Realme UI: Alles was du über das Realme Betriebssystem wissen musst!
Realme ist einer der Newcomer unter den Smartphone-Herstellern und fasst langsam auch Fuß in Deutschland. Als Tochterunternehmen von Oppo hat man deren jahrelange Expertise und finanzielle Ressourcen im Rücken. Bis 2020 haben sich beide Hersteller noch das ColorOS Betriebssystem geteilt, welches mittlerweile nur noch auf Oppo- oder alten Realme-Smartphones zu finden ist. Realme setzt nun auf Realme UI. Das „eigene“ Betriebssystem orientiert sich dabei aber deutlich an ColorOS 7.1.
Wir wollen euch Realme UI einmal näher vorstellen. Wir gehen im Folgenden auf smarte Features sowie die Updatepolitik ein und zeigen euch wie ihr Realme UI bzw. die neusten Updates auch manuell installieren könnt.
Inhalt
Was ist Realme UI?
Realme UI steht für Realme User Interface, also für die Realme Benutzeroberfläche. Diese Benutzeroberfläche basiert selbstverständlich auf dem Android Betriebssystem und ist somit eine Oberfläche für Android Smartphones. Als solches setzt es Android 10 voraus oder wird entsprechend zusammen mit Android 10 beim Update installiert. Aktuell ist es für den Großteil von Realme Smartphoneportfolio verfügbar, darunter zum Beispiel für das Realme X2 Pro oder das Realme 6.
Da es auf Oppos ColorOS 7.1 basiert, sieht es im Grunde identisch aus und teilt sich auch einen Großteil der Funktionen. Das Realme UI Betriebssystem ist in den Global Versionen der Handys komplett und gut auf Deutsch übersetzt, ist mit allen relevanten Google-Diensten inklusive zertifiziertem Google Play Store ausgestattet und unterstützt in der Regel auch das Widevine Level 1 zum Abspielen von FullH-Videostreaminginhalten.
Bei Realme UI kann man nicht unbedingt von einem „puren“ Android bzw. Stock Android reden. Realme UI nutzt zwar beispielsweise auch einen App-Drawer, der sich auch deaktivieren lässt, und einige Google-Dienste, bietet aber auch eigene Apps an. So gibt es zum Beispiel eigene Nachrichten- und Telefon-Apps sowie einen eigenen Mail-Client, trotzdem ist auch GMail direkt vorinstalliert. In dem Fall kann man nicht unbedingt von Bloatware, also unerwünschten Programmen, sprechen. Davon ist in der Regel nicht viel vorinstalliert, lediglich Facebook, Netflix und Opera, die sich auch leicht deinstallieren lassen.
Im Gegensatz zu zum Beispiel Xiaomis MIUI Oberfläche oder Huaweis EMUI Oberfläche setzt Realme weniger auf eigene Services wie eine Cloud oder einen eigenen App Store.
Anpassbarkeit von Realme UI
Ein Hauptargument für die Nutzung von Android ist für viele auch die Anpassbarkeit der Smartphones. Über den Play Store lassen sich natürlich auch alternative Launcher oder Themes installieren, doch wie viel Freiheit lässt Realme UI dem Benutzer?
Eine Option zum Individualisieren ist das Anpassen der Symbole, also der Icons. Dafür gibt es verschiedene Voreinstellungen, allerdings lassen sich die Umrandung und Icongröße auch individuell per Schieberegler anpassen. Die Optik lässt sich zudem natürlich auch durch einen Dark Mode anpassen, der zumindest für alle Standard-Apps funktioniert.
Zudem hat man die Möglichkeit, den App-Drawer zu deaktivieren oder den „normalen“ oder den „einfachen“ Modus zu nutzen. In diesem werden alle Icons und die Schriften deutlich vergrößert. Dazu gibt es unter „Startbildschirm & Hintergrund“ weitere solcher kleinen Einstellungsmöglichkeiten, darunter die Animationsgeschwindigkeit, „Zum Sperren doppelt antippen“ oder wo die Suchleiste sein soll.
Realme UI: Smarte Features
Realme UI und ColorOS teilen sich einige smarte Features, die man so auch von anderen Geräten aus dem BBK Konzern, zu dem auch Oppo und Realme gehören, kennen.
