360 C50 Saugroboter für 140€ ist nur 7,9 cm flach
Es scheint sich ein neuer Trend in der Haushaltsroboter-Szene anzubahnen: Dreames erster Saugroboter – flache Bauweise. Xiaomis erster Wischroboter – auch 8 cm flach. Jetzt zieht der chinesische Internetriese Qihoo 360 mit dem C50 und somit erstem flachen Modell ohne Laserdistanzsensor nach. Eine gute Idee?
- Qihoo 360 C50 Saugroboter
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Inhalt
Technische Daten: Vergleich zum Dreame F9
Qihoo 360 C50 | Dreame F9 | |
Preis ohne Angebot ca. | ~160€ | ~200€ |
Saugkraft | 2600 pa | 2500 pa |
Navigation | Infrarotsensor mit Z-Shaped-Reinigungsmodus | Dual-Gyrosensor mit TOF-Sensor |
App | 360Robot (Android, iOS) | Xiaomi Home (Android, iOS) |
Lautstärke | 50-69 dB (je nach Saugstufe) | 45-68 dB (je nach Saugstufe) |
Akku | 2600 mAh | 5200 mAh |
Staubkammer/ Wassertank | 0,5 l/ 0,3 l | 0,6 l/ 0,2 l |
Arbeitszeit | 2 h | 2,5 h |
Gewicht | 2,1 kg | 3,7 kg |
Maße | 31,5 x 31,5 x 7,9 cm | 35,0 x 35,0 x 8,0 cm |
Steigungen | 15°, bis zu 1,7 cm | 15°, bis zu 2 cm |
CE-Kennzeichen | Ja | Ja |
Features |
|
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Lieferumfang
Außer dem Roboter selbst findet sich im handelsüblichen braunen Karton:
- Ladestation
- Netzkabel mit drei Adaptern, auch EU-Adapter
- Fernbedienung inkl. zwei AAA-Batterien
- kleines Reinigungswerkzeug
- 0,3 l Wassertank mit angebrachtem Mikrofasertuch
- Bedienungsanleitung auf Deutsch (sehr gut übersetzt!)
Der kleine Haushaltshelfer kostet 130€, da kann man nicht die Fülle an Zubehör und Ersatzteilen gleich im Lieferumfang erwarten. Die beigelegte Fernbedienung samt Batterien ist nice to have, so kann man den Roboter auch ohne App gut nutzen. Einige Funktionen fehlen dann aber natürlich, etwa das Mapping und die Bereichsreinigung.
Leider ist die Fernbedienung optisch nicht so ansprechend wie die des 360 S6 Pro. Die des C50 erinnert stark an eine TV-Fernbedienung aus den 90ern, die aus nicht so schickem Kunststoff gefertigt wurde. Wiegt sogar mit Batterien nur ein paar Gramm. Da die Bedienungsanleitung auch in sehr gutem Deutsch gehalten ist, spare ich mir hier die Auflistung mit der Tastenbelegung und verweise auf diese.
Wie Xiaomi mit der hauseigenen Verkaufs- und Crowdfundings-Plattform „Xiaomiyoupin“, hat auch Qihoo einen eigenen Shop. Die Parallelen zu Youpin sind ersichtlich, so werden hier auch Produkte anderer Hersteller verkauft (Midea, Dyson, Phillips…). Leider kann man hier nur mit chinesischem Wohnsitz bestellen.
Design und Verarbeitung
In unserer Übersicht zu den 360-Modellen fand der 360 C50 bereits Erwähnung, da er das einzige Modell des Herstellers ist, das ohne LDS auf dem Markt erschien. Durch den fehlenden LDS-Turm auf der Oberseite und der geringen Breite von 31,5 cm ist der C50 ein Kandidat für enge Bereiche und kann unter vielen Möbelstücken arbeiten. Besonders die geringe Höhe von 7,9 cm ist eine Kampfansage an andere Hersteller, beispielsweise liegt der Dreame F9 bei genau 8,0 cm.
Zwar ist die Navigation via Laser-Raumvermessung das aktuelle Nonplusultra, die Roboter kommen aber auch auf Höhen oberhalb der 9 cm. Wer sich wie ich fragt, wann der erste Saugroboter mit ausfahrbarem Laser-Turm kommt, muss sich wohl noch etwas gedulden.
Das geringe Gewicht von 2,1 kg hat aber leider auch so seine Begründung: Qihoo 360 hat hier – anders als bei den bisherigen Modellen – ziemlich am Material gespart. Klar, der geringe Preis muss irgendwie zustande kommen. Ist am Ende des Tages auch nicht das absolute K.O.-Kriterium, schließlich soll er ja in erster Linie arbeiten und wird auch immer etwas dreckig, aber da sind wir vom Hersteller besseres gewohnt. Immerhin ist ein CE-Kennzeichen auf der Unterseite mit dabei.
Bis auf die geringeren Maße geht das Kriterium „Design und Verarbeitung“ ganz klar an den Dreame F9. Dieser ist zwar etwas teurer, aber gleich aus 70% besserem Material und deutlich schicker.
Was lässt sich gegen das Verfransen der Bürstenköpfe tun? Schaut mal hier in unseren Ratgeber.
App-Steuerung via 360Robot
In der uns bereits bekannten App 360Robot (Android, iOS) ist alles gut ins Deutsche übersetzt. Viele der Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten der größeren Modelle sind auch beim Interface des C50 wieder mit implementiert worden.
Nach der Registrierung via (Wegwerf-)Mailadresse oder Handynummer (nicht wirklich empfehlenswert aus Datenschutzsicht) gilt es, den Roboter ins WLAN einzubinden. Folgende Schritte müssen zur Einbindung durchlaufen werden:
- „Gerät hinzufügen“.
