Ninebot Kickscooter Max G30D für 699€ bei MediaMarkt oder Saturn
Mit dem MAX G30D hat der Xiaomi Hersteller Segway-Ninebot eine Version ihres aktuellsten E-Scooters speziell für den deutschen Markt entworfen. Dieser Scooter erfüllt die Anforderungen der Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung und ist ganz offiziell in Deutschland im Straßenverkehr zugelassen. Wir konnten den Scooter jetzt selbst ausprobieren und verraten dir hier alles, was es über den Scooter zu wissen gibt.
- Ninebot Kickscooter MAX G30D
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Der Roller, den ich für dieses Test nutze, habe ich über Otto Now gemietet. Daher hat er vorne einen entsprechenden Schriftzug (den der normale G30D natürlich nicht hat). Außerdem sind in dem Angebot bereits ein Helm und ein Schloss dabei sowie die Versicherung mit inbegriffen.
Inhalt
Technische Daten & Ausstattung
Maximale Reichweite | 65 km |
Maximale Geschwindigkeit | 20 km/h |
Maximales Transportgewicht | 100 kg |
Batterie | 551 Wh (Ladezeit 6 Stunden) |
Motorleistung | 350W |
Eigengewicht | 19,5 kg |
Abmessungen (Länge/Breite/Höhe) | 116,7 x 47,2 x 121,2 cm |
Abmessungen (zusammengeklappt) | 116,7 x 47,2 x 53,4 cm |
Preis | 799€ |
Der MAX G30D ist offiziell vom Kraftfahrt-Bundesamt zugelassen und darf mit entsprechendem Versicherungskennzeichen auf dem Radweg und der Straße gefahren werden. Das ist möglich, weil er die Anforderungen der Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung aus dem Sommer 2019 erfüllt. Er fährt maximal 20 km/h schnell und verfügt über eine Motorleistung von 350W. Der Akku hat eine Kapazität von satten 551 Wh und reicht laut Hersteller für eine Distanz von bis zu 65 Kilometern.
Natürlich erfüllt er auch die Anforderungen an die Beleuchtung. Es gibt je eine Lampe vorne und hinten und darunter je einen Reflektor. Zwei weitere (gelbe) Reflektoren befinden sich seitlich oberhalb des Vorderrads. Die gelben Streifen links und rechts der Räder sind nur dekorativ und reflektieren nicht.
Es gibt zwei Bremsen: Eine per Zug aktivierte Trommelbremse und eine (elektronische) Software-Bremse, die durch einen Hebel an der Lenkstange betätigt wird. Anders als bei manchen Leih-Scootern kann man nicht durch einen Tritt auf das Hinterrad bremsen.
Zur Ausstattung gehört auch eine Klingel. Hier kommen wir übrigens zu einem ersten, persönlichen Kritikpunkt von mir. Die Klingel befindet sich auf der rechten Seite neben dem Gas-Hebel. Das bedeutet, dass man zum Klingeln vom Gas gehen muss, und der Roller dann automatisch abbremst. Grundsätzlich ok, aber wenn man zwei Mal klingeln und jedes mal mit dem Daumen umgreifen muss, dann stören die abruptem Tempowechsel doch sehr.
Zu guter Letzt besitzt der MAX G30D auch ein Display, das die Geschwindigkeit, den Akkustand sowie den aktuellen Fahrt-Modus anzeigt. Die Anzeige ist groß genug und spiegelt nicht sonderlich stark.
Verarbeitung des Rollers
Eine Sache vorweg: Die Verarbeitung des Rollers ist Segway/Ninebot hier wieder sehr gut gelungen. Der MAX G30D fühlt sich stabil an, keine Teile wackeln und alles funktioniert auf Anhieb so, wie es soll.
Die Stabilität kommt aber zu einem Preis. Der Roller ist nämlich schwer – verdammt schwer. 19,5 Kilo bringt er auf die Waage, und das merkt man auch. Zum Vergleich: die Ninebot-Roller ES1 und ES2 sind 11,3 und 12,5 kg „leicht“, wiegen also weniger als zwei Drittel des MAX G30D.
