realme GT 2 Pro Smartphone für 449,99€ bei Amazon
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Das macht das realme GT2 Pro richtig gut:
- Hochauflösender 120 Hz LTPO AMOLED Bildschirm
- Schnelles 65W Laden
- Gute Kamera
Nachdem es leider kein realme GT Pro, sondern „nur“ das realme GT, die Master und Explorer Edition gab, ruft das Oppo-Tochterunternehmen das realme GT 2 Pro ins Leben. Dieses möchte sich anscheinend mit dem Xiaomi 12 messen und setzt dabei auch mal auf Nachhaltigkeit. Hinterlässt es im Test es auch einen nachhaltigen Eindruck?
- realme GT 2 Pro (8/128 GB)
- realme GT 2 Pro (12/256 GB)
Inhalt
Technische Daten des realme GT 2 Pro
realme GT 2 Pro | |
Display | 6,7 Zoll AMOLED, 1-120 Hz LTPO, 3216 x 1440 Pixel, 525 PPI |
Prozessor | Snapdragon 8 Gen 1 Octa Core @ 2,84 + 2,5 + 1,80 GHz |
Grafikchip | Qualcomm Adreno 730 |
Arbeitsspeicher (RAM) | 8 GB / 12 GB LPDDR5 |
Massenspeicher | 128 GB / 256 GB / 512 GB UFS 3.1 |
Kamera | 50MP IMX766 Hauptkamera mit ƒ/1.9 Blende 50 Megapixel Ultraweitwinkelkamera mit 150° Mikroskopkamera mit 40-fach Vergrößerung |
Frontkamera | 32 MP |
Akku | 5.000 mAh, 65 Watt per Kabel |
Konnektivität | Wi-Fi 5 & 6 (ac/ax), BT 5.2, aptX HD, NFC, Dual GPS/Galileo, GLONASS/ BDS, 5G, LTE Band 20 |
Features | In-Display Fingerabdrucksensor, Face Unlock, Stereo Lautsprecher, USB-C |
Betriebssystem | Android 12 mit realme UI 3 Oberfläche |
Farben | Schwarz, Blau, Grün (Papier-Rückseite), Weiß (Papier-Rückseite) |
Maße / Gewicht | 163,2 x 74,7 x 8,18 mm / 189 g (Papier-Rückseite), 199 g (Glas-Rückseite) |
Realme zeigt sich nachhaltig
Die vorherigen Gerüchte zu dem Äußeren des realme GT 2 Pro haben sich (leider) nicht bestätigt; das ursprüngliche Design erinnerte an das Google Nexus 6P. Stattdessen bekommt man auf der Rückseite eine mittlerweile fast typische BBK-Optik (BBK ist der Konzern hinter Oppo, realme, OnePlus & Co.) wie in den OnePlus-Geräten, mit rechteckigem Kameramodul und drei dreieckig angeordneten Kamerasensoren. Das realme GT 2 Pro ist dabei in Schwarz, Blau sowie in Weiß und Hellgrün erhältlich.
Nur die letzten beiden Colorways, „Paper White“ und „Paper Green“, setzen auf die neu „Papier-Rückseite“ aus biobasierten Materialien, die besonders nachhaltig sein soll. Da dafür ökologische Restprodukte verwendet werden, soll dieses Material, welches mit der Firma SABIC erstellt wurde, bis zu 2 Kg CO2-Emissionen einsparen.
Dafür waren über 12 Monate Forschung & Entwicklung mit 63 Prototypen nötig. Für das Design zeigt sich Naoto Fukasawa verantwortlich, dessen Unterschrift auch Platz auf der Rückseite findet und der auch schon für die Koffer-Rückseite des realme GT Master Edition verantwortlich war. Der nachhaltige Ansatz spiegelt sich zudem in der Verpackung wieder.
