Redmi Turbo 3: Kommt das Xiaomi-Smartphone als POCO F6 nach Europa?
Es gab zwar weder Redmi Turbo 1 noch Redmi Turbo 2, aber das hat Xiaomi nicht davon abgehalten in China ein neues Top-Smartphone vorzustellen. Das neue Redmi Turbo 3 eröffnet eine ganz neue Reihe des Herstellers, die mal wieder mit starker Performance zum kleinen Preis aufwartet. Wird es in Europa als POCO F6 erscheinen?
Inhalt
Technische Daten des Redmi Turbo 3
Display | 6,67 Zoll FullHD+ (2712 x 1220 Pixel) 120 Hz AMOLED-Display , Gorilla Glas Victus, 2400 nits |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 8s Gen 3 @ 3,0 GHz |
Grafikchip | Qualcomm Adreno 735 GPU |
RAM | 12/16 GB LPDDR5X |
Interner Speicher | 256/512 GB bzw. 1 TB UFS 4.0 |
Kamera | Hauptkamera: 50 MP Sony LYT-600, ƒ/1.59, OIS Ultraweitwinkel: 8 MP, ƒ/2.0 |
Frontkamera | 20 Megapixel |
Akku | 5000 mAh mit 90W Quick Charge |
Konnektivität | WiFi 6, Bluetooth 5.4,USB Typ-C, GPS/GLONASS/BDS, Dual-SIM, NFC, SA/NSA 5G, kein Band 20 |
Features | Fingerabdrucksensor im Display, Stereo-Speaker |
Betriebssystem | HyperOS auf Basis von Android 14 |
Maße / Gewicht | 160,5 x 74,4 x 7,8 mm / 179 g |
Farben | Schwarz, Grün, Titan |
Vorstellungsdatum/Preis | 10.04.2024 / ab 1999 Yuan, ca. 255€ (umgerechnet) |
So sieht ein Turbo-Smartphone aus
Da es keinen direkten Vorgänger des Smartphones gibt, ist es schwer eine Design-Referenz zu haben. Auf der Hersteller-Seite listet es Xiaomi zusammen mit dem Redmi Note 12 Turbo, wodurch klar wird, dass hier Parallelen vorliegen. Das kantige Design mit der leicht abgerundeten Rückseite und den zwei großen Kamerainseln kennen wir so aus der Reihe, nicht aber den LED Ring daneben. Das Turbo-Smartphone kommt in drei Farben, darunter Eis-Titan, Grün und Schwarz. Überraschend ist das geringe Gewicht von 179g bei einer Dicke von 7,8 mm.
Auch die Bildschirmränder auf der Vorderseite bekommen ihr Fett weg, so dass die Gehäusegröße von 160,5 x 74×4 mm relativ „klein“ für das 6,67 Zoll Display ist. Dieses bietet die 1,5K Auflösung von 2712 x 1220 Pixeln der anderen Redmi Note Pro-Geräte, kommt aber sogar auf eine maximale Helligkeit von 2400 nits. Durch die höhere Auflösung zu vielen anderen Mittelklasse-Smartphones ergibt sich die 446 ppi Pixeldichte, die für ein überdurchschnittlich scharfes Display sorgt. Die Bildwiederholrate des AMOLED-Panels liegt bei standardmäßig 120 Hz, was für eine butterweiche Benutzung sorgen soll. Interessant ist noch, dass es sich sogar um ein 12bit Panel handelt, so dass über 67 Milliarden Farben dargestellt werden können. Das TÜV Rheinland Zertifikat für besonders niedrige Blaulicht-Emission darf nicht fehlen.
Anstatt „Turbo“ könnte das Handy auch „Robusto“ heißen, schließlich legt Xiaomi Wert auf Gorilla Glas Victus Schutzglas für das Displaypanel sowie die SGS Fall-Test Zertifizierung. Dazu kommt immerhin noch ein IP64-Rating, womit das Turbo 3 zwar staubdicht, aber nur gegen allseitiges Spritzwasser geschützt ist.
Accio Redmi Turbo 3 Harry Potter Edition
In China veröffentlicht Xiaomi gerne Special Editions von Smartphones. Nach der Lamborghini Edition des Redmi K70 Pro folgt nun die Harry Potter-Edition, genauso wie auch beim Redmi Pad Pro. Mit viel Mühe hat sich der Hersteller dabei ein Rückseiten-Design mit vielen Hogwarts Referenzen einfallen lassen sowie ein Case entworfen, auf dem in der Innenseite ein Dementor zu sehen ist.
Das Thema sind dabei die sieben Horkruxe, so dass zum Beispiel Ravenclaws Diadem oder Tom Riddles Tagebuch angedeutet werden. Über dem LED-Ring steht sogar Lumos (der Zauberspruch für Licht)! Auch die Verpackung entspricht komplett dem Harry Potter-Thema, wobei selbst die SIM Nadel wie ein Hogwarts-Abzeichen aussieht.
