Realme X2 Pro: Flagship mit 90 Hz Display für 379€ – Letzte Chance!
Letzte Chance! Das Realme X2 Pro ist das Underdog-Smartphone des letzten Jahres und noch im Rahmen der Black Week verkauft Realme seinen Restbestand der weißen 8/128 GB Version für 379€ im Realme-EU Shop. Dafür bekommt ihr den Snapdragon 855+, 8 GB RAM, 128 GB Speicher, 50W Laden und ein 90 Hz AMOLED Display.
Nachdem die Oppo-Tochter Realme bisher Smartphones für den Budget- und Mittelklassebereich produziert hat, folgt jetzt auch das High-End Segment. Mit dem Realme X2 Pro veröffentlicht der Hersteller sein erstes eigenes Flagship, und was für eins!
- Realme X2 Pro (6/64 GB)
- bei TradingShenzhen für 332€ (CN-Version, nur Englisch, Band 20, Google Dienste leicht nachinstallierbar)
- Realme X2 Pro (8/128 GB)
- bei Realme für 379€
- Realme X2 Pro (12/256 GB)
- bei Amazon für 527€
Inhalt
Technische Daten des Realme X2 Pro
Realme X2 Pro | |
Display | 6,5 Zoll Full HD+ (2400 × 1080p), 402 PPI 90Hz AMOLED mit Gorilla Glass 5 |
Prozessor | Snapdragon 855+ Octa Core @ 2,96 GHz & 2,42 GHz & 1,80 GHz |
Grafikchip | Adreno 640 @ 672 MHz |
Arbeitsspeicher | 6/8/12 GB LPDDR4X |
Interner Speicher | 64 GB UFS 2.1 | 128 GB / 256 GB UFS 3.0 |
Hauptkamera | 64MP Samsung GW1 Sensor mit f/1.8 , 2x Zoom 13 MP mit f/2.5, 115° Ultraweitwinkel 8 MP mit f/2.2, 2 MP Tiefensensensor mit ƒ/2.4 |
Frontkamera | 16 MP Kamera in Waterdrop-Notch |
Akku | 4.000 mAh mit 50W SuperVOOC Charge (im Lieferumfang) |
Konnektivität | USB-C, WLAN-AC, BT 5.0, LTE Band 20/28, GPS/Galileo/GLONASS/BDS, Dual SIM, NFC |
Features | Face Unlock, Fingerabdrucksensor im Display, Stereo-Speaker |
Betriebssystem | ColorOS 6.1 |
Abmessungen / Gewicht | 161 x 75,7 x 8,7 mm / 199 g |
Farben | Lunar White/ Neptune Blue |
Vorstellung / Release | November |
Preis | 6/64GB: 399€ | 8/128 GB: 449€ | 12/256 GB: 499€ |
Klassisches Flagship-Design
Bei den Aushängeschildern unter den Smartphones wagen die Hersteller in der Regel keine Experimente. Klar, man möchte schließlich auch eine große Masse an möglichen Käufern ansprechen. So könnte auch das Realme X2 Pro auf den ersten Blick ein Xiaomi oder Huawei sein. Mit der Bildschirmdiagonale von 6,5 Zoll fällt man Ende 2019 nicht mehr aus dem Raster, auch die Waterdrop-Notch am oberen Ende haben wir so mittlerweile schon zur Genüge gesehen. Den Anspruch der „Randlosigkeit“ erfüllt man aber unserem Empfinden nach schon, lediglich der untere Bildschirmrand ist als solcher mit einer Breite von 4 mm noch deutlich dicker. Die Frontkamera verbaut man in einer Waterdrop-Notch. Auf ein experimentelleres Design mit der Pop-Up Cam wie bei dem Realme X verzichtet man also.
Die Rückseite könnte man zunächst mit der des Redmi Note 8 Pro verwechseln. Die Quad-Kamera Einheit liegt zentral im oberen Mittelfeld der Rückseite und steht auch etwas aus der Glas-Rückseite heraus. Neu und eigen ist dafür die Position des Realme-Schriftzugs, welcher zwar horizontal verläuft aber direkt rechts unter dem Kameramodul sitzt. Im Gegensatz zu vielen von euch, die unter unserem YouTube-Unboxing kommentiert haben, gefällt uns diese Optik gut, fast allein schon weil es neu und etwas anders ist.