Und ja, sieht das toll aus! Man kann die Papier-Struktur fühlen, auch wenn die Optik natürlich deutlich vergrößerter ist als bei einem echten Stück Papier. Nichtsdestotrotz ist das Weiß wirklich clean. Das realme Logo auf Kamerahöhe wirkt dabei fast schon wie ein Qualitätssiegel, gestempelt vom Designer. Das Kameraplateau ist silbern umrahmt, womit es zu dem realme-Schriftzug und dem Gehäuserahmen passt. Der Hersteller trifft hier voll meinen Geschmack und es zählt mit dem OPPO Find X5 Pro für mich zu den schönsten Smartphones auf dem Markt. Da wünschte man sich schon fast, dass auch der Gehäuserahmen weiß wäre.
Wie ist das realme GT 2 Pro verarbeitet?
Das realme GT 2 Pro ist aufgrund der 6,7″ Bildschirmdiagonale 163,2 mm hoch. Bei einer Breite von 74,7 mm und einer Dicke von 8,18 mm kommt man bei den Papier-Designs auf ein Gewicht von 189g, die schwarze und blaue Rückseite sind aufgrund der Glas-Rückseite 10g schwerer. Trotz dem „Papier“ ist das GT 2 Pro natürlich nicht einfach so zu zerreißen. Die Kunststoff-Rückseite sorgt für ein geschmeidiges Gefühl in der Hand und scheint robust genug. Bleibt nur zu hoffen, dass es nicht so leicht durchbricht wie das OnePlus 10 Pro des gleichen Konzerns.
Die Kamera steht glücklicherweise nicht ganz so weit aus dem Gehäuse heraus. Dadurch wackelt das GT 2 Pro zwar trotzdem auf dem Tisch, aber eben nicht so stark wie manche Geräte der Konkurrenz. Das mitgelieferte Case kann das auch nicht ausgleichen, gefällt mir aber trotzdem gut. Wahrscheinlich weil es nicht transparent ist. Trotz dem verhältnismäßig niedrigen Preis für ein Flagship, wirkt das realme GT 2 Pro gut verarbeitet. Druckpunkte sind direkt, hier wackelt nichts und die Aussparungen hat man in der Produktion sauber ausgefräst.
Trotzdem ist das realme GT 2 Pro wie Papier eben nicht gegen Wasser geschützt. Ein IP-Rating ist nämlich nicht vorhanden. Da wir das auch bei dem Xiaomi 12 kritisieren, tun wir das an der Stelle ebenfalls. Für ein Flagship bzw. Top-Smartphone mittlerweile ein Unding, Apple legt darauf sogar bei dem 400€ iPhone SE Wert. Das ist natürlich besonders schade, da das OPPO Find X5 Pro und OnePlus 10 Pro, die großen Brüder der Partnerfirmen, beide mit einem IP68-Rating ausgestattet sind.
Realme GT 2 Pro mit LTPO-Display
Laut realme verbaut man im realme GT 2 Pro das „erste flache 2K AMOLED LTPO Display der Welt“, der Bildschirm ist also nicht curved. Damit steht es unter den chinesischen Herstellern schon fast alleine da, prominent sind nur noch Samsung und Apple für ihre flachen Displays. Das 6,7″ große Bildschirmpanel entstammt dem Hause Samsung und setzt auf eine Auflösung von 3216 x 1440 Pixel, womit man eine Pixeldichte von 525 ppi erreicht.
In puncto Schärfe ist das ein klarer Vorteil gegenüber dem Xiaomi 12, zumal man im realme GT 2 Pro auch ein LTPO Display bekommt, welches Xiaomi nur im Xiaomi 12 Pro bietet. Damit kann die Bildwiederholrate sogar bis auf 1 Hz heruntergefahren werden, wenn nicht mehr benötigt wird. Das sorgt wie in einem OnePlus 9 Pro oder iPhone 13 Pro für einen stromsparenden Effekt.
