Revopoint Mini 2 im Test: Warum 3D-Scannen endlich einfacher wird!
Ganz ehrlich? Die erste Version des Revopoint Mini 3D-Scanners hat mich anders als meinen Kollegen Jens nicht überzeugen können. Jetzt gibt es seit einiger Zeit den Revopoint Mini 2 – und der soll dank neuer Software Revo Scan 5 deutlich besser performen als sein Vorgänger. Ob dem so ist, wird unser Test zeigen.
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Inhalt
Technisches: Version 1 & 2 im Vergleich
Hersteller | Modell | Revopoint | Mini 2 | Revopoint | Mini |
Lichtquelle | Blaulicht | Blaulicht |
Präzision | 0,02 mm | 0,02 |
Auflösung | 0,05 mm | 0,05 mm |
Einzelerfassungsbereich | 52 x 64 mm (nah); 168 x 132 mm (fern) | 64 mm x 118 mm (nah); 100 mm – 200 mm (fern) |
Arbeitsbereich | 120 x 250 mm | 100 mm – 200 mm |
Scangeschwindigkeit | 16 fps | 10 fps |
Software | Revo Scan 5 (Windows, macOS, Android, iOS) | Revo Scan 4 (Windows, macOS, Android, iOS) |
Anschluss | M4, USB-C | M4, Mikro-USB |
WiFi | ja | nein |
Maße | Gewicht | 132 x 53 x 36 mm| 175 g | 120 mm x 38,5 mm x 25 mm | 160 g |
Features: Das kann der Revopoint Mini 2
Revopoint erfindet das Rad beim Mini 2 nicht neu, sondern setzt wie schon beim Vorgänger auf blaues strukturiertes Laserlicht mit einer Präzision von bis zu 0,02 mm pro Frame bei einer Genauigkeit von maximal 0,05 mm. Der Revopoint Mini 2 ist damit marginal größer und schwerer als sein Vorgänger mit nunmehr 132 x 53 x 36 mm bei 175 g.
Die „Scanpräzision“ gibt Aufschluss über die Toleranzabweichungen zweier identischer Messpunkte. Unter „Scangenauigkeit“ hingegen versteht man den kleinstmöglichen Punktabstand beim Scannen der Objektoberfläche.
Auch der Einzelerfassungsbereich variiert im Vergleich zum Mini ein wenig: Der Revopoint Mini 2 setzt auf 52 x 64 mm im Nah- und 168 x 132 mm im Fernbereich. Auch der Arbeitsbereich hat sich etwas geändert. Statt 100 x 200 mm ist der Revopoint Mini 2 nun mit 120 x 250 mm glücklich.
Der Hersteller legt also Wert auf Detailverbesserungen, etwa im Hardwarebereich durch zwei verbesserte Tiefenkameras und eine RGB-Kamera mit jeweils 2 Megapixelauflösung oder aber den Wechsel vom Mikro-USB- auf einen zeitgemäßen USB-C-Anschluss.
Verbesserungen insbesondere unter der Haube
Revopoint spendiert dem Mini 2 eine 9-Achsen-IMU sowie aktuelles WiFi 6. Außerdem hat sich bei der Scangeschwindigkeit getan. Hier kann der Revopoint Mini 2 nun mit 16 statt zuvor 10 fps glänzen. Entscheidender soll aber der Wechsel von Revo Scan 4 auf Revo Scan 5 sein.
Bereits auf der Formnext 2023 hatte der Hersteller diesen Umstand uns gegenüber betont, da es sich bei Revo Scan 5 mehr als nur um ein Versionsupgrade sondern im Grunde um eine komplett neue Software handeln soll. Und genau deswegen fackeln wir jetzt nicht lange, sondern gehen direkt hinüber zu unserem Praxistest.
Praxistest: 3-Fach-Testparcours
Lieferumfang: umfangreich
Revopoint hat uns die Standard-Version des Revopoint Mini 2 zur Verfügung gestellt. Dazu gehört der 3D-Scanner selbst, ein Tripod, eine Aufbewahrungstasche, ein Smartphone-Halter, ein USB-C auf USB-A PC-Datenkabel sowie ein USB-A-(inklusive USB-C-Adapter) auf USB-C-Kabel für die Verbindung zum Smartphone und einer Powerbank.
Außerdem mit dabei: eine Matte mit Referenzpunkten („Magic Pad“), ein Kalibrierungs-Board, 2 Bögen Referenzpunkt-Sticker und ein wenig Klebeband zum fixieren auf dem ebenfalls mitgelieferten Drehteller. Auch die obligatorische Gipsbüste für den ersten Scanversuch darf nicht fehlen. Weil aber genau dieser Scan so gut wie immer nahezu perfekt gelingt, lassen wir die Büste einmal außen vor.
Inbetriebnahme & Software: Alles gut mit Revo Scan 5?
Die Inbetriebnahme des Revopoint Mini 2 ist selbsterklärend: Ich schließe zuerst einmal meinen Laptop per USB-C Kabel an den auf dem mitgelieferten Tripod installierten 3D-Scanner und platziere ihn zuerst im vorgegebenen Arbeitsbereich vor dem mitgelieferten Drehteller.
Jetzt ist es Zeit für Revo Scan 5. Aber die Software erkennt den Scanner nicht, obwohl dessen LED grün leuchtet. Erst beim Wechsel zum Standrechner habe ich Erfolg und der Scanner wird erkannt und ist einsatzbereit (blaue LED). Zuerst muss ich ihn nun kalibrieren. Das geht schnell über eine vertikale und horizontale gleichmäßige Drehbewegung.