Smart Sidebar
Da Smartphones tendenziell immer größer werden und die einhändige Bedienung damit einhergehend immer schwieriger ist, hat sich Realme die smarte Sidebar ausgedacht. Diese lässt sich in den Einstellungen unter „Convenience-Tools“ als „Intelligente Seitenleiste“ einschalten. Die Seitenleiste sitzt dann an der rechten Seite und lässt sich mit einem Wisch nach links öffnen.
Generell lässt sich die Sidebar frei belegen, so kann man jede installierte App darauf legen, um so einen Schnellzugriff zu haben. Dazu gehören auch Quick Tools wie Screenshot oder Bildschirmaufnahme genauso wie weitere Kurzbefehle. Die smarte Sidebar kann quasi beliebig voll belegt werden.
Standby-Gesten
Benutzer eines OnePlus-Smartphones kennen eventuell bereits die Standby-Gesten. Mit diesen kann man eine Aktion auf seinem Handy ausführen, während es noch im Standby ist. So aktiviert zum Beispiel ein „gemaltes V“ die Taschenlampe, malt man ein „O“ kann man die Kamera öffnen. So lässt sich das Display auch mit einer zweifachen Berührung aktivieren. Auch die Musikwiedergabe kann man steuern: ein Pause-Zeichen (II) zu malen, pausiert das aktuelle Lied.
Realme führt das noch etwas weiter und lässt noch sieben weitere, anpassbare Gesten zu. Für jede dieser Gesten kann man eine beliebige App starten oder eine Person aus den Kontakten anrufen. So kann man mit einem Wisch nach oben die China-Gadgets App starten, durchaus praktisch!
Realmes Updatepolitik
Wie gut Realme die Smartphones mit Updates versorgt und wie langlebig die Smartphones somit sind, lässt sich momentan nur schwer beantworten. Da Realme noch ziemlich neu am Markt ist, der deutsche Marktstart war erst im Sommer 2019, können sich noch keine langfristigen Aussagen treffen lassen.
Aber: Die bisherigen Erfahrungen sehen diesbezüglich vielversprechend aus. Ein gutes Zeichen ist, dass fast alle Geräte ab der dritten Realme Generation seit Januar 2020 geupdatet werden, immer zwei pro Monat. Zudem ist es ebenfalls von Vorteil, dass Relame sich dem eigenen Betriebssystem verpflichtet hat, so ist man eventuell weniger von Oppo abhängig. Auch während unserer einzelnen Testphasen mit den Realme Geräten kamen Updates, sodass zumindest der Sicherheitspatch monatlich aktualisiert wird.
Zudem veröffentlicht der Hersteller die Software-Updates nicht nur per OTA-Update (Over-The-Air), sondern auch als Download auf der eigenen Webseite. Von daher stehen aktuell alle Zeichen gut, dass die Update-Politik von Realme ausreichend gut sein wird. Ob man aber die gute Reputation von Xiaomi und Apple anknüpfen kann, wird sich zeigen.
Realme UI manuell installieren
Um euer Realme Smartphone zu updaten, solltet ihr als Erstes schauen, ob euch unter „Einstellungen“ -> „Software-Update“ ein herunterladbares Update angezeigt wird. Falls nicht und euch das Realme UI anzeigt, dass die Software aktuell ist, ihr aber wisst, dass ein neues Update verfügbar ist, lohnt sich ein Blick auf die Realme-Website. Im Support-Bereich unter „Software-Updates“ lassen sich die aktuellen Updates herunterladen und manuell installieren.
Das solltet ihr über euren PC oder Laptop machen. Dafür könnt ihr die .zip Datei herunterladen und dann per USB-C Kabel auf euer Realme-Smartphone übertragen. Legt die Datei zum Beispiel in den Download-Ordner. Anschließend könnt ihr die Verbindung sicher trennen und die Datei von eurem Handy aus installieren. Dann müsst ihr nur noch den Schritten folgen.
Fazit: Eine der interessantesten Android Oberflächen
Sicherlich sind Geschmäcker verschieden und auch Realme UI wird nicht jedem gefallen. Dennoch haben wir den Eindruck, dass Realme hier ein guter Spagat zwischen dem Gefühl von purem Android, der Platzierung eigener Apps, der Anpassbarkeit und smarten Features gelungen ist.
Wir werden den Artikel natürlich hinsichtlich der Updatepolitik auf dem Laufenden halten. Wenn ihr noch konkrete Fragen habt, stellt sie gern in dem Kommentarbereich, manche Anregungen können sicherlich mit in diesen Ratgeber einfließen.
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