Dieses Smartphone heißt nicht umsonst „Turbo“
Das Turbo im Namen kommt nicht von ungefähr, denn die Performance steht hier im Vordergrund. Deswegen verbaut man den neuen Qualcomm Snapdragon 8s Gen 3 Top-Prozessor. Anders als man annimmt, handelt es sich dabei aber nicht um eine bessere Version des aktuellen Snapdragon 8 Gen 3 Flagship-Prozessors, sondern um eine „schlechtere“, die sich also zwischen Snapdragon 8 Gen 2 und 3 verorten lässt. Snapdragon 8+ Gen 2 wäre hier also der bessere Name gewesen. Die 1,5 Millionen AnuTuTu Punkte (AnTuTu ist ein Performance Benchmark) zeigen, dass es einer der stärksten Chips auf dem Markt ist, der im Redmi Turbo 3 mit 12 oder 16 GB LPDDR5X Arbeitsspeicher und 256, 512 GB oder 1024 GB (1 TB) Massenspeicher kombiniert wird.
Turbo spiegelt sich auch in der Ladezeit wieder, die mit 90W maximaler Ladeleistung auf dem Niveau des Xiaomi 14 Ultra liegt. Das ist für den Smartphone-Markt schnell, das Redmi Note 13 Pro+ 5G lädt aber beispielsweise sogar mit 120W. Geladen wird der 5.000 mAh Akku dabei über den USB-C Port an der Unterseite. Weitere Anschlüsse umfassen WiFi 6, Bluetooth 5.4, Single GPS und NFC zum kontaktlosen Bezahlen. 3,5 mm Klinkenanschluss, eSIM und Speicherkartenslot fehlen, genau wie LTE Band 20. Das in Deutschland wichtige Frequenzband fehlt aufgrund der Veröffentlichung auf dem chinesischen Markt.
Das HyperOS Betriebssystem auf Basis von Android 14 ist somit ebenfalls nur auf Englisch oder Chinesisch nutzbar. Das hat in China aber einige interessante Funktionen, vor allem AI-Funktionen wie Live-Untertitel oder ein integrierter ChatBot könnten zukünftig auch in der globalen HyperOS Version Anwendung finden. Abseits von generativer AI gibt es zum Beispiel auch einen smarten Always-On Modus, bei dem das AOD erst angeht, wenn die Frontkamera die Augen registriert. Über die 20 MP Kamera lässt sich das Handy auch mit „Luftgesten“ bedienen. Zeigt man die Handinnenfläche kann man so z.B. Spotify pausieren.
Redmi setzt auf neue Sony Sensoren
„Turbo“ kann man auch auf die Kamera des Redmi Turbo 3 beziehen. Auch wenn man den Megapixel-Wahnsinn einiger anderer Xiaomi Modelle nicht mitgeht, bekommt man dank der offenen ƒ/1.59 Blende eine schnellere Linse als gewöhnlich. Aufgrund des offenen Objektivs, können für die gleiche Belichtung schnellere Verschlusszeiten erreicht werden. Dabei setzt Xiaomi auf den relativ neuen Sony Lytia 600 Sensor, der zum Beispiel auch im realme 12+ 5G steckt. Der 50 Megapixel Sensor wird optisch und elektronisch stabilisiert. Dazu kommt allerdings nur eine 8 MP Ultraweitwinkelkamera und kein dritter Sensor. Endlich verzichtet Xiaomi auf den sinnlosen 2 MP Makrosensor. Ist das der Beginn einer neuen Ära?
Kommt das Redmi Turbo 3 als POCO F6 (Pro) nach Europa?
Dass man eine „neue Reihe“ mit dem angeblich dritten Modell der Reihe beginnt, ist mal wieder typisch Xiaomi. Doch das Redmi Turbo 3 legt viel Wert auf Performance und ist dafür mit dem Snapdragon 8s Gen 3 aktuell und sehr leistungsstark ausgestattet. Auch der Bildschirm erfüllt alle Kriterien, die man in der Preisklasse erwarten kann. Dass man dann „nur“ mit 90W laden kann, ist immer noch schnell genug und ein komplett legitimer Kompromiss. Mein Highlight ist schon fast, dass man endlich auf den dritten Müllsensor verzichtet, ich hoffe das behält man bei! Auch die teilweise neuen Software-Features klingen interessant, noch bekommen wir diese nicht zu sehen.
Denn erstmal erscheint das Redmi Turbo 3 und vor allem leider auch die Harry Potter Edition nur in China. Dort startet das flotte Smartphone zu einem wahnsinnig günstigen Preis von umgerechnet nur 255€. Auch wenn das Turbo 3 so nicht in Europa erscheinen wird, munkelt man, dass es als POCO F6 oder POCO F6 Pro zu uns kommen könnte. Die F-Reihe müsste bald in Europa an den Start gehen, das Timing passt also schon. Auch die Hardware mit Fokus auf Performance und weniger auf die Kamera passt zu POCO. Bleibt nur die Frage, ob es um die Pro-Version oder die „normale“ Version geht. Aufgrund von POCOs unübersichtlicher Historie (Pocophone, F2 Pro, F3, F4 GT, F5/F5 Pro) ist das schwer vorherzusagen. Wir halten euch aber auf dem Laufenden!
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