Reolink Argus 4 Pro: 4K Überwachungskamera mit riesigem 180° Sichtfeld
Wir haben den Vorstellungsartikel zur Reolink Argus 4 Pro nun um ein Hands-On ergänzt. Dieses findet ihr im Abschnitt „Hands-On: Reolink Argus 4 Pro kurz angeschaut“ unmittelbar vor dem Fazit.
Reolink bringt nach der Reolink Argus Track nun eine weitere akkubetriebene 4K-Kamera heraus: die brandneue Reolink Argus 4 Pro, welche dank Dual-Objektiv ein sehr großes Sichtfeld von 180° abdeckt. Was die neue Kamera im Einzelnen zu bieten hat, erfahrt ihr hier.
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Inhalt
Technisches: 4K & Solar
Hersteller | Modell | Reolink | Reolink Argus 4 Pro |
Auflösung | 4K 8MP Ultra HD |
Sensor | 1/1,8″ CMOS, f=4 mm (Festbrennweite) |
Sichtfeld | horizontal 180°, vertikal: 50° |
Akku | 5000 mAh (aufladbar via Solar oder USB-C) |
Features |
|
Speichermöglichkeiten | Micro-SD (max. 128GB, nicht enthalten), Reolink Cloud (optional) |
Videoformat | H.264, H.265 |
Maße | Gewicht | 128 x 87 x 80 mm | 400 g |
Highlight: 180° Sichtfeld & 4K-Auflösung
Bei der Reolink Argus 4 Pro handelt es sich um eine starre Kamera mit Dualobjektiv. Der 1/1,8″ CMOS Sensor mit einer Festbrennweite ( f=4 mm) löst mit 4K (5120 x 1440 Pixel) bei 8 MP auf – und das gleich zwei mal. Mithilfe der „Dual-Image-Stitching-Technologie“ resultiert aus den beiden Objektiven dann ein homogenes, enorm großes Sichtfeld von 180°. Zum Vergleich: Die Kamera, die bei uns im Test bisher das größte Sichtfeld aufzuweisen hatte, war die TP-Link C425 mit einem 150° Sichtfeld.
Farbnachtischt statt Infrarot
Zweite interessante Eigenschaft neben dem großen Sichtfeld: Die ColorX-Technologie für eine Farbnachtsicht, welche selbst dann in dunklen Umgebungen gute Ergebnisse erzielen soll, wenn die vorhandenen drei Spotlights (2W LEDs, 6500 K) nicht einmal aktiviert sind.
Davon scheint der Hersteller so überzeugt zu sein, dass er kurzerhand auf den Einsatz einer klassischen Infrarot-Nachtsicht verzichtet. So sollen sich 2W pro Stunde einsparen und eine um maximal 12 Tage verlängerte Standby-Zeit erreichen lassen.
Ein PIR-Sensor zur Bewegungserfassung bis maximal 10m Distanz ist bei der neuen mit IP66 ausgewiesenen Reolink Argus 4 Pro dennoch verbaut – genauso wie Lautsprecher und Mikrofon zwecks 2-Wege-Audio-Funktion. Dank KI liefert man auch eine Mensch-, Fahrzeug- und Haustiererkennung.
Konnektivität: Dual-WiFi, Bluetooth & Co.
Genauso wie die Reolink Argus Track auch setzt die neueste 4K-Kamera des Überwachungsspezialisten auch auf Dual-WiFi und damit eine bestmögliche Abdeckung im 2,4 GHz- und 5GHz-Netzwerk. Bluetooth 5.0 wird auch geboten. Auf Wunsch kann die neue Kamera natürlich auch mit Google Assistant und Amazon Alexa sprachgesteuert werden. Primäre Steuerzentrale ist hier die Reolink App.
