T10 Home Akkustaubsauger: Letzte Chance für Puppyoo
Der auf Haushaltsprodukte spezialisierte Hersteller mit dem Hunde-Logo gibt nicht auf: Nachdem wir den Akkustaubsauger WP536 in der Luft zerrissen, den Saugroboter WP615 zur fliegenden Untertasse deformiert und den neuen Roboter R6 als unzureichend befanden, bekommt Puppyoo eine letzte Chance. Mit dem Budget-Akkustaubsauger T10 Home möchten die Chinesen das Mittelklasse-Segment bedienen. Gelingt es diesmal?
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Warum steht in der Überschrift „letzte Chance“? Nach dem auf dem Datenblatt vielversprechenden Saugroboter R6 hatte ich mir und euch geschworen, den T10 Home noch zu testen, weil er eh schon bei mir rumlag. Sollte er aber wie vorherige Produkte des Herstellers nicht gut abschneiden, werde ich keine Puppyoo-Sauger mehr testen. Zu eurem und meinem Wohl. 😉 Aber hey, geben wir dem Sauger eine Chance!
Inhalt
Technische Daten: Vergleich zum Dreame V9
Wie jedes Modell in der Preisklasse bis 200€ muss sich auch der Puppyoo T10 Home dem (vielleicht unfairen) Vergleich mit dem Preis-Leistungssieger Dreame V9 stellen.
Puppyoo T10 Home | Dreame V9 | |
Preis ohne Angebot (ca.) | ~170€ | ~170€ |
Saugkraft | 17.500 pa | 20.000 pa |
Display | nein | nein |
Wischfunktion | nein | nein |
App | keine App | keine App |
Lautstärke | 75 dB (auf höchster Saugstufe) | 68 dB (auf höchster Saugstufe) |
Akku | 2500 mAh (nicht austauschbar) | 2500 mAh (nicht austauschbar) |
Saugstufen/Reinigungsmodi | Zwei | Drei |
Arbeitszeit | 45 Min. auf niedrigster Saugstufe, 15 Min. auf Max. | 60 Min. (je nach Saugstufe) |
Ladezeit | 2,5 h | 4 h |
Staubkammer | 0,6 l | 0,5 l |
Maße | 115,0 x 15,0 x 9,5 cm | 115,0 x 26,0 x 22,5 cm |
Gewicht | 4,0 kg ausgebaut, 1,8 kg als Handsauger | 3,0 kg ausgebaut, 1,5 kg als Handsauger |
CE-Kennzeichen | nein | als International Version ja |
Doch kein hinkender Vergleich? Auf dem Datenblatt sieht ja alles noch erreichbar aus für den Puppyoo T10 Home. Auch wenn die Arbeitszeit schon mal nicht allzu vielversprechend ist. Naja, eins nach dem anderen.
Lieferumfang
Ich hatte den Sauger bereits zwei Wochen verpackt in der Wohnung liegen, eventuell ist da ein – durchaus denkbarer – Plastikgeruch bereits verflogen. Hätte mich beim Auspacken jedenfalls nicht gewundert, aber im Zweifel für den Angeklagten. Also der erste Puppyoo-Sauger ohne Plastikgeruch beim Öffnen der Verpackung (die durchaus schick ist). Im Lieferumfang findet sich:
- Hauptelement mit Griff und 0,6 l großer Staubkammer
- Saugrohr
- Bodendüse mit v-förmiger Walze
- EU-Ladekabel
- Wandhalterung inkl. Schrauben und Dübel
- Ortungssticker (hä? Achso, zum Anbringen der Wandhalterung)
- Flexschlauch
- Fugendüse als Aufsatz
- Bürstenaufsatz
- Bedienungsanleitung auf Deutsch
Ein überschaubarer Lieferumfang, das Notwendigste liegt bei. Mir als Allergiker fehlt hier der Milbenaufsatz zum Abtöten von Hausstaubmilben aus Textilien. Überraschenderweise ist die sehr kurz gehaltene Bedienungsanleitung auf Deutsch. Puppyoo war lange ein rein auf den chinesischen Markt fixierter Hersteller, scheint aber auch einen Absatzmarkt in Europa erkannt zu haben. Wobei man zur Bedienung eines Akkustaubsaugers aus meiner Sicht auch keine Anleitung braucht.
