Smarte Bierbrauanlage „iGulu S1“ bei Kickstarter – Von Xiaomi ins Crowdfunding

Unter dem Namen iGulu S1 ist ein fast baugleiches Bierbrauset jetzt auch bei Kickstarter aufgetaucht. Allem Anschein nach handelt es sich um das gleiche Produkt, das im vergangenen Jahr auf Xiaomis Verkaufsplattform Xiaomiyoupin in China gelauncht wurde.

Bierbrauset bei Kickstarter

Das Design des Zapfhahns wurde minimal angepasst, davon abgesehen fallen aber keine Unterschiede auf. Sogar der Name „iGulu“ tauchte schon bei Xiaomi auf. Die Bezeichnung „S1“ deutet darauf hin, dass es sich um eine angepasste oder leicht verbesserte Version des Models bei Xiaomi handeln könnte.

Allerdings hat sich etwas beim Preis getan, denn während die Anlage bei Xiaomi damals noch rund 460€ gekostet hat, beginnt der Kampahnenpreis bei umgerechnet „nur“ 270€. Mit dem Zubehör und gerade den Zutaten, die man nun mal mindestens braucht, landet man aber auch schnell bei 400 oder 500€ Erstinvestition.

iGulu S1 Bierbrauset 2

Trotzdem gibt es nun die Möglichkeit, auch für Interessenten außerhalb Chinas, an das Produkt zu kommen, wenn es einem die Erfahrung, mal das ganze eigene Bier zu brauen (und hoffentlich zu genießen) wert ist.

Der ursprüngliche Artikel erschien im November 2023.

Seit jeher ist uns eines klar, wenn wir den Namen Xiaomi in Bezug auf News hören – da kommt entweder das tausendste Smartphone oder ein wirklich abgefahrenes Gadget, was wir in den seltensten Fällen in einer Global Version zu kaufen bekommen. Eines ist aber immer gleich: es bleibt spannend zu sehen, was alles aus dem Ökosystem und insbesondere von xiaomiyoupin kommt. In diesem Fall eine smarte Bierbrauanlage für Zuhause.

Xiaomi Bierbrauanlage

Zunächst sollte noch gesagt werden, dass das Produkt natürlich auf xiaomiyoupin aufgetaucht ist. Das ist Xiaomis hauseigene Crowdfundingplattform für Interessenten mit Wohnsitz in China. Dort kommen meist Geräte anderer Marken, die ins Xiaomi Ökosystem und dessen Branding übernommen werden. Zu kaufen gibt es die Geräte meist nur mit Glück nach einem Global Release oder direkt aus China über AliExpress, meist mit entsprechendem Aufpreis.

Bierbrauanlage für euch Zuhause

Mit einer smarten Bierbrauanlage könnte Xiaomi in Deutschland zumindest einen Hit landen – muss sich aber auch mit genügend Konkurrenz herumschlagen, die aber bei weitem nicht so schick aussieht. Der Bierkonsum lag 2022 in Deutschland bei 92 Litern pro Kopf, ein Bedarf könnte also vorhanden sein. Und wer hätte da nicht gerne ein Gerät, womit man eigenes Bier brauen kann, welches man aber genau so als Zapfanlage für 5-Liter-Fässer nutzen kann?

Xiaomi Bierbrauanlage 5Liter Faesser

Dabei kann das Gerät mit dem wunderschönen Namen Aigulu die Temperatur der Bierausgabe an die jeweilige Sorte Bier anpassen. Helleres Bier kühler, dunkles Bier ein bisschen wärmer, von 2 -12°C.

Xiaomi Bierbrauanlage Temperaturen Sorten

Möchte man nun die Bierbraufunktion anwenden, gibt es einen 1 Gallone großen Tank im Inneren, ungefähr 3,79 Liter. Dieser ist von einer amerikanischen Firma namens Tritan importiert und nach FDA Sicherheitsstandards zertifiziert. Damit ist er BPA-frei sowie Druck- und Hitzebeständig.

Xiaomi Bierbrauanlage Tank

In den Tank könnt ihr die Zutaten eurer Wahl einfüllen und dann über das Display am Zapfhahn Temperatur und Dauer einstellen. Diese Art von Bedienung kennen wir auch schon von anderen Xiaomi Gadgets.

