Smarte Türklingel 360 D819 für 81,81€
Selbst deine Klingel soll smart sein, und du willst auch unterwegs wissen, wenn jemand bei dir zu Hause vorbeischaut? Dann dürfte so eine smarte Klingel für dich interessant sein. Wir haben mal eine solche Klingel, die 360 D819, getestet.
- 360 D819 Türklingel mit Kamera
Auflösung | Full HD (1080p) |
Akku | 5.000 mAh |
Laufzeit | bis zu 6 Monate |
Funktionen | Bewegungserkennung, Gesichtserkennung(?), Anti-Diebstahl-Funktion |
Inhalt
Der Hersteller Qihoo 360
Qihoo 360 Technology ist ein chinesisches Unternehmen für IT-Sicherheit, das für seine Antivirus-Software bekannt ist. Wir kannten den Tech-Riesen bisher nur als Hersteller von Saugrobotern (360 S5, S6 & S7), eine noch größere Einnahmequelle sind aber Smartphones, Suchmaschinen und Home-Security-Produkte.
Der Ruf von Qihoo 360 ist allerdings etwas fraglich: Das Wirtschaftsmagazin Forbes beschreibt das Unternehmen als „strittig“, zudem wurden die Chinesen von Anonymous beschuldigt, die Aufrufe der eigenen Website deutlich höher als in der Realität darzustellen, wodurch man versuche, Werbetreibende anzulocken.
Ebenso strittig ist die Rechtslage dieses Gadgets, einer Überwachungskamera für die Tür. Aufgrund der langjährigen Erfahrung mit derartigen Geräten sollte Qihoo 360 hier ein wirklich rundes Produkt vorlegen können.
Verpackung und Verarbeitung
Der erste Eindruck der Verpackung ist gut. In einem quadratischen, weißen Karton finden wir, sicher in eine passende Plastikform verpackt, die Klingel, die Basisstation für die Steckdose sowie verschiedenes Zubehör wie Kabel, Wandhalterung und Anleitung.
Auch die Verarbeitung der einzelnen Teile ist tadellos. Sowohl die Klingel als auch die Basisstation sind hochvertig verarbeitet und sehen in dem matten Weiß auch noch gut aus. Lediglich die Front der Klingel ist schwarz und spiegelt stark. Neben dem 360-Schriftzug sitzt hier natürlich der eigentliche Klingelknopf sowie die Kamera.
Die sogenannten Basisstation, die an die Steckdose gesteckt wird, verfügt leider nur über einen chinesischen Netzstecker. Ein Adapter für deutsche Steckdosen liegt aber bei, und im Gegensatz zu manch anderen Gadgets ist sogar der von akzeptabler Qualität. Alle Teile (mit Ausnahme des Adapters) sind mit einer CE-Kennzeichnung versehen.
Bleibt noch die Anleitung. Das kleine Heftchen ist mit fast 200 Seiten ziemlich dick, was daran liegt, dass sie in insgesamt zehn Sprachen übersetzt wurde. Die deutsche Übersetzung ist bei Weitem nicht fehlerfrei, aber immerhin verständlich. Die englische Version ist etwas besser. Einrichtung, Montage und Funktionen werden hier gut erklärt; zur App führt immerhin ein QR-Code, auch wenn auf deren Funktionen nicht weiter eingegangen wird.
Die App „360-Kamera“
Der QR-Code führt einen über den Umweg über einen chinesische Webseite zum Playstore und einer chinesischen App, die nach dem Download einfach 360-Kamera heißt. Die braucht nun erst mal eine ganze Menge Berechtigungen. Klar, die Kamera muss Aufnahmen tätigen und speichern, braucht aber eben auch noch ein bisschen mehr. Man muss nicht alle Rechte auch vergeben, aber während dem Einrichtungsprozess stockt man schon mal kurz ob der vielen Anfragen.
Das Design und Interface der App sind grundsätzlich ok, auch wenn die deutsche Übersetzung hier noch mal deutlich schlechter ist als in der Anleitung. Sobald man die Klingel eingerichtet und mit der App verbunden hat, findet man alle Einstellungen hier im Menü. Bewegungserkennung, Nachtsicht, Lautstärke und mehr kann ein- und ausgeschaltet bzw. reguliert werden.