Zudem trumpft man mit einer Touch-Abtastrate von 1000 Hz auf, genauso wie mit einer hohen Helligkeit von bis zu 1400 nits. Diese dürfte sich aber wieder nur auf Extremfälle beziehen, aber immerhin. Das Kontrastverhältnis ist dank AMOLED-Display mit 5.000.000:1 besonders hoch, zudem können dank 10bit Farbtiefe eine Milliarde Farben dargestellt werden. Auch ein Fingerabdrucksensor unter dem Display ist vorhanden und geschützt wird es durch Gorilla Glas Victus.
Da bleibt einem auch nicht mehr viel zu sagen, außer dass realme hier sehr gute Arbeit leistet. Die Schärfe ist auf WQHD+ außerordentlich, FHD+ dürfte meisten allerdings reichen. Scrollen ist super smooth, Eingaben werden augenblicklich umgesetzt und die Farben sind satt. Die Blickwinkelstabilität fällt mit besonders positiv auf, einen Color Shift kann ich nicht erkennen. Viel mehr kann man nicht erwarten.
Fingerabdrucksensor im Display
Wie es sich für ein Top-Smartphone gehört, wandert der Fingerabdrucksensor unter das Display. Der Sensor ist optischer Natur, auf einen Ultraschallsensor wie im Samsung Galaxy S22 Ultra oder iQOO 9 Pro muss man leider verzichten. Allerdings schmälert das nicht die Schnelligkeit und Zuverlässigkeit des Fingerabdrucksensors im realme GT 2 Pro. Er hat im Test tatsächlich nicht einmal versagt und entsperrt fast immer sofort. Cool ist, dass man die Animation sogar anpassen kann, wenn man möchte.
Einstellungen in realme UI
Nicht nur die Hardware ist fortgeschritten, auch die Möglichkeit der Anpassung in der Software. Die AMOLED-Technik lässt eh schon mehr Spielraum dafür. In realme UI kann man aber neben Standard-Features wie Dunkel-Modus, Auto-Helligkeit oder Augenkomfortmodus auch ein Naturfarbendisplay einstellen, welches die Farbtemperatur nach Umgebungslicht anpasst. Dazu kommen einige AI-Funktionen wie ein Bildschärfer oder Bewegungsverbesserung, die ich aber deaktiviert habe.
Die Bildschirmauflösung bietet die Optionen FullHD+ und QHD+ mit den vollen 3216 x 1440 Pixeln. Die kann gleichzeitig mit der 120 Hz Bildwiederholrate aktiviert werden, die man entweder forcieren oder automatisch adaptieren kann. Im Bildschirmfarbmodus kann man zudem auch die Temperatur individuell anpassen und zwischen verschiedenen Presets für die Farbwiedergabe wählen. Die meisten werden sicherlich einfach die Standardauswahl treffen, aber nett die Option zu haben.
Wie leistungsstark ist das realme GT 2 Pro?
Dass man den neuen Snapdragon 8 Gen 1 in seinem neuen Flagship nutzt, ist keine Überraschung. Schon fast seit dem Beginn ihrer Existenz setzen die realme Top-Handys auf die besten Qualcomm Prozessoren, so wie auch das realme GT den Snapdragon 888 nutzt. Der Prozessor bietet dabei eine neue ARMv9 Architektur, einen High Performance-Kern, bis zu 3 GHz Taktfrequenz und dank 4 nm Herstellungsverfahren soll er noch effizienter sein. Die Performance soll bis zu 20% höher sein und auch die AI-Komponente wurde verbessert.
Dazu reicht man wahlweise 8 GB oder 12 GB LPDDR5 Arbeitsspeicher und 128 oder 256 GB UFS 3.1 Massenspeicher. Schade, in China gibt es sogar eine 512 GB Version. Wichtig zu wissen: der Speicher ist nicht erweiterbar, das realme GT 2 Pro kommt ohne microSD-Kartenslot aus.
