Die „Retro Gaming Watch“ ist Gaming-Handheld und Smartwatch

Die Retro Gaming Watch soll mobiles Gaming auf einen Mini-Bildschirm am Handgelenk bringen. Dank Falt-Display und magnetischem Armband ist das Gerät tatsächlich sowohl Smartwatch als auch kleine Handheld-Konsole.

• Retro Gaming Watch
  • bei Kickstarter für 163€

Auf den ersten Blick erinnert das Gerät an den Gameboy Advance SP. Auch diese Konsole besaß damals ein klappbares Display. Der Unterschied hier: Die Retro Gaming Watch ist noch etwas kleiner und hat ein zweites Display auf der Rückseite. Am zugehörigen Armband befestigt ist sie so im zusammengeklappten Zustand auch eine Armbanduhr bzw. Smartwatch.

Die Entwicklung befindet sich noch in einer frühen Phase und Aufnahmen eines funktionierenden Prototypen gibt es nicht. Stattdessen findet man auf der Kampagnenseite viele Renderbilder und Fotos der einzelnen technischen Komponenten. Die Konsole kann aber wohl vom Armband gelöst werden, um dann damit mit beiden Händen zu spielen. Solange sie am Handgelenk verbleibt, dient das zweite Display zur Anzeige der Urzeit und weiter Smartwatch-Funktionen.

Der Entwickler sagt auch, dass es zwar das Ziel sei, eine voll funktionsfähige Konsole am Handgelenk zu entwickeln. Emulation bekannter Spiele brauche aber deutlich mehr Rechenleistung und Akkukapazität als das Abspielen von „Custom Games“. Theoretisch sollen 8- und 16-Bit-Spiele aber spielbar sein. Es ist die Rede von zwei bis vier Stunden Spielzeit, ehe der Akku aufgeladen werden muss.

An weiteren technischen Daten nenn man einen Arm Cortex M33 Prozessor mit 160MHZ, 8MB RAM und einen 2D-Grafik-Prozessor. Man bewegt sich hier also im absoluten Low-End-Bereich und darf hier keine technischen Wunder erwarten.

Eines ist klar, die Retro Gaming Watch ist nicht in erster Linie eine Spielekonsole. Wer wirklich mobiles Gaming sucht, besorgt sich einen der vielen Retro-Handhelds auf dem Markt. Die Möglichkeit, auf der Armbanduhr Videospiele zocken zu können, ist im wahrsten Sinne des Wortes nur das: Eine Spielerei. Hinzu kommt die Möglichkeit, für einen kleinen Betrag „Developer Access“ zu dem Projekt zu bekommen oder gleich ein „Development Board“ zu erhalten, Prototypen, mit denen sich eigene Spiele für das Gerät entwickeln lassen. Wer nicht Spaß am Basteln und Entwickeln hat (und die notwendigen Kenntnisse dazu) und nicht auch bereit ist, ein unfertiges Produkt zu bekommen, der muss (zumindest zum jetzigen Zeitpunkt Anfang 2024) nicht über eine Anschaffung nachdenken.

Von Anschaffen kann genau genommen auch keine Rede sein, denn abgesehen von den Entwickler-Optionen kann man aktuell nur die Kampagne unterstützen. Für 163€ erhält man dann eine der Gaming-Watches voraussichtlich ab November 2024. Die Kampagne hat einen ganz guten Start hingelegt und bereits einiges an Geld eingenommen, trotzdem bleibt bei Crowdfunding-Projekten insbesondere mit kleinen Teams immer ein Risiko. Mein Rat wäre, abzuwarten, wenn man nicht Lust verspürt, sich irgendwie an der Entwicklung zu beteiligen und ab Februar 2024 eines der Developer-Boards zu bestellen.

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