Xiaomi Bierbrauanlage Zapfhahn

Ein LED Streifen auf der Vorderseite des Gerätes zeigt den aktuellen Zustand an. Orange bedeutet Gärung, grün Kühlung, weiß Standby und rot, dass ein Fehler vorliegt.

Xiaomi Bierbrauanlage App Farbanzeige

Natürlich wäre das ganze keine smarte Bierbrauanlage, wenn es nicht auch eine passende App dazu gäbe. Dort kann man die 2 – 30°C mehrstüfige Gärung nachverfolgen, automatisch die Fermentationstemperatur anpassen lassen sowie das Doppelmodul zum Kühlen & Heizen steuern. Außerdem gibt es Erinnerungen, wenn die CO2-Flasche im Inneren ausgetauscht werden muss.

Xiaomi Bierbrauanlage verschiedene Getraenke zubereiten

Neben Bier lassen sich auch weitere Getränke zubereiten, dank eingespeicherter Rezepte sogar ziemlich einfach. Jegliche fermentierte Getränke wie Apfelwein, Weißwein, Kombucha, Limonade und vieles weitere sind möglich.

Xiaomi Bierbrauanlage RFID

Neue Rezepte können auch über einen RFID-Chip eingelesen werden, der seitlich im Gehäuse sitzt. Dieses bekommt ihr in klassischem Xiaomi-Weiß oder aber auch in Schwarz. Mit 33,2 x 45,5 x 51,8 cm und einem Gewicht von um die 15 Kilo kann die Bierbrauanlage noch recht einfach untergebracht werden. Zur Kühlung liegt der Verbrauch bei 60W, zum Heizen bei 13,2W.

Xiaomi Bierbrauanlage Farbauswahl

Nachfüllsets gibt es im Internet zu kaufen, kann man aber auch selbst zusammenstellen, wenn man sich damit beschäftigt. Die Aigulu Bierbrauanlage wird momentan auf xiaomiyoupin für umgerechnet 462,69€ verkauft. Ich bin wahrlich kein Experte, was Bierbrausets bzw. -anlagen betrifft, aber das scheint mir kein Schnäppchen zu sein. Insbesondere wenn man bedenkt, dass für einen globalen Release der Preis drastisch ansteigen würde. Habt ihr Erfahrungen mit eigener Bierbrauerei und was sagt ihr zu diesem Gadget? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen.

229ab5024ca2488ba6b3c1c8def7e1a7 Hier geht's zum Gadget

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Maike

Mein Herz schlägt für alle Arten von DIYs, smarte und technische Spielereien. Der Spaßfaktor darf dabei natürlich nicht fehlen.

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Kommentare (24)

  • Profilbild von ichwars
    # 29.11.23 um 19:14

    ichwars

    hört sich doch echt ganz gut an – der Preis ist natürlich happig (also endpreis) aber ein Perfect draft kostet auch 2-300 € und kann auch nur kühlen. also das Xiaomi Konzept ist echt nicht verkehrt.

  • Profilbild von Kilian
    # 29.11.23 um 19:41

    Kilian

    shut up and take my money.

  • Profilbild von DpJohn
    # 29.11.23 um 19:53

    DpJohn

    das als Bierbrauanlage zu bezeichnen ist etwas mutig. Die Gärung ist nur ein Schritt von vielen. Alle anderen Schritte sind nicht machbar.

  • Profilbild von Dunkelbunter
    # 29.11.23 um 20:23

    Dunkelbunter

    Also man müsste genau wissen, was das Ding in einzelnen macht. Ich habe 3 Brauanlagen und aktuell liest es sich so, als ob man damit entweder zapfen oder Bier Gärten lassen kann. Zum einen kompletten Braugang gehört ein wenig mehr.
    Dazu muss es ganz andere Temeperaturen erreichen. Und die Menge ist natürlich auch nicht so prickelnd. Und wie ein Drucktank sieht es sicherlich auch nicht aus. Bei der Gärung entsteht natürliche Kohlensäure und die sind bis zu einem bestimmten Druck auch noch händelbar. Was passiert aber mit dem restlichen Druck ?

    Aber wenn Ihr so ein Gerät mal kostenlos zum Testen in die Hände bekommt, dann melde ich mich gerne freiwillig für so nen Test. Equipment zum Brauen und Gärten etc. sind vorhanden.

    • Profilbild von Tobias
      # 29.11.23 um 22:23

      Tobias

      Ich tippe auf diese fertigen Bierbraupulver die mit einem klassischen Brauvorgang nichts zu tun haben.

