Redmi K70 & Redmi K70 Pro in China vorgestellt: Dieser Flagship-Killer ist absurd
Den Begriff Flagship-Killer hört man mittlerweile immer seltener, schließlich sind die Smartphone-Portfolios inzwischen so breit gefächert und viele Hersteller setzen auch nicht mehr auf die ultimativen Specs. Xiaomi allerdings schon, was man am in China vorgestellten Redmi K70 und Redmi K70 Pro gut erkennen kann. Gerade beim Display wird es langsam absurd.
Inhalt
Technische Daten des Redmi K70 Pro & K70
Redmi K70 Pro | Redmi K70 | |
Display | 6,67″ AMOLED (3200 x 1440p), 120 Hz, 4000 nits | 6,67″ AMOLED (3200 x 1440p), 120 Hz, 4000 nits |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 @ 3,3 GHz | Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 @ 3,19 GHz |
Grafikchip | Adreno 750 GPU | Adreno 740 GPU |
Arbeitsspeicher | 12/16/24 GB LPDDR5X | 12/16 GB LPDDR5X |
Interner Speicher | 256/512/1024 GB UFS 4.0 | 256/512/1024 GB UFS 4.0 |
Hauptkamera | 50 MP OV50K Light Hunter 800, ƒ/1.6, OIS 12 MP Ultraweitwinkelkamera 50 MP Telekamera, 2-fach opt. Zoom | 64 MP mit ƒ/1.79 Blende 8 MP Ultraweitwinkelkamera 2 MP Makrokamera |
Frontkamera | 16 MP | 16 MP |
Akku | 5.160 mAh, 120W | 5.000 mAh, 120W |
Konnektivität | Bluetooth 5.4, IR, USB-C, GPS, NFC, 5G, WiFi 7 | Bluetooth 5.3, IR, USB-C, GPS, NFC, 5G, WiFi 7 |
Features | Fingerabdrucksensor unter dem Display, Stereo-Speaker | Fingerabdrucksensor Seite, Stereo-Speaker |
Betriebssystem | HyperOS auf Basis von Android | HyperOS auf Basis von Android |
Abmessungen / Gewicht | 160,86 x 74,95 x 8,21 mm / 209g | 160,86 x 74,95 x 8,21 mm / 209g |
Das hellste Smartphone-Display auf dem Markt… noch!
Absurd wird es vor allem bei dem Display. Denn viele Jahre (und auch immer noch) ging es um den schnellsten Prozessor, das schnellste Laden oder natürlich die meisten Megapixel in der Kamera. Der neue Benchmark für Handyqualität: die Displayhelligkeit in nits. Hat das Xiaomi 13 Ultra erst dieses Jahr einen absoluten Rekord von 2600 nits aufgestellt, wurde dieser schnell von OPPO und jetzt wieder von Redmi geschlagen. Das Redmi K70 Pro bietet eine Displayhelligkeit von 4000 nits, wovon man sich nicht blenden lassen sollte. Denn dieser Maximalwert kann nur bei entsprechendem HDR-Content erreicht werden, zudem würde es auf Dauer die Akkulaufzeit stark vermindern. Übrigens: Das bald erscheinende OnePlus 12 soll schon 4.500 nits Maximalhelligkeit bieten.
Das sagt also grundsätzlich wenig über die Bildschirmqualität aus, die ist bei der Pro-Version aber trotzdem gegeben. 6,67″ in der Diagonale, eine WQHD+ Auflösung mit 3200 x 1440 p, ein dank AMOLED-Display starkes Kontrastverhältnis und eine Bildwiederholrate von 120 Hz. Im Gegensatz zum Flagship der Xiaomi Smartphone-Reihe, dem Xiaomi 14 Pro, fehlt dann aber die LTPO-Technik für eine adaptive Bildwiederholrate. Dafür gibt es immerhin ein 12bit Panel, welches auch einen Fingerabdrucksensor unter dem Display bietet. Interessanterweise bekommt auch das normale Redmi K70 dieses Displaypanel aus dem Hause Huaxing, einer Untermarke von TCL.
Auch das Design teilen sich beide Geräte. Die Front entspricht dem aktuellen Smartphone-Standard mit klassischer Frontkamera im Display in der Mitte des oberen Bildschirmrands sowie dünnen Bildschirmrändern. So kommen beide Geräte auf Abmessungen von 160,86 x 74,95 x 8,21 mm bei einem Gewicht von 209g. Das Kameraplateau auf der Rückseite nimmt fast die ganze Breite ein und erinnert aufgrund der Herdplatten-Kamera an das Xiaomi 14 Pro. Die Rückseite ist bei dem 70 Pro in grün-blauer und bei dem K70 auch noch in violetter Farbgebung erhältlich. Zusätzlich sind beide Smartphones auch mit texturierter Rückseite in schwarzer oder weißer Marmoroptik erhältlich.
