Test

Samsung Galaxy Buds3 Pro: Samsung’s AirPods Pro für 249€

Mit den neuen Samsung Galaxy Buds3 Pro wirft Samsung in bisheriges In-Ear Konzept über den Haufen und macht aus den Buds, die bis zur letzten Generation wirklich Bud-In-Ears waren, Stab-In-Ears im AirPods Stil. Bevor mich jemand anschreit, warum ich die Kopfhörer jetzt wieder mit Apple vergleiche, schaut man sich dazu die normalen Buds3 an, dann kann das neue Galaxy-Buds-Line-Up Inspiration bei Apple wirklich nicht abstreiten.

Samsung Galaxy Buds3 Pro In Case

Typischer Lieferumfang

Die Samsung Galaxy Buds3 Pro kommen mit Wireless-In-Ear typischem Zubehör. Neben den Kopfhörern selbst liegen drei Paar Ohrpolster, ein USB-C zu USB-C-Ladekabel und eine Bedienungsanleitung bei. Auch für die Verpackung hat sich Samsung nicht wirklich etwas Besonderes einfallen lassen. Ob man jetzt einen 50€-In-Ear oder diesen hier auspackt, macht nicht wirklich einen Unterschied.

Samsung Galaxy Buds3 Pro Lieferumfang

Design mit teiltransparentem Ladecase

In den letzten Jahren ist es ziemlich ruhig um Samsung-Kopfhörer geworden, der letzte Release ist bereits drei Jahre her. Mit den Samsung Galaxy Buds2 und Buds2 Pro (2021), sowie den experimentellen Samsung Galaxy Buds Live (2020), hat setzte Samsung passend zum Namen, auf Knospen beziehungsweise Bohnenförmige Ohrhörer. Die neue Generation schmeißt das bisherige Konzept über den Haufen und orientiert sich eher an dem, was sich in der breiten Masse etabliert hat.

Samsung Galaxy Buds3 Pro Farbe
Linker & rechter Hörer sind farblich markiert

Statt Buds bekommen wir jetzt auch bei Samsung Stab-In-Ear-Hörer, sowohl mit den Samsung Galaxy Buds3, die sich mit halb In-Ear Design durchaus mit den AirPods 3 vergleichen lassen, als auch mit den Samsung Galaxy Buds3 Pro, die mit In-Ear-Polstern ausgestattet sind.

Die Samsung Galaxy Buds3 Pro kommen in zwei Farben, neben einer weißen Version gibt es eine silberne Variante. Mit den Maßen von 18,1 x 19,8 x 33,2 mm haben die Hörer einen recht üblichen Formfaktor und auch das Ladecase mit den Maßen von 58,9 x 48,7 x 24,4 mm hat eine recht gängige Größe. Die Hörer werden nun in das Ladecase hochkant eingesteckt, wie bei den AirPods.

Allerdings sitzen die Hörer hier mit den Gummipolstern nach außen gedreht im Ladecase. So muss man sie nach dem Herausnehmen aus der Akkubox in der Hand um 180° drehen, bevor man sie in das Ohr einsetzen kann. Zudem haben die Hörerstäbe eine fünfeckige Form und rutschen so nicht aus jedem Winkel perfekt in das Case hinein. Der Usability-Faktor könnte hierbei also noch etwas besser sein.

Samsung Galaxy Buds3 Pro LED Licht
Während der Nutzung im Ohr sind die LED-Streifen aus

Schick ist, dass der aufklappbare Teil des Ladeetuis durchsichtig ist, so sind die Hörer im Case immer sichtbar. Zudem gibt es feine LED-Lichtstreifen auf den Hörern, die nach dem Herausnehmen/Einsetzen in das Case oder im Pairing-Modus aufleuchten. An Material und Verarbeitungsqualität habe ich nichts auszusetzen, zudem sind die Hörer mit IP57 gegen Staub und Wasser geschützt.

Klang der Samsung Galaxy Buds3 Pro

Die Samsung Galaxy Buds3 Pro sind mit Hybrid-Treibern ausgestattet. Für den Tief- und Mittelton ist ein dynamischer Treiber mit einem Membrandurchmesser von 10,5 mm verbaut. Dazu kommt für den Hochton ein Planar-Treiber mit Membrandurchmesser von 6,1 mm. Diese Treiber-Kombination gibt es auch in den Huawei Freebuds 3 Pro. Planar-Treiber können, aufgrund ihrer Schallerzeugung durch ein Metallplättchen, Blechinstrumente besonders authentisch wiedergeben.

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Im Test schaffen die Samsung Galaxy Buds3 Pro einen Spagat zwischen präzisem Hochton und kräftigem Tiefton und sind klanglich ähnlich abgestimmt, wie die Huawei FreeBuds 3 Pro. Bei hochauflösenden Live-Aufnahmen bieten die Samsung Galaxy Buds3 Pro ein tolles Raumgefühl, da der Klang so präzise ist, dass der Raumhall wahrnehmbar ist.