Das Realme X2 Pro ist in zwei Farben verfügbar, „Lunar White“ und „Neptune Blue“. Bei unserem Testgerät handelt es sich um die neptunblaue Variante, die, wie für Realme typisch, auch wieder mit gelben Farbakzenten finalisiert wurde. Die findet man zum Beispiel auf dem Power-Button, aber auch als Kreis um den Hautpkamerasensor – ein nettes Detail. Ungewöhnlich für die meisten Android-Smartphones ist dagegen die Positionierung der Lautstärketasten auf der linken Seite.
Mit 199 g Gesamtgewicht liegt es noch knapp unter der 200g Grenze, mit 8,7 mm in der Dicke macht sich der große Akku aber bemerkbar. Dafür sind die Höhe von 161 und die Breite von 75,7 mm absolut durchschnittlich.
Handling & Verarbeitung
Wenn ein Top-Smartphone mit einem so niedrigen Verkaufspreis startet, denkt man schnell an einen Plastikbomber á la Pocophone F1. Diese Sorge ist bei dem Realme X2 Pro unbegründet, die jahrelange Expertise von Oppo, zu welchen Realme gehört, merkt man dem X2 Pro an jeder Stelle an. Das Gefühl in der Hand ist großartig, da Realme hier einen hochwertigen Metallgehäuserahmen mit zwei Glas-Seiten verbindet.
Die Ports auf der Unterseite sind sauber ausgefräst, der SIM-Slot ist leichtgängig und die Übergänge zwischen Gehäuserahmen und den beiden Seiten ist definitiv gelungen. Hier profitiert das X2 Pro auf der Unterseite auch davon, dass diese leicht nach innen gewölbt ist, wodurch man die Kanten nicht so arg spürt. Das leicht überdurchschnittliche Gewicht von 199 g bekommt dem Flagship gut. Die Ergonomie überzeugend, da man die Rückseite zu den Seiten leicht abgerundet hat.
Auch wenn es leider mittlerweile sehr verbreitet ist, muss sich das X2 Pro den Vorwurf gefallen lassen, dass das Kameramodul auf der Rückseite herausragt. Allerdings nicht so weit wie bei einem Xiaomi Mi 9 Lite zum Beispiel. Das lässt sich mit dem mitgelieferten Case aber gut ausgleichen. Dieses ist übrigens ein typisches, transparentes Silikon-Case.
Erstes 90Hz Display in dem Preissegment
Als relativ neuer Hersteller schafft Realme etwas, was Xiaomi-Jüngern momentan noch vorenthalten wird. Realme stattet das Flagship-Smartphone mit einem 90 Hz Panel aus, welches auch mit einem Fingerabdrucksensor im Display arbeitet. Durch die höhere Bildwiederholrate wirken Animationen und die generelle Bedienung etwas flüssiger. Damit ist es das erste Smartphone mit 90 Hz Display in seiner Preisklasse. Wer diesen Luxus haben möchte, muss sonst schon zu einem OnePlus 7T greifen, welches in der Anschaffung selbst aus China noch mal gut 70€ mehr kostet.
Das AMOLED-Panel erstreckt sich über eine Diagonale von 6,5 Zoll mit einer Full HD+ Auflösung von 2400 x 1080 Pixeln in einem 20:9 Seitenverhältnis. Damit landet man bei einer Pixeldichte von 402 ppi, also Pixel pro Zoll, was ein durchschnittlicher Wert für ein Top-Modell ist. Neben der hohen maximalen 1000 nit Helligkeit (iPhone 11 Pro Max: 1200 nit) bietet das Display auch die HDR10+ Zertifizierung. Dank dem AMOLED Display arbeiten wir hier mit einem Kontrastverhältnis von 2.000.000:1. Erfreulicherweise schützt der Hersteller den Bildschirm auch mit Gorilla Glas 5, welches allerdings nicht die aktuellste Generation des beliebten Displayschutzes ist.
Genug von den Specs: Das Display ist auch in Praxis der Hammer! Die Helligkeit ist beeindruckend, mir reicht die mittlere Einstellung in eigentlich jeder Situation, teilweise regel ich sogar auf nur ein Drittel herunter. Dazu kommt nun mal die 90 Hz Bildwiederholrate, die sich natürlich auch auf 60 Hz einstellen lässt, was der Akkulaufzeit zugute kommt. Trotzdem bleib ich bei den 90 Hz, die die ganze Navigation durch das Handy, das Zocken, Scrollen sowie Chatten einfach flüssiger und „schöner“ machen. Anders lässt sich das kaum beschreiben.
