Samsung Galaxy Book4 Edge 16″ für 1769€ ausprobiert

Samsung bringt zum Start der Copilot+ Notebooks mit Snapdragon X Prozessoren zwei neue Galaxy Books. In 14″ und 16″ Ausführung treffen hier AMOLED-Bildschirme auf den neuen Snapdragon X Elite. Gleichzeitig bietet man auch jede Menge KI-Funktionen.

• Samsung Galaxy Book4 Edge 14″
  • bei Saturn für 1669€
• Samsung Galaxy Book4 Edge 16″
  • bei Saturn für 1769€ (512 GB) | Saturn für 2099€ (1 TB)

Technische Daten vom Samsung Galaxy Book4 Edge

Alles besser durch Snapdragon X Elite?

Klar das Highlight der neuen Book4 Edge Notebooks ist der brandneue Snapdragon X Elite, ein leistungsfähiger ARM-Prozessor für Notebooks. Vorteil daran soll die Energieeffizienz gegenüber den bisherigen x86 Prozessoren sein, wodurch man hier bessere Laufzeiten erreichen kann.

Das 14″ bietet einen 55,9 Wh großen Akku und das 16″ Modell hat einen 61,8-Wh-Akku. Dadurch erreicht man auch ein niedriges Gewicht, mit 1,16 kg beim 14″ und 1,55 kg beim 16″-Modell, wenn es auch leichtere Notebooks gibt. Wir haben das Notebook im leisen Leistungsprofil bei 60% Helligkeit ein Video auf YouTube in Full HD mit Wi-Fi abspielen lassen und kamen so auf eine Laufzeit von 5 Stunden. Dabei handelt es sich jetzt nicht um eine Akkulaufzeit, welche begeistert.

Top-Ausführung im 16″ Modell

Die Leistung an sich soll die Leistung der M3-Prozessoren von Apple überbieten. Im kleineren Modell ist die X Elite Variante mit 12 Kernen mit bis zu 3,4 GHz und dem Dual-Core-Boost von 4,0 GHz. Das 16″ hat die Top-Ausführung mit 12 Kernen bei 3,8 GHz und Dual-Core-Boost von bis zu 4,2 GHz.

Wir haben den Cinebench 2024 Benchmark in der ARM-Version im Profil für Leistung durchgeführt. Hier kann er gute Werte erzielen, aber nicht die gesamte Leistung des Chips entfesseln. Ein wichtiger Punkt ist die NPU (Neural Processing Unit), welche KI-Anwendungen antreibt. Damit gelten die Samsung Notebooks als Copilot+ PC und haben einige Windows-Funktionen, die nur so möglich sein sollen.

Windows Copilot & Galaxy AI

Recall – Einfach alles wiederfinden?

Am praktischsten, aber wohl auch am meisten diskutiert, ist Recall. Diese Anwendung soll euch helfen, Dinge wiederzufinden, die ihr auf eurem Notebook genutzt oder gesehen habt. Dafür werden regelmäßig Screenshots erstellt, die ihr dann durchsuchen könnt und das auch mit allgemeinen Beschreibungen oder Daten. Habt ihr zum Beispiel ein Foto mit einem süßen Hund bei Instagram gesehen, reicht die Suche nach süßer Hund, um diesen wiederzufinden. Ihr könnt das Bild dann direkt kopieren oder in einer anderen Anwendung öffnen. Aber auch die Suche nach der E-Mail, die ihr letzte Woche an jemanden geschrieben hat, sollte ein Ergebnis liefern.

Die Kontroverse ist dabei, dass ohne Einschränkung hier alles aufgenommen wird, solange ihr die Anwendung oder Website nicht in die Ausnahmen übernommen habt. Gespeichert wird zwar alles lokal, einige fürchten trotzdem um ihren Datenschutz und die Sicherheit der gespeicherten Fotos. Ihr entscheidet letztendlich aber, ob ihr die Funktion aktivieren wollt, standardmäßig ist sie nicht aktiviert. Auch lässt sie sich pausieren. Kurz vor Start hat Microsoft angekündigt, die Funktion erst im Insider-Programm zu testen, weswegen sie nun noch nicht in den Copilot+ PCs mit dabei ist.