Den Roller transportieren – so geht’s
Kommen wir deshalb auch direkt zum Transport des Rollers. Die meiste Zeit werdet ihr zwar darauf fahren, aber spätestens wenn man ins Auto oder die Bahn steigt, wird man den Scooter zusammenklappen. An sich praktisch: Der E-Scooter wird zum Gepäckstück (und darf grundsätzlich in Zügen der Deutschen Bahn kostenfrei mitgenommen werden). So soll es ja auch sein.
Die Bestimmungen der Bahn geben vor, dass ein E-Scooter transportiert werden darf, wenn er zusammengeklappt werden kann und „Handgepäcksgröße“ hat. Laut Definition der Bahn bedeutet das, er muss unter dem Sitz oder oben auf der Ablage verstaut werden können. Das ist bei der Größe des G30D je nach Abteil, in dem man fährt, nicht immer gegeben.
Ich bin mit dem zusammengeklappten Roller im Fahrradabteil schon mehrfach kontrolliert worden und es gab bisher nie ein Problem. Eine allgemein gültige Aussage kann ich hier trotzdem nicht tätigen.
Ein Hebel auf der Vorderseite befestigt die Lenkstange; dieser Hebel wird zusätzlich durch einen drehbaren Ring gesichert. Dass sich hier während der Fahrt etwas löst, ist so gut wie ausgeschlossen und mir auch nie passiert. Das Zusammenklappen ist trotzdem in zwei Handgriffen erledigt, indem man beide Mechanismen aufklappt. Die metallene Öse an der Klingel kann dann an den Haken auf dem Schutzblech des Hinterrads gehangen werden.
Den Roller kann man so theoretisch mit einer Hand tragen. Ich sage theoretisch, denn er wiegt wie gesagt fast 20 Kilo. Vielleicht geht ihr mehrmals die Woche pumpen oder seid einfach extrem athletisch – dann macht euch das vielleicht nicht ganz so viel aus. Alle anderen werden mir wahrscheinlich zustimmen, dass der Roller nicht angenehm zu tragen ist. Ich meine hier nicht nur das Einladen in den Kofferraum oder ähnliches – das kriegt man schon noch hin. Aber den Roller längere Strecken tragen? Durch den Bahnhof laufen und Treppen steigen? Nicht so geil. Es ist in etwa so, als würdet ihr einen vollen Bierkasten tragen, auf den noch jemand einen Sixpack Radler gestellt hat, nur, dass der Kasten doppelt so groß ist und Räder hat.
Auch die Größe kann sich als Problem herausstellen. Den M365 und den ES1 und ES2 hatten wir noch für ihre kompakten Maße gelobt, davon ist beim G30D nicht mehr viel übrig. Es ist mit 112 cm Länge über zehn Zentimeter länger als die genannten Modelle, die alle ca. einen Meter lang sind (teilweise weniger). Wer einen Kombi fährt, bekommt den Roller wohl locker in den Kofferraum, bei einem Kleinwagen wird man schon auf die Rückbank ausweichen müssen.
Die Reifen – 10 Zoll für mehr Stabilität
Der Roller hat vom Hersteller große 10 Zoll-Reifen spendiert bekommen. Auch das trägt zwar zum Gewicht des Rollers bei, sorgt aber vor allem auch für Sicherheit beim Fahren. Schlaglöcher und flache Bordsteinkannten können eher überfahren werden, und auch das Risiko von Stürzen ist geringer.
Allerdings sind die Reifen vom Werk aus so stark befüllt und so hart, dass man selbst kleinere Unebenheiten wieder deutlich spürt. Wir messen 44 PSI, während die Bedienungsanleitung 33-37 PSI vorgibt. Es schadet also nicht, minimal Luft abzulassen.
Die Reifen haben ein ordentliches Profil und sind so rutschfest, wie sie es bei einem Scooter eben sein können. Hier bleibt noch abzuwarten, wie sehr sich das Profil abnutzt, bisher bin ich aber sehr zufrieden.
