
Nur zwei Kameras auf der Rückseite? Diese Reduktion auf das Wesentliche ist erfrischend, immerhin sind beides echte Brennweiten. Die Hauptkamera besteht aus einem 50 Megapixel Sony IMX882 Sensor mit lichtstarker ƒ/1.5 Blende und optischer Bildstabilisierung. Die zweite Linse bietet eine Ultraweitwinkelsicht mit 8 MP Auflösung und einer ƒ/2.2 Blende. Selfies knipst man mit 20 Megapixeln. 4K Videos mit 60 fps sind möglich, allerdings nur mit der Hauptkamera.
Das P in POCO steht leider nicht für Photography – aber muss es auch nicht. Die Bilder sind im Großen und Ganzen in Ordnung und wissen bei guter Belichtung auch zu überzeugen. Trotz verhältnismäßig lichtstarkem Objektiv fällt das bei low-light Aufnahmen weg. Insgesamt fehlt es etwas an Schärfe und Gesichter zeichnet die Kamera etwas zu weich. Der Kontrast ist mir tendenziell etwas zu hoch, für den Preisbereich ist das aber verzeihbar.
Fazit: Den Aufpreis Wert!
Aufmerksame Leser werden es gemerkt haben: Das POCO X7 Pro ist die Global Version des Redmi Turbo 4, leider mit einer Änderung. Statt 6550 mAh gibt es „nur“ 6.000 mAh, trotzdem noch ein guter Wert. Und wenn man bedenkt, dass das Redmi Turbo 3 letztes Jahr als Global Version in Form des POCO F6 zu uns kam, merkt man, dass die X-Reihe hier etwas nach oben aufgewertet wurde. Das merkt man auch an der Prozessorwahl, dem schnellen Laden, dem großen Akku, dem neuen Betriebssystem und dem IP68-Rating. Kritik gibt es bei der Kamera, die einfach durchschnittlich ist und auch die fehlende Speichererweiterung und eSIM sind Angriffspunkte.
Dafür spricht auch der Preis, denn das POCO X7 Pro startet mit 8/256 GB mit einer UVP von 369€, für 12/512 GB zahlt man 429,90€. Das sind zwar 20€ Aufpreis im Vergleich zum Vorgänger, als Vorbesteller erhält man es aber schon ab 319,90€. Gut – das Ladegerät fehlt, aber ich denke die noch mal bessere technische Ausstattung ist in Relation zum Preis wirklich fair.
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