Prollo oder Luxus? Die Lamborghini-Edition des Redmi K70 Pro
Wer es noch ein wilder und schneller mag, darf einen Blick auf die Lamborghini-Edition des Redmi K70 Pro werfen. Diese ist in etwas prolligem Grün oder Gelb erhältlich und soll somit an einen Huracan oder Aventador erinnern. Das Logo, das sonst die Motorhaube der Edelkarosserien ziert, darf natürlich nicht fehlen, genauso wie der leichte „Knick“ für die Aerodynamik. Stilecht sind der Redmi Schriftzug und die Kameraringe dann noch in Gold und ein Teil der Rückseite in Carbon-Optik. Schneller wird das Gerät durch dieses Design aber nicht. Ich persönlich kann den Special Editions leider nichts abgewinnen.
Diese Hardware macht es zum Flagship-Killer!
Für die Schnelligkeit sorgt dafür aber der verwendete Prozessor. Das Redmi K70 Pro ist eines der ersten Smartphones mit dem brandneuen Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 Prozessor, der mit 3,3 GHz Taktfrequenz im neuen Cortex-X4 High-Performance Kern protzt und dank 4 nm Verfahren trotzdem effizient sein soll. Dieser ist nun bis zu 30% flotter als der Snapdragon 8 Gen 2 und kommt mit der Adreno 750 Grafikeinheit. Der 8 Gen 2 ist aber trotzdem noch mehr als schnell genug und verrichtet im Redmi K70 seine Arbeit.
Wie schon bei der Redmi K60 Extreme Edition führt der Hersteller die RAM-Versorgung ad absurdum und spendiert dem Redmi K70 Pro mindestens 12, aber sogar bis zu 24 GB LPDDR5X Arbeitsspeicher. Haben ist besser als brauchen passt auch zum Massenspeicher, wovon man wahlweise 256, 512 oder 1024 GB UFS 4.0 (1TB) bekommt! Gleiches gilt für das normale K70, der maximale Arbeitsspeicher beläuft sich aber „nur“ auf 16 GB.
Mit 5.000 mAh Akkukapazität fällt der Akku Xiaomi typisch groß aus und sollte für eine gute Akkulaufzeit von bis zu zwei Tagen sorgen. Dann muss das Smartphone an die Steckdose, aber nicht für lange. Mit dem mitgelieferten 120W Netzteil sind das Redmi K70 und Redmi K70 Pro binnen unter 20 Minuten wieder vollständig geladen. Das erfolgt aber leider nicht kabellos, sondern nur über den USB-C 2.0 Port an der Unterseite. Sonstige Anschlüsse umfassen einen Dual-SIM Slot mit 5G-Support, WiFi 7, Bluetooth 5.4, Dual-Bluetooth, Dual-GPS, NFC und Stereo-Speaker.
Da das Gerät bisher nur in China vorgestellt wurde, fehlt LTE Band 20 wie gewohnt. Damit ist gerade der 4G Empfang in ländlicheren Gebieten oft nicht gegeben. Das größere Manko: Das HyperOS Betriebssystem auf Basis von Android ist leider nur auf Chinesisch und Englisch, aber nicht auf Deutsch nutzbar.
Xiaomi setzt bei Kamera auf Omnivision?
Beide Redmi K70 Versionen bauen auf ein Triple-Kamera-System und teilen sich die 50 Megapixel Hauptkamera mit dem Light Hunter 800 Sensor aus dem Hause Omnivision. Der bietet eine offene ƒ/1.6 Blende und eine optische Bildstabilisierung. Während das Redmi K70 mit einer 8 Megapixel Ultraweitwinkelkamera und 2 Megapixel Makrokamera abgespeist wird, macht das K70 Pro mit einer 50 Megapixel Telekamera mit 2-fach optischen Zoom sowie einer 12 Megapixel Ultraweitwinkelkamera auf sich aufmerksam. Während mit der Hauptkamera sogar 8K Videos bei 24 fps möglich sind, bietet die 16 Megapixel Frontkamera nur 1080p Aufnahmen bei 60 fps.
Redmi K70 Pro kaufen? Unsere Einschätzung
Das Redmi K70 Pro und auch das K70 bieten in vielen Punkten absolute Spitzenhardware. Das aktuell hellste Display auf dem Markt, den Snapdragon 8 Gen 3 bzw. 2, schnelles 120W Laden und eine Menge Speicher. In diesen Aspekten müssen sie sich nicht vor einem Xiaomi 14 Pro oder einem Samsung S23 Ultra verstecken. Dafür fehlt es dann aber an den nicht ganz so offensichtlichen „Kleinigkeiten“, die so ein Top-Smartphone abrunden. Dazu gehören kabelloses Laden, ein IP-Rating, ein LTPO-Display, eine variable Blende oder eine noch hochwertigere Verarbeitung á la Titan.
Dafür kostet das Redmi K70 Pro in China in der günstigsten Ausführung umgerechnet nur knapp 430€, das Redmi K70 sogar nur 320€. Diese Preise wären so in Deutschland nicht ganz möglich, zumal die Redmi Geräte so nicht nach Europa kommen. Dafür aber als POCO-Smartphone, weswegen wir hier sicher über ein mögliches POCO F6 Smartphone reden. Da uns das POCO F5 Pro im Test sehr gut gefallen hat, sind wir hier zuversichtlich bald eine Neuvorstellung zu sehen, die die alte Xiaomi Philosophie verkörpert. Nur die Lamborghini-Edition kann bitte da bleiben.
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