Royole FlexPai: faltbares Smartphone im Hands-On Video | MWC 19
Auf dem Mobile World Congress 2019 waren zwei Themen besonders präsent: 5G und faltbare Smartphones. Huawei und Samsung haben dem eigentlich weltweit ersten faltbaren Smartphone ein bisschen die Show gestohlen, obwohl man das Huawei Mate X und Samsung Galaxy Fold nicht einmal in die Hand nehmen durfte/konnte. Das sah bei dem Royole FlexPai anders aus. Am Stand durften wir das Gerät ausgiebig in die Hand nehmen, falten und Fotos machen. Aber natürlich nur unter Aufsicht.
Was waren unsere ersten Eindrücke? Die findet ihr in unserem Video, wo wir euch auch den Hersteller Royole etwas vorstellen und in einordnen, gerade in Konkurrenz mit den etablierten Marken. Generell kann man sagen, dass das faltbare Display funktioniert und dass es sich gelungen aber noch nicht ganz fertig angefühlt hat. Das hat man speziell bei der Software gesehen, die leider noch nicht allzu gut auf diese neue Technik optimiert wurde. Auch der Schließmechanismus funktioniert bisher nur über die integrierten Magnete, sonst würden die beiden Seiten nich ganz „schließen“.
Was haltet ihr von den aktuellen faltbaren Smartphones? Ist es für euch wirklich ein überzeugendes Konzept oder eher eine Lösung für ein Problem, das es eigentlich nicht gibt?
Smartphone-Hersteller probieren sich aktuell durch die verschiedensten Konzepte. Nach der Notch und dem Loch im Display wie beim Honor View 20 wird das FlexPai von Royole das erste faltbare Smartphone der Welt sein. Ist diese Flexibilität der Weg zum Erfolg?
- Royole FlexPai (Dev. Edition)
Inhalt
Technische Details
Name | Royole FlexPai |
Display | 7,9 Zoll AMOLED, 1920 x 1440 p, 308 ppi, AMOLED-Panel |
Prozessor | Snapdragon 855 CPU @2,84 GHz |
Grafikchip | Adreno 640 |
Arbeitsspeicher | 6/8 GB |
Interner Speicher | 128/256 GB |
Hauptkamera | 16 MP Weitwinkel + 20 MP Telekamera |
Frontkamera | – |
Akku | 3.800 mAh, 5V5A |
Konnektivität | WiFi 802.11 a/b/g/n/, USB Typ-C, Fingerabdrucksensor |
Betriebssystem | WaterOS |
Abmessungen | 134 x 190,35 x 7,9 mm |
Gewicht | 320 g |
Vorgeschichte
Zugegeben, das Flexpai des Herstellers Royole ist nicht brandneu. Tatsächlich wurde ein Prototyp schon Ende Oktober in Peking vorgestellt. Da die Präsentation aber eher die Schwächen dieses Konzepts zur Schau gestellt hat als die Stärken, haben wir uns entschieden, mit einem Bericht noch abzuwarten. Und dabei kommt es mit Qualcomms neuer Top-CPU auf den Markt. Aber erst einmal zum Design.
Das erste faltbare Smartphone der Welt
Das Konzept des FlexPai ist es, gleich zwei Gadgets in einem zu vereinen. „FlexPai= Smartphone – Tablet“, heißt es auf der Website des Herstellers. Das löst Royole, indem sie dem FlexPai ein 7,8 Zoll AMOLED Display mit einer Auflösung von 1920 x 1440p spendieren. Dabei hat es ein Seitenverhältnis von 4:3. Dieses Panel ist, wie der Name verrät, allerdings so flexibel, dass es faltbar ist. Wenn man also nicht die volle Größe braucht, kann man das Tablet einfach zu einem Smartphone falten. Neben der Flexibilität ist natürlich auch die Robustheit des Displays ein enomer Vorteil. Es dürfte schwer sein, dieses Display zu zerstören. Zur Qualitätskontrolle hat der Hersteller das Display wohl über 200 000 mal gebogen, ohne Folgeschäden.
Im gefalteten Zustand fällt das Display natürlich entsprechend kleiner aus, jedoch ist es möglich, beide Seiten des Displays (also hinten und vorne) zu aktivieren. Dies funktioniert zum Beispiel im Kameramodus. Ein Nachteil ist natürlich, dass das FlexPai im Smartphone-Modus ziemlich dick ausfällt. Wie dick, verrät der Hersteller natürlich nicht. Im Tabletmodus beträgt die Dicke 7,6 mm, die Höhe 13,4 cm und die Breite 19 cm. Mit einem Gewicht von 320 g ist das FlexPai etwas leichter als das Xiaomi Mi Pad 4.