Dazu kommt eine solide Blickwinkelstabilität, die nur in extrem spitzen Situationen nachlässt und auch in einem leichten Color Shift mündet. Da man so aber eigentlich nicht auf sein Handy guckt, ist das zu ignorieren.
Funktionalität
Dabei gibt es auch keine Einschränkungen in der Funktionalität, Multi-Touch mit bis zu 10 Fingern wird logischerweise unterstützt. Pixelfehler sind ebenfalls nicht vorhanden. Wir konnten auch keinerlei Probleme wie Input Lags oder andere Verzögerungen feststellen, ganz im Gegenteil. Durch die 90 Hz kommt die interne Leistung richtig zum Vorschein, da Eingaben überdurchschnittlich schnell umgesetzt werden.
Dank dem AMOLED-Panel, das heißt, dass jeder Pixel einzeln beleuchtet werden kann, bekommen wir im ColorOS Betriebssystem auch die Möglichkeit eines Always-On Displays. Das versteckt sich in den Displayeinstellungen unter „Screen-Off Clock/Inaktivitätsdisplay“. Leider lässt das OS hier nicht so viel Einstellungsmöglichkeiten wie MIUI von Xiaomi, man kann nur die aktive Zeit einstellen und muss mit der etwas lieblosen Anzeige leben. Leider gibt es darüber hinaus nicht allzu viele Optionen. Die Farbtemperatur lässt sich über einen Schieberegler regulieren, es gibt zwei Farbmodi, den Nachtmodus und einen augenschonenden Modus.
Das AMOLED-Panel ermöglicht zudem, dass Realme hier einen Fingerabdrucksensor im Display verbaut. Und der ist definitiv einer der schnelleren Sensoren, die wir bisher in einem Smartphone gesehen haben. Hier lässt sich ein spürbarer Unterschied zu den Sensoren aus dem Xiaomi Mi 9 Lite bzw. Xiaomi Mi A3 erkennen, das X2 Pro kann sich definitiv mit einem OnePlus 7T messen – sehr beeindruckend! Das überrascht allerdings nicht, schließlich gehören beide Hersteller zu dem gleichen Mutterkonzern BBK Electronics.
Der neue „Master of Speed“
Für ein Top-Modell ist ein entsprechender Prozessor unabdingbar. Im Realme X2 Pro sitzt der – große Überraschung – Qualcomm Snapdragon 855 Plus Prozessor. Dabei handelt es sich um eine leicht höher getaktete Version des 855ers mit 15% besserer Grafikleistung, der so auch im genannten OnePlus 7T oder Xiaomi Mi 9 Pro zum Einsatz kommt. Dafür ist die Adreno 640 GPU mit einer Taktfrequenz von 672 MHz verantwortlich.
Bei dem Speicher lässt der Hersteller nicht nur Entscheidungsfreiheit bei der Kapazität, sondern auch noch bei der Schnelligkeit. Bei den 6, 8 oder 12 GB Arbeitsspeicher handelt es sich immer um LPDDR4X RAM, bei dem internen Speicher bekommt ihr aber entweder 64 GB UFS 2.1 oder 128/256 GB UFS 3.0 Speicher. Der neue UFS-Standard kommt auch im genannten OnePlus Flagship zum Einsatz. Bei unserem Testgerät handelt es sich um die 6/64 GB Variante, wir müssen also mit dem UFS 2.1 Speicher auskommen.
Davon merkt man allerdings nichts. Das Realme X2 Pro steht einem OnePlus 7 Pro hier in nichts nach, auch mit dem etwas schnelleren 7T kann sich es messen. Apps öffnen sich rasant und schließen sich genauso schnell wieder, da profitiert man nicht zuletzt von dem 90 Hz Display. Das macht im Alltag richtig Laune, gerade weil auch das Multitasking schon mit 6 GB Arbeitsspeicher exzellent läuft. Unserer Meinung nach kann man auch zu der 8 GB RAM Version greifen, 12 GB Arbeitsspeicher sind aber weiterhin unnötig.