Aufgezeichnete Videos werden übrigens gespeichert und auch in die Cloud hochgeladen. Zu den Problemen, die das mit sich bringt, gleich noch mehr.
Einrichten der Klingel
Die Anleitung erklärt die Einrichtung ziemlich gut, deshalb fasse ich mich hier kurz. Als erstes braucht ihr einen Account, was außer eine Mailadresse und einem Passwort erst mal keine weiteren Informationen benötigt. Dann muss zuerst die Basisstation an die Steckdose gesteckt werden. In der App könnt ihr diese dann mit eurem WLAN verbinden, woraufhin ihr die Klingel bereits benutzen könnt.
Standardmäßig sind fast alle Features übrigens aktiviert. Schaltet als erste die Bewegunsgerkennung aus, da die Kamera sonst alle paar Sekunden bis Minuten ein Video von euch aufnimmt und hochlädt. Überhaupt würde ich erst mal alles deaktivieren und dann Schritt für Schritt entscheiden, was man wirklich nutzen möchte. Nicht alle Funktionen sind in Deutschland erlaubt, abhängig davon, wo und wie ihr die Klingel montiert.
Drückt jemand den Klingelknopf, ertönt ein Signalton an der Basisstation. Die sollte also so aufgehangen sein, dass ihr sie in der Wohnung auch hört, also möglichst zentral oder in dem Raum, in dem ihr euch meistens aufhaltet. Es gibt fünf Signaltöne zur Auswahl: Ein „normales“ Läuten, einer Version mit einer englischen Ansage, dass jemand an der Tür ist, und drei Melodien. Die Melodien sind Geschmacksache, das normale Klingeln aber für alle Ohren erträglich.
Nach dem Einrichten und mit voll geladenem Akku soll die Klingel eine Laufzeit von sechs Monaten haben. Mindestens zwei mal im Jahr muss die Klingel also geladen werden.
Funktionsweise
Was kann die 360 D819 denn nun alles? Klingeln ist ja schön und gut, smart wird sie aber durch die Verwendung mit dem Smartphone. Habt ihr die Funktion aktiviert, werden ihr bei einem Klingeln auch auf dem Smartphone informiert. Das sieht dann aus wie ein Anruf, den ihr annehmen oder ablehnen könnt. Nehmt ihr an, sehr ihr ein Livevideo der Türklingel und könnt mit der Person vor der Tür sprechen. Das geht sogar, wenn ihr überhaupt nicht zu Hause seid. Die Auflösung der Kamera ist Full HD und abgesehen von einem deutlichen Fish-Eye-Effekt sind es gute Aufnahmen.
Die Bewegungserkennung zeichnet jedes mal ein kurzes Video von ein paar Sekunden auf, wenn vor der Kamera jemand vorbei läuft. Die Entfernung, auf die der Sensor Bewegung erkennt, lässt sich in drei Stufen einstellen. Auch hier kann man sich jedes Mal auf dem Smartphone benachrichtigen lassen. Das ganze funktioniert zuverlässig auf kurze Distanz. Jedes Mal, wenn sich bei uns jemand der Klingel näherte, löste die Kamera auch aus.
Die Gesichtserkennung konnte ich bisher nicht vollständig ausprobieren. Eine Menüoption, um etwa Gesichter einzuspeichern, findet sich in der App nicht. Stattdessen sollen wiederholt erkannte Gesichter eingespeichert werden. Zusätzlich kommt es dann natürlich darauf an, wie zuverlässig die Erkennung funktioniert. Sobald ich dazu genaueres sagen kann, ergänze ich den Artikel an dieser Stelle noch.
Die Aufnahmen werden direkt in die Cloud des Herstellers hochgeladen, einen Speicher gibt es nicht. Es gibt aber die Möglichkeit, eine SD-Karte einzusetzen, auf der die Aufnahmen dann abgelegt werden.