Fahren mit dem MAX G30D
Fahrgefühl
Ich bin jetzt schon eine ganze Reihe von E-Scootern gefahren. Den Xiaomi M365, die alten Ninebot-Scooter ES1 und ES2, Roller von fast allen Sharing-Anbietern und auch ein paar weniger bekannte chinesische Modelle. Mittlerweile habe ich einige Vergleichswerte, an denen ich den neuen Scooter messen kann. Ohne zu übertreiben kann ich sagen: Kein anderer Scooter hat mir bisher so gefallen wie der Ninebot MAX G30D! Warum ist das so?
- Sein hohes Gewicht wird hier zu einem Vorteil: Alles fühlt sich einfach stabiler an, die Reifen haben mehr Bodenhaftung. Auch die Größe der Reifen trägt hier zur Sicherheit bei.
- Die Lenkstange hat eine für mich angenehme Höhe und Breite und ich kann in einer gefühlt natürlichen Körperhaltung darauf stehen.
- Das genoppte Trittbrett biete einen sicheren Stand – man rutscht nicht leicht ab.
- Die Beschleunigung! Wenig nervt auf einem Scooter mehr, als wenn man beim Start an einer Ampel einfach nicht voran kommt. Hierunter leiden vor allem einige der Leihscooter. Nicht so der MAX G30D. Im Sport-Mode zieht der Roller richtig gut an und erreicht schnell die Höchstgeschwindigkeit – das macht jedes Mal wieder Spaß.
- Die elektronische Bremse ist die bisher beste, die ich an einem E-Scooter gesehen habe.
- Er schafft bis zu 20% Steigung. In der Praxis habe ich bei kaum einer Anhöhe Probleme, wobei ich mitten in Köln auch nicht so viele Berge habe. 🙂
Am ehesten erinnert mich der G30D an die Roller des Sharing-Anbieters TIER, die meine bisherigen Favoriten waren aufgrund ihrer guten Beschleunigung und Stabilität (außerdem legen sie die das 20km/h-Limit etwas großzügiger aus als die anderen Anbieter). Letztere sind mir aber auch schon negativer aufgefallen, da die Schutzbleche der Hinterräder bei fast allen Modellen mittlerweile klappern, und ich bereits zwei mal ein Modell mit klemmendem Gashebel hatte – ein absolutes No-Go (das mir bei LIME aber auch schon genau so begegnet ist). Das liegt auch an der starken (Ab-)Nutzung der Leihscooter, die natürlich mehr gefahren werden als ein Privatmodell.
Gerade zu Anfang ist mir aufgefallen, dass der Roller etwas schneller als andere an Tempo verliert, sobald man ganz vom Gas geht. Gerade am Anfang empfand ich das eher als negativ. Tatsächlich gewöhnt man sich daran aber, und mittlerweile fällt es mir kaum noch auf.
Reichweite
Ich habe jetzt schon mehrfach das hohe Gewicht erwähnt. Das hat vor allem einen Grund: Der extrem große Akku. Bis zu 65 Kilometer schafft sonst kein anderer Scooter. Wer die Sorge hat, den Roller zu oft an die Steckdose hängen zu müssen oder jeden Tag auch mal längere Strecken fahren will, ist mit dem MAX G30D gut bedient.
Ich persönlich finde sogar, dass Segway-Ninebot es hier ein wenig übertreibt. 65 Kilometer an nur einem Tag wird wohl kaum jemand jemals damit fahren, sodass die Notwendigkeit eines so großen Akkus grundsätzlich in Frage gestellt werden kann. Und ob ich den Roller jetzt alle zwei Wochen oder alle drei Wochen aufladen muss – macht das wirklich einen Unterschied? Der Hersteller empfiehlt ja sogar, den Akku ohnehin nach jeder Nutzung aufzuladen. So bekommt der G30D zwar die volle Punktzahl für seine Reichweite, muss sich aber eben auch Kritik für sein Gewicht an anderer Stelle gefallen lassen.