      Aber klar, wenn du vorher separat maischt und filterst kann man da bestimmt auch "richtiges" Bier drin gären lassen. Vorteil gegenüber einer 20€ Gärblase ist die Temperaturregulierung während des Gärvorgangs ohne die einige Biersorten nicht/kaum machbar sind. Klingt im Verhältnis zur Menge nach einem gigantischen Stromfresser wenn die Kühlung mehrere Wochen durch läuft.

      • Profilbild von Sebastian
        # 30.11.23 um 17:46

        Sebastian

        das mit dem Stromverbrauch ist so eine Sache, wie beim Kühlschrank dürfte die Temperatur ja relativ gut gehalten werden können, beim Heizen genauso, es wird natürlich im Verhältnis deutlich teurer, ein Liter aus der kleinen Brauerei kostet um die 5€, da könnte man mit den über 3,5l Kapazität auch hinkommen wenn man günstig an Zutaten kommt, mit fertigen Mischungen komme ich eher auf bis zu 10€ mit Wasser, Strom usw. Pulver könnt deutlich billiger sein.

  • Profilbild von Daniel
    # 29.11.23 um 21:06

    Daniel

    Sicher eine gute Idee , als Tester gern bin ich dabei 😉, dann muss ich nicht mehr schleppen eine Kiste durch dem Gegend.

  • Profilbild von Schisshaus
    # 29.11.23 um 22:12

    Schisshaus

    wann kommt das Xiaomi scheishaus ?????? 🤣🤣🤣💩

  • Profilbild von Kakue
    # 30.11.23 um 01:32

    Kakue

    Ich habe bereits mehrfach die Brauboxen von Besserbrauer genutzt. Diese gab es auch mal bei Aldi Süd zu einem deutlich reduzierten Preis. Zusätzlich zu der Braubox benötigt man noch zwei (wirklich) große Töpfe, Bügelflaschen oder Flaschen, Kronkorken und eine passende Zange.

    Der Brauprozess setzt nach dem Mälzen an. (Mälzen ist der kontrollierte Keimvorgang, bei dem aus Braugetreide (z. B. Gerste, Weizen oder Roggen) Malz entsteht. Durch den Keimvorgang werden im ganzen Korn Enzyme aktiviert und gebildet, die später für den Stärke- und Eiweißabbau während des Bierbrauens ebenso notwendig sind wie für die Whiskyherstellung. Kurz gesagt wird beim Mälzen das Keimen des Getreides begonnen und auch schon wieder abgebrochen, bevor das Saatgut aufbricht. Das ist m.E. ziemlich kompliziert und es braucht Erfahrung, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen.)
    Ich bin mir nicht sicher, aber m.E. nutzen die allermeisten Brauereien ebenfalls Malz und mälzen nicht selber.
    Jedenfalls kann ich mit der Braubox jeden einzelnen Schritt nachvollziehen und auf "mittelalterliche Weise" Bier brauen.

    Das ist ganz schön langwierig und allein das Aufsetzen des Sudes dauert 4 Stunden, während derer ich ständig umrühre, die Temperatur messe und umfülle.

    Das Ergebnis ist recht bescheiden, denn aus einer 4.5 Liter Gärflasche lassen sich nur etwa 3.5 Liter Nutzen.
    Aber es macht großen Spaß und hat etwas Kontemplatives an sich.
    Ich kann nur jeder und jedem empfehlen das mal auszuprobieren. Übrigens: das Brauen war mal Frauensache, bevor sich die Kirche über die Klosterbrauereien das Monopol gesichert haben.

    Die Brausets, bei welchen man lediglich einen Sirup verwendet, finde ich nicht so gut, weil das einfach nicht "authentisch" ist. Tütensuppe ist ja auch nicht gleich "Kochkunst".
    Übrigens: aus der Maische lässt sich Brot backen oder ein Fallafelteig herstellen.

    Ich wäre zwar ein großer Fan von Xiaomi, aber ich würde mir dieses Set nur kaufen, wenn damit kein "Kapselzwang" einhergeht und es sich auch um das echte Brauen handelt.

    • Profilbild von Kevin
      # 30.11.23 um 05:50

      Kevin

      warum bist du so großer Fan was ist so toll???