Dass man hiermit auch sehr gut zocken kann, haben uns ein paar Runden Call of Duty bewiesen, welches auf höchsten Einstellungen sehr flüssig lief. Hier konnten wir lediglich bei dem Ladebildschirm einen kleinen Anzeigefehler an beiden Rändern feststellen. Auch Bildbearbeitung, beispielsweise per Lightroom, läuft problemlos. Schön ist dabei, dass sich diese Schnelligkeit durch das gesamte System zieht.
Benchmarkergebnisse
Da überrascht es uns auch nicht, dass die Benchmarks Geekbench 5, AnTuTu, PCMark und 3D Marl Sling Shot Extreme alle sehr gut ausfallen. Ein Xiaomi Mi 9 mit dem Snapdragon 855 mit mehr als 70.000 Punkten Differenz hinter sich zu lassen, ist definitiv eine Ansage von Realme. Auch wenn Benchmarkergebnisse längst nicht alles sind und nur eine grobe Einschätzung ermöglichen sollen, kommt man nicht darum herum zu sagen, dass das Realme X2 Pro ein sehr, sehr schnelles Smartphone ist und mit den OnePlus-Geräten wie dem OnePlus 7T wohl aktuell die Speerspitze in Sachen Schnelligkeit bildet.
64 MP Quad-Kamera für jede Situation
Uns erwartet hier ein Quad-Kamera Setup, welches als Hauptsensor den Samsung GW1 Sensor mit 64 Megapixel Auflösung und ƒ/1.8 Blende nutzt. Dieser fand auch seinen Weg in den Redmi Note 8 Pro. Den hochauflösenden Primärsensor kombiniert die Oppo-Tochter mit einer 8 MP Ultraweitwinkelkamera, die einen 115° Aufnahmewinkel bietet und auch für Makroaufnahmen benutzt werden kann. Der dritte Sensor bietet ebenfalls eine native Brennweite, es handelt sich um eine 13 MP Telekamera mit ƒ/2.5 Blende, die auch einen 20-fachen Hybrid-Zoom ermöglichen soll. Der vierte Sensor sorgt im Portrait-Modus nur für zusätzliche Tiefeninformationen und unterstützt den Nachtmodus. Auf der Frontseite sitzt eine 16 MP Selfiekamera.
Eins vorweg: Das Realme X2 Pro ist kein dediziertes Kamera-Smartphone wie beispielsweise das Mi Note 10. Trotzdem gefallen uns die Fotos insgesamt sehr gut, auch wenn sie nicht ganz Flagship-Status erreichen. Positiv hervorzuheben sind dabei definitiv die Farben, die lebensechter wirken als zum Beispiel bei Huawei- oder Honor-Geräten. Diesen etwas übersättigen Look kann man mit dem „Chroma-Boost“ aber auch erreichen.
Fotos von Objekten und Landschaften gefallen mir dabei besonders gut, das gilt allerdings nicht für Fotos von Personen. Hier scheint, obwohl ich ihn deaktiviert habe, weiterhin ein Beauty-Filter aktiviert zu sein, die Haut wird sehr glatt gezeichnet, wodurch sich unnatürliche Hauttöne ergeben. Das fällt gerade im Vergleich zwischen Haupt- und Ultraweitwinkel auf, aber auch im Vergleich zu einem iPhone 11 beispielsweise.
Das Realme 3 Pro hat für unter 200€ damals gerade im Bezug auf die Schärfe der Fotos punkten können. Auch das X2 Pro knipst scharfe Fotos, eine Weiterentwicklung sieht man diesbezüglich meiner Meinung nach aber nicht. Im 64 Megapixel Modus kann der Schärfegrad noch etwas verbessert werden, das setzt aber auch eine Sekunde Auslösezeit und eine ruhige Hand voraus. Die Schärfe verbessert sich dann glücklicherweise auch auf den Bildrändern, nicht nur auf den Fokuspunkt. Apropos Fokus: Der Autofokus funktioniert schnell und zuverlässig! In Kombination mit der schnellen Auslösezeit gelingen einem eigentlich fast immer scharfe Aufnahmen – sehr schön!