Akku, Solar & Aufnahmenspeicherung
Der 5000 mAh Li-Ionen Akku versorgt die Argus 4 Pro mit Strom. Die Laufzeit ist nicht angegeben. Erfahrungsgemäß wird man die Argus 4 Pro dennoch mehrmals im Jahr via USB-C an der Steckdose aufladen müssen. Denn auch wenn das ebenfalls mitgelieferte 6W Solarpanel dank Effizienzsteigerung für eine Laufzeitverlängerung sorgt: hierzulande reicht die Solarstromversorgung mit derartigen Panels gerade in der dunklen Jahreszeit einfach nicht für einen autarken Betrieb.
Aufnahmen können erfreulicherweise nicht nur mit dem H.264, sondern auch mit dem platzsparenden H.265 Codec komprimiert abgespeichert werden – und zwar entweder auf einer max. 128GB großen microSD, einem FTP-Server, optional via kostenpflichtiger Reolink Cloud oder per NAS – allerdings nur mit dem Umweg über den ebenfalls käuflich zu erwerbenden Reolink Home Hub. Dann nämlich lässt sich ein RTSP-Stream abgreifen.
Hands-On: Reolink Argus 4 Pro kurz angeschaut
Lieferumfang & Aufbau: gewohnt gut & einfach
Die Reolink Argus 4 Pro kommt im typisch blauen Karton und offenbart Kamera, Halterung, Metall-Halteplatte, Montagematerial und einen Sticker für die schraubenlose Montage. Dazu gesellen sich das Solarpanel samt Haltearm, zwei Riemen zur alternativen Fixierung, ein USB-C Kabel und die üblichen Gebrauchsanweisungen im blauen Couvert.
Also schnell den Haltearm jeweils für Kamera und Solarpanel hineingeschraubt und es kann zum Aufstellungsort gehen. Hier wähle ich erneut den Außenbereich unseres örtlichen Makerspaces. Zum Testzeitpunkt ist das Solarpanel auf die Sonne ausgerichtet und der Akku zeigt mir einen Füllstand von 32 % an.
Inbetriebnahme: App auch ohne Registrierung nutzbar!
Bevor ich die Kamera an ihrem Bestimmungsort positioniere, füge ich die Kamera in der heruntergeladenen Reolink-App hinzu. Hier muss ich Reolink loben: Ohne Registrierung und E-Mail-Eingabe kann ich die Kamera über das Plus-Symbol oben rechts in der App und dem Scannen eines QR-Codes hinzufügen, in mein WLAN einbinden und ein Geräte-Passwort vergeben.
Daraufhin ist der Livestream zu sehen und sowohl Fotos als auch Videoaufnahmen können auf dem Smartphone gespeichert werden. Um alle Funktionen nutzen zu können, melde ich mich in der App dann mit E-Mail und Passwort an.
Die App: übersichtlich & intuitiv
Ich vermute, dass wir für unseren Test ein Montagsgerät erwischt haben. Grund: Bei der Wiedergabe des Livevideos ziept es. Außerdem lässt sich die 2-Wege-Kommunikation mit einem Smartphone (Xiaomi 12 Pro) gar nicht nutzen, mit dem anderen (OnePlus 9 Pro) zwar schon, aber mit extrem leiser Ton-Wiedergabe.
Auf beiden Smartphones ist es mir zuerst nicht möglich, gemachte Aufnahmen innerhalb der App wiederzugeben währenddessen ich sie gleichzeitig aber ohne Weiteres direkt im Telefonspeicher ablegen kann. Erst als ich eine andere microSD-Karte einlege und die Kamera komplett zurücksetze, klappt die Wiedergabefunktion.
Die App an sich gefällt mir ganz gut, vor allem weil Reolink alles nicht unmittelbar Wichtige in eine Seitenansicht verschiebt, die über drei Striche oben links abrufbar ist. Ansonsten gibt es nur die drei Reiter Kamera, Cloud und IoT. Ohne Abo fällt die Cloudnutzung schon einmal heraus. Die IoT-Nutzung aber leider auch. Hier bietet man mir nur das Hinzufügen von IoT-Geräten per QR-Code-Scanner an, das war’s.