Modi und Features
Der Roller verfügt über drei verschiedene Modi, die über die Taste unter dem Display eingestellt werden können. Die werden jeweils auf dem Display angezeigt: „ECO“ steht für den energiesparenden Eco-Modus; „D“ für den Standard-Modus und „S“ für den sogenannten Sport-Modus, der sich durch eine besonders gute Beschleunigung auszeichnet. Hier kann man den Roller also den persönlichen Vorlieben anpassen. Ich genieße das zügige Anfahren im Sport-Modus, wer sich aber noch unsicher fühlt, kann sich im Eco-Modus vorsichtig herantasten. Durch die drei Modi wechselt man jeweils durch ein zweifaches Antippen der Displaytaste.
Weitere Funktionen, die aber nur über die App eingestellt werden können, sind der Fußgängermodus und die Fahrtkontrolle. Im Fußgängermodus (oder Pedestrian Mode) ist die Höchstgeschwindigkeit auf 6 km/h eingestellt. Das bietet sich vor allem dann an, wenn ihr euch zwischen anderen Menschen bewegt oder neben einem Fußgänger her fahrt. Das funktioniert allerdings nicht immer perfekt, da der Roller 3 km/h einfach gar nicht mehr beschleunigt, und man so immer mal wieder mit dem Fuß anschieben muss. Fast wie bei einem klassischen Roller ohne Motor – voll retro.
Die Fahrtkontrolle ist nichts anderes als ein Tempomat. Ist die Funktion aktiviert, könnt ihr den Gashebel fünf Sekunden lang gedrückt halten und dann loslassen; der Roller wird das Tempo dann halten, bis ihr bremst oder wieder beschleunigt. Diese Funktion wiederum solltet ihr gerade nicht in der Nähe anderer Menschen/Verkehrsteilnehmer verwenden. Sie ist für längere und wenig befahrene Strecken gedacht. Dort allerdings empfinde ich sie als wahren Segen und sie macht das Fahren deutlich angenehmer.
Tipps zum Fahren auf dem E-Scooter
Ich fahre jetzt seit Jahren E-Scooter, Hoverboards und ähnliche Fahrzeuge und Mobility-Gadgets. Manch anderer steht aber womöglich zum ersten Mal auf einem E-Scooter, und es bedarf unter Umständen etwas Eingewöhnung, ehe man wirklich sicher darauf fährt. Deshalb möchte ich hier ein paar meiner Erfahrungen mitteilen. Manche davon sind eher trivial, andere aber auch durchaus wichtig.
- Falls ihr zum allerersten Mal auf einem E-Scooter steht, achtet beim Start auf genügend Platz, um euch an die Beschleunigung zu gewöhnen.
- Das gleiche gilt für die Bremsen. Testet diese erst, ehe es euch vom Roller haut, weil euch die abrupte Verlangsamung überrascht.
- Fahrt besonders bei Nässe und Herbstlaub noch mal vorsichtiger. Ihr wollt nicht, dass es euch den Scooter unter den Füßen wegzieht, wenn ihr euch zu stark in eine Kurve legt.
- Wenn ihr stark bremst oder sogar eine Vollbremsung machen müsst, geht leicht in die Knie, um euren Körperschwerpunkt zu senken. Das verringert das Sturzrisiko enorm.
- Fahrt mit dem G30D nicht über Bordsteinkanten oder sogar Treppenstufen. Es tut den Reifen nicht gut, vor allem aber schrammt ihr schnell mit dem Akku über die Kante, da der Roller sehr tief liegt.
- Bei längeren Fahrten: Wechselt zwischendurch eure Haltung und streckt auch mal die Beine aus, da sie sonst ermüden.
- Ebenfalls für längere Fahrten im Herbst und Winter wichtig: Zieht euch warm an. Das klingt vielleicht komisch, aber ihr bewegt euch (anders als auf dem Fahrrad) ja nicht, sondern steht einfach nur in der Kälte, und friert so leichter.
Appunterstützung
Ihr könnt den Roller per Bluetooth mit eurem Smartphone verbinden. Dazu braucht ihr zunächst die Segway-Ninebot App, die es natürlich sowohl für Android als auch iOS gibt. Ihr könnt euch ein Profil erstellen, die App aber auch komplett ohne Account nutzen.