Zoom-Funktion
Die zweite der vier Kameras besteht aus einem 13 Megapixel Sensor mit einem 2x optischen Zoom, der in Kombination mit Software auch für einen 5x optischen Hybrid-Zoom genutzt wird. Die Resultate sind auf jeden Fall brauchbar, büßen aber im Gegensatz zum Hauptsensor ordentlich an Schärfe und Details ein. Hier war das Reno 10X Zoom aus dem Oppo-Universum die deutlich bessere Option. Trotzdem kann man damit einen netten Effekt erzielen. Ein 2x optischer Zoom ist aber mittlerweile Standard, der Hybrid-Zoom sollte nur in Ausnahmen benutzt werden.
Ultraweitwinkelkamera
Eine Ultraweitwinkelkamera gehört mittlerweile zum guten Ton, das Xiaomi Mi 9 hat da einen Stein ins Rollen gebracht. Mit 8 MP erfüllt der Sensor da die Minimalanforderungen, kann aber trotzdem überzeugende Resultate erzielen. Zwar sind die Fotos etwas dunkler als mit dem Hauptsensor und auch die Detailreiche ist nicht auf dem gleichen Level, dafür kommt der Effekt gut zur Geltung und man muss nicht so viel Schärfe opfern. Im Vergleich zum iPhone 11 sind die Farben nicht ganz so naturgetreu, die Varianz ist aber so minimal, dass wir es unter dem Strich mit einer guten Ultraweitwinkelkamera zu tun haben, wenn genügend Licht vorhanden ist.
Mit der Ultraweitwinkelkamera lassen sich erfreulicherweise aber auch Makroaufnahmen aufnehmen. Der Modus ist allerdings etwas versteckt. Einfach nach links auf das Burger-Menü, nach unten scrollen und dann den Ultra-Macro auswählen. Von der hohen Auflösung des Sensors merkt man hier nur stellenweise was, leider ist auch die Naheinstellgrenze nicht so gut wie im Mi Note 10. Trotzdem ist der Effekt weiterhin eine nette Spielerei.
Portrait-Modus
Für uns ist gerade im Budget- und Mittelklassebereich Xiaomi das Nonplusultra in Sachen Portraitmodus. Hier kann Realme tatsächlich locker mithalten und muss sich auch nicht vor einem deutlich teureren iPhone verstecken. Die Randerkennung ist tadellos, die Farben stimmen, sind vielleicht etwas zu hell, dafür ist die Schärfe hier so gut, dass man darüber gerne hinwegsieht. Erfreulicherweise ist hier die Auslösezeit auch nicht wesentlich schlechter, wodurch man in der Regel scharfe Fotos aufnehmen kann.
Videomodus
Dank dem Snapdragon 855+ Prozessor sind im Videomodus auch 4K Aufnahmen mit 60 fps möglich, ein Vorteil gegenüber dem Xiaomi Mi Note 10. Dabei bietet dieser Modus sehr viele Funktionen, neben der Möglichkeit auch mit der Ultraweitwinkelkamera aufzunehmen. Realme baut zudem die Ultra Steady Stabilisierung mit ein, womit bei einer hohen Framerate sehr smoothe Aufnahmen gelingen, die tatsächlich kaum verwackeln. Neu ist der Portrait-Modus, mit dem man auch auf Videos ein Bokeh zaubern kann. Das funktioniert überraschend gut!
Frontkamera
Die 16 Megapixel Frontkamera, die sich in der relativ kleinen Waterdrop-Notch versteckt, eignet sich sehr gut für Selbstportraits. Mit etwas Licht liefert der Sensor scharfe Aufnahmen, die auch im Portraitmodus wirklich gut funktionieren. Das Bokeh lässt sich stufenlos einstellen, allerdings muss man jeweils den Beautymodus erst deaktivieren. Schade, dass dieser auf den Werkseinstellungen an ist, Natürlichkeit siegt doch eigentlich klar.
100% in nur 32 Minuten
Auch bei der Akkukapazität enttäuscht das Realme X2 Pro nicht, die 4.000 mAh Kapazität teilt sich in zwei 2.000 mAh Akkus auf. Besonders ist hier aber die Ladegeschwindigkeit! Auch wenn Xiaomi jüngst Mi Super Charge Turbo vorgestellt hat, liefert Realme eine der schnellsten Ladetechniken auf dem Markt. Das Flagship bietet Unterstützung für 50W SuperVOOC Flash Charge, das 10V 5A Ladegerät liegt mit im Lieferumfang! Das X2 Pro lädt zumindest von allen von uns bisher getesteten Geräten am schnellsten: eine komplette Ladung von 0 auf 100% gelingt in 32 Minuten!