Also konzentrieren wir uns auf den Tab „Kamera“, der einerseits die Kameraeinstellungen, andererseits das Livebild der Kamera offenbart. Über einen Klick komme ich hier zur Livefeed-Wiedergabe, kann Schnappschüsse machen oder per (viel zu leiser) 2-Wege-Kommunikation sprechen. Auch die Sirene ist viel zu leise hinzuschaltbar, obwohl ich bereits die höchste Lautstärkestufe aktiviert habe.
Bildbeschaffenheit: Über alle Zweifel erhaben?
Reolinks Stitching-Technologie, bei der das Bild von zwei 4K-Objektiven zu einem großen Bild mit 180° Sichtfeld fusioniert wird, funktioniert tadellos. Für eine flüssige Wiedergabe muss die Auflösung jedoch verringert werden, was in der App standardmäßig auch so vorgesehen ist.
Damit ist ein riesiger Bereich einsehbar, ohne dass die Kamera einen Schwenkmechanismus benötigt. Nachteil: Durch das enorm breite Panoramabild werden Bildinformationen oben und unten gleichsam „abgeschnitten“: Stehe ich also zB recht nah unter der Kamera, kann ich diese in aller Seelenruhe manipulieren oder gar abbauen, ohne dass ich auf dem Kamerabild zu sehen bin.
Hier ist es also wichtig, sich über den konkreten Einsatzzeck der Kamera im Klaren zu sein und sie so zu installieren, dass sie schwer zugänglich und schwer entfernbar ist.
Das Bild bei Tag haben wir jedenfalls für wirklich gut befunden, da selbst bei einem kontrastreichen Setting mit großem Schattenwurf noch viele Details selbst in dunklen Bildregionen erkennbar sind.
Akku-Performance: enttäuschend
Klar, ein 5000 mAh Akku ist in einer WLAN-Überwachungskamera mittlerweile schon recht übersichtlich – auch, wenn er im Fall der Reolink Argus 4 Pro zusätzlich mit einem 6W-Solarpanel mit Strom versorgt und durch den Wegfall von IR-LEDS entlastet wird.
Der Hersteller scheint allerdings die oftmals angegebene ungefähre Akkulaufzeit bei der Argus 4 Pro bewusst weggelassen zu haben: Während unseres Kurztests hatten wir die Kamera insgesamt 3 Stunden im Einsatz, haben dabei sporadisch auf den Livestream zugegriffen, die Bewegungserkennung getestet und die 2-Wege-Kommunikation genutzt. In dieser Zeit fiel die Akkustandsanzeige von 32 auf 23% – das ist gelinde gesagt enttäuschend.
Zugriffs- & Speichermöglichkeiten: FTP & NAS?
Kamerazugriff auf die Reolink Argus 4 Pro bekomme ich neben der App auch über den Desktop-Client von Reolink (Windows/MacOS). Das funktionierte im Test einwandfrei.
Welche Speichermöglichkeiten gibt es abseits der lokalen Speicherung von Aufnahmen auf der max. 128GB großen microSD-Karte? Reolink bietet hier zum Einen die Speicherung über einen FTP-Server, zu anderen über einen Netzwerkspeicher – allerdings nur, wenn man sich ein Zusatzgerät namens Reolink Home Hub besorgt. Bei einer teuren Kamera wünscht man sich diese Option bereits inbegriffen.
Einschätzung: Mehr erwartet
Wo auch immer eine stationäre Stromversorgung nicht möglich ist, schlägt die Stunde akkubetriebener Kameras inklusive Solarladefunktion. Die Reolink Arugs 4 Pro wäre hier eigentlich mit ihrer 4K-Auflösung und dem Riesen-Sichtfeld von 180° prädestiniert – wenn sie denn all das liefern würde, was sie verspricht. So bleibt neben einem guten Kamerabild und der gewohnt guten Bewegungserkennung leider nicht Vieles, was für die Kamera spricht. Insbesondere die Akkulaufzeit ist alles andere als zufriedenstellend.
Hat jemand von euch die Reolink Argus 4 Pro im Einsatz und kann unsere Eindrücke teilen? Oder habt ihr ganz andere Erfahrungen gemacht und wir haben tatsächlich ein Montagsgerät erwischt? Gerne kommentieren!
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