Verglichen mit den Apple AirPods Pro 2 sind die Samsung Galaxy Buds3 Pro im Tiefton stärker und bieten einen emotionaleren Klang. Die AirPods Pro 2 mit nur einem dynamischen Single Treiber klingen insgesamt etwas neutraler, sind im Hochton allerdings ähnlich präzise.

Samsung Galaxy Buds3 Pro und AirPods Pro

Insgesamt hat Samsung mit den Galaxy Buds3 Pro einen klanglich sehr guten Kopfhörer auf den Markt gebracht. Das ist für seinen stolzen Preis von 250€ aber auch zu erwarten. Die Huawei FreeBuds 3 Pro sind im Vergleich etwas günstiger, aber auch schon länger am Markt. Ich denke auch die Samsung Galaxy Buds3 Pro könnten mit der Zeit für rund 200€ zu haben sein.

Sehr gute aktive Geräuschunterdrückung

Das ANC der Samsung Galaxy Buds3 Pro performt meiner Erwartung nach auf hohem Niveau und ist mit dem der AirPods Pro 2 oder der Huawei FreeBuds Pro 3 vergleichbar. Es kommt allerdings nicht ganz an die Geräuschunterdrückung der Sony WF-1000 XM5 heran. Insgesamt sind die Unterschiede aber marginal.

Neben ANC gibt es natürlich auch einen Transparent-Modus, der wie auch schon bei den Samsung Galaxy Buds2 fast schon einen Spionage-Charakter hat. Man hört die Umgebung damit besser und lauter, als ohne den In-Ear-Kopfhörer. Dabei sind Stimmen und Geräusche klar und deutlich, aber etwas unnatürlich laut. Es gibt auch hier einen adaptiven ANC-Modus und einen Sprech-Modus, der, sobald man anfängt zu sprechen, automatisch den Transparent-Modus aktiviert und die Musiklautstärke reduziert.

Headset & Tragekomfort

Die Kopfhörer sind auch als Headset zum Telefonieren bestens geeignet. Im Test konnte ich nur geringfügige Unterschiede zu den Mikrofonen der AirPods Pro 2 feststellen. Insgesamt ist die Stimme klar und deutlich verständlich und Umgebungsgeräusche werden bis zu einem gewissen Grad zuverlässig unterdrückt. So eignen sich die Samsung Galaxy Buds3 Pro meiner Meinung nach nicht nur für kurze Privatgespräche, sondern sind auch für den Businesskontext geeignet.

Samsung Galaxy Buds3 Pro Tragekomfort

Mit den mittleren Ohrpolstern sitzen die Hörer sicher in meinen Ohren und müssen kaum bis gar nicht nachjustiert werden. Auch im Fitnessstudio, bei stärkeren Kopf- und Körperbewegungen, bleiben die Hörer an ihrem Platz. Ich kann hier natürlich nur für mich selbst sprechen, da der Tragekomfort von Ohr zu Ohr variieren wird.

Bedienung & App

Mit dem neuen Stab-Hörer-Design verändert sich auch die Handhandhabung der Samsung Galaxy Buds. So wandern Touch-Sensoren von der Hörer Rückseite in die Stäbe. Hier können die Hörer nun, wie auch die Huawei FreeBuds oder Apples AirPods zusammengedrückt bzw. gestrichen werden. Insgesamt gibt es vier Drückgesten, einmal, zweimal und dreimal drücken und gedrückt halten. Dazu gibt es eine Streichgeste, mit der die Lautstärke der Hörer anpassbar ist.

In der Samsung Galaxy Wearable App kann nur die „Gedrückt-Halten“-Geste individualisiert werden. Standardmäßig kann man hier zwischen dem ANC und Transparentmodus wechseln, es kann aber auch die Aktivierung des Sprachassistenten eingestellt werden. Im Falle eines Anrufs kann dieser mit der einmal drücken Geste angenommen/beendet und durch gedrückt halten abgelehnt werden.

Daneben gibt es eine In-Ohr-Trageerkennung, und einen Modus, der die Musik automatisch pausiert beziehungsweise fortsetzt, wenn man die Hörer aus den Ohren nimmt und eine Sprech-Erkennung. Bei letzterer registriert der Kopfhörer, wenn man anfängt zu sprechen und schaltet dann automatisch den Transparentmodus ein und verringert die Musiklautstärke. Beide Funktionen sind in der App deaktivierbar.

Zudem kann in der App:

  • 360° Audio aktiviert/deaktiviert
  • Equalizer Preset ausgewählt
  • individueller Equalizer mit 9-Band Fader erstellt
  • Passformtest durchgeführt
  • Spielemodus aktiviert
  • Kopfhörer via SmartThings gefunden

werden.