      • Profilbild von B-e-r-n-d
        # 30.11.23 um 06:16

        B-e-r-n-d

        Das ganze nennt sich Hobby! Also ist das eine überflüssige frage…

        • Profilbild von Jonas
          # 30.11.23 um 20:21

          Jonas

          @B-e-r-n-d: Das ganze nennt sich Hobby! Also ist das eine überflüssige frage…

          Wie nennt sich das Hobby 🤔

    • Profilbild von Christian
      # 30.11.23 um 06:46

      Christian

      Du hast den Artikel aber bis zum Ende gelesen?

      "Nachfüllsets gibt es im Internet zu kaufen, kann man aber auch selbst zusammenstellen, wenn man sich damit beschäftigt."

      • Profilbild von Kakue
        # 01.12.23 um 01:31

        Kakue

        Ja, habe ich; aber was soll das heißen?
        flüssige Zutaten oder Malz, Hopfen, Zucker?

  • Profilbild von lol
    # 30.11.23 um 10:43

    lol

    Happiger Preis und Tank dann trotzdem aus Plastik – neeee, schade!

  • Profilbild von Bierschiss
    # 30.11.23 um 14:02

    Bierschiss

    Schon in Amerika zu erwerben für 600 USD unter: https://igulu.com/

  • Profilbild von Bierx
    # 30.11.23 um 14:07

    Bierx

    Die Marke scheint jedenfalls seit 2016 Erfahrungen gesammelt zu haben:

    https://www.indiegogo.com/projects/igulu-smart-automated-craft-beer-home-brewery--4#/

    • Profilbild von Kakue
      # 01.12.23 um 01:44

      Kakue

      Hallo Bierx,

      danke für den Hinweis!
      Ich habe mir den Zutaten-Kit angeschaut. Es sind dabei einige Sachen, deren chinesische Aufschrift ich nicht entziffern kann und im Wesentlichen Yeast (Hefe) und das Malzextrakt.
      Das ist "ok" aber es handelt sich nicht um einen Brauvorgang im eigentlichen Sinne.
      Im Vergleich zum Brauvorgang bei Besserbrauer: Das Extrahieren des Sudes aus dem gemälzten Getreide entfällt. D.h. man spart sich hier etwa 3 bis 4 Stunden Arbeit.
      Im Vergleich zum Brauvorgang bei einer Brauerei: Das Mälzen entfällt (so die Brauerei dies selbst macht) und alles, was sich in einer Sudpfanne abspielt, entfällt. Hausbrauereien zeigen ihre Sudpfannen ja nicht zufällig. Einerseits, weil sie gut aussehen, andererseits, weil sich darin eben der spannende Teil des Brauvorgangs abspielt.

      Bei Igulu fällt auch keine Maische an, also kann man mit dem Rest des Getreides kein Brot backen oder Fallaffel formen.

      Allerdings ist es vermutlich möglich, beides miteinander zu kombinieren. Das, was ich bisher in die Gärflasche gefüllt habe, könnte ich auch in diesen Brau-Automaten füllen. Das müsste eigentlich gehen.
      Für die Gährung in der Flasche braucht es einen sauberen Raum mit einer Temperatur von 18-19 Grad Celsius. Kellerräume sind nicht ideal, da häufig schon mit "wilden Hefen" besetzt.

      Das hier vorgestellte Gerät würde es ermöglichen, auch in einer wärmeren Küche zum Bier zu kommen.

      600 US-Dollar sind aber leider eine Menge Geld.

  • Profilbild von Angee
    # 01.12.23 um 10:24

    Angee

    Tritan ist keine Firma, sondern ein Kunststoff:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Tritan_(Kunststoff)

  • Profilbild von JörgB.
    # 11.08.24 um 17:45

    JörgB.

    Wo gibt's die Tütchen mit dem Brauzubehör und zu welchem Preis? Passen alle Arten von 5l -Fässern? Braucht's einen speziellen Adapter oder ist der bereits dabei?
    Selbst als Zapfanlage mit App-Temperatur-Steuerung interessant!
    Hab Mal bei Kickstarter zugeschlagen😉

  • Profilbild von jsins
    # 11.08.24 um 22:51

    jsins

    Habe die Vorgängerversion zu Hause. Bin sehr zufrieden.

  • Profilbild von Jan O. Nym
    # 12.08.24 um 13:15

    Jan O. Nym

    Könntet ihr mal die Destillationsanlagen von den Chinaleuten testen? Ich wollte schon immer mal meinen eigenen Obstbrand herstellen.

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