Im Test: SJCAM M20 Full HD Action Cam für unter 100€
Actioncam mit Full HD Auflösung bei 60 fps. Die M20 von SJCAM verfügt über ein ungewöhnliches Äußeres und kommt mit einem großen Zubehörpaket.
- SJCAM M20 (aus China)
- Smartband für die M20
Video-Auflösung | 2160p(4K; interpoliert) @24fps; 1440p(2K) @30fps; 1080p(FullHD) @60/30fps; 720p @120/60fps |
Chipset | Novatek 96660 |
Weitwinkel | 166°/150°/70° |
Display | 1,5“ LCD |
Foto-Auflösung | max. 16MP (5/8/10/12MP) |
Bildsensor | Sony IMX206 |
Akku / Akkulaufzeit | 900mAh; reicht für ca. 80min Aufnahmezeit |
Abmessungen | 40,14 x 37,18 x 48,00mm |
Gewicht | 55,5g |
Features | Gyro-Stabilisator, unterstützt SD-Karten bis 32GB, ausgewählte Karten bis 128GB |
Inhalt
Aussehen und Verarbeitung der Kamera
SJCAM sind nun schon eine Weile im Geschäft, und zurecht einer der großen Namen, wenn es um China-Action Cams geht. Auch bei der M20 wurde gute Arbeit geleistet; die Kamera ist äußerlich ordentlich verarbeitet, die Knöpfe wackeln nicht und lassen sich gut bedienen. Wirklich Patzer haben wir hier nicht wirklich erwartet. Wie schon bei der M10, die eine kleinere Version der SJ4000 war, ist auch die M20 im wesentlichen nur ein neues Äußeres für die SJ5000X. Ob sie daher nun der Nachfolger der M10 oder der SJ5000X ist, darüber ließe sich sicher streiten, aber wir wollen das Wirrwarr aus Artikelbezeichnungen jetzt nicht komplizierter machen, als es ist.
Jedenfalls ging man auch bei der M20 den Weg, von den üblichen Maßen einer Action Cam anzuweichen und eine kleinere, kompaktere Version auf den Markt zu bringen. Sie ist wesentlich schmaler, aber auch höher als andere Action Cams, das Objektiv ist zentral angebracht und die Oberseite leicht gewölbt. Ob man das mag: Geschmackssache. Uns gefällt die Kamera.
Das Display befindet sich natürlich auf der Rückseite; hier musste notgedrungen gegenüber der SJ5000X etwas gekürzt werden und es wurde lediglich ein 1,5Zoll-Display verbaut. Auslöser und Power-Button befinden sich oben, die zwei Knöpfe zur Menü-Navigation rechts, USB-Anschluss und SD-Karten-Slot links. Auf der Unterseite befindet sich das Fach für den Akku, das mit einer Klappe mit Metallscharnier verschlossen wird.
Zubehör
Neue Maße, neues Zubehör. Dass die Kamera nicht mit etwa dem Unterwassercase anderer Action Cams kompatibel ist dürfte auf den ersten Blick klar sein, darüber hinaus passen allerdings auch Halterungen mit Clips nicht mehr zum bisherigen Equipment. Glücklicherweise kommt auch die M20 wieder mit ausreichend eigenem Zubehör, so dass man zunächst mit allem Nötigen versorgt ist. Verschiedene Halterungen und Mounts, M3-Sticker, Case, Ladekabel und Reinigungstuch sind dabei.
Steuerung: Menüführung, App & Smartband
Ein wichtiges Kriterium neben der Qualität der Aufnahmen ist auch die Bedienung der Kamera. Bei der M20 gibt es gleich 3 verschiedene Optionen, die Kamera zu bedienen. Ganz ohne Zubehör funktioniert das einfach über das Display und die Tasten der Kamera. Per Power-Button switcht man zwischen den Modi Video, Foto und Einstellungen, per Pfeiltasten navigiert man durch die jeweiligen Menüs. Die Video-/Foto-Menüs setzen auf Text, das in den Einstellungen zusätzlich auf Icons. Insgesamt sind die Menüs leicht verständlich, zudem kann Deutsch als Sprache ausgewählt werden, was aber mal wieder nicht ohne einige holprige Übersetzungs- bzw. Rechtschreibfehler auskommt.
App-Unterstützung der M20
Je nach Einsatzgebiet wird man die Kamera aber vermutlich über die App bedienen wollen. Die App SJCAM Zone gibt’s natürlich für Android und iOS gleichermaßen. Hier gibt es eigentlich nichts besonderes zu erwähnen, und das ist durchaus positiv gemeint. Die Menüs sind intuitiv gestaltet, soll heißen: man findet sich schnell zurecht, und fast alle Einstellungen der Kamera sind auch über die App zu erreichen. Kleiner Nachteil: Während man das Smartphone per WiFi mit der Kamera verbindet, kann man keine Einstellungen direkt an der Kamera mehr vornehmen.
