Roidmi NEX 2 Pro Wisch-Akkusauger für 373€ aus EU
Saugen und wischen gleichzeitig, hohe Saugkraft, top Design und Verarbeitung. Dafür stand der Roidmi NEX, als er 2019 auf den Markt kam. Die zweite Generation des erfolgreichen Modells ist in zwei Versionen (NEX 2 und NEX 2 Pro) erhältlich. Wir haben die Pro-Variante getestet. Besser als der Vorgänger?
- Roidmi NEX 2 Pro Akkustaubsauger (getestetes Modell)
- bei Geekbuying für 373,39€ (EU-Lager)
- passende Standhalterung von Geekbes
Roidmi ist Teil des Xiaomi Ökosystems und produziert Akkustaubsauger für den chinesischen Tech-Riesen. Dieser hat offenbar eine zweite Generation der NEX-Reihe gefordert und erhält gleich zwei Versionen – eine mit (Pro), eine ohne Display. Displays scheinen aktuell in China schwer angesagt zu sein, nach dem Roborock H6 und Dreame V11 bringt nun also auch Roidmi ein Modell mit OLED.
Inhalt
Technische Daten des Roidmi NEX 2: Vergleich zum Vorgänger
Unsere Top 5 der besten Akkustaubsauger findet ihr in unserem Ratgeber-Artikel. Dort ist der Roidmi NEX der ersten Generation weit oben mit dabei – greift der NEX 2 ganz oben an?
Roidmi NEX 2 Pro | Roidmi NEX | |
Preis ohne Angebot ca. | ~550€ Launch-Preis | ~330€ |
Saugkraft | 26.500 pa | 23.500 pa |
Display | OLED (in Farbe) | nein |
Wischfunktion | Gleichzeitig saugen und Wischen | Gleichzeitig saugen und Wischen |
App | „Xiaomi Home“ (Android, iOS) oder „Roidmi“ (Android, iOS) | „Xiaomi Home“ (Android, iOS) oder „Roidmi“ (Android, iOS) |
Lautstärke | 77 dB (auf höchster Saugstufe) | 72 dB (auf höchster Saugstufe) |
Akku | 2500 mAh, kabellos aufladbar | 2500 mAh, kabellos aufladbar |
Saugstufen | Drei | Drei |
Arbeitszeit | 70 Min. (Standard-Modus), 10 Min. (Max. Saugkraft) | 60 Min. (Standard-Modus), 38 Min. (Boost-Modus), 10 Min. (Max. Saugkraft) |
Ladezeit | 2,5 h | 2,5 h |
Staubkammer/Wassertank | 0,55 l/0,18 l | 0,4 l/0,18 l |
Maße | 119,1 x 25,9 x 16,4 cm | 119,1 x 25,9 x 15,8 cm |
Gewicht | 2,7 kg (als Handsauger: 1,5 kg) | 2,6 kg (als Handsauger: 1,5 kg) |
CE-Kennzeichen | ja | ja |
Unterschiede zum Vorgängermodell
Wir möchten euch nicht mit Wiederholungen langweilen, daher beschäftigen wir uns in diesem Testbericht fast nur mit den Unterschieden zum Vorgängermodell NEX. Gleich geblieben ist:
- gleichzeitig saugen und wischen
- App-Steuerung (etwas sinnlos bei Akkusaugern)
- LED-Leuchten (schalten sich automatisch an wenn Dunkelheit um Bodendüse erkannt wird)
Neu und somit unterschiedlich ist aber:
- Saugkraft von 23.500 pa auf 26.500 pa erhöht (neuer Rekordwert Stand September 2020)
- OLED-Diplay verbaut
- Arbeitszeit von 60 Min. auf 70 Min. erhöht
- Staubkammer von 0,4 l auf 0,55 l vergrößert
- Lautstärke erhöht von 72 dB auf 77 dB
Keine Sorge, wir haben auch die gleichgebliebenen Dinge überprüft. Sprich, wenn wir uns in diesem Testartikel nur mit den Unterschieden beschäftigen, findet ihr alles Weitere, das nicht hier drinsteht, aber dennoch auch für den NEX 2 Pro gilt, hier im Testbericht zum NEX.