Zum Glück hat Realme diese Technik integriert, so relativiert man zumindest die doch etwas schwache Akkulaufzeit. Im Benchmark erreicht das X2 Pro „nur“ 8:30 h, was sich effektiv in einem Tag Benutzung widerspiegelt. Der Drain ist natürlich gerade beim Zocken relativ hoch, aber auch über Nacht verbraucht das Handy gut 10 bis 15% der Akkukapazität. Auch wenn man durch Xiaomi schon fast an die 2 Tage Laufzeit gewöhnt wurde, macht die schnelle Ladezeit diese kurze Laufzeit wieder wett. Das X2 Pro braucht man nicht über Nacht zu laden, stattdessen kann es einfach morgens während des Duschens an die Steckdose und sollte dann für den Tag ausreichen. Schließlich liefert es die ersten 50% Kapazität schon in rund 10 Minuten!
Wenn man weiß, dass man so schnell nicht an die Steckdose kommt, lohnt es sich natürlich, das 90 Hz Display zu deaktivieren und mit 60 Hz zu arbeiten. Das ColorOS 6 Betriebssystem bietet zudem einen Ultra-Energiesparmodus.
Konnektivität
Endlich! Das Realme X2 Pro ist das erste Realme-Smartphone mit NFC ist. Da es sich um ein globales Release handelt, bietet das X2 Pro auch LTE Band 20, aber auch viele weitere LTE Bänder wie zum Beispiel Band 8 und Band 28. Für LTE-Empfang stehen zwei Nano-SIM Kartenslots zur Verfügung, eine Speichererweiterung ist nicht an Bord. Für das Heimnetzwerk steht ac-WiFi zur Verfügung, für Peripheriegeräte kommt auch Bluetooth 5 auf die Platine. Aber auch Dual GPS, Beidou, Galileo, verschiedene Sensoren sind ebenfalls integriert.
Im Gegensatz zum Realme 3 Pro lief unsere SIM im O2 Netz auf Anhieb. Seitdem haben wir absolut einwandfreien LTE-Empfang, selbst in unserer China-Version ist Band 20 implementiert. Die Sprachqualität überzeugt, unser Gegenüber konnte uns sehr gut verstehen. Hierbei sollten also keine Probleme auftreten. Dafür steht ein Dual Nano-SIM Slot bereit, der leider „nur“ Platz für zwei SIM-Karten bietet und keinen Slot für eine microSD-Karte bietet. Dafür muss man anscheinend leider auf VoLTE und VoWiFi verzichten, bis jetzt haben wir noch keine Möglichkeit gefunden, dieses einzustellen.
Auf der Unterseite findet sich ein 3,5 mm Klinkenanschluss für eure Kopfhörer sowie ein USB Typ-C Port zum Aufladen des Geräts. Besonders ist allerdings auch, dass Realme hier einen Stereolautsprecher integriert. Dieser sitzt sowohl auf der Unterseite und oben in der Ohrmuschel. Dieser wird mit der Dolby Atmos Technologie vereint, und das hört man! Endlich mal wieder ein sau guter Stereo-Speaker, der einen räumlichen und satten Klang produziert – für ein Handy versteht sich. Hier darf man natürlich auch keine wummernden Bässe erwarten, trotzdem ist der zusätzliche Speaker aus der Ohrmuschel auch endlich mal lauter als die Konkurrenz.
Betriebssystem: ColorOS 6
Auf dem Realme X2 Pro ist auch wieder ColorOS vorinstalliert, welches auf Android 9 basiert. ColorOS findet ihr auf jedem Oppo und Realme-Smartphone. Die angepasste Oberfläche gefällt uns im Test ziemlich gut, da sie ein schickes Design, einen zufriedenstellenden Funktionsumfang liefert und bis jetzt sehr stabil läuft. Für Neulinge dürfte sicherlich schon die Optik ein klar erkennbarer Unterschied sein, ColorOS macht seinem Namen da alle Ehre. Wenn ihr euch die Global Version des Realme X2 Pro kauft, wozu wir raten würden, dann ist das Betriebssystem auf Deutsch und alle Google-Dienste sind vorinstalliert.