Zusätzlich gibt es zur M20 ein Smartband zur Bedienung der Kamera, was besonders bei Action-Aufnahmen z.B. auf dem Snowboard oder dem Rad die einfachste und praktischste Methode ist, da man dabei nicht unbedingt auf dem Handy tippen möchte. Das Band ist allerdings nicht im Lieferumfang enthalten und muss separat bestellt werden. Kostenpunkt: Knapp 16 Euro. Einstellungen wie die Auflösung können über das Armband nicht vorgenommen werden, mit den vorhandenen Tasten können aber Aufnahmen gestartet und Bilder geschossen werden. Richtet also eure Kamera vor dem Einsatz entsprechend ein, dann aber können relativ einfach Aufnahmen auch in der Hitze des Gefechts gemacht werden.
Video- und Bildqualität und Auflösung
Die Kamera leidet ein wenig unter den gleichen Startschwierigkeiten, die es auch bei der SJ5000X gab. Als erster Punkt wäre der Gyro-Stabilisator zu nennen, der wieder hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt und leider recht großzügig den Rand des Bildes abschneidet. Hier wurde bei der SJ5000X mit einem Firmware-Update nachgebessert, gleiches dürfen wir wohl auch hier erwarten. Gleiches gilt übrigens auch für das Mikrofon, das entweder sehr leise ist oder aber auf höheren Einstellungen ein nerviges Pfeifen produziert. Die nächste Firmware wird zeigen, was da noch rauszuholen ist. Abgesehen davon ist die Bildqualität aber gut, die Hintergründe wirken manchmal etwas matschig, die Objekte im Vordergrund dafür gestochen scharf. Besonders gefallen haben uns die Slo-Mo-Aufnahmen der Kamera, die durchgehend flüssig laufen.
Die maximale Auflösung sind 2K (2560x1440p), bei einer Bildrate von 30 Bildern pro Sekunde. Lediglich interpoliert sind auch 4K @24fps möglich, auch das kennen wir so schon von der SJ5000X. Bei FullHD (1080p) sind 60fps drin; für die Zeitlupenaufnahmen werden dann auch 720p @120fps interessant.
Verstellbar ist auch der Aufnahmewinkel, das sogenannte FOV, das standardmäßig auf 166° eingestellt ist, aber auch Aufnahmen mit 150° oder 70° zulässt.
Der einzige Unterschied gegenüber der SJ5000X ist der Bildsensor; anstatt des IMX078 ist jetzt ein IMX206 verbaut – der gleiche, der auch in der Git2 und der Xiaomi Yi steckt. Damit sind nun auch wieder (interpolierte) 16 Megapixel im Format 4:3 drin.
SJCAM M20 Firmware
Die aktuellste Version der Firmware findet ihr auf der offiziellen SJCAM-Homepage. Die aktuelle Version 1.2.7 stammt vom 31. Oktober, mit der wurde unter anderem die Laufzeit des Akkus geringfügig verbessert. Das Aufspielen der Firmware ist relativ einfach und funktioniert genau wie bei anderen SJCAMs, ihr benötigt lediglich eine Micro-SD-Karte (die ihr für die Kamera ja eh braucht 😉 )
- Firmware herunterladen und in Ordner entpacken.
- MicroSD-Karte formatieren. (Größe spielt keine Rolle)
- Inhalte des Ordners (nicht den Ordner!) in die Root der microSD-Karte kopieren. Sie enthält u.A. .bin-Dateien.
- Kamera mit USB-Kabel an einen USB-Port stöpseln.
- Kamera fährt hoch und die Firmware wird automatisch installiert. (LEDs blinken)
- Die Kamera startet nach Flashvorgang normal.
- (Abschließend nicht vergessen die Dateien von der Karte zu löschen – fertig)
Wie oben schon erwähnt erwarten wir, dass SJCAM hier hoffentlich noch mal nachbessert und mit späteren Firmware-Updates die Probleme mit dem Bildstabilisator behebt.
Fazit
Von einer wirklichen Verbesserung gegenüber der SJ5000X zu sprechen wäre vielleicht etwas zu viel des Guten. Die Kamera kämpft zudem mit ähnlichen Anfangsschwierigkeiten (Gyro-Stabilisator) wie die Vorgängerversion. Dafür macht sie aber auch die gleichen Dinge richtig und spätestens mit einer neuen Firmware dürften die Probleme größtenteils behoben werden. Wer also mit der Form mehr anfangen kann darf über eine Anschaffung nachdenken. Alternativ könnt ihr euch die ThiEYE T5e angucken, die in etwa so viel kostet wie die SJ5000X, dafür aber eine wesentlich höhere Auflösung bietet.
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