Auch wenn das keine Überraschung ist, das realme GT 2 Pro ist ein sehr, sehr schnelles Smartphone. Auch dank der 120 Hz Bildwiederholrate, aber allein aufgrund des Chips öffnet sich jede App sofort und schließt genauso schnell. Das Navigieren durch die realme UI Oberfläche fühlt sich wie Fliegen an und Zocken ist ebenfalls kein Problem. Anspruchsvolle 3D-Spiele wie Asphalt oder Genshin Impact laufen auf höchsten Einstellungen, das macht einfach Spaß. Die Foto-Verarbeitung geht ebenfalls zügig rum, für mich ein wichtiger Punkt im Alltag.
Heftig ist aber der Leistungsunterschied beim Video-Export über InShot. Das gleiche, kleine Videofile hat auf dem iPhone 13 Pro 5 Sekunden benötigt, auf dem realme GT 2 Pro 35 Sekunden, also sieben mal so lange! Das liegt wahrscheinlich an der besseren Optimierung für iOS, aber trotzdem, das ist eine Hausnummer.
Wer auf solche Workflows nicht angewiesen ist, bekommt mit dem realme GT 2 Pro eines der schnellsten Smartphones zur Zeit, was sich auch die nächsten Jahre noch locker gute bis sehr gute Performance liefern wird.
Dauerbelastung bei Benchmarks & Hitzeentwicklung
Da der Snapdragon 8 Gen 1 leichte Probleme mit Dauerbelastung haben soll, haben wir wie im Test zum Xiaomi 12 Pro den anspruchsvollen 3D Mark Wild Life Benchmark zehn mal hintereinander ausgeführt.
Vom Ursprungswert von 9347 bewegte sich das realme GT 2 Pro nach zehn Tests auf einen Wert von 8285 bei 7 fps weniger. Das ist ein Defizit von 12% in der Leistung, beim Xiaomi 12 Pro waren es „nur“ 8%. Das GT 2 Pro ist dabei spürbar wärmer geworden, bis es sich abgekühlt hat war die Performance zudem leicht ruckelig und Apps benötigten einen Tick länger. Bei diesem Prozess hat das GT 2 Pro zudem ca. 12% Akkulaufzeit verloren.
Damit schneidet es zwar etwas schlechter ab als das Xiaomi, in der Praxis ist das aber eher irrelevant. Das ist schließlich kein Alltagsszenario. Wie beschrieben performt das Handy ansonsten absolut auf Augenhöhe mit den anderen Flagships. Das heißt lediglich, dass realmes Kühlsystem bestehend aus neun Schichten inklusive Thermalgel und Edelstahl-Vapor Chamber nicht ganz so gut greift wie erwünscht.
Benchmarkergebnisse
Benchmarks sollen immer nur eine Tendenz der Leistung eines Smartphones angeben. Dafür eignen sie sich aber gut und beweisen auch im Falle des realme GT 2 Pro, dass die Performance mit teureren Flagships auf Augenhöhe ist. Im Geekbench 5 Benchmark schlägt man das Xiaomi 12 Pro, im AnTuTu und 3D Mark Benchmark liegt man dagegen leicht dahinter. Trotzdem: Hier gibt es keine Auffälligkeiten, die Benchmarks beweisen unseren Eindruck.
Lädt in einer halben Stunde komplett auf!
Man legt Wert auf einen noch größeren Akku von 5.000 mAh, der entgegen erster Leaks aber „nur“ mit 65W geladen werden kann. Ursprünglich waren bis 125W im Gespräch, die UltraDart Ladetechnik hat der Hersteller bereits präsentiert und kommt im realme GT Neo3 wohl erstmalig zum Einsatz. Geladen wird über Kabel, kabelloses Laden ist bei realme leider immer noch kein Thema. Das ist schade, gerade weil OPPO es mittlerweile verbaut, OnePlus und Xiaomi genauso. In einem Handy für 749€ kann man das unserer Ansicht nach durchaus erwarten.