An manchen Stellen wirkt die App auf mich etwas überladen, funktioniert aber insgesamt gut und zuverlässig. Etwas anderes habe ich von einem Hersteller wie Samsung aber auch nicht erwartet. Für iOS, beziehungsweise das iPhone gibt es leider keine App, was den Funktionsumfang deutlich einschränkt. Für Apples Kopfhörer gibt es aber genau so keine Android-App.

Bluetooth mit Samsungs exklusiv Codec

Die Samsung Galaxy Buds 3Pro sind mit einem modernen Bluetooth 5.4 Chip ausgestattet, der neben AAC- und SBC-Standard-Codec auf den hochauflösenden SSC (Samsung Seamless Codec) unterstützt. Dieser ist nur mit Samsung Handys kompatibel, sodass man das volle Potenzial des Kopfhörers eigentlich nur mit Samsung-Handys voll ausschöpfen kann, schade eigentlich.

Im Test ist die Verbindung zwischen Kopfhörer und Handy auf eine Distanz von gut 20 Metern stabil. So hat man innerhalb eines geschlossenen Raums auf jeden Fall keine Probleme, alles darüber hinaus ist wie immer  davon abhängig, wie massiv die zu überwinden Hindernisse sind.

Akku & Laufzeit

Samsung verbaut in den Galaxy Buds3 Pro Hörern jeweils einen 53 mAh großen Akku, dazu kommt ein 515 mAh großer Akku in der Ladebox. Samsung verspricht mit eingeschaltetem ANC eine Laufzeit von 6 Stunden, im Test waren es, bei gemischter Lautstärke, eher 5 Stunden. Damit befinden sich die Samsung Galaxy Buds3 Pro gerade so im Durchschnitt, besonders gut ist diese Laufzeit, aber nicht, die von den AirPods ist allerdings auch nicht besser. Hier hat Soundcore meist die Nase vorn und liefert teils bis zu 8 Stunden.

Bleibt das ANC ausgeschaltet, verlängert sich die Laufzeit um rund eine Stunde. Bei Gesprächen gibt Samsung die Laufzeit mit 4,5 Stunden mit eingeschaltetem ANC an. Offensichtlich ist die Umgebungsgeräuschreduzierung energieaufwändiger als die Musikwiedergabe. Immerhin funktioniert das aber auch wirklich gut. Das Ladecase kann wahlweise via USB-C oder auch kabellos aufgeladen werden.

Fazit

Mit den Samsung Galaxy Buds3 und Galaxy Buds3 Pro hat Samsung ihr In-Ear-Sortiment auf Apple-Alternativen umgestellt. Dabei ist mit dem Pro-Modell sicherlich ein guter, aber auch ein teurer Kopfhörer entstanden. Verglichen mit den AirPods Pro 2 sind die Samsung Galaxy Buds3 Pro emotionaler geraten und liefern gerade im Tiefton eine stärkere Performance. Dank der hybriden Treiber sind sie aber im Hochton-Bereich ähnlich detailreich.

Bei unserem Testmodell habe an der Verarbeitung nichts auszusetzen. Samsung hat zwar einen holprigen Start hingelegt, allerdings wird der Kopfhörer hierzulande wohl überhaupt erst verfügbar sein, wenn die Qualität flächendeckend gesichert ist. Das ist bei dem Preis aber auch das mindeste, was man erwarten kann.

  • Headset
  • Tragekomfort
  • Hybrid-Treiber
  • Dem Preis entsprechend gutes ANC
  • „nur“ durchschnittliche Laufzeit
  • Hochauflösender Codec nur für Samsung-Handys

Ich bin gespannt wie gut es Samsung gelingt mit diesem Line-Up anderen Herstellern Marktanteile zu klauen. Rein rechnerisch ist der Marktanteil von Samsung-Handys weltweit auf einem ähnlichen Level wie Apple. Fraglich ist, ob genau so viele Samsung-Nutzer bereit sind so eine große Summe für „originales Zubehör“ auszugeben.

Umso enttäuschter bin ich davon, dass Samsung nur den eigenen SSC-Codec als hochauflösenden Codec anbietet, was die Kopfhörer für viele andere Android-Nutzer vermutlich weniger interessant macht. Wireless In-Ears gibt es wie Sand am Meer, wie beispielsweise die Huawei FreeBuds 3 Pro, die diesen Samsung Hörern doch sehr ähnlich sind und meiner Meinung nach eine gute, etwas günstigere Alternative darstellen.

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Tim

Gadget-Nerd bei China-Gadgets seit 2015 und immer auf der Suche nach günstigen, hochwertigen Audio-Alternativen.

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