Schaut man sich die Fotos zum FlexPai an, merkt man, dass die beiden Seiten des Geräts im Smartphone-Modus nicht sauber aufeinander liegen. An der Kante, an der das FlexPai gebogen wird, ist das Gerät natürlich am dicksten. Nur an den Enden liegt das FlexPai wirklich auf.
Interessant ist auch, dass man die Kameras quasi links neben dem Display positioniert und nicht über dem Display. Sowohl im Smartphone- als auch im Tablet-Modus liegt der Dual Kamera Modus mit 16 Megapixel Weitwinkelkamera und 20 Megapixel Telekamera links vom dem Display. Wie gerade angesprochen, kann man im Kameramodus beide Displays anzeigen lassen, so das auch der Fotografierte selbst im Display sehen kann.
Vor Samsung mit Snapdragon 855
Als wenn das nicht schon für genug Aufmerksamkeit sorgen würde, schafft es Royole mit dem FlexPai auch im Inneren zu überzeugen. Denn als erster Smartphone-Hersteller weltweit verwenden sie den brandneuen Snapdragon 855 Prozessor in dem FlexPai. Dieser sollte angeblich eigentlich für Samsung reserviert sein, das unbekannte Unternehmen kam dem Tech-Riesen aus Korea aber zuvor. Der Octa-Core Prozessor mit 2,8 GHz Taktfrequenz wird der neue Flagship-Prozessor für 2019 sein, den wir z.B. auch in einer möglichen S-Variante des Xiaomi Mi Mix 3 sehen werden!
Dazu kommen wahlweise 6 oder 8 GB Arbeitsspeicher und 128 GB oder 256 GB interner Speicher. Auch einen microSD-Slot zur Erweiterung wird es geben. Dafür sind wir etwas kritisch beim Akku. Mit einer Kapazität von 3800 mAh ist das in unseren Augen ziemlich knapp bemessen, zumindest für ein Tablet. Unserer Erfahrung nach dürfte man mit dem FlexPai jeden Abend die Steckdose aufsuchen müssen.
Wie zu erwarten war, konzentriert man sich erst einmal auf den asiatischen Markt. Das merkt man daran, dass das für Deutschland wichtige LTE Band 20 nicht vorhanden ist. Dafür setzt man immerhin auf USB Typ-C und einen Dual SIM-Slot. GPS, A-GPS, Bluetooth und WiFi sind natürlich vorhanden, dafür verzichtet man auf einen 3.5 mm Klinkenanschluss.
https://www.youtube.com/watch?v=afTRnlCPQrM
So eine Hardware braucht natürlich auch die passende Software! Royole installiert Water OS. Der Name soll wohl symbolisieren, dass der Übergang zwischen Smartphone und Tablet „fließend“ ist. Ob das in der Praxis auch der Fall sein wird, müsste man erst testen. Gerade da man auch einen Split-Screen nutzen kann, soll sich das FlexPai auch für Office-Aufgaben anbieten. Auch zum Gaming bietet gerade das Display natürlich einen enormen Vorteil.
Einschätzung & Release
Dass das FlexPai nicht ganz so günstig ist, kann man sich vielleicht schon denken. Aber der Releasepreis von ca. $1300 ist sehr happig, die 256 GB Version kostet sogar $1449. Das sind umgerechnet in etwa 1300€. Royole versendet die FlexPais bereits.
Beeindruckend ist, dass Qualcomm so viel Vertrauen in das Unternehmen setzt – oder Royole so viel Geld in Qualcomm steckt, wer weiß. Die Präsentation des Prototyps hat im Internet aber eher für Lacher als für Begeisterung gesorgt. So richtig ausgereift wirkt das nämlich noch nicht. Das haben wir auch vor Ort auf dem MWC 2019 in Barcelona gesehen. Für das gleiche Geld könnte man sich schließlich auch ein Xiaomi Mi 9, ein Xiaomi Mi Pad 4 und ein Teclast F5 Laptop kaufen und hätte gerade mal mehr als die Hälfte ausgegeben.
Was haltet ihr von dem FlexPai? Kann euch das Konzept überzeugen?
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