Eine vollständige Aufladung mit dem mitgelieferten 65W Ladegerät geht in etwas mehr als 30 Minuten vonstatten. Im Test bekamen wir in genau 30 Minuten einen Fortschritt von 5% auf 99%. Die Besonderheit ist dabei, dass man schon in knapp fünf Minuten auf 50% kommt. Gerade wenn es mal schnell gehen muss ein wahrer Vorteil. Generell ändert diese Ladegeschwindigkeit das eigene Ladeverhalten, da man es lieber morgens beim Duschen laden kann, als es die ganze Nacht an die Steckdose zu hängen.
Ist das realme GT 2 Pro komplett geladen, erzielt man eine solide Laufzeit. Ich hätte mir aufgrund des effizienten Chips und dem LTPO AMOLED Display einen noch besseren Wert als elf Stunden im Benchmark erhofft. Nichtsdestotrotz sorgt das dafür, dass man mit dem realme Flagship locker durch den Tag kommt. Spätestens in der Mittagspause am Folgetag sollte man aber wieder laden, was dank dem 65W Charger schließlich schnell geht. Einen zweiten Charger kann man sich hier nachbestellen.
Wie gut ist das neue Kamera-System?
Realmes größte Baustelle war bisher die Kamera; die war auch ein Kritikpunkt im Vorgänger. Dem versucht man nun endlich mit dem Sony IMX766 Sensor mit 50 MP Auflösung und ƒ/1.8 Blende entgegenzuwirken. Der Sensor steckt schon im NORD 2, aber auch im Xiaomi 12. Durch das 6P Objektiv bietet die Hauptkamera einen Aufnahmewinkel von 84,4° bei einem Brennweitenäquivalent von 23,6 mm. Das zeigt man auch durch den Street Photography-Modus. Wichtig: der Sensor ist optisch bildstabilisiert.
Dazu gibt es eine 50 MP Ultraweitwinkelkamera mit 150° Aufnahmewinkel, bei der man wohl den Samsung S5KJN1 Sensor benutzt. Der riesige Aufnahmewinkel ist dabei rekordverdächtig und kommt auch im OnePlus 10 Pro zum Einsatz. Aufgrund von ƒ/2.2 Blende ist dieser Sensor aber nicht ganz so lichtstark. Ein Highlight: realme integriert eine Mikroskopkamera, die eine 40-fache Vergrößerung bietet. Dabei dürfte es sich um die gleiche Kamera wie im OPPO Find X3 Pro handeln, die man Find X5 Pro leider rausgekickt hat. Der Sony IMX615 Sensor dient als Selfie-Kamera und bietet eine 32 Megapixel Auflösung bei einer ƒ/2.4 Blende.
Hauptkamera
Dass die Kamera eigentlich immer die Schwachstelle ist, merkt man dem realme GT 2 Pro erstmal nicht an. Leider geben OnePlus und OPPO die Foto-Expertise von Hasselblad nicht an den kleinen Bruder realme weiter. Die treten nämlich mit ihrem eigenen Farbprofil auf, welches nicht 100% akkurat ist, mir aber trotzdem gut gefällt. Die Fotos sind oft etwas hell, die Farben teils schon fast pastellig, wodurch die Fotos aber irgendwie modern aussehen. Die Konkurrenz ist hier einfach etwas näher an der Realität.
Die Schärfe ist dagegen ein anderes Thema, die könnte durchaus höher ausfallen. Bei vielen der Fotos fällt es fast schwer auszumachen, wo der Fokus gelandet ist, oft steht dieser nicht so ganz im Vordergrund. Das kriegt Xiaomi, gerade bei dem 108 MP Sensor, insgesamt besser hin. Die Fotos sind aber auch nicht unscharf, ein zuverlässiger Autofokus würd dem GT 2 Pro hier gut tun.
Der Dynamikumfang gefällt mir in der Regel dabei gut, bei direktem Sonnenlicht hat es natürlich aber auch ein paar Probleme. Dafür sind Hauttöne wieder etwas künstlich, meine Haut sieht mal etwas zu gelb, mal etwas zu rot aus. Insgesamt sind das aber wirklich nur Nuancen wie ich finde. Auf den ersten Blick gefallen mir die Fotos in der Regel gut und ich hätte kein Problem damit, meine Urlaubsfotos mit dem Handy zu machen. Trotzdem habe ich den Eindruck, dass das Xiaomi 12 mit dem gleichen Sensor etwas bessere Fotos macht. Sobald die Global Version davon auf dem Markt ist, werden wir hier noch einen Vergleichsabschnitt hinzufügen.