Live-Übersetzung – Sprachbarriere aufweichen

Ebenfalls gibt es eine Live-Übersetzung mit Untertiteln, welche bisher allerlei Sprachen in Englisch übersetzen kann. Sicherlich praktisch, für Deutsch müssen wir uns aber wohl noch etwas gedulden. Samsung bringt gemeinsam mit Samsung Tablets oder Smartphones auch Circle to Search auf das Notebook, wenn ihr den Bildschirm über den Link zu Windows nutzt.

Paint Co-Creator – Von der Skizze zum Bild

Für die Kreativen gibt es den Co-Creator, womit ihr eine Skizze malen und mithilfe von lokaler KI ein Bild generieren könnt.

Aber auch der Copilot Assistent, basierend auf ChatGPT, steht jetzt zur Verfügung und kann euch per Tastendruck Fragen beantworten.

Windows Studio Effect – Verbesserte Webcam durch Software

Praktisch für Videokonferenzen gibt es jetzt auch zahlreiche Verbesserungen für die Webcam.

Ein Portraitlicht kann mit KI euer Gesicht besser beleuchten, der Portrait-Blur sorgt für eine realistischere Weichzeichnung des Hintergrunds und der Augenkontakt-Modus lässt eure Augen fast wie Magie in die Kamera schauen.

Riesiges Touchpad & OLED-Bildschirm

Etwas, was mir bei der 16″-Version direkt in die Augen gestochen ist, ist das Touchpad, welches riesig ist. Jemand mit kleinen Händen kann hier sicherlich seine komplette Hand drauflegen. Den zusätzlichen Platz nutzt man auch für einen Nummernblock, den es nicht bei der 14″ Modell gibt.

Samsung nutzt die eigenen AMOLED-Bildschirme für die Notebooks, welche entspiegelt sind. Sie bieten eine Auflösung von 2880 x 1800 Pixel, 120 Hz Bildwiederholrate und sind touchfähig.

Anschlüsse vom 14″

Bei den Anschlüssen setzt man im 14″ auf zweimal USB 4, einmal HDMI 2.1 und einen 3,5 mm Kopfhöreranschluss. Einen USB-A-Anschluss gibt es nicht mehr. Den findet man dann im 16″ zusammen mit einem microSD-Slot. Kabellos unterstützt man Wi-Fi 7 und Bluetooth 5.3.

ARM-Prozessor: Läuft die Software rund?

Spannend ist es natürlich, wie die Kompatibilität zu nicht ARM-Software aussieht. Zwar gibt es mittlerweile einige Entwickler, die eine ARM-Version herausgebracht haben, so z.B. Google Chrome und Adobe hat neben Photoshop Pläne, weitere native Anwendungen zu veröffentlichen. Dabei funktioniert das meiste einwandfrei, bei Nischensoftware kann es aber eventuell zu Problemen kommen und Leistungseinbußen können auch auftreten.

Ein spezieller Bereich sind Spiele, die mit der integrierten Grafikkarte durchaus spielbar sein sollten. Cyberpunk 2077 crashte bei uns z.B. direkt beim Einstieg ins Spiel. Online Spiele mit bestimmten Anticheat können erst gar nicht gespielt werden, hier zählen Titel wie Valorant, Fortnite oder League of Legends. Andere Spiele wie Rocket League können aber auch gut funktionieren. Als Ansatz zum Nachschauen, ob ein Spiel läuft, gibt es die Seite Worksonwoa.com.

Sicherlich haben Microsoft und Qualcomm noch etwas Arbeit vor sich. Viel wird mittlerweile im Browser erledigt und spezielle Software wie die Adobe Creative Cloud ist bereits in Arbeit.

Fazit

Die neuen Snapdragon-Prozessoren sind sicherlich eine der spannendsten Entwicklungen der letzten Jahre im Windows-Notebook-Bereich. Im Samsung Galaxy Book4 Edge hätte ich aber etwas mehr Akkulaufzeit erwartet. Bei der Leistung bringt man einiges mit, der Prozessor an sich, hätte aber theoretisch noch größeres Potenzial. Ansonsten macht Samsung das hier schon sehr gut. Expertise hat man hier natürlich beim eigenen OLED-Bildschirm mit hoher Helligkeit und die Lautsprecher liefern guten Klang. In Sachen Anschlüssen hakt man auch die wichtigsten ab und reduziert trotzdem die Gehäusedicke. So bekommt man hier einen schicken Laptop mit einem guten Bildschirm und Anschlussvielfalt, der vielleicht noch Potenzial nach oben bei Leistung und Akkulaufzeit hat.

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