Lieferumfang des NEX 2 Pro
Im Lieferumfang findet sich:
- Hauptelement des Staubsaugers mit 0,55 l großer Staubkammer und Display
- Saugrohr
- Wischaufsatz mit zusätzlichem Wischtuch
- Bodendüse mit angebrachter Bodenwalze
- vier Aufsätze für versch. Einsatzgebiete (auch Tierhaar- und Milbenaufsatz)
- Flexschlauch
- stabile Wandhalterung mit Schrauben und Dübeln
- zusätzlicher HEPA-Filter
- kleines Reinigungswerkzeug
- CN-Ladekabel ohne EU-Adapter (daher diesen am besten bestellen wenn nicht bereits vorhanden)
- Bedienungsanleitung auf Chinesisch (braucht man auch nicht)
Der Lieferumfang ist nahezu identisch mit dem der ersten NEX-Generation. Hauptsächlicher Unterschied: Der NEX 2 Pro bringt zudem eine spezielle Tierbürste und einen Milbenaufsatz mit. Auch der Flexschlauch ist hervorzuheben, diesen wird man aber wohl nur selten, und wenn dann nur in Kombination mit der Tierbürste nutzen.
Ansonsten fehlt hier ein EU-Adapter für den Netzstecker, den man aber für kleines Geld bestellen kann. Diesen EU-Adapter nutzen wir in der Redaktion.
Design und Verarbeitung
Alles Positive, was es zur ersten Generation zu sagen gab, kann man hier nur wiederholen: Hochwertiger Kunststoff, Metall- und Aluminium-Elemente, schickes Design. Top verarbeitet.
Auch ein CE-Kennzeichen findet sich am Staubsauger. Der 2500 mAh große Akku ist nicht austauschbar und der Sauger steht nicht von alleine. Möchte man also kurz etwas (Spielzeug etc.) wegräumen, muss man den Sauger an die Wand lehnen oder in die Wandhalterung stecken. Ansonsten wurde hier aber in Sachen Design und Verarbeitung wieder alles – und zwar wirklich alles – richtig gemacht.
Die einzelnen Teile der 0,5 l großen Staubkammer lassen sich leicht auseinandernehmen und wieder zusammensetzen. Der Filter lässt sich simpel auswaschen oder alternativ mit der mitgelieferten kleinen Bürste reinigen. Die Vergrößerung zur Kammer des Vorgängers ist kaum merklich, aber macht schon einen (kleinen) Unterschied. Je größer, umso besser. Vorausgesetzt, das Handling leidet nicht darunter.
Damit erfüllt die Staubkammer alle Voraussetzungen, die eine solche Kammer erfüllen muss: Allergikerfreundlich (weil leerbar ohne direkten Kontakt mit dem Inhalt), einfach zu reinigen und mit den entsprechenden Schwebstofffiltern (vgl. HEPA = High Efficiency Particulate Air filter) ausgestattet. Natürlich könnte diese etwas größer sein, allerdings würde man dann auch am Design herumfeilen müssen, was das Gewicht hochschrauben und entsprechend das Handling verschlechtern könnte.
Display und App-Steuerung
Das Display wurde wie beim Roborock H6 oberhalb des Griffs angebracht. Nachempfunden wird diese technische Spielerei den Saugern hierzulande etablierter Hersteller wie Dyson mit dem V11 Absolute oder Tineco mit dem Pure One S12 Plus. Diese Spielerei hat aber auch ihren Nutzen. So können angehende Besitzer eines Roidmi NEX 2 Pro anhand des Displays einige Informationen nachvollziehen, die man sonst nur vage oder gar nicht nachvollziehen könnte. Folgende Daten stehen beim NEX 2 Pro in Farbe zur Verfügung:
- Saugstufe (farblich und in Symbolen dargestellt)
- Akkustand in Prozent und Grafik
- Hinweise zu Staubkammer und Filter
- Fehlermeldungen
- Kalorienverbrauch bei Ausschalten des Saugers (äh, okay)
Beim NEX der ersten Generation kritisierte ich noch, dass man den Akkustand anhand der LED-Leuchten nur ungefähr ablesen konnte. Das ist mit dem Display jetzt anders. Auch das Nachvollziehen von Fehlermeldungen ist sinnvoll und praktisch, da man so direkt weiß, was den Sauger beschäftigt und intervenieren kann.