Bei unserem Testgerät handelt es sich um die China-Version, die leider nur auf Englisch und Chinesisch verfügbar ist. Die Google Dienste sind nicht vorinstalliert, da es aber zumindest mit Google Play Protect ausgestattet ist, könnt ihr einfach die Google Play Store Installationsdatei (apk) herunterladen und installieren. Damit ist auch der Google Play Store zertifiziert. Auf der China-Version ist deutlich mehr Bloatware als auf der Global Version, aber auch die Global Version ist fernab von Stock Android. Realme implementiert viele eigene Apps, aber nicht so viele eigene Services wie beispielsweise Xiaomi.
Dafür brilliert Color OS6 mit einigen smarten Features, wie zum Beispiel der viel zitierten smarten Sidebar. Diese lässt sich am Bildschirmrand frei positionieren und errichtet für alle gewünschten Apps einen Shortcut, was gerade im Zuge der einhändigen Bedienung sehr dankbar ist. Auch die Updatepolitik von Realme ist überraschend gut. Bei dem Realme 3 Pro haben wir jetzt seit mehren Monaten regelmäßige Updates bekommen. Da Realme neu am Markt ist, fehlen uns die Langzeiterfahrungen, durch den globalen Start sind wir diesbezüglich guter Dinge.
Bei der China-Version gibts zudem leider keine Unterstützung für Widevine Level 1. Das heißt, dass man Videostreaminginhalte von zum Beispiel Netflix nicht in HD streamen kann. Dieses Problem sollte aber in der Global Version nicht zutreffen, die globale Version des günstigeren Realme 5 Pro bietet das Widevine Level 1. Wenn euch das wichtig ist, solltet ihr also lieber zur Global Version greifen.
Flottes Face Unlock
Alternativ zu dem Fingerabdrucksensor im Display kann man auch Face Unlock aka Gesichtsentsperrung nutzen. Das funktioniert, genau wie das restliche Handy, sehr schnell und kann zum Glück auch mit dem Fingerabdrucksensor kombiniert werden. Hier muss man sich also nicht entscheiden. Dank der wirklich kleinen Notch ist allerdings kein Platz für einen Infrarotsensor oder eine Infrarotkamera, wodurch nur ein 2D Foto möglich ist. Besonders sicher ist Face Unlock bei dem Realme X2 Pro also leider nicht. Hier sind das iPhone, Google Pixel 4 und das Mate 30 Pro leider aktuell fast die einzigen Geräte, die etwas mehr Wert auf Sicherheit legen.
Fazit: Ein Ass im Ärmel
Endlich wagt Realme den Sprung in den Bereich der Flagships und sie haben mit dem Realme X2 Pro echt ein Ass im Ärmel. Gerade das 90 Hz Display ist noch ein Alleinstellungsmerkmal mit dem man sich sogar vor Xiaomi platziert – stark. Auch dadurch, aber auch die sehr gute Hardware, ist es das X2 Pro auch eines der schnellsten Smartphones auf dem Markt. Die Quad-Kamera auf der Rückseite knipst nicht ganz auf Top-Niveau, ist aber sehr vielseitig und liefert in den meisten Situationen gute Fotos. Dazu kommen entscheidende Details wie der UFS 3.0 Speicher, NFC, Stereospeaker und ein Kopfhöreranschluss.
Für 399€ aus Deutschland, womit es noch einmal günstiger als das Xiaomi Mi 9T Pro ist, muss man kaum Abstriche machen. Nach der Testphase ist eigentlich nur die Akkulaufzeit negativ im Gedächtnis geblieben. Trotz 4.000 mAh Kapazität kommt man im Endeffekt nur auf einen Tag Laufzeit, was akzeptabel ist. Das Gute daran: die schnelle Ladezeit dank 50W Ladegerät! Während man sich morgens fertig macht, kann das Handy an die Steckdose und man hat wieder genug Saft für den Tag.
Wer keine 399€ ausgeben mag, kommt ähnlich gute Smartphones des Herstellers. In der oberen Mittelklasse siedeln sich das Realme X2 (Snapdragon 730G) und das neuere Realme XT (Snapdragon 712) an, hier muss man dann aber auf das 50W Laden und das 90 Hz Display verzichten. Würdet ihr dem Realme-Flagship eine Chance geben?
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