Um das Smartphone mit dem G30D zu verbinden, schaltet erstens den Roller ein und aktiviert zweitens Bluetooth an eurem Handy. Die App scannt dann selbstständig nach dem Roller und ihr könnt ihn einfach auswählen und koppeln, sobald er angezeigt wird. Dazu müsst ihr auch den Power-Button einmal drücken, was unter anderem verhindert, dass sich jemand anderes ungewollt mit eurem Roller verbindet.
Bevor ihr alle Funktionen nutzen könnt, müsst ihr den Roller einmalig „aktivieren“. Außerdem werden euch mehrere Sicherheitshinweise angezeigt, die ihr auch jeweils erst nach fünf Sekunden wegdrücken könnt. Während die App grundsätzlich auf Deutsch ist, sind diese Hinweise alle nur auf Englisch vorhanden.
Habt ihr das einmal alles gemacht, könnt ihr die App benutzen. Seid ihr einmal mit dem Roller gekoppelt, verbindet sich die App übrigens jedes Mal automatisch, solange Bluetooth an eurem Handy eingeschaltet ist.
Die Standardanzeige seht ihr unten auf dem Screenshot ganz links. Hier wird euch der verbleibende Akkustand angezeigt und die geschätzte Kilometerzahl, die ihr damit noch fahren könnt. Für das, was sie tut, nimmt die Anzeige allerdings etwas zu viel Platz ein. Die drei Icons darunter lassen euch verschiedene Modi aktivieren, etwas die oben beschriebene Fahrtkontrolle und den Pedestrian Mode. Über den Punkt Energierückgewinnung könnt ihr einstellen, wie sehr der Akku Energie zurückerhält, wenn ihr kein Gas gebt, etwa, wenn ihr bergab rollt. Das verlangsamt den Roller dann aber stärker.
Über das Schloss-Icon in der Mitte könnt ihr den Roller übrigens elektronisch sperren. Versucht man dann, den Roller zu schieben, ertönt ein Warnsignal und die Reifen blockieren. Ausschalten lässt sich der Roller dann nicht, bis ihr ihn wieder per App entsperrt.
Daneben habt ihr dann viele weitere Anzeigen, die im einzelnen nichts Besonderes, insgesamt aber schön umfangreich sind. Ihr könnt euch die Temperatur des Rollers in Echtzeit anzeigen lassen, seht verschiedene Werte des Akkus und theoretisch auch die aktuelle Geschwindigkeit und den Kilometerstand. Für letzteres braucht dann aber wohl eine Smartphonehalterung am Lenker, um die Werte während der Fahrt sehen zu können. Auch die insgesamt bereits gefahrene Strecke des Rollers seht ihr in der App.
Auch die Tutorials könnt ihr hier alle nochmals ansehen. Zu guter Letzt könnt ihr eurem Roller auch einen eigenen Namen geben. Und wer möchte, verknüpft seinen Account mit seinem Facebookprofil.
Lieferumfang & Zubehör
In der normalen Ausführung ist nicht wirklich viel Zubehör dabei. Es gibt ein 1 m langes Ladekabel mit dreipoligem Kaltgerätestecker. Der zugehörigen Anschluss befindet sich übrigens auf der rechten Seite unter dem Trittbrett hinter einer gefederten Klappe.
Es gibt einen kurzen Schlauch für die Ventile der Reifen und einen kleinen Inbusschlüssel für die Schrauben, mit denen der Lenker an der Lenkstange festgeschraubt wird.
Weiteres Zubehör
Es gibt ein paar Dinge, die ihr nicht unbedingt braucht, die aber durchaus sinnvoll sein können. Als allererstes wäre da ein Helm zu nennen. Der ist gesetzlich nicht vorgeschrieben, kann im Zweifelsfall aber euer Leben retten. Wer auf dem Rad auch keinen Helm trägt, wird das wohl auch auf dem E-Scooter nicht tun, trotzdem ist es die vernünftigere Option.