Ultraweitwinkelkamera
Die weitwinkligste Ultraweitwinkelkamera auf dem Ultraweitwinkelmarkt also. Drückt man auf die UWW-Kamera wie gewohnt, überrascht es einen erstmal, dass diese gar nicht so weitwinklig ist. Mit 0,6x Zoom ist die Standard-Option sogar gar nicht so überdurchschnittlich, das iPhone 13 Pro ist im Direktvergleich weiter. Die 50 Megapixel Auflösung sorgen bei guten Lichtverhältnissen für viele Details, bei low-light beginnt das Rauschen zügig.
Das Farbprofil ist dagegen ein anderes als bei der Hauptkamera, das Color-Matching zwischen den Sensoren gelingt nicht. Die UWW-Kamera ist etwas satter, aber auch kontrastreicher.
Möchte man die vollen 150° Aufnahmewinkel nutzen, muss man den „150°-Modus“ unter „Mehr“ in der Kamera-App öffnen. Die App gibt den Hinweis: „Für optimale Ergebnisse aus einem Meter fotografieren“ – Ahh! Die ist gar nicht dazu gedacht, viel mehr auf das Bild zu bekommen, sondern für den berühmten Fish-Eye Effekt zu sorgen. Denn die Verzerrung an den Bildrändern ist sehr stark, im normalen Modus sieht man das durch den Crop-In nicht. Man kann auch noch die Vignette aktivieren, womit man mit dem realme GT 2 Pro wohl explizit Skate- oder 90er Jahre Rap-Videos aufnehmen soll. Ein cooler Effekt – ja. Ein wirkliches Feature für „normale“ Fotos? Eher nicht.
Die Mikroskop-Kamera
Als wir die Mikroskop-Kamera im OPPO Find X3 Pro zum ersten mal getestet haben, waren wir sehr überrascht, wie gut das funktioniert. Das ist nun auch in dem realme GT 2 Pro der Fall, anscheinend wurde die Kamera einfach weitergegeben. Während Makrokameras aktuell allgegenwärtig sind, ist die Mikroskopkamera ein neues Level, da man wirklich sehr nah an ein Objekt herangehen kann. Schon bei 20-facher Vergrößerung taucht man wie in eine neue Welt ein, 40-fach ist dementsprechend noch ein ganzes Stück.
Dabei ist es leider schwer wirklich gute Resultate zu bekommen. Da kein Autofokus oder eine Stabilisierung vorhanden ist, sollte man das Handy dabei möglichst ablegen, zum Beispiel auf die Tischkante. Sobald man den Modus startet, schalten sich die LEDs ein, da sonst zu wenig Licht vorhanden wäre. Die Fotos gefallen mir wirklich gut und eignen sich sicher auch als Bildschirmhintergrund. Eine noch höhere Auflösung wäre wünschenswert. Cool ist aber, dass man auch Videos aufnehmen kann. Aufgrund fehlender Bildstabilisierung sind die aber kaum zu gebrauchen.
Selfie-Kamera
Mit 32 Megapixeln fällt die Auflösung für eine Selfie-Kamera hoch aus. Die Selbstportraits gefallen mir ebenfalls wirklich gut. Man wendet ihr das ähnliche Farbprofil an, was im Fall der Selfies ebenfalls modern aussieht. Viele Details, eine gute Schärfe und die hohe Auflösung sorgen für tolle Resultate der Frontkamera. Wer gerne mal ein Selfie verschickt, wird damit seine Freude haben. Auch wenn ihr mal nachts ein Selfie macht, ist das „Blitzlicht“ gut gelöst. Das realme passt das Resultat dann nämlich im Nachhinein noch die Belichtung an.