Durch die mitgelieferte Wandhalterung ist es dem Besitzer möglich, den Staubsauger in die Wandhalterung mit integrierter Ladefunktion einzusetzen und dadurch den Akku aufzuladen. Entsprechend muss die Halterung in der Nähe einer Steckdose platziert werden. Praktisch, um Platz in den vier Wänden zu sparen.
Unpraktisch aber: Man ist gezwungen, die Wandhalterungs-Ladekontakte zum Aufladen des Akkus zu nutzen. Normalerweise kann man das Ladekabel auch direkt in das Hauptelement stecken, geht hier aber nicht.
Design und Verarbeitung
Der heikelste Punkt für Puppyoo, von mir bereits mehrmals als „Hersteller verbesserten Plastikmülls“ bezichtigt. Diesmal habe ich aber eine für mich neuartige Bekanntschaft mit der Hundelogo-Marke gemacht: Der T10 Home sieht gar nicht so verkehrt aus!
Die weiß-rote Farbgebung hat man sich mit Sicherheit ein wenig bei Xiaomi abgeschaut, die mit ihren Tochterfirmen auch gerne in diesen Farben produzieren. Das verwendete Material dürfte gerne noch hochwertiger sein, ist im Vergleich zu bisherigen Puppyoo-Saugern aber schon ein gewaltiger Unterschied. Zwar immer noch kein Vergleich zu Dreame oder Roidmi, dafür aber für einen Sauger unter 200€ durchaus angemessen. Gravierende Verarbeitungsfehler konnte ich keine finden. Fein!
Leider ist der 2500 mAh große Akku nicht austauschbar, was die Lebenszeit des Saugers verlängern würde. Und nur der Hinweis, weil es oft gefragt wird (und aber fast nie anders der Fall ist): Der Staubsauger steht nicht von alleine. So muss man ihn entweder kurz mal weglegen oder an die Wandhalterung stecken. Etwa, wenn man ein Möbelstück verrücken möchte, um besser in eine Ecke zu kommen.
Auf der Unterseite des Hauptelements findet sich etwas, das man als CE-Kennzeichen erkennen könnte. Der minimal größere Abstand zwischen beiden Buchstaben offenbart aber, dass es sich hierbei um das oft irreführende „China Export“ Kennzeichen handelt.
Staubkammer und LED-Leuchten für dunkle Ecken
Die Staubkammer bietet mit einer potenziellen Füllmenge von 0,6 l genügend Platz, um selbst bei grob verdrecktem Boden mit einer manuellen Leerung pro Reinigungsdurchlauf auszukommen. Kontaktfreies Leeren der Kammer ist möglich. Für Stauballergiker wie mich ein nicht zu verachtender Aspekt. Wäre nur schön, wenn man dazu nicht die komplette Kammer samt Filter ausbauen müsste…
Um den Filter zu reinigen, kann man diesen per Knopfdruck (roter Button oben) vom Griff lösen. Danach simpel unterm Waschbecken säubern. Den Vorteil hat man durch das Auseinanderbauen natürlich. Aber mal eben den Inhalt ausleeren? Keine Chance.
Vorne an der Bodendüse finden wir die aus meiner Sicht äußerst praktischen LED-Leuchten. Diese sind durchgehend eingeschaltet, ziehen dabei aber kaum nennenswert Akkuleistung. So kann man in dunkleren Ecken besser erkennen, ob sich Staub und Dreck in diesen befindet oder nicht. Nicht zwingend notwendig natürlich, aus meiner Sicht aber immer nice to have.
Besonders intensiv leuchten die LEDs nicht, aber reicht für das, was man von ihnen erwartet: Auf einen halben Meter Entfernung besser Schmutz erkennen zu können.
Performance und Handhabung
Nach einer Ladezeit von geringen 2,5 h (Durchschnitt sind 4-5 h) ist der Akkustaubsauger für eine Arbeitszeit von 45 Min. einsatzbereit. Allerdings gilt dieser Wert nur für die niedrigere von beiden Saugstufen. Auf der höheren Stufe mit einer Saugkraft von 17.500 pa kommt man aber auch auf noch sehr solide 15 Min. Akkulaufzeit. Die Zeiten, in denen man mit einer solchen Saugkraft vom Hocker hauen konnte, sind gut eineinhalb bis zwei Jahre her. Dennoch reichen sowohl Arbeitszeit, als auch Saugkraft für Wohnungen bis zu 100 m² mit Teppichen aus. Mehr sollte man aber nicht erwarten. Dadurch, dass man nur zwei Saugstufen zur Verfügung hat, kann man mit der Akkulaufzeit auch nicht besonders gut variieren.