Kalorienverbrauch und App sinnlos
Thema App-Steuerung bei einem Akkustaubsauger: Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, finde es aber sinnlos, für ein Modell mehr ausgeben zu müssen, nur weil man über eine App die verbleibende Akkulaufzeit genauer nachvollziehen kann. So gerne ich Produkte in meiner Xiaomi Home App (Android, iOS) einbinde, das muss bei einem Staubsauger aus meiner Sicht nicht sein. Alternativ steht auch die hauseigene App „Roidmi“ (Android, iOS) zur Verfügung.
Einen echt großen Nachteil hat die App-Steuerung zudem, den auch schon der F8 hatte: Das Bluetooth des Akkusaugers ist durchgehend eingeschaltet, weswegen der Sauger auch fortlaufend Akkuleistung verliert. Nicht viel, aber etwas. Und das nur für die Einbindung einer App? Meh.
Der Roidmi NEX 2 Pro im Einsatz
Die Bodendüse als solche ist im Vergleich zur ersten NEX-Generation gleich geblieben, nicht aber die darin befindliche Walze. Diese ist nun ein gelungenes Konstrukt aus Softwalze und v-förmigen Bürstenelementen. Durch dieses Design ist die Walze sowohl für Hartböden, als auch Teppich und Hundehaare (danke an Hund Loukas an dieser Stelle) geeignet. Am besten entfalten kann sie sich aber selbstredend auf Hartböden.
Was das reine Saugen angeht, ist der Roidmi NEX 2 Pro eine Wucht. Die Saugkraft von 26.500 pa macht sich auf Hartboden wie Teppich bemerkbar und stellt ihn im Alltag vor keine großen Herausforderungen. Kaffeebohnen, Müsliflocken – selbst größeres Spielzeug vermag der NEX 2 Pro anzusaugen – das Einsaugen scheitert höchstens daran, dass die Einzugshaube und das Saugrohr in ihrer Breite eingeschränkt sind.
Auf Teppich gut, aber nicht sehr gut
Auf Teppich ist der NEX 2 Pro auch sehr gut einsetzbar – allerdings wird diese Performance von der eigens für Teppiche konzipierten Torque-Drive-Bodendüse des Dyson V11 Absolute in den Schatten gestellt. Dies gilt allerdings auch für die Teppich-Performance aller anderen von uns bisher getesteten Sauger. Der NEX 2 Pro hat eine höhere Saugkraft als der V11 Absolute, auf Teppich aber sind die Briten aktuell noch nicht zu schlagen.
Implementiert sind drei verschiedene Saugstufen, sodass man mit der Lautstärke und Saugkraft variieren kann. Hier kurz aufgelistet samt jeweiliger Betriebslautstärke und Arbeitszeit:
- Standard-Modus: 17.000 pa, 65 dB, 70 Min.
- Boost-Modus: 20.000 pa, 70 dB, 42 Min.
- Maximale Saugkraft: 26.500 pa, 77 dB, 11 Min.
Leise ist das neuste Roidmi-Modell nicht, das Betriebsgeräusch ist aber nicht so schrill wie das anderer Modelle. So ist es etwas leichter zu ertragen, auf der höchsten Saugstufe erinnert die Lautstärke von 77 dB dann aber doch an graue Kabelsaugertage. Zum Vergleich: Wir Menschen unterhalten uns in einer durchschnittlichen Lautstärke von 60 dB.
Gleichzeitig Saugen und Wischen
Das gleichzeitige Wischen und Saugen in einem Durchgang ist bis auf die höhere Saugkraft unverändert geblieben. Schaut entsprechend hier im Testbericht danach, wie gut das funktioniert.
Kurz zusammengefasst lässt sich aber sagen: Das magnetische Anklippen des Wassertanks ist weiterhin praktisch und cool, der Boden wird gleichmäßig gewischt und ausreichend, aber nicht zu nass. Es funktioniert wie es soll und ersetzt den handelsüblichen Wischmopp zu etwa 85 %. Was fehlt zu 100 %?