Was bringt 360° NFC?
5G spielt weiterhin eine große Rolle, zumindest im Marketing diverser Smartphone-Hersteller. Und auch wenn es nicht explizit im Namen des realme GT 2 Pro verankert wurde, sind alle wichtigen 5G-Frequenzbänder für Deutschland mit an Bord. Vor allem n1, N28, n77 und n78, die auch in dem Handy für eine sehr schnelle Mobilfunkverbindung sorgen. In Leverkusen und Düsseldorf konnten wir im Vodafone-Netz gute Download- und Uploadgeschwindigkeiten feststellen. Wer kein 5G-Vertrag hat, kann auf LTE inklusive Band 20 und Band 28 zurückgreifen. Die Telefonqualität lässt auch nicht zu wünschen übrig.
Dafür integriert die OPPO-Tochter hier einen Dual-SIM Slot, der an der Unterseite des Telefons steckt. Auf beiden Slots unterstützt er 5G. Daneben liegt der USB-C Port, bei dem es sich ebenfalls leider um einen USB-C 2.0 Port handelt. Hier merkt man, dass realme der günstigste Hersteller des BBK-Konzerns ist, OnePlus und OPPO arbeiten mit dem neueren Standard. Das wäre auch ein kleiner Vorteil gegenüber Xiaomi gewesen. Auf einen 3,5 mm Klinkenanschluss muss man ebenfalls verzichten.
Dazu gibt es WiFi 6, Bluetooth 5, Dual-GPS und 360° NFC. Somit kann das ganze Handy zum Bezahlen per NFC genutzt werden, nicht nur die Rückseite. Eine nette Neuerung, bisher habe ich aber keine Probleme mit NFC gehabt, weswegen ein Mehrwert schwer zu bemerken ist. Für die Audiophilen unter euch, unterstützt es noch eine Vielzahl von Codecs: SBC, AAC, APTX, APTX HD, LDAC und LHDC.
Wie klingen die Stereo-Speaker im realme GT 2 Pro?
Stereo-Speaker, also zwei Lautsprecher, sind seit dem HTC One M8 ein Thema in der Smartphone-Welt und gerade für ein Flagship unerlässlich. Den zweiten Speaker beherbergt realme in der Ohrmuschel, Xiaomi löst das bei dem Xiaomi 12 Pro über die Oberseite. Der Haupt-Lautsprecher an der Unterseite sorgt für ca. 70% der Lautstärke, die insgesamt nicht ganz mit Xiaomi mithalten kann. Der Klang kann so zwar auch weniger verzerren, ist mir aber gerade im tiefen Frequenzbereich nicht „bassig“ genug. Insgesamt ist das aber gut genug, um auch mal Musik damit zu hören oder Serien & YouTube-Videos zu schauen.
realme UI Betriebssystem: das Beste nach Google?
Das hauseigene realme UI Betriebssystem ist als Kopie von OPPOs ColorOS Betriebssystem gestartet und jetzt nähert sich auch OnePlus OxygenOS immer näher an ColorOS an, in China bekommt man sogar schon ColorOS auf OP-Geräten. Logisch, schließlich gehören alle Hersteller zum gleichen Konzern. Realme liefert das GT 2 Pro mit realme UI 3.0 aus. Das basiert auf Android 12 und wurde bereits im Testzeitraum geupdatet, der Sicherheitspatch ist von Januar 2022 und das ganze OS ist natürlich auf Deutsch. Google-Dienste sind vorinstalliert, der Play Store ist zertifiziert und Widevine Level 1 ist gegeben.
Voreingenommen muss ich leider gestehen, dass realme UI bzw. ColorOS wohl meine Lieblingsoberfläche für Android-Telefone ist. Die Optik ist modern und etwas leichter als bei Xiaomi, man hat trotzdem noch die Nähe zu purem Android und es ist nicht ganz so aufdringlich wie ein Samsung OneUI. Das ist aber absolute Geschmacksache. Es fängt aber schon mit den Hintergrundbildern an, eventuell bietet realme die schönste Auswahl an Wallpapern.