Der verbaute 250W Nidec Hochleistungsmotor arbeitet mit 100.000 Umdrehungen pro Minute, was einem durchschnittlichen Akkustaubsauger dieser Preisklasse entspricht. Ich kann nicht sagen, woran es liegt, aber in letzter Zeit hatten alle Testmodelle ihre Bedienelemente, über die man die Saugstufe wechselt, auf der Oberseite verbaut. Ist natürlich unpraktisch, man könnte das entweder per Schieberegler hinten am Griff oder über mehrmaliges Drücken des Auslösers lösen. So muss man aber immer umständlich umgreifen.
Handsauger mit Aufsätzen
Immerhin muss man den Auslöser nicht durchgehend gedrückt halten, einmal angeschaltet, wird gesaugt, bis man es mit einem erneuten Drücken eines Bedienelements wieder ausschaltet. Zudem ist der T10 Home wie fast alle Modelle heutzutage ein 2-in-1-Modell, sprich, der Akkustaubsauger lässt sich auch flott zum Handsauger umbauen. Darauf kann man ihn mit einem der mitgelieferten Aufsätze versehen, die ich der Einfachheit halber in einer Bilderstrecke beschreibe:
Auf der niedrigen Saugstufe vermeldet das Schallpegelmessgerät einen Wert von 67 dB, auf der höchsten einen von 75 dB. Besonders letzterer Wert ist unangenehm laut. Auf dünneren Teppichen kann man den T10 Home auch einsetzen, bei dickflusigeren Teppichen muss man aber schwerere Geschütze auffahren. Der Akkustand lässt sich anhand von drei LED-Leuchten neben den Bedienelementen nachvollziehen.
Joa, allzu angenehm ist die Handhabung durch das doch recht schwer geratene Hauptelement dann nicht. Mit den merkwürdig platzierten Bedienelementen und der Lautstärke macht es jetzt nicht unbedingt viel mehr Spaß als mit einem Kabelsauger. Für Hartböden ist der Sauger nicht ungeeignet, aber mehr als 100€ würde ich für ihn nicht ausgeben. Gute Saugkraft, der Rest Durchschnitt oder weniger.
Fazit: Puppyoo T10 Home kaufen?
Sollte der Testbericht auf euch nun etwas zu positiv wirken, behaltet im Hinterkopf: Viele der (wenn auch überschaubaren) positiven Eindrücke kommen daher, dass Puppyoo im Vorfeld immer so enttäuscht hat. Wenn ein Haushaltsmessie einmal aufräumt, ist das zwar löblich, aber es ist trotzdem noch ein Messie. Der Puppyoo T10 Home ist ein absolut durchschnittlicher Akkustaubsauger, nicht mehr, nicht weniger. In der Preisklasse bis 200€ empfehle ich weiterhin den Dreame V9 oder V10, alternativ kann man sich auch den Proscenic P10 anschauen.
Aber Hand aufs Herz: Wie sind die 4,1 von 5 Sterne als Kundenrezensionen bei Amazon zustande gekommen? Bei 135 Bewertungen können ja nicht nur Fakes dabei sein. Ich würde auf mangelnde Vergleichswerte seitens der Nutzer tippen, bin aber dennoch ein wenig geschockt. Klar gibt es für den Preis noch schlimmere Geräte, aber eine Wertung über 4,0? Puh. Meine läge so bei 2. Vielleicht als Zweitgerät fürs Auto.
Öh, ja das war dann wohl der letzte Puppyoo-Test. Oder wollt ihr die Marke noch häufiger hier lesen? Ich weiß, ist eine rhetorische Frage.
- Handling
- große Staubkammer
- LED-Leuchten
- Betriebslautstärke zu hoch
- nur zwei Saugstufen
- geringe Arbeitszeit
- Bedienelemente an ungewohnter Stelle
- auf Teppichen naja
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