Außerdem solltet ihr euch ein Schloss zulegen. Den Roller elektronisch zu sperren ist eine Sache. Wenn ich aber sehe, wie Menschen mit den Leihscootern bei uns in Köln umgehen, hätte ich Sorge, meinen Roller unbewacht irgendwo stehen zu lassen, wenn er nicht mindestens angekettet ist. Die Lücken zwischen den Speichen des Vorderrades sind zwar klein, ein dünnes Schloss passt hier aber durch.
Ihr könnt euch eine Smartphone-Halterung für den Lenker zulegen. Damit könnt ihr schneller auf die App zugreifen und eure Fahrdaten einsehen. Während der Fahrt solltet ihr aber nicht auf dem Handy herumtippen, aber auf dem Roller kann man ja auch schnell und bequem mal anhalten.
Versicherung
Ihr müsst euren Roller versichern. Solltet ihr den Scooter gemietet haben, übernimmt das in der Regel der Verleiher für euch. Habt ihr ihn aber gekauft, müsst ihr das selbstständig übernehmen. Ohne Versicherungsschutz und ein entsprechendes Kennzeichen darf der MAX G30D nicht auf öffentlichen Straßen und Wegen fahren.
Fazit
Der Ninebot MAX G30D macht mir bisher richtig Spaß. Ja, 25 km/h wären ein bisschen schöner als „nur“ 20, aber das ist nun mal der gesetzliche Rahmen, in dem wir uns jetzt bewegen. Innerhalb der Vorgaben der Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung macht er eigentlich alles richtig.
Negativ bewerten muss man definitiv das sehr hohe Gewicht, das aus der eigentlich nicht notwendigen Akkukapazität von 551 Wh resultiert. Seid ihr eher zierlich oder schmächtig gebaut – lasst die Finger vom G30D. Ihn aus der U-Bahn eine kaputte Rolltreppe hoch zu tragen macht keinen Spaß! Auch etwas kompakter hätte der Roller ausfallen können. So passt er nicht mehr ohne weiteres in den Kofferraum eines Kleinwagens.
Für mich überwiegen trotzdem die positiven Aspekte. Das Fahrgefühl ist einfach sehr, sehr gut und die Reichweite (wenn auch unnötig) natürlich ein angenehmer Bonus. Zusammen mit den Features der App, die nochmal mehr Optionen bieten, kann ich den Roller voll empfehlen. Wer erst mal Probe fahren will, versucht, einen der Scooter von Otto Now zu bekommen.
Ist der Preis gerechtfertigt?
Was am Ende den Ausschlag gibt, ist der Preis. Man kann den Roller nicht in China bestellen, da er dort gar nicht verkauft wird, sondern nur in Deutschland für 799€. Das ist etwa doppelt so viel, wie man für den M356 oder ES2 ausgeben muss. Und auch deutlich teurer als die günstigsten, zugelassenen Modelle, die man bisher kaufen kann.
Im Vergleich mit den China-Modellen verliert er in puncto Transport, da er einfach zu schwer und unhandlich ist. In allen anderen Punkten (Akku, Verarbeitung, Ausstattung, Fahrerlebnis) ist der MAX G30D locker besser als alle China-Modelle, die ich bisher gesehen habe. Das rechtfertigt auch ein Stück weit den Preis.
Wenn ihr einen günstigeren, zugelassenen Scooter kaufen wollt (und die gibt es), beachtet ein paar Dinge. Schaut auf die Größe der Reifen; unter 8 Zoll habt ihr in der Stadt keinen Spaß, sobald ihr auf etwas anderem als Asphalt fahrt. Schaut euch auch den Akku an; erfüllt der Roller eure Anforderungen an die Reichweite? Die Verarbeitung bzw. die Qualität des Rollers insgesamt ist vorher auch immer schwer einzuschätzen. Wenn ihr auf Nummer Sicher gehen wollt, könnt ihr ebenfalls zum G30D greifen.
Sagt mir in den Kommentaren gerne, wie ihr darüber denkt.
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