Mittlerweile lässt sich realme UI vielfältig individualisieren. Noch übernimmt man nicht ganz Googles Material You, aber schon im Ansatz. Man kann z.B. ein Foto schießen, aus welchem sich das GT2 Pro die Farben zieht und daraus mehrere Hintergrundbilder in verschiedenen Stilen kreiert. Alle Icons lassen sich in Form und Größe anpassen, die Schrift ist austauschbar, für das Always-On Display gibt es verschiedene Voreinstellungen, die ebenfalls anpassbar sind.
Smarte Features in realme UI
Dazu kommen smarte Features wie die oft erwähnte Sidebar. Bei 6,7 Zoll Bilddiagonale hilft die der einhändigen Bedienung und kann frei positioniert werden. Einfach Apps für einen Schnellstart drauf legen, die dann mit einer Fingerbewegung im Vollbild sind. Auch die Standby-Gesten übernimmt man von OnePlus, im Sperrbildschirm ein „V“ zeichnen aktiviert die Taschenlampe. Man kann sogar noch weitere Gesten vergeben. Auch der Schnellstart gefällt mir gut: Beim Entsperren über den Fingerabdrucksensor einfach den Daumen hochziehen um einen neuen Chrome-Tab zu öffnen – praktisch! Auch hier hat man etliche Optionen.
realme mit 3 Jahren Android-Updates
Endlich! Der Hersteller lässt sich endlich auch auf eine Aussage für Android-Updates ein. Für das GT 2 Pro verspricht man 3 Jahre wichtige Android OS-Updates und sogar 4 Jahre Sicherheitspatches für die GT 2-Reihe. Schön, wie man sich dazu verpflichtet. Aber schon im Vorhinein hat realme uns bezüglich ihrer Updatepolitik gut gefallen. Das realme GT bekommt zwei Android-Updates, für andere Geräte hat man die Updates sogar teilweise auf der eigenen Support-Seite zum Download angeboten.
Fazit: realme GT 2 Pro kaufen?
Dass man mit dem realme GT 2 Pro das Thema Nachhaltigkeit adressiert, ist wichtig und hier auch auf innovative Weise passiert. Die Papier-Rückseite ist optisch sowie haptisch echt mal wieder was neues und toll umgesetzt. Diese Hülle umfasst dann Technik, bei der realme endlich die hauseigene Konkurrenz von OPPO und OnePlus aufgeholt hat: LTPO AMOLED, WQHD+ Auflösung und ein besseres Kamera-Setup. Dazu kommen Stärken, die realme eh schon hatte: der aktuelle Top-Prozessor, schnelles Laden und ein gutes Betriebssystem.
Das alles zu einem Preis, der Xiaomi anscheinend unterbietet. Das realme GT 2 Pro ist in keinem Punkt das Beste Gerät, erlaubt sich aber auch keine ganz groben Fehler. Die Kamera ist nicht auf dem Niveau der Konkurrenz, auch gegen Xiaomi hat man hier noch das Nachsehen. Das ist schade, da OPPO mit dem Find X5 Pro ganz oben steht. Dazu verzichtet man auch auf ein IP68-Rating und USB-C 3.1. Dafür kostet es auch nur 749€ anstatt 1299€, im Early-Bird-Angebot kostet es sogar nur halb so viel!
Im Angesicht dieses Preises kann ich nicht anders, als das realme GT 2 Pro zu empfehlen. Gerade für Leute, denen OnePlus und OPPO inzwischen zu teuer sind. Auch gegen Xiaomi kann sich das realme GT 2 Pro behaupten und siedelt sich zwischen dem 12er und 12 Pro an. Das 12 Pro ist gerade aufgrund der Kamera noch besser, dürfte aber anscheinend auch ein gutes Stück mehr kosten.
Würdet ihr realme als Flaggschiff eine Chance geben?
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