Revo Scan empfinde ich als übersichtlich aufgebaut. Oben spielt die Musik im Grunde mit vier Bearbeitungsschritten: Scannen, Punktwolken- und Gitterkörperbearbeitung (Mesh-Bearbeitung) sowie Modellexport.
Nach dem Scannen kann ich diese genannten Reiter manuell abarbeiten oder aber die „Ein-Klick-Bearbeitung“ wählen und mir damit die Punktwolkenbearbeitung sparen. Das klappt im Test ausgezeichnet – die Löcher muss ich aber nach wie vor manuell stopfen.
Verbesserungspotenzial hat die zusätzliche Bearbeitungsleiste am rechten Bildschirmrand: Die Bearbeitungswerkzeuge sind nicht unbedingt intuitiv gehalten. Außerdem fehlt mir hier eine Funktion, wie ich sie von modernen 3D-Drucker-Slicern kenne: Das automatische Ausrichten des Bauteils auf der Druckplatte. Allein diese Funktion würde die Bearbeitung erheblich vereinfachen.
Scanprozess & Scanergebnisse:
Wie auch schon beim neulich getesteten 3DMakerPro Mole greife ich zuerst zum Scan eines Türgriffes, den ich auf dem motorisierten Drehteller positioniere, bis mir Revo Scan ansagt, dass die Entfernung zum Scanobjekt (zumeist) ideal ist. Die Parameter der Tiefen- und RGB-Kameras (Belichtung, etc.) lasse ich im Automatikmodus stehen.
Das Scannen klappt zuerst überhaupt nicht. Grund: In den Scaneinstellungen (rechts mittig) ist die standardmäßige Merkmalverfolgung ausgewählt – und die ist laut Revopoint-Tutorial nicht für textur- und reliefarme Objekte mit einfachen Geometrien geeignet. Also muss ich stattdessen entweder Markerpunkte kleben oder die runde Markerfolie auf den Drehteller legen. Erst dann wird das Ergebnis wirklich gut.
Anders sieht es mit dem Spielzeug-Pferd aus. Das wiederum scanne ich mit „Merkmalsverfolgung“, wechsele aber vom allgemeinem zum dunklen Objekt – immerhin ist das Pferd größtenteils dunkelbraun. Außerdem aktiviere ich Farbscannen. Das Ergebnis ist durchaus ansehnlich für den ersten Versuch.
Zuletzt nehme ich mir eine schwarze TPU-Halterung für ein Fahrradlicht vor. Die will aber überhaupt nicht wirklich gescannt werden. Egal, welchen Modus ich verwende, das Ergebnis ist suboptimal.
Schließlich nutze ich Scanspray und mithilfe der Markerierungsoption inklusive Markerfolie auf dem Drehteller klappt es dann halbwegs. Und dennoch: Hier sind die Plug&Play-Performance des Revopoint Mini 2 gerade für Anfänger wie mich bei schwarzen Objekten noch ausbaufähig.
Kurz angeschaut: Die Revo Scan App
Zu guter Letzt versuche ich mich im Freihandscannen. Dafür schließe ich das 2-in-1 USB-C auf USB-C und USB-A-Kabel an. Zwar kann ich die Handyhalterung samt Scanner und Handy auf den Tripod schrauben, eine per USB-A angeschlossene Powerbank muss ich dabei aber umständlicherweise zusätzlich halten. Hierfür ist dann im „Advanced“-Paket ein Tripod mit integrierter Powerbank vorgesehen.
Die App an sich gefällt mir sehr gut. Alle wichtigen Optionen sind direkt auffindbar und erinnern stark an die PC-Software. So ist man direkt mit der Oberfläche vertraut. Der Umstieg von der dunklen Lichthalterung auf einen Tesafilm-Spender bringt mir dann auch bessere erste Erfolge. Das Freihandscannen gelingt mir dennoch eher schlecht als recht. Auch hier kommt es auf eines an: Übung!
Fazit: Deutlicher Sprung nach vorne
Der Revopoint Mini 2 stellt eine konsequente Weiterentwicklung des Vorgängers dar, überzeugt dabei aber weniger durch sein moderates Hardware-Upgrade als seine deutlich bessere Performance im Zusammenspiel mit der aktuellen Revo Scan 5 Software.
Die Software macht einen deutlich ausgereifteren Eindruck als die Vorgängerversionen. Der Objektfang ist präziser, die Scanergebnisse nach etwas Übung bis auf schwarze Objekte durchweg nutzbar. Besonders gut gefällt mir die 1-Klick-Bearbeitung, welche die Bearbeitung des gescannten Objektes stark vereinfacht. Das Freihandscannen bleibt für mich weiterhin eine Herausforderung, wohingegen der Lernerfolg beim Scannen via Drehteller deutlich schneller eintritt.
Mit dem Revopoint Mini 2 gelingt dem Hersteller mit der aktuellen Revo Scan 5 Sofware ein Sprung in Richtung einfaches 3D-Scannen mit brauchbaren Ergebnissen. Mir stellt sich jetzt die Frage: Wie performt der Revopoint Mini 2 im Vergleich zum Miraco, den wir bald ebenfalls im Testparcours haben? Was haltet ihr vom Mini 2? Habt ihr einen 3D-Scanner?
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