Der Wassertank geht mit seiner potenziellen Füllmenge von 0,2 l recht schnell leer. Außerdem ist es nicht immer leicht, den Tank mit Wasser zu befüllen und danach die Gummiabdeckung wieder optimal über die Einsparung zu bekommen.
Gelingt einem das aber, gelangt auch kein Tropfen dahin, wo er nicht soll. Ich empfehle hier, das kleine Reinigungswerkzeug oder eine kleine Kuchengabel zu nehmen. Das ist alles aber Jammern auf hohem Niveau, das Saug-Wisch-System als solches funktioniert wie gewünscht und ist eine echte Arbeitserleichterung.
Milben-Handsauger und LED-Leuchten
Ja okay, ihr könntet das schon im Testbericht zum Vorgänger nachlesen, ich kann aber doch nicht anders, als euch die zwei Punkte mit vorzustellen. Wie fast alle neuen Modelle ist der NEX 2 Pro ein 2-in-1-Modell, lässt sich also auch schnell zum Handsauger umstecken. Das ist deswegen praktisch, weil man schnell mal etwas wegsaugen, aber mit dem mitgelieferten Milbenaufsatz auch was gegen seine allergischen Reaktionen tun kann. Hausstauballergiker wie ich zumindest.
Ich erspare euch jetzt einen langen Vortrag über Hausstaubmilben, kann Allergikern aber nur nahelegen, gegen die kleinen Biester was zu tun. Dann noch ein Thema, das nicht für jedermann ein gleich wichtiger Faktor ist: An der Bodendüse hat der NEX 2 Pro wie seine Vorgängermodelle LED-Leuchten verbaut, die sich automatisch anschalten, wenn es dunkel um die Düse wird. So hat der Nutzer einen besseren Überblick unterm Bett, in dunklen Ecken usw.
Der Akkuverbrauch durch die LED-Leuchten ist so gering, dass dieser kaum ins Gewicht fällt. Nur falls sich darüber jemand Gedanken machen sollte. 😉
Fazit: Spannendes Upgrade des NEX?
Persönlich mag ich den Hersteller Roidmi sehr, die Modelle waren bisher immer top verarbeitet und hielten, was sie versprachen. Geräte, mit denen man nach der nicht ganz so angenehmen Bezahlung sehr zufrieden sein konnte. Ganz klar, Roidmi ist die Premium-Sauger-Marke aus Xiaomis Ökosystem, Dreame die gehobene Mittelklasse und Jimmy die Marke für den kleineren Geldbeutel.
Es gibt am Roidmi NEX 2 Pro nicht wirklich etwas zu kritisieren, es ist ein gelungener Nachfolger der ersten NEX-Generation. Top verarbeitet, modernes Design, hohe Saugkraft, wischt gut und generell funktioniert alles wie es soll. Über Sinn und Nutzen des Displays und der LED-Leuchten lässt sich streiten, aber der Sauger ist eben für diejenigen gedacht, die alles in einem Gerät haben möchten und schicke Spielereien zu schätzen wissen.
Tja, woran kann es scheitern, wenn ein Gerät so ziemlich alles kann? Richtig, am Preis. Den würde ich persönlich nicht zahlen, da ich ~400€ im Allgemeinen als zu teuer für einen Akkustaubsauger erachte. Ja, im Vergleich zu Dyson oder Vorwerk immer noch „günstig“, aber im Vergleich zu den Dreame-Modellen dann eben doch eine komplett andere Preisklasse.
Man muss sich fragen: Möchte ich einen guten Akkusauger für 150-250€ (Dreame), weil ich einfach einen sauberen Boden möchte (ohne Wischen) – oder möchte ich gleich das Nonplusultra an Funktionen? Ich bin bei ersterem, auch wenn ich als Tester natürlich Fan einer großen Funktionsvielfalt bin.
Was haltet ihr vom neuen Roidmi?
- höchste von uns gemessene Saugkraft
- Saugen und Wischen zeitgleich
- Performance auf Hartboden und Teppichen
- automatische anschaltende LEDs für dunkle Ecken
- Design und Verarbeitung top
- Bluetooth durchgehend eingeschaltet
- App-Einbindung nicht wirklich sinnvoll
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