- „C50“ auswählen.
- Roboter an der Seite einschalten.
- WiFi-Taste auf der Fernbedienung 3 Sek. lang gedrückt halten oder Reinigungstaste oben auf Roboter 8 Sek. lang drücken.
- Roboter meldet sich mit „Das WiFi-Netzwerk wird zurückgesetzt“.
- WLAN auswählen und passendes Passwort eingeben.
Dann nur noch ein paar Sekunden abwarten und schon ist der Roboter in der App einsatzbereit.
Sollte die WLAN-Einbindung nicht auf Anhieb funktionieren, empfiehlt es sich, das 5 GHz Netzwerk auszuschalten. Die meisten Roboter unterstützen nur 2,4 GHz, moderne Router funken aber auf 2,4 und 5 GHz. Das Ausschalten des 5 GHz Netzwerk ist kein Hexenwerk, aber von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Entsprechend empfiehlt sich hier eine simple Suchmaschinenabfrage.
Einstellungen und Funktionen innerhalb der App
Folgende Einstellungsmöglichkeiten und Funktionen bietet die App-Steuerung:
- Mapping mit Zonenreinigung
- virtuelle Fernbedienung
- Arbeitszeiten einplanen
- Saugkraft einstellen (vier Stufen)
- Bereichsreinigung
- LED auf Oberseite des Roboters an- und ausschalten
- Lautstärke der „Stimme“ des Roboters einstellen (0-100%)
- Zustand der wichtigsten Verschleißteile nachvollziehen
- Firmware-Updates herunterladen und installieren
Auch wenn diese Liste auf den ersten Blick lang wirkt, ist der Funktionsumfang doch überschaubar.
Navigation und Arbeitsweise
Der 360 C50 macht die mangelnde Laser-Raumvermessung damit wett, dass er in geraden Bahnen, sprich nach dem Zigzag-Prinzip, durch die vier Wände fährt. So lässt er keinen Bereich aus und vermag durch implementierten SLAM-Algorithmus (Simultaneous Localization and Mapping) auch, eine visuelle Karte der Räumlichkeiten zu erstellen. Diese wird in der App dargestellt. Dadurch können wir auch von unterwegs nachvollziehen, wo sich der Roboter gerade befindet.
Qihoo 360 hat zwar am Baumaterial, aber nicht an der Saugkraft gespart: Auf der höchsten Stufe sind es satte 2600 pa, die für die meisten Herausforderungen im Haushalt mehr als ausreichend sind. Zum Vergleich: Der nagelneue Roborock S6 MaxV bringt 2500 pa Saugkraft mit. Die einzelnen Saugstufen (aufsteigend angeordnet) mit Saugkraft und Betriebslautstärke:
- 600 pa, 50 dB
- 1000 pa, 56 dB
- 1500 pa, 62 dB
- 2600 pa, 69 dB
Alle Lautstärkewerte wurden mittels Schallpegelmessgerät am lautesten Punkt (dem Gebläse) gemessen.
Leider lassen sich die 360-Modelle bislang nur über komplizierte Umwege mittels Alexa-Sprachsteuerung oder Google Assistant befehligen. Mehr Informationen dazu findet ihr in diesem Ratgeber. In China oder den USA ist dies auch ohne Umwege möglich.
Wischfunktion
Ja, trotz des geringen Preises kann der C50 auch wischen. Möglich wird dies, indem man die 0,5 l große Staubkammer „am Hinterteil“ des Roboters gegen den 0,3 l großen Wassertank mit angebrachtem Mikrofasertuch austauscht. Dann Wasser rein, auf der Unterseite anbringen, fertig.
Das Hinterherziehen eines nassen Lappens ist kein adäquater Ausgleich zum manuellen Wischen mit Mopp und Muskelkraft. Da es sich um einen elektrischen Wassertank handelt, lässt sich die Wassermenge, die vom Tank auf das Tuch tröpfelt, in der App einstellen. In drei Stufen lässt sich die Wischfunktion regulieren, also niedrige, mittlere und hohe Wasserdurchflussrate.
Fazit: 360 C50 kaufen?
Im Kommentarbereich kommt von euch oft die Frage nach besonders flachen Modellen, damit man auch unter dem Bett, Sofa oder unter anderen Möbelstücken autonom saugen lassen kann. Das Erhöhen von Möbeln scheint nicht allzu oft eine Option zu sein. Das hat sich Qihoo 360 wohl auch gedacht, schließlich ist der Hersteller durchaus in der Lage, richtig starke LDS-Saugroboter zu produzieren.
Ich testete bislang jedes erhältliche Modell des Herstellers und kam nahezu immer zu dem Fazit: Preis-Leistung ist top. Qihoo 360 ist aus meiner Sicht im Saugroboter-Bereich ein Unternehmen, dem viel zu wenig Beachtung geschenkt wird. Der C50 sieht nicht nach viel aus, bringt funktionell auch nicht unbedingt viel mit. Hohe Saugkraft ist nicht immer alles, wenn die Navigation und Verarbeitung nicht mitspielen.
Das Gesamtpaket ist aber natürlich nicht vergleichbar mit den Topmodellen (hier findet ihr unsere Bestenlisten). Persönlich stempel ich den 360 C50 als „guten Versuch“ des Herstellers ab, ich denke aber, das das Modell auch schnell wieder in Vergessenheit geraten wird. Insbesondere, weil Dreame mit dem F9 aktuell das flache Modell der Stunde im Sortiment hat. Aber als Einsteigermodell? Warum nicht.
Was verbindet ihr mit der Marke Qihoo 360?
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