Es gibt außerdem eine Alarm-Funktion, falls sich jemand an der Klingel zu schaffen macht. Wird sie von der Halterung entfernt, ertönt ein Warnton und eine englische Ansage, und ihr werdet per Benachrichtigung auf dem Handy informiert. Dabei seht ihr auch eine Aufnahme der Person vor der Klingel. Es lassen sich auch weitere Personen zu eurem Account hinzufügen, in erster Linie macht das für Familienmitglieder und Mitbewohner Sinn.
Rechtliches – Das Thema Datenschutz
So toll und futuristisch das Ganze ist, die Sache hat natürlich einen Haken. Nehmt meine Aussagen hier bitte nicht als Garantie für irgendetwas, zu 100% kenne ich die Gesetzeslage auch nicht. Es ist aber definitiv verboten, von seinem Grundstück aus öffentlichen Grund mit einer Kamera zu Filmen und die Aufnahmen auch noch zu speichern. Wenn ihr so eine Klingel installiert, darf auf dem Bild nur euer Grundstück zu sehen sein, nicht das Nachbarhaus oder der Gehweg vor eurer Einfahrt.
Selbst wenn ihr das macht, müsst ihr Personen aber darauf hinweisen, dass sie gefilmt werden. Und dann bleibt es meinem Verständnis nach trotzdem eine Grauzone. Einfach Videos von Besuchern oder dem Postboten machen ist eben nicht ok, wenn die nicht vorher zustimmen.
Und zuletzt dürft ihr Aufnahmen von anderen Personen nicht dauerhaft speichern. Hier verhält es sich ähnlich wie bei Dashcams, die das gleiche Problem haben. Die Aufnahme und die Dauer der Speicherung muss verhältnismäßig sein. Selbst, wenn die Videos der Klingel hier gelöscht werden, weiß man ja nicht, ob sie auch von den Servern in China verschwinden.
Alles in allem seid ihr wohl auf der sicheren Seite, wenn ihr die Klingel so anbringt:
- sie zeigt nicht auf die Straße (also seitlich an der Haustüre abringen)
- es ist klar erkennbar, dass es sich um eine Kamera handelt (kleines Hinweisschild)
- die Bewegungserkennung ist ausgeschaltet
Fazit zur 360 D819
Wir haben vor ein paar Monaten bereits die Xiaomi Dingling Zero getestet, eine Klingel, die nach dem gleichen Prinzip funktioniert. Die Vorzüge aber auch Nachteile sind hier eigentlich die gleichen. Was die Funktionen angeht, handelt es sich bei 360 D819 um ein gutes Produkt. Die Bewegungserkennung funktioniert zuverlässig, die Qualität der Kamera ist auch bei wenig Licht noch gut. Auch die Verbindung mit dem Smartphone und die Übertragung des Videos funktionierte bei uns jedes Mal. Hier ist die Klingel sogar besser als die Xiaomi-Version, bei der es gelegentlich Verbindungsprobleme zwischen Klingel und Smartphone gab.
Problematisch bei der Klingel ist eher die Rechtslage in Deutschland, die den meisten Funktionen einen Riegel vorschiebt. Ihr dürft nun mal keine Videos von anderen Personen aufnehmen, schon gar nicht ohne deren Wissen, und diese Videos auch noch speichern. Ohne diese Funktionen bleibt eine Klingel mit Kamera, deren Livebild ihr auf eurem Handy einsehen könnt.
Aktuell gibt es die smarte Klingel bei GearBest reduziert im Flashsale für 81,81€.
Hier geht's zum GadgetWenn du über einen Link auf dieser Seite ein Produkt kaufst, erhalten wir oftmals eine kleine Provision als Vergütung. Für dich entstehen dabei keinerlei Mehrkosten und dir bleibt frei wo du bestellst. Diese Provisionen haben in keinem Fall Auswirkung auf unsere Beiträge. Zu den Partnerprogrammen und Partnerschaften gehört unter anderem eBay und das Amazon PartnerNet. Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.
Sortierung: Neueste | Älteste
Kommentare (16)